13. Eine Gazelle unter Löwen

London, 26. März

(Passagen mit *Sternchen* werden in Gebärdensprache gesprochen)

„Also ganz sicher?"

Ein wenig zu energisch rollte Ian die Augen nach hinten. Es war das dritte Mal, dass Dave fragte. Und zum dritten Mal beruhigte er den größeren mit den Worten: *Ganz sicher. Sie freuen sich, dich endlich kennenzulernen*

„Und wenn Mortimer ihnen doch irgendwas von mir erzählt hat?"

*Dann wären sie vermutlich nicht so begeistert gewesen, dass ich dich eingeladen habe. Aber das sind sie. Beruhige dich.*

Dann schritten sie über die Türschwelle in die Kantine hinein, in der der üblichen Lärmpegel von den kleinen Grüppchen herüber hallte. Dave folgte seinem Freund zu einem Tisch fernab der Massen am Rande des Saals. Die Bänke waren besetzt von zwei Personen, dessen Konversation erstarb, als die zwei sich dazugesellten.

„Hallo!", entgegnete ihnen der junge Mann mit den kupferfarbenen Haaren. Ian erwiderte den Gruß mit einer Gebärde, dann drehte er sich zu Dave.

Der Argentinier deutete auf die junge Dame mit den braunen, geflochtenen Haaren und buchstabierte den Namen Jenny. Sie winkte freundlich zurück. Dann deutete er zu ihrem Kollegen und formte den Namen Fen.

„Also Jenny und Fen?", erkundigte der junge Arzt sich, um sicherzugehen und nahm auf einer der freien Bänke Platz.

„Korrekt!", strahlte Jenny. „Und du bist also Dave! Freut uns, dich endlich kennenlernen zu dürfen."

„Ja, Ian hat viel von dir erzählt", ergänzte ihr Sitznachbar Fen.

Ein überraschtes Lachen glitt über Daves Lippen. „Na ich hoffe doch nur Gutes."

„Abgesehen von deinem schlechten Büchergeschmack, hat er dich nur von deiner besten Seite gezeigt."

Dave sah zu Ian, der gekonnt Augenkontakt vermied.

„Echt jetzt? Das hast du ihnen erzählt?"

*Tut mir leid, aber Unstillbarer Durst war schrecklich.*

Nachdem Ian sicher war, dass er Dave sich selbst überlassen konnte, reihte er sich in die Essensausgabe ein. Der junge Arzt schien keinerlei Probleme damit zu haben, alleine gelassen zu werden. Es überraschte Ian auch nicht wirklich, dass die drei zurückgebliebenen am Tisch sich in einer ausgiebigen Konversation befanden. Dave erzählte gerade von Sachmet, als Ian sich stumm zurück auf seinen Platz sinken ließ. Er schob dem Arzt sein Mittagessen vor die Nase, dass er sich fast jedes Mal bestellte, bevor er das Hin und Her mit zufriedener Ruhe verfolgte. Mortimer lungerte an einem anderen Tisch herum, doch der Geleitschutz machte keine Anstände herüberzukommen. Vielleicht hielt er sich bewusst auf Abstand. Während Jenny und Fen sich in einem ausgiebigen Gespräch befanden, drehte sich Ian zu Dave und tippt ihm auf die Schulter, um seine Aufmerksamkeit zu erhalten. Mortimers Anblick hatte den Argentinier an etwas erinnert, das er seinen Freund noch fragen wollte.

Fast heimlich schob er ihm die getippte Nachricht hinüber und wartete, bis er sie gelesen hatte.

Erinnerst du dich an die Typen, die mich damals überrascht und verprügelt haben?

„Die dich krankenhausreif geprügelt haben? Wie könnte ich das vergessen! Ich dachte, mir bleibt das Herz stehen!"

Wusstest du, dass die Typen die Woche darauf suspendiert wurden?

„Was?" Dave machte große Augen. „Suspendiert?"

Ja. Hughs hat es mir in einer meiner Sitzungen erzählt. Wusstest du davon?

„Nein, ich höre das zum ersten Mal!"

Eine anzweifelnde Augenbraue antwortete Dave auf seine Aussage.

„Nein wirklich nicht!", wiederholte der junge Arzt bestärkend. „Ich höre das gerade selbst zum ersten Mal. Auch wenn ich es gerne getan hätte: Ich habe dir versprochen, nichts ohne deine Einwilligung zu machen."

Auf diese Antwort war der Argentinier ratlos. Dave war seine erste, aber auch einzige Anlaufstelle gewesen. Wer sonst würde die Schläger melden. Außer Dave wusste es nur noch...

Ein kurzes Räuspern vom anderen Tischende ließ beide Männer aufhorchen.

„Sorry, dass wir mitgehört haben, aber... ihr meint nicht zufällig die Entlassung dieser drei Typen Anfang März?", meinte Jenny zurückhaltend, während sie mit Fen Blicke austauschte.

„Doch ich glaube, die meinen wir."

„Das war Mortimer."

