1945 ( Part two)


Seine Flüche waren gut, nahezu perfekt ausgeführt, doch keiner von ihnen traf. Sie wurden abgewehrt, verfehlten Albus um Haaresbreite, ebenso wie dessen Flüche ihn verfehlten. Es war schleppend, fast quälend- bis zu einem kurzen Augenblick. Ohne lange zu zögern, apparierte der Schwarzmagier hinter Albus- es war nur ein kurzer Moment, den er nutzen konnte, ehe Albus reagieren würde, doch wenn er sich bemühen würde, könnte ihm der kurze Überraschungsmoment einen Vorteil verschaffen. Er hob den Zauberstab, richtet ihn auf Albus, und einen Monet lang schien die Zeit sich zu verlangsamen, geradezu still zu stehen. Diesen kurzen Moment lang, der eigentlich höchstens wenige Sekunden andauern konnte. Er könnte es jetzt tun, schoss es ihm durch den Kopf. 

Er könnte das Duell endgültig für sich entscheiden, dem, der ihm jahrelang ein Hindernis gewesen war ein Ende setzen. Er könnte es beenden, hier und jetzt- es brauchte nicht viel Zeit für die zwei Worte, und es wäre vorbei. Zwei Worte. Zwei tödliche Worte, die er schon so oft ausgesprochen- oder auch nicht ausgesprochen- hatte. Zwei Worte, die ihm so bekannt waren, und seine Lippen in diesem Moment doch nicht verlassen konnten. Er könnte es tun- er musste es sogar tun. Denn was würde ihn erwarten, wenn er verlieren würde? Was würde das Ministerium mit ihm anstellen? Ihn  nach Askaban stecken? Schlimmeres noch? Es stand nicht viel zwischen ihm und dem Sieg- nur Albus' Leben. Und doch- in diesem kurzen Moment, vermochte er es nicht, die tödlichen Worte auszusprechen. Wie sollte er auch? Was wäre noch übrig, wenn er das hier wirklich tun würde? Was wäre sein Ziel noch wert, wenn er dieses Opfer bringen würde?

Es würde in die Bedeutungslosigkeit abrutschen, wenn er sich wirklich dazu bringen würde, die eine Person zu töten, deren Blut er niemals an seinen Händen ertragen könnte. Es war lächerlich, absolut lächerlich- er war so kurz davor zu gewinnen, er besaß den Elderstab- und doch wusste er in diesem Moment, dass er dieses Duell nicht als Sieger beenden würde. Dass sein Plan wieder einmal an Albus scheitern würde- der Zauberstab zitterte in seiner Hand. Hatte er nicht irgendwo gewusst, dass es so kommen würde? Nicht genau natürlich, doch hatte er es nicht irgendwo geahnt? Doch. Seit damals, seit jenem verhängnisvollen Tag in Buthan hatte er es geahnt. Er hatte den Gedanken verdrängt, doch irgendwo tief in seinem Inneren hatte er immer gewusst, dass er es nicht über sich bringen könnte, wirklich derjenige zu sein, der Albus' Leben ein Ende setzten würde. Wie könnte er?

Er hatte so viel für das größere Wohl geopfert, doch dieses Mal würde er es nicht tun können- nicht ohne selber daran kaputt zu gehen. Ohne dass er es wirklich merkte, senkte er seine Stabhand. Und dann ging alles viel zu schnell. Während die letzten Paar Sekunden geradezu schleppend vergangen waren, raste die Zeit, rasten die Momente jetzt in einem solchen Tempo an ihm vorbei, dass ihm schwindelig wurde. Albus wirbelte herum- das Nächste, was Gellert sah war, wie der Elderstab ihm aus der Hand flog, und wie Albus diesen auffing. Ehe er reagieren konnte, traf ihn bereits der nächste Zauber. Seile schossen auf ihn zu, schlangen sich unnachgiebig wie Würgeschlangen um seinen Körper. Erschrocken keuchte der Schwarzmagier auf, und fiel auf die knie- die Seile, die seine Handgelenke umwanden, scheuerten an diesen, als er vergeblich daran zerrte, und er wusste, dass er sich vermutlich wund scheuern würde, würde er sich weiter wehren.

