On a winter's day
Der Schnee knirschte leise unter Albus' Schuhsolen, während er die kleine Lichtung betrat. Ein so schneereicher Winter war in England tatsächlich nicht die Regel- der Winter hier brachte meist eher Regen und Wind, und kühle Temperaturen mit sich, doch richtiger Schnee war selten. Dieses Jahr jedoch schien die kalte Jahreszeit sich damit kaum zurück zu halten. Beinahe unaufhörlich fielen die weißen Flocken vom Himmel, wirbelten vom Wind getrieben durch die Luft, und landeten schließlich auf dem Boden, wo sie alle zusammen eine dicke, wei0ße Schneemasse bildeten, de den Waldboden verdeckte und im Mondlicht silbrig schimmerte. Einige der Schneeflocken verfingen sich in den Haaren des Zauberers, oder landeten auf seinen Schultern auf seinem Mantel, und hinterließen nasse Flecken auf diesem. Er stieß ein leises Seufzen aus, sein Atem bildete sich als weiße Rauchwolke in der kalten Winterluft. Es war ein seltsames Gefühl, nach so langer Zeit wieder hier zu sein, und allmählich begann er sich- nicht zum ersten Mal- zu fragen, ob es eine gute Idee gewesen war, hierher zu kommen. Er hatte gezögert, bis er sich entschlossen hatte, auf Gellerts Bitte eines Treffens einzugehen- lange zeit hatte er gezögert, dem Jüngeren überhaupt in einem Brief zu antworten.
Letzten Endes hatte er es doch getan, auch wenn selbst er nicht genau sagen konnte warum. Nein, das stimmte nicht ganz. er wusste sehr wohl, warum er darauf eingegangen war, ebenso sehr wie er wusste, dass er es nicht hätte tun sollen. Ebenso sehr, wie er sich darüber bewusst war, dass Gellert Grindelwald schon längst seiner Vergangenheit angehören sollte, dass er ihn endlich vergessen sollte. Dass er loslassen sollte, auch wenn er beiher geglaubt hatte, dass er in dieser Hinsicht Fortschritte machte. Nicht so sehr, wie er es sich selbst erhoffte, denn allein die Tatsache, dass er jetzt hier war- in Godrics Hollow, auf der Lichtung, die einst einer ihrer Treffpunkte gewesen war-zeigte, dass ein kleiner Teil von ihm sich noch immer verzweifelt an Gellert festklammerte. Es war dämlich, und es hatte wenig Sinn, doch dennoch sehnte dieser Teil, den er so sehr zu unterdrücken sich nach dem Jüngeren.
Nach dessen Stimme dessen Lachen, selbst nach dem trockenen Humor den dieser nicht selten zu Tage legte. Er vermisste dessen Nähe, dessen Wärme, wenn er ihn in seinen Armen hielt, und den angenehmen Geruch nach Lavendel, der ihm stets anhaftetet. Albus konnte sich nicht daran erinnern, wann er zuletzt den Geruch nach Lavendel wahrgenommen, und keinen Stich im Herzen verspürt hatte. Er vermisste Alles an ihm, auch wenn der Gellert, nachdem sich alles in ihm sehnte nicht mehr existierte. Seit Jahren, Jahrzehnten nicht mehr, und spätestens nach der Zerstörung des Blutpakts hätte Albus damit abschließen sollen. Hatte er auch- zumindest in der Hinsicht dass er wusste, dass gellet seine Meinung nicht ändern würde. Dass er seine Zeile nicht aufgeben würde, egal was wäre- wie sollet er auch? Seit Ewigkeiten klammerte Gellerts ich daran fest, wie ein ertrinkender an einem treibenden Holzbalken. Er würde seine Zeile nicht aufgeben können- doch ebenso wenig konnte Albus endgültig loslassen. Noch nicht. Gellert ebenfalls nicht- warum sonst hätte er ihn um dieses treffen gebeten?