*Mortimer?*

„Mortimer war das?"

Die geschockte Antwort platzte gleichzeitig aus Dave und Ian heraus.

„Ja stimmt", bestätigte Fen. „Er hat sie wegen Unruhestiftung und Körperverletzung bei unserem Vorgesetzten gemeldet. Wir haben uns damals gefragt, was da los war. Mortimer war sehr verschwiegen und hat uns nichts erzählt. Wir wussten nicht, dass du zusammengeschlagen wurdest."

„Er hat sich dadurch bei seinen Kollegen ziemlich unbeliebt gemacht. Aber mehr hat er auch nicht darüber verraten-"

„Warte, die Verletzungen, als wir uns damals das erste Mal in der Kantine getroffen haben", fiel ihr Fen ins Wort, der sich an den Tag zurückerinnerte und die Puzzleteile zusammenfügte. „War, das von diesen Schlägertypen?"

Ian nickte.

„Warum hast du den Vorfall denn nicht gemeldet?"

*Wollte nicht noch mehr Hass auf mich ziehen. War schon so unangenehm und anstrengend genug, durch den Alltag zu kommen.*

„Piesacken sie dich immer noch?"

*Nein. Mit anderen Leuten oder Sachmet trauen sie sich nicht. Ist seitdem kaum mehr passiert*, antwortete Ian mit einem Kopfschütteln. Er realisierte erst jetzt, wie ungewohnt ruhig sein Alltag geworden war. Wo er zuvor an jeder Ecke zweifelte, ob nicht jemand hervorspringen würde und ihm ein Messer in den Bauch jagen wollte, konnte er seit Wochen ohne paranoide Gedanken sich im Hauptquartier herumbewegen.

„Und was ist mit Mortimer?", flüsterte Dave zu Ian. „Macht er dir immer noch solche Probleme."

„Wie? Mortimer hat dich auch schikaniert?"

Jenny und Fen waren geschockt. Es war schlagartig still geworden am Tisch.

*Nein, nur ein paar Sachen gesagt.*

„Was?!?" Jenny und Fen waren entrüstet über das Verhalten ihres Kollegen.

*Aber jetzt ist er fast wie ausgewechselt. In letzter Zeit ungewöhnlich nett. Zumindest so freundlich wie Mortimer sein kann.*

„Ja, er wirkt manchmal etwas kühl und emotionslos. Aber er kann auch anders", versuchte Fen seinen Mitarbeiter zu verteidigen.

„Ach ja?", meinte Jenny neckisch mit einer Augenbraue hoch nach oben gezogen.

„Ja kann er."

„Na ja, hoffentlich haben die anderen ihre Lektion gelernt."

Der Tag ging vorüber und Ian konnte mit Faszination beobachten, wie sich Dave in ihre Gruppe einfügte, wie ein verloren gegangenes Puzzleteil. Er war fast ein wenig neidisch, wie mühelos sich der junge Arzt dort einfand, wofür der Argentinier beinahe mehr als eine Woche gebraucht hatte. Aber trotzdem konnte er ihm nicht böse sein. Stattdessen war er dankbar, da seine Anwesenheit eine ungewohnte Entspanntheit in die Runde brachte und ihm dieses kleine Gefühl von Sicherheit gab.

Sie verabschiedeten sich gemeinsam von Jenny und Fen und Ian begleitete Dave noch zurück auf die Station. In der Liftkabine standen beide eng nebeneinander, so eng, dass sich ihre Schultern berührten. Leider nur aufgrund des mangelnden Platzes, aber es störte keinen von beiden.

„Und Mortimer macht dir gerade wirklich keine Probleme?"

*Nein.*

Und es stimmte tatsächlich. Seit mehreren Wochen meinte Ian sagen zu können, dass Mortimer ihm wohlgesonnen war. Zwar immer noch auf eine ruppige Art und Weise, aber er hatte keine Kommentare wie damals im Lift bekommen.

„Na dann..."

*Hast du schon mit ihm geredet?*

Dave schob ein wenig bockig seine Unterlippe vor, bevor er nuschelnd antwortete.

„Nein hab ich noch nicht..."

*Wann hast du es vor zu tun?*

„Ach keine Ahnung. Wenn ich ihn mal alleine erwische."

*Also versuchst du dich zu drücken.*

„Nein."

Dave wusste, dass es eine schlechte Lüge war und Ian erkannte schlechte Lügen. Dem bohrenden Blick des Argentiniers hielt der junge Arzt nicht lange stand.

„Okay, ja, ich will mich vielleicht ein bisschen davor drücken... aber nur un poco."

Aus Ians Mund drang ein belustigtes Grunzen.

*Je schneller du es tust, umso schneller hast du das Problem aus der Welt geschafft.*

„Danke Mama, ich weiß."

