19. Liebes Tagebuch...

27. Januar, 2101

Dave's Sicht

Mit der Übersetzung des Tagebuches ging es mittlerweile schnell voran. Ich hatte ungefähr die Hälfte des Werkes geschafft und war erfreut, dass es auf einmal so schnell ging. Ich fühlte mich jedes mal, wenn ich mich vor einen neuen Eintrag saß,als würde ich ein weiteres Ich von Ian kennen lernen. 

Zum Einen erfuhr ich über seine Vorlieben und Ängste, zum Anderen begriff ich langsam wie der Weißhaarige tickte. Seine Macken und typischen Reaktionen. Seine Art mit anderen Leuten umzugehen. Seine Art auf Befehle zu reagieren und seinen Vorgesetzten zu gehorchen.

Es war erschreckend und faszinierend zugleich jedes mal wieder in seine Welt voll Unterdrückung und Leid einzutauchen. Wie sehr er versuchte den Befehlen der Kommandanten folge zu leisten und täglich aufs neue in diesem gottlosen Camp wortwörtlich ums Überleben kämpfen musste.

Die ersten nachgestellten Übungsschlachten und seine ersten Probeeinsätze waren die Schlimmsten. Er hatte große Probleme mit den Forderungen der Offiziere mitzuhalten.

Das erste Mal als Ians Kugel einen Menschen tötete, konnte der weißhaarige Nächte lang nicht schlafen. Er beschrieb seine Träume so detailliert, dass es mir schon beim Übersetzten und Durchlesen ein eiskalter Schauer über den Rücken jagte. 

Er befand sich während dieser Phase immer noch im ersten Jahr seiner ihm aufgezwungenen Ausbildung.

Die Einträge wurden, bis auf ein paar kleine Ausnahmen, regelmäßig fortgeführt. 

Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt

Als ich das Datum des darauf folgenden Berichts las, waren seit dem letzten mindestens zwei oder drei Monate vergangen. 

Der darin verfasste Inhalt ließ mir mein Blut in den Adern gefrieren.


129. Eintrag, 2094

Liebes Tagebuch,

ich denke heute ist der 29. Dezember 2094, also frohe Weihnachten. Leider konnte ich nicht wirklich feiern, da ich...ein wenig verhindert war. Circa drei Monate um genau zu sagen. Deshalb ist auch kein Eintrag innerhalb dieser Zeit geschrieben worden.

Was mir passiert ist? Nun ich hab Mist gebaut...und das ist nicht gut ausgegangen. 

Um es kurz zu fassen:

Ein Übungseinsatz auf dem Feld. Alles ging gut. Mein Mitbewohner Nicolás und ich waren zusammen einer Einheit eingeteilt. Es war ein gewöhnlich Parkour. Ich konnte mit dem Rest der Gruppe mithalten. Nicolás tat sich schwer, da er sich vor ein paar Tagen eine miese Erkältung eingefangen hatte. Er viel immer weiter zurück. Das bemerkten auch unsere Vorgesetzten. Ich mäßigte mein Tempo und ließ mich zu ihm zurückfallen. Ich bot meinem Freund an sein Gepäck abzunehmen, sodass er sich leichter tat beim laufen. 

Zu meinem Pech hatte der Oberoffizier bemerkt, dass ich Nicolás Rucksack schultern wollte und rief alle trainierende Rekruten zu seiner Seite. Er fragte mich warum ich die Frechheit besaß einem anderen Rekruten das Training leichter zu machen. Ich begründete mit der Erkältung. Es entwickelte sich eine längere Diskussion zwischen dem Ranghöheren und mir, wobei ich mir eigentlich hätte denken können, dass diese Argumentation nicht gut gehen würde, egal auf  welches Ergebnis wir kommen würden.

Wenn ich jetzt daran denke, überlege ich ob ich alles folgende hätte vermeiden können, wenn ich nicht lange mit dem Aufseher diskutiert hätte...

Ob meinem besten Freund dann nichts passiert wäre...

Denn es endete damit, dass Nikolás als Schwächling dargestellt wurde. Und Schwächlinge konnte man im Militär nun mal nicht brauchen. 

Bevor ich es  mir versah hatte einer der Unteroffiziere seine Waffe gezogen und abgedrückt. Wenn es still ist, kann ich das hallende Geräusch des Abzugs noch immer hören. Der Schall klingelte für lange Zeit in meinen Ohren. 