 Albus kam auf ihn zu- langsam, beinahe zögerlich. ehe er kurz vor ihm stehen blieb. Den Elderstab hatte er in der einen Hand, den eigenen, gesenkten Zauberstab in der Anderen. Einen kurzen Moment lang sagte keiner von beiden etwas. Die ehemaligen Gegner blickten sich stumm an, musterten einander, während jeder versuchte zu verstehen, was gerade passiert war. Während Gellert noch immer nicht ganz begreife konnte, wie er in diese Situation geraten war- er hatte sich entwaffnen lassen. Er kniete hier auf dem Boden, während seile seinen Körper umschlangen. Er hatte verloren- es gab keinen Weg, wie er der Lage dieses Mal entkommen könnte. Keine Methode, wie er sich jetzt nicht befreien könnte.

Die kleine Schnittwunde, über die sich ein teil des Seils zog brannte, bei der Berührung." Ich gratuliere", presste er nun an Albus gerichtet hervor, unfähig die Enttäuschung aus seiner bebenden Stimme zu verbannen. Der zweifarbige Blick traf auf den stechend blauen des älteren Zauberers, und obwohl Gellerts ich Mühe gab, sämtliche Wut, sämtliche Verbitterung in seinen Blick zu legen wusste er, dass er vermutlich daran scheitern würde, diesen aufrecht zu erhalten,. Diesen Eindruck ausrecht zu erhalten wie ein Schild, um Albus nicht sehen zu lassen, wie verletzt, wie verzweifelt  er wirklich war. " Ich dachte- nein, ich weiß, dass du niemand bist, der Anderen gerne Schaden zufügt. Was für eine Ehre es doch ist, eine Ausnahme zu sein." Albus seufzte leise, hielt dem Blick des Jüngeren jedoch stand. Er würde nicht auf die Provokation eingehen- und irgendwie machte dies alles nur noch schlimmer.

Es wäre ihm lieber gewesen, wenn Albus auf seinen Kommentar eingegangen wäre, etwas erwidert hätte, satt stumm den Kopf zu schütteln. Zu sehr erinnerte ihn diese Geste an Gleichgültigkeit. Als wäre er, Gellert Grindelwald nichts weiter als ein weiterer gegen er, der nun einmal besiegt werden musste. Nur ein weiterer Fehler- Albus' ganz persönlicher Fehler, der nun wieder ausgebügelt werden musste. Als hätte er ihm nie etwas beutetet- vielleicht war es sein eigener, ab und an zu lebhafter verstand, der so viel in das Verhalten des Anderen hinein interpretierte, vielleicht entsprach es auch der Wahrheit. Vielleicht empfand Albus ihm Gegenüber wirklich nur noch Gleichgültigkeit- wer könnte es ihm verdenken, nach all dem, was er getan hatte? Der Gedanke erfasste ihn, hielt ihn ein einem stählernen griff, wie die Seile es taten. " Was wirst du jetzt tun, Liebling?" Setzte Gellert erneut an, versuchte sämtliches Gift in diese paar Worte zu legen- alles, um sich selbst von der Tatsache abzulenken, was er gerade empfand. Sein Körper schmerzte, die Seile, die ihm fast die Luft abschnürten verschlimmerten dieses Gefühl, und sein Herz schmerzte noch schlimmer. Er hatte Angst- in keinem Leben würde er sich dies eingestehen, aber es entsprach durchaus der Wahrheit. Angst vor dem, was ihn erraten würde, was das Ministerium sich für ihn ausgedacht hatte. Er dachte an seine Gefangenschaft in Amerika, an die Befragungen, die mit ihm durchgeführt worden waren. er dachte an Askaban, und daran, was er über die Dementoren wusste. " Schickst du mich jetzt nach Askaban?"

"Nein", sagte sein Gegenüber- es war kaum mehr als ein Wispern, das die entstandene Stille durchbrach." Ich wollte nie, dass es so weit kommt, Gellert", erwiderte Albus leise. Die Entschlossenheit von vorhin sprach noch immer aus seinem Blick, ließ diesen kälter wirken als normalerweise- was war aus ihnen geworden? Wann waren die Blicke der Zuneigung, der Liebe denen der Verbitterung, der Enttäuschung gewichen? Wann waren sie dazu übergegangen, sich anzufunkeln, wie zwei Raubkatzen, die einander umkreisten? Er wusste es nicht. Er wusste nur, dass er den Grundstein für diese Entwicklung gesetzt hatte- damals vor hunderten von Jahren.  " Ich habe dich geliebt. Das habe ich wirklich."