Der Fahrstuhl öffnete sich auf Daves Endstation und Ian verabschiedete sich, bevor er in Richtung Bücherei aufbrach. Während er in der Kabine auf das richtige Stockwerk wartete, konnte er nicht anders, als über Daves störrisches Verhalten zu schmunzeln. Vielleicht könnte er helfen, den Prozess ein bisschen antreiben. Dieses Trauerspiel von Dave konnte er nicht mehr lange mit ansehen.

--.--

Mortimer warf einen Blick auf seine Stoppuhr. Zehn Minuten und 23 Sekunden zeigte das Display. In dieser Zeit hatte Ian bereits vier Mal den Innenhof umrundet und war nun in seiner fünften Runde.

Vor ein paar Tagen hatte der Argentinier damit begonnen, sobald es ihm die Sperrstunde ermöglichte, lange Strecken durch den Innenhof zu laufen. Dem Bericht des Physiotherapeutes nach wurde es ihm sogar empfohlen, um seine Beweglichkeit und den Muskelaufbau zu unterstützen. Das erste Mal war Mortimer extrem irritiert und auch ein wenig skeptisch darüber, wohin der Argentinier wollte. Er war ihm durch die ganze Grünanlage gefolgt, nur um herauszufinden, dass er wieder zum Hauptgebäude zurückgekehrt war und eine erneute Runde ansteuerte. Daves Hündin leistete ihm oft Gesellschaft auf den täglichen Strecken.

Er musste nicht lange warten. Der weiße Haarschopf tauchte auf dem gepflasterten Weg auf. Ian kam mit hochrotem Kopf vor ihm zu stehen und schnappte nach Luft. Sein Herz galoppierte wie eine Herde Pferde, aber er sah den Schwarzhaarigen mit forderndem Blick an.

"Zwölf Minuten und zwei Sekunden", grüßte Mortimer den völlig verschwitzten Läufer und hielt ihm eine Flasche Wasser hin, die er gerade in der Kantine besorgt hatte. "Drei Minuten schneller als gestern."

Der unzufriedenen Art nach, wie sich die Mundwinkel des Argentiniers zusammenzogen, entsprach das erreichte Ergebnis nicht seinen Erwartungen. Mortimer hatte durch seine Beobachtung und durch die Interaktion während des Schachspielens herausgefunden, dass Ian unglaublich hartnäckig und ambitioniert war. Bei der Menge an Eifer musste er den anderen oft zurückhalten, da dieser nicht berücksichtigte, dass sein Körper seit Wochen keine Anstrengung mehr gewohnt war und dementsprechend abgebaut hatte.

Und dennoch verstand auch Mortimer, dass Wochen der Unfähigkeit den Drang verstärkten, zu seiner alten Mobilität zurückzukommen. Seit ein paar Tagen hatte er mit einem gewissen Gedanken gespielt. Er musste nur noch rückkoppeln, ob es ein Ding der Möglichkeit war. Während Ian zu einer erneuten Runde aufbrach, nahm Mortimer Kontakt zu seinem Vorgesetzten auf.

Ian war ein wenig verwirrt, als Mortimer deutete ihm zu folgen. Nach seinem Wissen hatte er die nächsten zwei Stunden keine Termine oder keine Gespräche, zu denen er erscheinen musste. Statt zurück ins Hauptgebäude lotste sie der Schwarzhaarige quer durch den Innenhof zu einem anderen Teil des Hauptquartiers. Vor der Pforte in das Gebäude kam Ian zum Stehen. Es handelte sich hierbei um den Sektor, der dem Militär und der öffentlichen Sicherheit gewidmet war. Ein Teil des Hauptquartiers, zu dem er eigentlich keinen Zugang hatte.

Mortimer bemerkte sein zögerndes Halten, aber winkte ihn nur weiter.

"Jetzt komm schon."

*Bist du sicher, dass ich hier sein sollte? *

Ian konnte sich die Frage nicht verkneifen. Und er wollte sichergehen. Er wollte vermeiden, dass man ihm bei Überschreiten der Schwelle noch eine ordentliche Ladung Elektrizität verpassen würde.

"Ja, ich habe das mit meinen Vorgesetzten abgeklärt, also komm schon."

Mit mulmigem Gefühl kam er der Aussage von Mortimer nach und folgte ihm in das Foyer des Gebäudes. Im Hauptteil des Headquarters hatte er sich oft sehr unwohl und beobachtet gefühlt. Jetzt war es, als wäre er eine Gazelle unter unzähligen hungrigen Löwen, die nach Fleisch lechzten.

"Ian!"

Die Worte seines schwarzhaarigen Begleiters rissen ihn aus der Starre, in die er gefallen war, nachdem er wenige Schritte in die Halle hineingetan hatte. Er befahl seinem Körper zu gehorchen und trat zielstrebig zum Rande der Rezeption. Ein Mann, mit dem Mortimer ein paar Worte gewechselt hatte, kam aus dem abgeschotteten Raum, ging neben Ian in die Knie, machte sich mit einem Gerät an seiner Fußfessel zu schaffen. Ein paar Knopfdrücke und Piepser ertönten und er meinte schon, dass sie ihm das Ding abnehmen würden, doch es blieb fest um seinen Knöchel geschnallt.