Ich konnte mich wieder nicht rühren. Ich war völlig nutzlos. Ich konnte nur sehen wie Nikolás mich völlig verwundert und überrascht anblickte und seine Hände sich auf die Schusswunde an seinem Bauch legten. Alles schien mir wie eine Ewigkeit vorzukommen. 

Die Füße meines Kameraden, die plötzlich nachgaben. Sein Körper, der nach vorne kippte, hart auf dem Boden aufschlug und leblos liegen blieb.

Ich hoffte auf eine Bewegung, auf ein Zucken, auf irgendein Lebenszeichen. 

Nichts...

Aus meiner Trance erwachend, schrie ich seinen Namen. 

Doch er antwortete nicht.

Ich wartete vergebens.

Dann brannten bei mir alle Sicherungen durch. Ich rastete vollkommen aus. Doch bevor ich den Offizier erreichen konnte, der meinem Mitbewohner niedergeschossen hatte, wurde ich von starken Armen gepackt und zu Boden geschmissen. Jemand riss an meine Hände und drehte sie mir auf den Rücken, wie bei Schwerverbrechern. 

Der Kommandant grinste mir dreckig ins Gesicht und fragte mich wie ich es wagen konnte sich gegen einen Ranghöheren aufzulehnen. Er stellte mich vor der gesamten Einheit bloß, hielt mir eine Moralpredigt, warum sie ein so grausames Vorgehen eingeführt hatten und sprach schlussendlich sein Urteil.

5 Tage in 'La Celda'.

Ich denke ich hatte schon mal erwähnt, was die Celda ist. Es ist eine 'Unterkunft' für Widerspenstige und Rebellierende des Militärs. Eine abgeschottete Zelle, in der man weit weg vom Kontakt mit anderen Rekruten oder Beamten, von der Kommunikation und vom Sonnenlicht. Vor allem vom Sonnenlicht. 

Das waren die Gerüchte über die Celda. 

Es gab nur Gerüchte. Niemand wusste ob es die Wahrheit war.

Nun, ich kann nur sagen es war nicht mal annähernd so, wie es das Geschwätz von andere behauptet. Es war wortwörtlich die Hölle. 

Man sagt, diejenigen, die die Celda verlassen, sind nicht mehr die, die sie einmal waren. Was auch immer die mit einem anstellten, es musste so verheerend sein, dass selbst der stärkste Krieger irgendwann seine Waffen fallen lässt.

Was sie mit einem in der Celda machen? 

Nichts. Bis auf den Fakt, dass sie dich abschotten und dir das Tageslicht nehmen, nichts.

Du persönlich bist es, der dich zerstört. Der dir jede Hoffnung nimmt und dich Verzweifeln lässt. Dich in der Dunkelheit deinen schlimmsten Ängsten überlässt. Derjenige, der dich verraten wird.

Je länger man in den Schwärzen der Isolation verbringt, desto schlimmer wird es.

Zum Glück waren es nur 5 Tage. Zumindest zu Beginn. Doch sie ließen mich nicht frei. Erst verlor ich komplett das Zeitgefühl. Minuten fühlten sich wie Stunden an und Tage wie Wochen. Ich begann an der Wand die bereits verbrachten Tage aufzulisten. 

Ich konnte nicht mehr unterscheiden ob es Tag oder Nacht war. Mein Körper wusste nicht mehr wann er schlafen sollte, da es einfach immer dunkel war. Ich begann schlecht zu schlafen.

Das Essen wurde in der Schwärze und Stille serviert. Sie kamen ohne einen Mucks zu machen. Die Nahrung musste ich mir in der Dunkelheit ertasten und was ich bekommen würde wusste ich nicht, bis ich es probiert hatte. Irgendwann hatte ich einen Stammplatz neben der Tür, da es so einfacher war gleich an mein Essen zu kommen. 

Duschen musste ich zwei Mal in der Woche. Und auch dieses Prozedere ging ohne Worte von statten. 

Sie kamen mich holen, brachten mich in einen gefließten Raum und rissen mir die Kleidung von Leib, bevor sie mich unter den Duschkopf schubsten. Zumindest denke ich, dass es ein Duschkopf war. Das Wasser war wie in den Unterkünften kalt. Als ich den Wasserstrahl jedoch das erste Mal ins Gesicht bekam, realisierte ich, dass es nicht nur kalt war. 