Die Worte gruben sich in seine Haut, in sein Herz, und ließen ihn beinahe nach Luft schnappen. " Du hast", echote er, sich wundernd, was es war, das seiner Stimme einen so heiseren Klang verlieh. Der Kloss in seinem Hals war zurück, und dieses Mal schein er ihn fast zu ersticken. Er hatte ihn geliebt. Er hatet ihn geliebt, aber er hatte ihn aufgegeben, und nun? Nun war er kaum anders als andere Gegner. Natürlich. Nach dem Zerbrechen des Blutpaktes gab es nichts mehr, was die beiden miteinander verband. Wie hätte er denken können, es wäre anders? Er war nichts weiter als eine Erinnerung der Vergangenheit, eine schlechte Erinnerung. Ein Fehler, den Albus nun wieder gutzumachen versuchte, indem er ihn besiegte. Vielleicht dachte er zu viel darüber nach, vielleicht steckte nicht so viel dahinter, doch seine Verzweiflung und sein Schock ließen ihm kaum eine andere Wahl. Mittlerweile sah es wirklich aus, als wären sie von Neben umhüllt- er konnte Silhouetten sehen, draußen außerhalb der Kuppel die sich an diese drückten, die kaum noch abrücken wollten, in der Hoffnung, doch noch einen Funken dessen erkennen zu können, was dort vor sich ging. Vermutlich vergeblich- das einzige, was sie vielleicht noch feststellen konnten war, dass keine Zauber mehr umher irrten. Dass keine grellen Funken mehr zu sehen warn, doch sie konnten nicht ahnen, wie genau der stand des Duells momentan aussah. " Vor langer, langer Zeit, nicht wahr?" Verbittert kniff er die Lippen zusammen. 

" Sag' mir-hast du wirklich alles vergessen, Al? Unsere Pläne? das größere Wohl? Uns?" Die Erwähnung des Spitznamens, den er dem rothaarigen Zauberer vor so vielen Jahren verpasst hatte, schien sichtlich etwas wachzurütteln. Albus zuckte kaum merklich zusammen, die hellen Augen weiteten sich ein wenig, als er vom Boden aufblickte. Gellert registrierte dies mit der grimmigen Zufriedenheit eines Verzweifelten, der wusste, dass mit Worten um sich zu werfen so ziemlich seine letzte Verteidigung war. Aber das hier war nicht mehr nur Verteidigung, oder? Es waren Worte, die tatsächlich aus seinem Innersten kamen. Worte, die er zuvor nie ausgesprochen hatte, doch nun hielt ihn nichts mehr davon ab. Nun war womöglich sogar die letzte Gelegenheit, sie loszuwerden, denn wer wusste, ob er Albus jemals wiedersehen würde? jetzt, wo er hier saß, besiegt und gefesselt, war seine Würde ohnehin nicht mehr zu retten. Die Fassade bröckelte, die Burgmauer bekam Risse, und es würde nicht mehr lange dauern, bis sie in sich zusammen fallen würde. All die Jahre hatte sie Geschützen und Angreifern stand gehalten, doch nun war sie alt, und morsch, und instabil. Schon vorhin war sie ins Wanken geraten- einen kurzen Moment lang, und Albus hatte diesen kurzen Moment lang ausgenutzt. Er hatte ihn entwaffnet, mehr las das. 

" Ich habe nicht vergessen", antwortete Albus nach einer Zeit, die sich wie eine halbe Ewigkeit anfühlte. " Wie könnte ich?" Der Ältere trat noch ein wenig näher, als wäre er sich erst jetzt wirklich sicher, dass von Gellert keine Gefahr mehr ausging.  Natürlich gab es noch die Möglichkeit eines zauberstablosen Zaubers, aber das war selbst für ihn meist anstrengend, und er war erschöpft. Auf jede erdenkliche Art- außerdem wusste er, wann er verloren hatte, und dieser Kampf, dieses Duell war eine solche Situation. Er hatte verloren. Das sah er ein, und es gab nichts mehr, das er daran ändern könnte. " Aber ich konnte nicht mehr nur teilnahmslos daneben stehen, und bei deinen Machenschaften zusehen. Diese Verantwortung kann, und will ich nicht tragen." Er blickte sein Gegenüber gequält an- bedrückt, und beinahe reumütig, aber noch immer mit derselben Entschlossenheit, die er schon die ganze Zeit während des Duells ausgestrahlt hatte. Während der ehemalige Gryffindor in Buthan noch hin-und her gerissen gewirkt hatte, zwischen Gellert und dem, was er für richtig hielt, war nun klar, welchen Weg er gehen würde.