"Der Zugangscode ist eingetragen. Ihr könnt passieren", meinte der Rezeptionist, ohne den Argentinier eines Blickes zu würdigen und verschwand in seine Kammer. Mortimer deutete Ian mit einem Nicken zu folgen. Sie traten weiter in das Innere des Gebäudes und passierten einen autorisierten Durchgang, den sein Geleitschutz mit einer Ausweiskarte für sie öffnete. Ian passte sich an Mortimers zügiges Tempo an. Erst im Aufzug kam er dazu, die Frage zu stellen, die ihm in den Fingern lag.

*Was passiert hier gerade?*

"Ich habe meinen Vorgesetzten Griffin Wyk, gebeten, dir unter meiner Begleitung den Zugang zum Trainingsbereich zu gestatten. Es gibt da vielleicht etwas, das dich interessieren könnte."

Mit dem Öffnen des Fahrstuhls verließen Ian und Mortimer die Kabine und der Schwarzhaarige übernahm wieder die Führung. Sie kamen in eine große Trainingshalle.

Viele junge Rekruten standen in kleinen Gruppen um Trainingsgeräte herum. Manche Gesichter kamen ihm bekannt vor, andere hingegen hatte er noch nie gesehen. Klappern von Waffenattrappen und das Quietschen von Fußsohlen, hallten durch den hohen Raum. Doch Mortimer führte Ian an ihnen vorbei in einen abgegrenzten Teil.

Sie traten von hartem Kunststoffplatten auf weichem, gummihaften Untergrund, der ihre Schritte abfederte. Stangen, Plattformen und großen Elementen bildeten ein großes zusammenhängendes Gerüst, das ein wenig an einen Kinderspielplatz erinnerte. Nur ohne die bunten Farben. Von der Decke hingen Seile an einer Vorrichtung neben Eisenbarren, Reifen und unterschiedlichen Gewichten. Ian erkannte einige Geräte aus dem eigenen Militärtraining, nur mit dem Unterschied, dass das SA hauptsächlich im Freien trainierte. Auch bei Regen. Eine verschwitzte Rekrutin bearbeitete gerade einen Dummy mit ihren Fäusten, doch ansonsten war die Fläche leer.

Mortimer machte eine ausschweifende Geste. "Bitteschön. Tob dich aus."

Ian stand unschlüssig auf den nachgiebigen Gummimatten.

*Dein Ernst?*

"Solange du nichts ramponierst? Absolut. Spätestens bei schlechtem Wetter wirst du mir dafür danken."

Mortimer sah, dass Ian sich nicht vom Fleck bewegt hatte und den Hindernisparcours mit einem zögernden, zweifelnden Ausdruck in seinen Augen betrachtete.

"Worauf wartest du denn? Geh schon!", wiederholte er und gab ihm einen sanften Ruck vorwärts. Die Aufforderung schien den Argentinier zu überzeugen und ein Blick der Euphorie und Vorfreude machte sich in seinen Pupillen breit. Während Mortimer auf einer der tribünenartigen Bänke Platz nahm, streifte sich Ian den Pullover ab und begann mit leichten Aufwärmübungen. Dann wagte er sich an die Geräte.

Mit Faszination und Verwunderung zugleich beobachtete Mortimer, wie sich der kleingewachsene Argentinier durch das Labyrinth aus Hindernissen hangelte. Dass er die Stangen fast nie aus dem Stehen zu fassen bekam, interessierte ihn nicht. Hilfe brauchte er aber auch nicht. Jedes Mal beförderte er sich mit kraftvollen Sprüngen hinauf in die Höhe. Es dauerte nicht lange und die stockenden Bewegungen wurde flüssiger und eleganter, bis er wie ein Fisch im Wasser über Stangen, Podeste und Hindernisattrappen glitt. Hinter seinen Bewegungen lag eine Brutalität und gleichzeitig eine Leichtigkeit, die an einen Athleten erinnerte. Auf dem Feld und im Einsatz eine gefährliche Mischung.

Mit unermüdlicher Ausdauer arbeitete Ian sich repetitiv durch die Geräte, bis er schwer schnaufend auf dem Kunststoffpflaster stand. Er brachte sich mit tiefen Atemzügen in einen bewegungsfähigen Zustand, als etwas auf der anderen Seite der Halle seine Aufmerksamkeit fesselte.

*Was ist das?*, fragte er Mortimer und deutete auf ein kuppelartiges Gebilde mit transparenter Hülle, die sich durch seine pure weiße Farbe von der grau-schwarzen Farbpalette der restlichen Halle abhob. Der Schwarzhaarige blickte auf und sah Ians Finger nach. Er erhob sich etwas schwerfällig und deutete ihm mitzukommen.

"Ich zeig es dir."