Es war kein Süßwasser. Es war salziges Meerwasser. 

Es war schwer nichts davon in Augen, Mund oder Nase zu bekommen. 

Zum Glück gaben mir die Leute wenigstens ein Handtuch zum abtrocknen. Dennoch half es nicht viel. Das Salz im Wasser setzte sich überall ab und verhärtete. In den Ohren, in meinen Haaren, überall konnte ich jedesmal eine leichte Restschicht von Salz abkratzen. Es klebte an der Haus, zog sie unangenehm zusammen und ließ sie trocken werden. 

Nach einer Woche suchte ich nach Antworten. Ich schrie, in der Hoffnung mich würde jemand hören. Vergebens. Ich begann langsam die Auswirkungen der Ausgrenzung von jeglicher Zivilisation zu spüren. 

Aber vor allem überdachte ich alle Geschehnisse. In der Dunkelheit hat man viel Zeit zum Nachdenken. Ohne irgendwelche Gesellschaft beginnt man sich mit sich selbst zu beschäftigen. Über mein "Schicksal" und über meine bisherigen Entscheidung. 

Für ungefähr zwei Wochen war ich in der Schwärze der Selbstzweifel gefangen, bevor man mir die Tür öffnete. 

Man zog mich auf meine Füße und brachte mich in einem anderen Raum. Keiner sprach mit mir. Schweigend taten sie was ihnen befohlen worden war. 

Der Raum, in dem sie mich dann ablieferten war im Kontrast zur dunklen Zelle schneeweiß und wurde von ein paar Lampen in jeder Ecke hell erleuchtet. Künstliches Licht, kein echtes.

Inmitten der vier Wände waren zwei Stühle positioniert. Auf den einen wurde ich gedrückt, während der andere fürs erste leer blieb. Ich wartete ungefähr für 5 Minuten bevor hinter mir die Türe aufschwang und jemand hereintrat. Es war der Offizier, der den Befehl gegeben hatte auf Nicolás zu schießen. Der, der mich in diese Hölle verfrachtet hatte.

"Na?", fragte er mich dämlich, "wie gefällt dir denn unsere Spezialabteilung?"

Ich ignorierte seine Frage und stellte stattdessen meine.

"Was willst du von mir?"

"Hah...willst gleich auf den Punkt kommen, hm? Nun, alles was ich verlange ist Kooperation. Deine vollständige Unterwerfung dem Militärs...deine....Loyalität"

Er erzählte mir noch ein paar Geschichten, im Sinne von Loyalität und Vertrauen doch ich hatte schon bei der Hälfte seines Textes abgeschaltet. Ich sah nur das Gesicht desjenigen vor mir, der meinem besten Freund das Leben genommen hatte. Ein Gesicht, dass ich nur zu gerne unter meinen Stiefeln sehen würde. 

"Vergiss es.", stieß ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und hätte ihm am liebsten in seine hässliche Visage gespuckt.

Mein Gegenüber lächelte mich mit einem diabolischen und müden Grinsen an, bevor er seinen Handlangern ein Zeichen gab. Die schleppten mich wieder zurück in meine rabenschwarze Zelle und ließen mich dort wieder alleine. 

Diese Prozedur wiederholte sich alle zwei Wochen. An der Location änderte sich nichts. Es war immer der gleiche Raum, die gleichen Stühle, die exakt gleichen Fragen und der einzige, der mit mir sprach, war der Oberoffizier. 

Die Sitzung wurde mit jeder zunehmender Woche schlimmer. 

Ich begann Hirngespinste zu sehen. Trugbilder in der Dunkelheit.

Stimmen aus jeder Ecke, aus jeder Ritze. Obwohl eine Grabesstille herrschte konnte ich sie schreien hören. Flüstern. Ein heiseres Keuchen. Ein undeutliches Murmeln. Flehendes Betteln. Es schien von allen Wänden auf mich zuzukriechen. 

Manchmal dachte ich, ich konnte die Stimme von Nicolás und die meiner Mutter hören. Rufe, die mir vorwarfen sie nicht gerettet zu haben. Rufe, die mich anbettelten sie aus ihrer Hölle zu befreien.

Ich versuchte sie abzuschirmen, jedesmal presste ich mir die Hände auf die Ohren, in der Hoffnung ich könnte die Geräusche dimmen oder loswerden. 