Während er sich auf der schneebedeckten Lichtung umblickte stellte Albus fest, dass er sich überschätzt hatte. Zu viele Erinnerungen hafteten an diesem Ort, sie lauerten ihm geradezu auf. Damals war zwar Hochsommer statt tiefster Winter gewesen, doch das machte kaum einen Unterschied- sein Gedächtnis kannte diesen Ort ohnehin zu gut, als dass es keine Verbindung zu dem damaligen Sommer herstellen würde. Die Bäume waren kahl und schneebedeckt, ebenso wie der Boden- und doch kehrte sein Herz zurück ins Jahr 1899, zu den Treffen, die hier stattgefunden haben, tagsüber oder manchmal auch mitten in der Nacht. wider hier zu sein, ließ sein herz auch nach all den Jahren heftiger pochen als normalerweise, und in seiner brüste breitete sich ein Gefühl von Melancholie aus- ein leichter Kloß bildete sich in seinem Hals, den er nicht hinunter zu schlucken vermochte. Hatte Gellert diesen Ort absichtlich ausgesucht? Vermutlich- er kannte den ehemaligen Durmstrang Schüler zu gut, als dass er glauben könnte, dei Auswahl für den Ort des Treffens wäre reiner Zufall gewesen. Er schluckte trocken, und blickte sich nach dem Jüngeren- nach seiner Verabredung- um.
" Du bist spät dran, Liebling", die vertraute Stimme riss ihn aus seinen vorherigen Gedanken. Merlin, selbst diese hatte er vermisst. Wie lange war es her, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten? Er wusste es nicht mehr genau- er wusste nur, dass ihre Treffen einst regelmäßiger gewesen waren. Dass sie sich einst häufiger gesehen hatten, und er kannte auch den Grund dafür. Denn dieser war schlicht und einfach er selbst- zu seiner eigenen Verwirrung war es in den letzten Monaten, den letzten Jahren immer wieder Gellert gewesen, von dem die Initiative für die Treffen ausgegangen war, und in den letzten Jahren war er selbst immer weniger darauf eingegangen.
Es war keine leichte Entscheidung gewesen- ganz im Gegenteil, es schmerzte. Merlin, und wie es schmerzte- auch wenn er wusste, dass es besser so war. Auch wenn er wusste, dass er loslassen müssen würde, früher oder später- es änderte nichts daran, dass er das Gefühl hatte, sein herz würde mit jedem ignorierten Brief ein Stück mehr brechen. Das Gefühl, als würde er Gellert mehr und mehr von sich wegstoßen, obwohl dies das letzte war, was sein Herz wollte. Sein Herz. Wie lange trug es nun beinahe täglich einen Kampf gegen seinen Verstand, seine Rationalität aus, wenn es um Gellert ging? Und es wäre so verlockend, so leicht dem nachzugeben. So leicht, sein Herz entscheiden zu lassen, statt einfach dabei zu zusehen, wie er Gellert mehr und mehr verlor, ohne dass er wirklich etwas dagegen tun könnte. Statt sich zu wünschen, die Hand nach diesem ausstrecken, ihn an sich drücken und ihn festhalten zu können, wissend, dass man es eigentlich Allem seinen Lauf lassen sollte.
" Bitte entschuldige." Er wandte sich zu Gellert um, der sich aus den Schatten löste, die die Bäume auf den glitzernden Schnee warfen- beinahe, als wäre er bisher selbst mit ihnen verschmolzen gewesen. Eine Wirkung, die der dunkle Anzug noch um einiges verstärkte. Der Schwarzmagier kam kurz vor Albus zum Stehen. Schneeflocken hingen in seinen Haaren fest, ebenso wie in den dunklen Wimpern. Die, die auf seinem ebenfalls dunklen Mantel landeten, bildeten einen leichten Kontrast zu dessen Farbe, ehe sie auf diesem zerschmolzen. Die erste weiße Strähne, die die Haare seines ehemaligen geliebten zierte schien ein wenig breiter geworden zu sein, seit sie sich das letzte Mals gehen hatten, doch selbst das zerstörte das Erscheinungsbild des Jüngeren nicht-Albus war sich nicht sicher, ob überhaupt irgendwas dazu in der Lage wäre. Und obwohl Gellert nicht viel jünger war als er selbst, zeichnete das Alter sich recht wenig in seinen Gesichtszügen ab. Ihre Schärfe zeichnete sich noch ein wenig mehr ab als früher, allerdings ebenfalls nicht auf eine unvorteilhafte Art, und der Kontrast zwischen den ungleichen Iriden seiner Augen wirkte ebenfalls kräftiger. Selbst das mittlere Alter schein Gellert beinahe zu schmeicheln. " Ich fürchte, mein Lehrer-Dasein wächst mit allmählich ein wenig über den Kopf."