Am Rande der gewölbten Vorrichtung hatte sich eine kleinere Gruppe versammelt. Ian konnte den kupfernen Haarschopf von Fen entdecken. An seiner Seite war Jenny und die große Gestalt von June stand am Eingang des monströsen Gebildes. Der durchscheinende Membran des Gebildes setzte sich aus vielen Pentagon-Platten zu einem Gewölbe zusammen. Aus nächster Nähe gesehen, wirkte sie gewaltig: ein Vollmond, der am Horizont emporstieg und größer wurde. Mechanisches Sirren erfüllte die Luft und wurden immer lauter, nur unterbrochen vom unregelmäßigen Schleifen und Tapsen eines Schuhpaares.

"Das ist unser virtueller Kampfsimulator", erläuterte Mortimer. "Er wurde dem regulären Trainingsplan hinzugefügt, um Sicherheitskräfte und Soldaten auf spezielle Situationen vorzubereiten, die den Rahmen des Durchführbaren sprengen. Außerdem haben wir damit deutlich weniger verletzte Rekruten."

Ein dumpfer Knall ertönte aus dem inneren der Kuppel, gefolgt von einem schmerzerfüllten Grunzen.

"Meistens zumindest...", murmelte Mortimer hinterher.

"LEVEL 20 SIMULATION ENDE", schallte kurz darauf eine blecherne Stimme durch die Lautsprecher und das Sirren von arbeitenden Maschinen erstarb. Ein hechelnder Soldat mit kuren struppigen Haaren stolperte aus dem Bereich heraus. Um seinen Kopf und Körper wandten sich fingerdicke Stäbe wie eine zweite Wirbelsäule. Die schmalen Verbindungen fügten sich in Bündeln am Hinterkopf, auf Höhe der Schulter und an beiden Oberarmen zusammen.

Mit einem Knopf am Nacken öffneten sich die eisernen Gurte, die das Exoskelett am Körper befestigten. Der herausgetretene Rekrut, streifte die Vorrichtung wie einen Mantel ab und reichte sie einem seiner Kollegen am Rande.

Der nächste Rekrut trat in den Trainingsbereich.

"AVA beginne Faustkampf-Simulation, Level 20" sprach June in eine kleine Fernbedienung.

*AVA?*, erkundigte sich Ian bei seinem Geleitschutz.

"AVA ist die künstliche Intelligenz, die für den Simulator entwickelt wurde. Ist kurz für Artificial Virtual Assistant", erklärte ihm Mortimer, ohne den Blick von dem Geschehen vor ihnen zu nehmen.

Ein Piepen ertönte, und die blecherne Männerstimme antwortete "FAUSTKAMPF-SIMULATION LEVEL 20. LEVEL STARTET IN..."

Das Summen von Maschinen nahm zu und wurde lauter.

"3"

Der Rekrut platzierte sich in einer Grundstellung und hob die Fäuste bereit zum Kampf.

"2"

Eine schulterbreite Scheibe erhob sich kurbelnd von der weißen Bodenfläche. Ihr folgte eine Säule so schwarz wie Tinte, die fast zwei Meter aus dem Boden ragte. Geräuschvoll rastete sie an Ort und Stelle ein, bevor die feste und formlose Gestalt begann, sich zu teilen.

"1"

Aus der erst nur starren Masse trennten sich nun einzelne Bestandteile heraus, die man mit Extremitäten von Menschen vergleichen konnten. Zwei blaue Sensoren leuchteten ihm vom Kopf der Trainings-Attrappe entgegen.

"START"

Auf das Signal hin löste sich der mechanische Dummy und begann seinen programmierten Angriff. Er griff den Kontrahenten mit erschreckender Zielgenauigkeit an. Im Tanz der fliegenden Fäuste spiegelten sich die Lichter der Neonröhren über ihnen in der matten Metalloberfläche des Roboters. Für mehrere Minuten ging das Spiel hin und her. Schläge wurde ausgeteilt, Tritte eingesteckt, bis auch dieser Proband schlitternd auf dem Boden landete.

"LEVEL 20 SIMULATION ENDE" leierte es aus dem Automaten. Der unbeschädigte Dummy kehre zurück auf seine Scheibe, die sich in die Tiefen der Plattform senkte.

Der Nächste wurde ausgewählt. Mortimer meinte, Ian hätte genug gesehen, doch der Argentinier verharrte gebannt am Rand der weißen Kuppel und beobachtete jeden Durchgang. Mit jeder beendeten Simulation wurden es weniger und weniger Rekruten. Die anderen suchten das Weite oder einen Platz an den anderen Trainingsgeräten.

"Hey, Ian. Was machst du denn hier?"

Fen trat zu ihnen. Ian deutete als Antwort nur auf Mortimer, als wollte er sagen: "Er ist an allem schuld".

"Ich hoffe, du hast ihn aus freien Stücken hierhergebracht", stichelte der Kupferschopf neckend, das sein schwarzhaariger Kollege mit einem Augenrollen beantwortete.

Ian hatte sich wieder dem Geschehen in der Hülle zugewendet. Haut und Leichtmetall trafen aufeinander und mit einem gezielten Schlag brachte der Rekrut die Kampfattrappe auf den Boden.