Ich schlief fast gar nicht mehr. Die Angst, die Dunkelheit könnte noch schwärzer werden und mich verschlingen, war einfach zu groß. 

Ich dachte ich wäre stärker. Ich redete mir ein, ich wäre stärker als all die anderen, die bereits einmal in der Celda waren. Aber da hatte ich mich mächtig getäuscht. Ich war genauso schwach wie alle anderen. Ein kleines Häufchen Elend. Ein nutzloses Stück Dreck. 

Und irgendwann...irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. Die Schreckensvisionen jagten mich sowohl im Schlaf, als auch am 'Tage'. Wobei ich nicht mehr einschätzen konnte ob es überhaupt Tag war. 

Die Stimmen waren unerträglich, sie wurden von Woche zu Woche intensiver und stärker. 

Es war nicht zum aushalten. 

Ich konnte nicht mehr.

Ich war am Ende!

Ich...

Ich gab auf...

Ich gab mich auf der folgenden Sitzung geschlagen. Ich schwor ihnen die vollkommene Unterstützung und Loyalität.  Die vollkommene Unterwerfung.

Der Kommandant machte ein siegessicheres Gesicht. Ihm war klar, dass ich von Anfang an keine Chance hatte. 

Und ich hasste es. Ich hasste es, dass er nun die Oberhand über mich hatte. Ich hasste es, zu wissen, dass er wusste, dass ich von Beginn an zu schwach war. 

Es tut mir Leid. Es tut mir so leid. Bitte verzeih mir Madre. Bitte verzeih mir, dass ich weder dich noch Padre retten konnte. Verzeiht mir, dass ich zu schwach war, um irgendetwas auszurichten.

Nicolás. Auch dich bitte ich um Vergebung. Ich hätte nicht widersprechen sollen. Ich hätte einfach meinen vorlauten Mund halten sollen. 

Dabei wollte ich nur helfen...

Stattdessen habe ich das Gegenteil erreicht. Dein Tod war unnötig und ich weiß nicht, wen ich mehr hassen soll. Die ranghöheren Offiziere oder mich selbst.

Ich schwor ich werde dich retten. Ich würde es ihnen doppelt und dreifach heimzahlen. Sie werden bereuen, was sie dir angetan haben. 

...

Zurück in die Gemeinschaft zu kommen war seltsam. Ich hatte seit Monaten keine Menschenseele gesehen, außer den einen Offizier und seine zwei Leibwächter. 

Wie man sprach wusste ich schon lange nicht mehr, ich hatte aufgehört es zu tun. In meiner Haftzeit hatte ich keinen zum Reden und  den Beamten des Militärs gab ich schon lange keine Antwort mehr. Zu Beginn versucht man Selbstgespräche zu führen, um nicht verrückt zu werden.

Eine Zeit lang in einer Zelle verbringen, ohne irgendjemanden ist schlimmer, als alles was ich mir je vorgestellt hatte. 

Ich hätte nie gedacht, dass es so schlimm sein würde. 

Um ehrlich zu sein... Es war mir unangenehm. Ich fühlte mich nicht wohl dabei mit meinen Freunden so einfach zu plaudern.

Flavio und Tomás, meine vorherigen Raumgenossen, waren einem anderen Zimmer eingeteilt worden. Stattdessen saßen nun zwei Fremde Personen in meinem Zimmer als ich dorthin zurückkehrte. 

Diese starrten mich mit furchterfüllten Augen an, ehe sie sich schickten das Zimmer zu verlassen. Beim hinausgehen trafen mich die gemurmelten Sätze "...la Celda...", "...Verrückter...", "...schwach...".

Anscheinend hatte das gesamte Hauptquartier von meinem Versagen erfahren. Jeder hier wusste es. Auch Flavio und Tomás. Sie wusste, dass ich ihren Freund auf dem Gewissen hatten. Sie wussten, dass ich schuld war. Ich konnte ihnen nicht unter die Augen treten. Vielleicht sogar nie wieder.

Wer wusste wie sie reagieren würden? Wütend? Bescheiden? Vergebung? Würden sie Mitleid empfinden?

Die nächsten Tage waren einige der schlimmsten.

In den Nächten konnte ich kaum schlafen. Die meiste Zeit lag ich wach in meinem Bett und hatte das Gefühl, wieder in der Celda zu sein. Ich hatte Angst im Dunkeln! Ich meine, wie absurd war das?