" So ?" Ein amüsiertes Funkeln trat in die verschiedenfarbigen Augen, in denen man sich so leicht verlieren konnte, doch noch etwas Anderem lag in dem Blick. Es war, als würde das Amüsement oberflächlich sein, etwas verdecken, so wie der Schnee den Waldboden versteckte. Darunter klag etwas Anderes, etwas, das ebenso Sehnsucht wie Wiedersehensfreude sein könnte. Etwas, das sich nicht eindeutig bestimmen ließ. " In der Tat", sagte Albus mit einem kurzen Nicken, ehe er fortfuhr. " Was ist der Grund für dieses Treffen, Gellert? " Der Jüngere senkte den Blick, und seufzte leise. Ein wenig schien er zu zögern, ehe er tatsächlich antwortete. " Ich wollte dich sehen", erwiderte er schließlich.
Ruhig, seine stimme war fest, wie sie beinahe immer zu sein schein, und doch sprach er ungewöhnlich leise, beinahe unsicher. Der zweifarbige Blick traf auf Albus' Tiefblauen, und für einen kurzen Moment lang glaubte der ehemalige Gryffindor fast, etwas Verletztes in den Augen aufflackern sehen zu können. Kurz nur, so dass er sich nicht sicher war, ob er es tatsächlich gesehen, oder ob er es sich nur eingebildet hatte. Dennoch konnte er nachvollziehen warum- beinahe erschreckte es ihn selber ein wenig, dass er genau nach dem Grund für ein Treffen nachfragte, dass er seinem ehemaligen Freund mit einem solchen Misstrauen begegnete. Dass es kein einfaches Treffen war, sondern er innerlich fieberhaft überlegte, warum Gellert darauf bestanden hatte, ihn ausgerechnet heute zu sehen. Wann hatte sich alles in eine solche Richtung entwickelt? " Wieso?" fragte Albus erneut, dieses Mal ein wenig sanfter. Gellert zog seinen Mantel etwas enger an sich, als wäre ihm plötzlich kalt- erneut dieses Zögern vor der Antwort, erneut dieses Überlegen, ehe er zu einer Formulierung ansetzte.
"Ich habe so ein seltsames Gefühl, seit einiger Zeit. " Erneut schien er überlegen zu müssen, wie genau er fortfahren wollte, und ohne dass er sich den Grund dafür richtig erklären konnte, nahm Albus ein mulmiges Gefühl in seiner Magengrube wahr. Gellerts Gespür war Dank seiner Gabe als Seher schon immer stärker ausgeprägt gewesen als dass der meisten anderen Menschen, die Albus kannte. Zu hören, dass dieser ein seltsames Gefühl hatte wenn es um die Zukunft ging war in der Tat nicht sonderlich beruhigend- zwar konnte er sich trotz Allem um eine Art Nichtigkeit, um etwas Kleines handeln, das keine große Rolle spielte- selbst Gellerts Visionen trafen nicht immer genau so ein, wie er sie vorher sah- doch trotzdem steckte die Beklommenheit ihre Finger nach Albus aus. " Eine Vision?" Fragte er schließlich, woraufhin Gellert den Kopf schüttelte- die Geste hatte etwa seltsam Müdes an sich. Alles an Gellert hatte diese seltsame Müdigkeit, die geradezu an Erschöpfung erinnerte an sich- schien als er am heutigen Tag den ersten Blick auf den Schwarzmagier geworfen hatte, war ihm dies aufgefallen. Und trotz Allem würde er lügen, wenn er behaupten würde, dass diese Bemerkung ihn nicht zumindest ein wenig besorgte.