"LEVEL 20 BESTANDEN. SIMULATION BEENDEN ODER NEUE SEQUENZ EINFÜHREN."

Der metallene Körper blieb reglos, bevor er zurück zur Disc gezogen wurde und in seine Ausgangsstellung einrastete.

"Gut gemacht, Reed. AVA Simulation beenden", hallten Junes Worte. "Eklöv? Du bist dran!"

Fen löste sich aus seinem Gespräch mit Mortimer und trat an den Eingang. Er nahm Reed das Skelett ab, bevor er die Plattform betrat. Der Countdown zählte herunter, der Dummy wurde in Position gefahren und das Übungsgefecht begann. Innerhalb Minuten landete die Metallbüchse am Rande des Doms und die Stimme von AVA erklang. Bestanden.

Er trat heraus und schüttelte das Drahtgebilde auf seinem Rücken ab und reichte es June. Er war der Letzte der Gruppe und ließ nur noch Mortimer und Ian am Rande der Kuppel stehen.

"So Ian", meinte die große Frau, zu dem Argentinier. "Willst du nur zusehen oder es auch mal probieren?"

Ian machte große Augen und sah zu Mortimer. Der gab ihm ein Kopfnicken zurück, als wollte er sagen: "Jetzt mach schon". Er trat zu June, die das Skelett an ihm anbrachte. Lautlos schlossen sich die Mechanismen und festigen die Eisendrähte um seine Glieder.

"Ich glaube, du kannst dir schon denken, was du tun musst. Versuche, die Attrappe an kritischen Stellen zu treffen oder zu Boden zu bringen. Wenn sie dir zuvorkommt, ist das Level gescheitert. Noch Fragen?"

Ian schüttelte den Kopf und wurde von June zum Eingang gezogen.

"Wenn du bereit bist, starte ich den Simulator. Wir geben dir auch etwas Leichtes zum Aufwärmen."

Der Argentinier überschritt die Schwelle und positionierte sich wenige Schritte von der Scheibe entfernt, aus der der Trainings-Dummy gekommen war.

"AVA, Beginne Faustkampf-Simulation Level 1", hallten Junes Wörter vom Eingang durch das Innere der Kuppel.

"FAUSTKAMPF-SIMULATION LEVEL 1. LEVEL STARTET IN 3. 2. 1."

Der metallene Körper glühte ihn mit seinen blauen Sensoren an. Auf "Start" der Computerstimme, löste sich Ians mechanischer Kontrahent und begann seinen Angriff.

Mortimer beobachtete das Kampfgeschehen, das sich in der Kuppel abspielte. Er sah Ians Ausweichmanöver, Konter und Finten. Aber das war alles. Ehrlich gesagt hatte er mehr erwartet. Ian war bei Weitem nicht gescheitert. Allerdings regte er nicht einen Finger, um in die Offensive zu gehen.

Er spielte mit dem Computer. Zog es in die Länge. Observierte. Leute und andere Rekruten waren abseits des Kuppelrandes stehen geblieben und verfolgten murmelnd und flüsternd das Geschehen.

"Was macht der denn hier?"

"Er in der Kampfsimulation? Wer hat das denn erlaubt?"

"Seht nur das Tattoo!"

"Ha ist das alles, was der draufhat? Selbst ein Neuling schafft das Level ohne-"

Wie als Stichwort auf den letzten Kommentar festigte Ian urplötzlich seinen Stand auf dem ebenen Untergrund. Er entging einem Kinnhaken, bevor er nach vorne schnellte und seine Handkante mit brutaler Wucht auf einen ungeschützten Fleck unterhalb des robotischen Halsregion rammte. Die Geschwindigkeit riss den Roboter zu Boden und schlagartig war das raubtierartige Spiel beendet. Die künstliche Intelligenz kündigte das Ende der Simulation an. Ian konnte die brennenden Blicke in seinem Rücken spüren.

"Das war offensichtlich zu einfach. Lust auf eine weitere Runde? Wir erhöhen die Schwierigkeit."

Ian gab ein zustimmendes Schnaufen, ein Nicken und June startete Level 5. Abermals tänzelte der Argentinier mehrere Minuten um das eigentliche Gefecht herum, bevor er die Attrappe mit zwei Schlägen zu Fall brachte. Die hinterhältigen Kommentare erstarben und stattdessen fügten sie sich mit beeindruckendem Schweigen. Ian beließ es nicht nur bei einem Durchgang. Er kletterte sich innerhalb weniger Minuten von Level 5 zu Level 17 nach oben. Mortimer sah erneut, welches Ausmaß Ians Fertigkeiten besaß. Dennoch forderte er Ian nach seinem siebzehnten Sieg zu einer Trink- und Rastpause auf. Immerhin sollte er darauf achten, dass Ian nicht bei Dave auf der Krankenstation landen würde.

Der Weißhaarige hatte eine halbe Wasserflasche geleert, als er sich zu seiner Eskorte wandte.

