9 Die Johnsons - 2

Matthew

Die folgenden fünf Minuten nach den benötigten Unterschriften gönnte ich meinen Kindern, damit sie das eben geschehene verarbeiten konnten. Bedenken, dass Tate oder Trent das Geld verschleudern könnten, hatte ich nicht. Thalia hatte mit ihrer Erziehung dafür gesorgt, dass sie den Umgang mit Geld und unseren Vermögen lernten.

„Wenn ihr dann so weit seid, würde ich gerne als Vater mit euch sprechen. Es geht um einige Immobilien und darum, wie wir diese unter euch aufteilen." Diesmal schob ich eine Liste über den Tisch, auf der alle Immobilien aufgelistet waren. „Schaut darüber und sagt mir dann, was für euch interessant klingt."

Trent schien nicht lange suchen zu müssen und tippte mit seinem Zeigefinger auf eine der Positionen. „Wenn es für euch in Ordnung ist, hätte ich gerne die alte Wohnung von Mom in Anaheim."

Seine Geschwister schienen damit kein Problem zu haben und ich gab Trent einen Stift, damit er seinen Namen dahinter schreiben konnte. Es war ein seltsames Gefühl zu sehen, wie sie gemeinsam die Liste durchgingen.

„Was ist mit euch?", frage Matt. „Wo wollt ihr wohnen, wenn ihr zurückkommt? Selbst Maison Neck steht auf der Liste."

„Uns reicht eine kleinere Wohnung. Wir haben hier in D.C. ein Appartement gekauft", erklärte ich.

Tate hatte ein Lächeln auf den Lippen. „Dann ist doch klar, dass Maddie das Haus bekommt."

„Warum ich?", fragte sie und schien sichtlich verwirrt.

„Du hast dein ganzes Leben dort verbracht und wohnst noch immer dort. Es ist nur logisch, dass du das Haus bekommst", meinte er und sah abwechselnd zu seinen Brüdern, welche zustimmend nickten.

Ich lächelte, während sie sich weiter unterhielten und berieten. Sie waren so unglaublich friedlich untereinander und mir war durchaus bewusst, dass eine solche Vorgehensweise in anderen Familien zu einer Katastrophe führen könnte.

Irgendwann hatten sie sich geeinigt und schoben haben mir die Liste zurück. „Wo ist eigentlich Mom?", fragte Maddie nachdem alles erledigt war.

„Sie hält sich wie immer aus allem raus und organisiert lieber unseren Aufenthalt in Afrika." So wie ich meine Frau kannte, wollte sie alles bis ins kleinste Detail geplant haben, damit nichts Unerwartetes passierte. Dabei musste ich an unseren ersten Aufenthalt in Malawi denken und die Überraschung, von welcher wir dort erfahren hatten. Wir sind quasi zu viert in die Vereinigten Staaten zurückkehrt und hätte ich damals von Thalias Schwangerschaft gewusst, hätte ich sie nie auf einen anderen Kontinent reisen lassen. „Sie erwartet uns übrigens alle heute Abend zum Essen."

„Dann feiern wir, dass die Firma nun an die jüngere Generation übergeht." Tate freute sich sichtlich für seine Geschwister, doch da hatte ich auch noch ein Wort mitzureden.

Matt sah aus, als wäre ihm jetzt erst bewusst geworden, was da eigentlich passiert war und auch Maddie war etwas blass. 

„Bevor ihr in Panik verfallt, muss ich euch sagen, dass ihr zwar die Anteile haltet, aber nicht das Sagen habt." Ein wichtiges Detail hatte ich nämlich verschwiegen. „Immerhin lebe ich noch."

„Aber einer muss doch das sagen haben, während du und Mom euren Liebestrip macht." Trent kassierte für seine Aussage einen Klaps auf den Hinterkopf. Von seiner Schwester, die ihn zeitgleich als Idioten betitelte.

„Ich will nicht das Sagen haben", stammelte Matt und sah zu Maddie, die ebenfalls ihren Kopf schüttelte.

Genau wie ich es vermutet hatte. Sie trauten sich die Führung nicht zu und wenn ich ehrlich zu mir selbst war, waren sie auch noch nicht so weit. „In meiner Abwesenheit wird Colton mich vertreten. Ihr müsst euch also an ihn und seine Entscheidungen halten."

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