" Keine Vision", erwiderte Gellert. " Mehr eine Art Vorahnung, wenn du es so nennen willst. Ich werde das Gefühl nicht los, dass wir nicht mehr sonderlich viel Zeit haben, Al." Gellert blickte ihn direkt an, und trat etwas näher zu ihm- jetzt war es eine Art Trauer, die sich in dem zweifarbigen Blick spiegelte. Trauer um ihr Zerwürfnis in der Vergangenheit, oder wegen dem, was er ahnte- Albus könnte es nicht sagen. Nicht mehr viel Zeit. Er runzelte leicht die Stirn bei diesen Worten. Nicht mehr viel Zeit, wofür? Bevor was eintreten würde? Unwillkürlich erschien ein Bild in seinem Gedächtnis- eine Erinnerung an etwas, das mittlerweile Ewigkeiten her war, verloren in einem Wirbel aus Erinnerungen. Unwillkürlich dachte er an jenen einen Tag, an dem Gellert zitternd aus dem Schlaf, oder viel mehr aus einer Vision erwacht war.
An den Tag, an dem sie den Blutpakt erschaffen hatten, in der Hoffnung, das was in der Vision geschehen war abwenden zu können- vergeblich. Der Blutpakt lag in Scherben, nichts als Scherben, die Albus dennoch bei sich trug. Scherben eines Versprechens. Und wenn der Blutpakt zerstört war, konnte es dann sein, dass die Vision sich früher oder später doch noch bewahrheiten würde? Dass sie einander endgültig als Feinde gegenüber stehen würden, ein Gedanke, der damals sowohl Gellert als auch ihn absolut verstört hatte? Es war nicht unwahrscheinlich- den Gellerts Machenschaften müssten ein Ende finden. Das ewige Hin und Her, das Schachspiel, das nie enden wollte musste ein Ende finden, und das wäre nur der Fall, wenn einer der Spieler schließlich verlieren würde. Es würde einen Verlierer geben müssen, und es würde einer von ihnen sein. Albus' Mund fühlte sich plötzlich seltsam ausgetrocknet an.
Sein Verstand versuchte diese Informationen zu verarbeiten, und schien gleichzeitig verzweifelt nach etwas zu suchen, das er sagen könnte. Was er tun könnte. Komplett durcheinander- es gab selten etwas, das ihn so durcheinander bringen konnte, und es war wahrlich keine Seltenheit, dass die Angelegenheiten, die dies konnten etwas mit Gellert zu tun hatten- blickte er zu dem Schwarzmagier, der seinen Blick gedankenverloren über die Lichtung schweifen ließ. Irgendwas stimmte nicht ganz mit ihm- er wirkte nervös, auf irgendeine unergründliche Weise rastlos, wie er ihn nur selten gesehen hatte. Seine Ausstrahlung war ruhig, von der Beherrschung geprägt, die so viele beunruhigend fanden. Dennoch gab es irgendetwas, was diese Wirkung störte, sie geradezu durchbrach.
" Ich wollte dich sehen, weil...", frustriert fuhr der Jüngere sich durch die Haare, die einst goldblond gewesen waren. DAs Gold war mittlerweile einem anderen, dunklen Silberton gewichen, mit Ausnahme von der ersten weißen Strähne, die ihm in die Stirn hing. Gellert schob sie zurück, jedoch ohne großen Erfolg. Es dauerte kaum her als einige Sekunden, ehe sie sich erneut aus der sorgsam gescheitelten Frisur löste, und Albus unterdrückte das plötzliche Verlangen, ihm jene Strähne aus dem Gesicht zu streichen, wie er es früher schon so oft getan hatte. " Weil ich nicht weiß, wann ich sonst noch eine Gelegenheit bekomme, mit dir zu sprechen, bevor uns die Zeit davon läuft." Die Trauer in dem verschiedenfarbigen Blick sorgte dafür, dass Albus' Herz sich erneut verkrampfte- gleichzeitig verspürte er eine völlig irrationale Wut auf jenen Gefühlsausbruch.