*Dein höchstes Level?*

Mortimer beäugte den Weißhaarigen und sah Feuer des Ansporns in seinen Augen aufblitzten. Er schien sich nach einer Herausforderung zu sehnen. Er ahnte bereits, wohin das führen würde und gab es nur widerwillig preis.

"Mein letztes Level in der Faustkampf-Simulation war Level 85."

Und darauf war er sehr stolz. Sein bestes Ergebnis.

*Wetten ich kann es knacken?*

Mortimer schnaubte. "Natürlich kannst und wirst du das tun", bemerkte er mit einem Augenrollen. "Ich gebe dir eine Woche."

*Fünf Tage*

"Aber dann will ich keine Beschwerden über gezerrte Muskeln und überstrapazierte Bänder."

Eine finstere Vorahnung beschlich ihn, während Ian mit Junes Hilfe Level 18 startete. Und diese Mutmaßung bestätigte sich tatsächlich am fünften Tag, als durch den Lautsprecher des Kampfsimulators die Worte "LEVEL 85 BESTANDEN. SIMULAITON BEENDEN ODER NÄCHSTE SEQUENZ EINFÜHREN" drangen. Mortimer versuchte sein Bestes nicht eingeschnappt zu sein. Seine Bestleitung innerhalb fünf Tagen übertrumpft. Andererseits konnte er es Ian nicht verübeln. Im Training lief Ian zur Bestform. Er war präzise, analysierte statt sich kopflos in eine Konfrontation zu stürzen und wusste genau seinen Körper und Stärken einzusetzen. Er war nicht grundlos eine Culebra.

"Bist du jetzt glücklich?", war das Einzige, das Mortimer Ian an den Kopf warf.

--.--

Dave war länger geblieben, obwohl er schon seit einer halben Stunde Dienstschluss hatte. Eigentlich wollte er nur Sachmet abholen. Die Hündin hechelte einem quietschenden Ball hinterher, den Ian weit über die Wiese der Außenanlage geworfen hatte. Dave setzte sich ins Gras, die Beine angezogen und verfolgte das Spiel auf dem Rasen. Ian hatte ihn bemerkt und trat zu ihm heran.

*Ich habe mit Training in der Militärhalle angefangen*

Dave neben ihm hob kurz den Kopf, bevor er sich dem Kneten seiner Hände widmete. Ein kurzes Zucken mit den Mundwinkeln und ein entgegennehmendes Murmeln. Doch Dave war selten so wortkarg. Ian nahm den triefenden Ball aus Sachmets Fängen und warf ihn erneut. Dann drehte er sich zu Dave, der ihm noch immer nicht geantwortet hatte.

*Willst du mir irgendetwas sagen?*

Dave schwieg.

*Ist es wegen Mortimer?*, versuchte Ian nachzuhaken. Doch sein braunhaariger Freund blieb sturer als ein Esel.

*Ist-*

"Warum willst du unbedingt wieder trainieren? Vermisst du die Zeit im Militär so sehr?"

Die Antwort war patzig, wie die eines kleinen Kindes, das nicht das bekam, was es wollte.

*Nein, tu ich nicht. Aber es tut gut, endlich mal etwas anderes zu machen, als Runde um Runde im Außengelände zu laufen*, entgegnete Ian und setzte sich zu Dave in den Rasen.

*Ich weiß, es mag komisch erscheinen. Aber das Training, die Bewegung... Es ist eines der wenigen Sachen, in denen ich schon immer gut war. Es fühlt sich so befreiend an, mich in meinem Körper zu spüren. Verstehst du das Dave?*

Der Braunhaarige schämte sich ein wenig für seinen unangebrachten Ausbruch. Warum musste er sich auch so aufführen. Und dann über eine solche Kleinigkeit. Er war kein Kleinkind mehr.

"Tut mir leid, an das... habe ich ehrlich gesagt nie gedacht", entschuldigte er sich.

Dave wich dem Blick des Weißhaarigen noch immer aus und starrte stattdessen auf die Falten seiner Hände. Doch Ian ließ diese Konversation nicht einfach so auf sich sitzen.

*Aber du bist immer noch nicht begeistert davon.*

"Es ist nur... Ich mach mir Sorgen, Ian. Um dich", erwiderte Dave. Das erste Mal seit Beginn ihrer Unterhaltung sah er seinem Gegenüber in die Augen.

"Es kann so schnell etwas passieren. Ein falscher Handgriff, ein ausgeklügelter Tritt und man kann alles unter dem Schleier des Trainings verbergen. Kann es ausnutzen, als Ausrede benutzen. Und ich bin dann derjenige, der dich wieder zusammenflicken muss. Ich..."

Ein Seufzer entwich seinen Lungen, der sich über die letzten Minuten angestaut hatte. Sachmet kam heran getrottet und rollte ihm ihr Spielzeug vor die Füße.

"...ich weiß, das hört sich so dämlich an."