 Er war erschöpft, ebenso wie Gellert selbst, und freudlos, doch er schein entschlossen zu sein, das Richtige zu tun- was er als das Richtige betrachtete. Ein teil von ihm suchte nach der Enttäuschung, der Wut, die bei diesem Gedanken aufkommen sollte, doch er fand sie nichts. Da war nichts mehr- es war, als hätte das Duell wirklich alle davon aufgebraucht, und zurück blieb nur ein Gefühl der Trauer, der Leere. Aud eine seltsame Art und Wiese konnte er Albus' Gefühlslage sogar nachvollziehen  hatte er sich nicht eine ganze Zeit lang ähnlich gefühlt? War es nicht ähnlich gewesen, Albus hinter dem großen Wohl anzustellen, sich für das zu entscheiden, was richtig war statt für das, wonach er sich gesehnt hatte? Es war wie eine Entscheidung zwischen Kopf und Herz, zwischen rational und emotional gewesen- zu oft hatte er sich für Ersteres entscheiden, und dieses Mal tat Albus ihm dies gleich. Vielleicht weil er es für richtig hielt, vielleicht weil er Gellert hasste. Weil er in diesem nun das sag, was der Großteil der Zauberer Welt in ihm sah- einen Massenmörder, einen Verbrecher, den die Dunkelheit, die schwarze Magie mittlerweile komplett verschlungen hatte. Der getrieben war von Hass und dem Hunger nach Macht, und Skrupellosigkeit. Der sämtliche Grenzen überschritt, solange er nur seinem Ziel näher kam. Vielleicht verabscheute er ihn mittlerweile auch- fürchtetet sich vor ihm, und dem, was er getan hatte. Vielleicht hatte er ihn schließlich aufgegeben. Bei dem Gedanken daran drehte sich ihm fast der Magen um. Der Frust, der Schmerz der Situation bohrte sich ihm in die Seele, schnürte seine Brust zusammen wie ein Korsett.

" Du musst wissen- ich wollte auch nie, dass es so weit kommt", seufzte er schließlich, und blickte zu Albus hinauf. " Ich wollte, was wir beide damals wollten. Ich wollte die Welt zu einem besseren Ort machen. Ich wollte beenden, was wir damals geplant hatten", er schluckte schwer. Er hatte nie vom Weg abkommen wollen. Er wollte nie verachtet, verabscheut werden. Er wollte eine bessere Welt für die Zauberergemeinschaft schaffen, die nun auf ihn herab blickte, einen großen Bogen um ihn machte. Die ihn  hinter Gittern, tot sehen wollte. Er hatte nie zum Mörder werden wollen, er hatte nie Zerstörung statt Frieden bringen wollen. Zwar war er durchaus der Ansicht gewesen, dass der Frieden, jene bessere Welt, die er vor Augen gehabt hatte sich nur mit einem Krieg, einer Revolution herbei führen lassen würde, aber er hatte nie allein Zerstörung gewollt- ebenso wenig wie er das Blut so vieler Leute gewollt hatte, das nun an seinen Händen klebte. Er hatte getan, was er für anlog gehalten hatte, und letzten Endes...letzten Endes hatte er immer weiter gemacht. 

Seine Revolution, seine Taten waren wie eine Lawine gewesen, die ins Rollen gekommen war, und irgendwann von niemandem mehr aufgehalten werden konnten. Nicht einmal mehr von ihm selbst. " Ich wollte das hier nie. Nicht so. Aber hatte ich eine andere Wahl?", er holte Luft, sein Atem zitterte, und seine Stimme klang seltsam belegt. Etwas Warmes lief seine Wangen hinunter, obwohl er sich nicht daran erinnern konnte, dass er zu weinen angefangen hätte. Lächerlich, schoss es ihm durch den Kopf. Du machst dich lächerlich, Grindelwald. Es stimmte- diese Hilflosigkeit, dieser Schwäche- er ließ sich gehen. Er wusste, dass er sich gehen ließ, aber spielte das jetzt wirklich noch eine Rolle? Vielleicht. Vielleicht würde er die Mauern erneut aufstellen so gut er kannte, sobald er dem Ministerium, den Auroren vorgeführt werden würde. Sobald er ihnen gegenüber stehen würde- sicher würde die Fassade bis dahin sitzen, bestehend saus Hass und Bitterkeit. Er wäre wieder der Alte, sobald er diese Kuppel verlassen würde, aber momentan waren nur die beide hier. Nur Albus und er selbst. Momentan kostetet es zu viel Kraft, die Fassade aufrecht zu erhalten, und vielleicht wollte ein Teil von ihm dies auch nicht. 