Darauf, wie die Trauer sich deutlich in Gellerts Blick abzeichnete, während er derjenige war, der den Weg der dunklen Künste eingeschlagen hatte. Nachdem er sich für das größere Wohl, gegen sie entscheiden hatte. Nach dem er all das getan hatte, was er getan hatte. All die Morde, falls die Auseinandersetzungen, all das vergossene Blut. All das, was mehr und mehr zu ihrem Zerwürfnis geführt hatte, weil Gellert zu verblendet von seinen Zielen war. Weil er nicht loslassen konnte- ebenso wenig, wie Albus seine eigenen Ziele loslassen konnte. Es war so lange her, seit ihre Ziele identisch gewesen waren, dass jetzt allein die Tatsache, dass dem einst so gewesen war beinahe unvorstellbar wirkte. Gellert hatte seine Entscheidungen getroffen, Albus ebenfalls. Und trotz Allem war da dieses Wissen, dass er Gellert nie ganz aufgeben konnte. Dass er nie wirklich aufhören könnte ihn zu lieben, trotz Allem. Die einzige Person, die ihn jemals wirklich verstanden hatte, und die ihm einst alles bedeutet hatte. " Sag das nicht", die kindischen Worte entkamen seinen Lippen, noch ehe er sie stoppen konnte.
Gellert lachte auf- kurz, und nervös, und bitter. " Es wird aber dazu kommen. Und du weißt das ebenso gut wie ich", erneut fuhr er sich mit der rechten Hand durch die Haare, und spannte den Unterkiefer kaum merklich an. Ja, er wusste es, auch wenn er den Gedanken daran bis vor Kurzem mehr oder weniger verdrängt hatte. Er war ihm nie so nah vorgekommen wie jetzt, auch wenn er irgendwo wohl immer gewusst hatte, worauf all das hinaus laufen würde- spätestens seit Buthan. Der Gedanke daran, tatsächlich gegen Gellert kämpfen zu müssen- sich wirklich als Feinde gegenüber zu stehen war ein brennender Schmerz in seiner Seele, der sämtliche Schmerzen übertraf, die der Blutpakt ihm hätte zufügen können, als er noch existiert hatte. Gellerts Machenschaften mussten ein Ende finden, daran gab es keinen Zweifel, und doch war der Gedanke daran, derjenige zu sein, der gegen ihn kämpfen würde ebenso unerträglich wie der Gedanke was das Ministerium mit dem Jüngeren anstellen würde, wenn es ihn in die Finger bekam.
" Es tut mir leid, Albus", er trat noch näher an Albus heran, so dass es mittlerweile nur noch einige Zentimeter waren, die sie voneinander trennten. Der kühle Nachtwind trug einen leichten Lavendelhauch zu Albus, während er glaubte, die Körperwärme des Anderen beinahe spüren zu können. Schließlich überbrückte der Schwarzmagier auch noch den restlichen Abstand, indem er den Älteren an sich, in seine Arme zog. " Es tut mir leid", die wiederholten Worte waren kaum mehr als ein Flüstern, das sich beinahe im Flüstern des kühlen Windes verlor. Gellerts Kopf lehnte an Albus' Schulter, so dass er dessen warmen Atem im Nacken spüren konnte- Er sollte ihn von sich scheiben- es hatte keinen Sinn, jetzt sentimental zu werden, das war ihm selbst schmerzlich bewusst.
Er sollet nicht weiter darauf eingehen, Gellert von sich scheiben. Das Ministerium würde ihn lynchen, wenn dessen Angestellten ihn nun sehen könnten. Er wusste, dass eine einfache Umarmung ihm nicht so zusetzen sollte, die Art, wie sein gegenüber sich in diese lehnte, wie dessen Körperhaltung sich kaum merklich entspannte. Ich sollte ihn von mir schieben, schoss es ihm erneut durch den Kopf, während ihn innerlich alles dazu drängte, die Umarmung zu erwidern, den Jüngeren näher an sich zu zeihen, und ihn nicht mehr gehen zu lassen. Beinahe unbewusst schlossen seine Arme sich nun ebenfalls um den ehemaligen Durmstrang-Schüler, und er glaubte spüren zu können, wie dieser ihn noch ein wenig mehr an sich drückte. er klammerte zwar nicht direkt, doch trotzdem hatte er das Gefühl, dass die Umarmung intensiver geworden war als zuvor. Gellerts Finger gruben sich leicht in seinen Mantel.