Jedesmal, wenn ich in den Spiegel blickte, sah ich meine nun schneeweißen Haare. Durch das Salzwasser und dem Lichtmangel hatten sie fast die Farbe von reinem weiß angenommen. Mein Haut war blass geworden, meine Augen leblos und kalt. Das frühlingsfrische grün war nun nicht mehr als eine algige Farbe, die jeglichen Glanz verloren hatte.

 Egal wohin ich ging, überall wurden mir verstohlene Blicke hinterher geworfen und ich konnte sie hinter meinem Rücken flüstern hören. 

Man hörte überall nur "Der Überlebende der Cleda".

Dennoch schien niemand mir zu nahe kommen wollen. Jeder schien einen Sicherheitsabstand von zwei Meter einzuhalten. 

In der Kantine traf ich dann auf Flavio und Tomás. Ich konnte sie von weitem sehen, zusammen mit ein paar anderen Rekruten. Leider sahen sie mich, bevor ich ihnen irgendwie zu nahe kommen konnte. 

Als Flavio mich erblickte, konnte man meinen, er würde gleich in Tränen ausbrechen. Er schien so erleichtert zu sein, dass es mir gut ging. Doch bevor er aufstehen und  mir etwas zurufen konnte, bemerkte auch Tomás mich. Als dieser mich anblickte sah ich nur wie eine Maske aus Hass seine Gesichtszüge übernahm. Er packte Flavio am Arm und riss ihn wieder auf die Bank hinunter, da dieser bereits aufgestanden war und zu mir hinüberstürmen wollte. 

Sie schienen eine kurze Diskussion zu führen. Tomás blickte ab und zu zu mir hinüber, sein Blick eiskalt und abweisend. 

Und ich erkannte. Ich erkannte, dass sie (bzw. Tomás) nichts mehr mit mir zu tun haben wollten.

Ich fühle, wie sich Leere in mir ausbreitete. Leere, so wie sie sich anfühlt, wenn man alleine ist. Auf sich selbst gestellt war. 

Ohne einen weiteren Blick auf meine Freunde zu werfen, floh ich aus der Kantine. Ich bahnte mir meinen Weg durch die vollen Gänge und ignorierte die Beschwerden, die mir hinterher gerufen wurden.

Ich konnte Flavio noch hinter mir meinen Namen rufen können, doch das ging in dem Rauschen meiner Ohren unter. Ich wusste nicht ob ich aufgebracht oder enttäuscht war. Nicht enttäuscht von meinen Freunden, sondern enttäuscht von mir selbst. Es gab schon einen bestimmen Grund warum sich zumindest Tomás von mir abwendete. 

Ich wollte einfach nur weg von hier. Irgendwo weit weg.

Stattdessen sitze ich hier fest und hab keine andere Wahl, als die Ausbildung fortzusetzen.

Mir wird auf einmal klar, wie sehr ich die Leute aus meiner Umgebung vermisse. 

Meine Mutter. Mein Vater. Die Leute aus meinem Dorf. Nicolás. Flavio. Auch Tomás und García.

Ich vermisse sie so sehr...


Okay und das ist das nächste Kapitel!

Bitte seid mir nicht böse, ich weiß, dass es Ian wirklich nicht einfach hat. Dieses Kapitel war das Schlimmste und es tut natürlich auch mir weh, meinem Charakter dem hier auszusetzten.

Allerdings ist hiermit das Schlimmst überstanden, also Ians Leidensgeschichte hat hiermit den Höhepunkt erreicht. 

Ich bin mir nicht sicher, ob das mit den weißen Haaren so geht, aber ich brauchte irgendeine Methode, sodass sie weiß werden. Also bitte nicht nachmachen!


Spanischer Wortschatz:

Madre = Mutter

Padre = Vater


Ansonsten möchte ich allen danken, dass ihr dieses Kapitel lest und meine Geschichte so gespannt mitverfolgt. 

Schreibt mir doch eure Meinung in die Kommentare, genauso wie Fragen oder Vorschläge. Ihr könnt mir aber auch privat schreiben. ;-)

Ich bin immer offen für Veränderungen also falls ihr eine gute Idee habt, her damit!

Danke an alle Leser, für jeden Kommentar und Favo!

Ich hoffe es hat euch gefallen und bis zum nächsten Kapitel!



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