" Ich wollte dich nie verlieren", setzte er schließlich hinzu, kaum lauter als ein Flüstern. Einen Moment lange geschah überhaupt nichts- noch immer ruhte dieser traurige,  entschlossene Blick auf ihm- dieser Blick, in dem trotz Allem keine Spur von Hass oder Abscheu war, sondern etwas Anderes, das er in diesem Moment nicht ganz deuten konnte. Sein Herz hämmerte noch immer in seiner Brust, in seinen eigenen Ohren, sein Kopf dröhnte, und er hatte das Gefühl,  diese Situation nicht mehr lange ertragen zu können. Ein Teil von ihm drängte ihn, gegen die Fesseln, die Seile, die sich in seine Haut schnitten anzukämpfen, an ihnen zu reißen, bis sie entweder  nachgeben, oder seine Handgelenke blutig sein  würden- doch wozu? Das Einzige was er erreichen würde wäre, dass sie sich fester um ihn schnüren würden, sich tiefer in seine Haut graben würden, diese aufscheuern würden. Er kam dennoch nicht ganz drum herum, frustriert an den Fesseln, die sich um seine Hände geschlungen hatten zu reißen- ruckartig zuerst, der Frust über die gesamte Situation schien in dieser einen Bewegung, dem letzten kurzen Aufbäumen zu liegen. 

Er sog scharf die Luft ein, als das raue Seil sich enger um seine Handgelenke zog, und wiederholte die vorherige Bewegung ein wenig vorsichtiger- und als er Albus' Arme um sich spürte, heilt er komplett Inne. Es war keine richtige Umarmung, trotz dessen, dass die Arme des Älteren um ihn geschlungen waren, zumindest noch nicht. Es war noch immer ein gewisser Abstand zwischen ihnen, als wäre Albus sich nicht sicher, ob er das hier tun sollte. Es war eine zögerliche, unsichere Umarmung, und doch hatte er das Gefühl, sein gesamter Körper wurde an Spannung verlieren. Es war keine sonderlich warme Umarmung, doch er empfand dennoch plötzlich das Bedürfnis, sich in die Berührung hinein zu lehnen, den Kopf in der Halsbeuge des Anderen zu vergraben. Die Wärme, die Vertrautheit zu suchen, die ihre Umarmungen einst beinhaltet hatten. Den Trost, die Sicherheit, die Albus' nähe ihm einst gegeben hatte. Was für eine Ironie, das er all das genau bei der Person suchte, die ihn in diese Lage gebracht hatte.

 " Es tut mir leid", flüsterte Albus, und zog den jüngeren Zauberer nun doch ein wenig näher an sich. " Aber du musst aufgehalten werden." Er hätte in dieser Umarmung bleiben können. Er wollte sich nicht von dieser leichten, simplen Berührung lösen, die ihm Schmerz und Trost zugleich bescherte, und ihn erneut daran erinnerte, was einst gewesen war. Was hätte sein können, wenn nur einige dinge anders verlaufen wären. Aber sie währte nicht lange, nur einen kurzen Augenblick lang, ehe Albus sich erneut von ihm löse. Der verschwommene Blick der zweifarbigen Augen wanderte zu Albus, der nun erneut seinen Zauberstab zückte, und ihn auf den am Boden knieenden Zauberer  richtete." Ich liebe dich, Gellert." Die verschiedenfarbigen Augen weiteten sich in plötzlicher Realisation, noch ehe der rote Blitz des Schockzaubers ihm entgegen kam. " Albus-", aus Reflex riss er wie zur Abwehr die gefesselten Hände hoch, wissend, dass  dies den Zauber doch nicht abhalten würde. Ein rotes Licht blitzte auf, und der Schwarzmagier sackte vollständig zusammen. 


AN: Gellert is lowkey becoming one of my favourite characters to write XD Aber uff, dieser OS war eine schwere Geburt, irgendwie. Ich habe immer noch das Gefühl, ich habe mir damit irgendwie zu viel zugemutet, und das Endergebnis ist irgendwie...meh 😬 

Das ist jedenfalls der zweite Teil vom OS, der etwas länger geraten ist, als ich es eigentlich beabsichtigt hatte XD ich bin wie immer offen für Feedback^^

Ansonsten dann bis bald💕

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