" Wieso?", fragte er schließlich, als er seine Stimme wiederfand Er platzierte eine Hand auf Gellerts Brust, und schob ihn nun tatsächlich ein wenig von sich weg- sanft, und nur ein wenig, so weit, dass er ihn wieder anblicken konnte. " Warum, Gellert? Warum kannst du nicht von diesem...diesem Wahnsinn ablassen, den du angefangen hast?" Sein Gegenüber lächelte bitter, und trat ein paar Schritte von Albus zurück. Kein glückliches Lächeln- die Bitterkeit, der Schmerz darin verzerrten es beinahe, so dass es um ehrlich zu sein kaum mehr an ein richtiges Lächeln erinnerte. " Du verstehst es nicht Albus. Ich kann nicht mehr davon ablassen. Ich stecke zu tief drin, als dass ich aufhören könnte, selbst wenn ich wollen würde. Und ich bin zu weit gekommen, um jetzt aufhören zu wollen."
" Ist es das, weshalb du auf dieses Treffen bestanden hast?" Hakte Albus nach, während er spürte, wie die Worte des Anderen sich langsam und schmerzhaft in sein Herz bohrten. Um ehrlich zu sein war er sich nicht sicher, ob Gellert überhaupt richtig realisiert hatte, was diese Worte bei ihm auslösten- Merlin, Gellert selbst wirkte, als würden die Worte ihm physische Schmerzen bereiten. Schwer und zögerlich kamen sie ihm über die Lippen, komplett anders wie während den reden, die er vor seinen Anhängern abhielt. Es war beinahe als würde er sie irgendwie aus sich heraus quälen müssen. " Um mir zu sagen, dass du das größere Wohl endgültig über uns- über alles- stellst?" es war eine dämliche Frage, deren emotionale Natur überhaut nicht zu Albus passte. Natürlich war er nicht emotionslos, doch er war in der Lage, rational zu sein, und das hier wäre eigentlich eine Situation, die dies erforderte. Er war kein Mensch, der allein nur auf sein herz hörte und alles aussprach, was ihm auf der Zunge lag- doch trotzdem wirket es in diesem Moment fast, als würde diese sich verselbständigen. Als würde der emotionale Teil wieder einmal die Oberhand gewann.
Gellert seufzte. " Du weißt, dass das nicht stimmt", hielt er dagegen. Die zweifarbigen Augen trafen ein weiteres Mal auf Albus' eigene, während das Mondlicht die hellgraue Iris des rechten Auges einen silbrigen Schimmer verlieh. Noch immer war da diese Traurigkeit in dem Blick, und eine Müdigkeit, als würde seit jeher eine schwere Last an ihm haften, die er zu schleppen hatte, und deren Gewicht er allmählich müde wurde. Vielleicht war dem auch so, auf gewisse Weise. " Ich wollte mit dir sprechen. Ich wollte, dass du weißt, dass ich dich immer leiben werde. Egal, was uns bevorsteht. Egal, ob meine Vision sich erfüllt, und egal, wie viel zeit uns noh bleibt." Darauf wusste Albus im ersten Moment nichts zu erwidern, obgleich es wohl kaum etwas gab, was er lieber tun würde. Sein Mundwerk gehorchte ihm nicht, und sein Kopf war zu beschäftigt damit, dass gesagt aufzunehmen. Gellert liebte ihn. Nach all den Jahren, nach all den Geschehnissen noch. Es ließ sein Herz schneller schlagen, und gleichzeitig schmerzten die Worte auf eine andere Art als die vorherigen. Auf eine bittersüße Art.
Während Albus nie jemand gewesen war, dem leicht die Worte fehlten, ließen diese ihn nun erneut im Stich. Doch als der Jüngere erneut ein wenig näher trat, als dessen Lippen sich langsam, vorsichtig auf Albus' eigene legten, in einem Kuss, der mehr aussagte als Worte, wusste er, dass es vielleicht gar nicht so viel zu sagen gab. Nicht in diesem kleinen Moment, in dem Gellerts auf seinen lagen, und in dem nur sie beide zu zählen scheinen. Nicht in diesem kurzen Moment des Vergessens, in dem jegliche Vorahnungen und Differenzen und Visionen in den Hintergrund rückten- auch wenn beide wohl wussten, dass jener Moment nicht ewig anhalten würde.
AN: Nicht mein bester OS, but. here yo go XD war eher eine spontan-Einfall irgendwie, und ich bin auch nicht ganz zufrieden mit dem was draus geworden ist O.o Ich hoffe es ist lesbar tho-
Ansonsten bin ich wie immer offen für Meinungen^^
Bis bald💕
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