Doch Ian schüttelte verständnisvoll den Kopf und nahm die Hand des anderen, um seine Aufmerksamkeit zu erhalten. Die Berührung war klein und unscheinbar, aber elektrisierend für Dave. Ein Kribbeln ging durch seinen Arm hinauf und schoss ihm vermutlich sofort zu Kopf. Er war sich sicher, dass ihm ein Kurzschluss bevorstand. Oder ein paar seiner Sicherungen durchgebrannt waren.

*Es ist nicht dämlich. Ich werde vorsichtig sein. Ich trainiere meist alleine mit Jenny, Fen oder Mortimer oder mit dem Trainings-Simulator. Ich kenne sie. Sie würden mich nicht absichtlich verletzen.*

Eine ganze Reihe an Emotionen rannten über das Gesicht des jungen Arztes, bevor er bei einem beruhigenden Lächeln verblieb. Doch in den Ecken seiner Augen sah Ian, dass das nicht alles war, dass Daves Herz belastete.

*Das ist noch nicht alles, oder?*

Braune Augenbrauen verharrten in einem tristen Zustand und Dave schien um Worte zu ringen. Er nahm Sachmets Quietschball und holte weit aus. Die Hündin rannte los und hinterher. Nach einigen abgebrochenen Versuchen gab Dave sich einen Ruck.

"Ich vermisse es, Zeit mit dir zu verbringen...", nuschelte er schließlich zu Ians Verwunderung. "Das hier ist das erste Mal diese Woche, dass wir so wie immer reden - mal abgesehen von den Checkups, aber das ist Dienstsache. Ich weiß, ich hab meine Arbeit. Du hast dein Training, verbringst viel Zeit mit Mortimer, kannst dich fast immer mit Fen und Jenny in den Mittagspausen treffen..."

*Du bist neidisch , weil ich mit den anderen mehr Zeit verbringe als mit dir?*

"Hey, ich hab nie etwas von neidisch gesagt!"

Ian zog nur die Augenbrauen nach oben und sah Dave mit diesem wissenden Blick an, als hätte er ihn schon längst durchschaut.

"Ja, okay. Vielleicht bin ich ein bisschen neidisch... Aber nur ein bisschen"

*Wenn du mehr zusammen unternehmen willst, hättest du es mir nur sagen müssen*, entgegnete ihm Ian ehrlich. Er hätte etwas weitaus Schlimmeres erwartet, aber Daves Eifersucht rührte etwas in ihm. Etwas das ihm sagte, dass er ihm viel bedeutete.

*Ich wusste nicht, dass es dir so wichtig war. Ich habe immer Zeit für dich.*

Plötzlich pochte Daves Herz ihm bis zum Kopf, als Ian die Worte sprach. Peinliche Röte breitete sich auf seiner Nasenspitze aus und brannte sich bis zu seinen Ohren durch.

"Oh, achso... Nun, ähh", stammelte er völlig aus dem Konzept gebracht. Verdammt Hormone, bringt euch in Ordnung. "Wenn du das sagst. Ich wollte nur nicht zu gebieterisch oder beanspruchend wirken. Das wäre nicht richtig."

*Bist du für heute fertig?*

"Ja."

Er kraulte Sachmet durchs Fell und beschlagnahmte das Hundespielzeug.

*Spielen wir eine Runde UNO?*

"Wenn du bereit bist zu verlieren? Gerne!", entgegnete er das Grinsen. Sie packten ihre Sachen und machten sich auf in die Gemeinschaftsräume. Natürlich blieb es nicht nur bei einer Runde. Sagen wir eher, es wurden zwanzig. Dave verließ erst das Hauptquartier, als Ian zur Sperrstunde auf sein Apartment musste. Sie hätten beinahe das Abendessen verpasst, wenn Mortimer sie nicht daran erinnert hätte. Als er mit Sachmet die Türen seiner Wohnung durchschritt, war sein Vater längst zu Hause und das kam selten vor.

Das Abendessen konnte eher als früher Mitternachtssnack eingeordnet werden. Nachdem er die Küche blitzblank hinterlassen hatte, machte ihn sein KOM auf eine Notifikation aufmerksam. Er hatte eine Nachricht bekommen.

>Hi! Wie gehts?<

Leider gaben weder Nummer noch Bilder im Profil des Unbekannten Aufschluss darüber, ob er vielleicht vergessen hatte, einen Kollegen mit seinem Namen einzuspeichern.

>Uhm... gut, danke. Sorry, für die Frage aber kenn ich dich?<, hakte Dave nach.

>Oh, tut mir so leid. Ich dachte, du hättest meine Nummer noch.

Ich bin es, Isabel.<

--.--

(Na, wer hätte das gedacht. Heißt Isabel herzlich willkommen und macht euch auf eine Runde DRAMA gefasst!

Ein dickes, dickes Dankeschön gehen an alle netten Kommentare und Bewertungen raus. 💚
Ihr seid der Wahnsinn und motivieren mich in Zeiten eines Durchhängers sehr weiterzuschreiben)

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