Prolog



Dunkelheit lag über der Stadt Elfheim. Eine tiefe, schwarze Nacht.

Schlanke schwarze Wesen schwangen sich über die roten Giebel der Stadt. Lautlos sprangen sie von Dach zu Dach, so das keine der Einwohner, sie sah. Mühelos überwanden sie die Mauern vor der Brückenbefestigung. Die Wachen bemerkten sie nicht.

Die Mondsichel würde von den Wolken verdeckt, während die schwarzen Gestalten, auf der Brücke entlang liefen, so schnell, das kein menschliches Auge sie sehen würde.

Die drei Gestalten erreichten die äußere Balustrade, der sternenförmigen Burganlage und sprangen an den glatten Steinen hoch. Ihre Umhänge verursachten nicht das leiseste Geräusch und selbst die schwarzen Rüstungen, waren nicht zu hören.

Leise huschten sie zwischen den Gebäuden hindurch, verborgen in den Schatten zwischen den Lichtern. Die Männer, welche den Königspalast bewachten, wurden von ihren Fackeln geblendet und die drei Gestalten, gelangten ungesehen, in die Palastanlage.

Still und beinahe Stockdunkel, lagen die Gänge vor ihnen. Niemand war zu sehen. Kein Lebewesen war zu sehen. Die Bewohner des Palastes schliefen und gaben sich ihren Träumen hin, unwissend, welche Gefahr durch ihre Gänge schlich.

Schweigend und nur mit Handzeichen, kommunizierten die Eindringlinge. Die kleinste von ihnen, machte einige hektische Handzeichen, die der größte von ihnen mit einer einfachen Geste durchbrach. Er deutet hinter sich, machte mit den Händen einen Kreis und zog zwei Finger durch das angedeutete Rund.

Die kleine Gestalt ließ die Hände sinken, nickte aber. Nun legte ihr die zweite Gestalt einen Arm um die Schulter. Aufmunternd drückte sie sie an sich. Sie lehnten sich aneinander und spendeten sich Mut.

Ungeduldig, wartete der erste, dann lösten sich sie, standen auf und rannten den Gang, in verschiedenen Richtungen entlang.

Sie wussten genau wo sie hin mussten und hätten ihren Weg auch Blind gefunden.

Der größte der Gestalten, fand sein Ziel als erstes. Eine große Tür aus rotem Holz, die mit goldenen Symbolen verziert war.

Auf leisen Sohlen schlich er sich an und zog seine Messer. Die beiden Wachen, die vor der Tür Posten bezogen hatten, hatten nicht einmal Zeit zum schreien, als der Schatten ihnen die Kehlen durchschnitt. Lautlos sanken sie zu Boden und ihr Blut färbte den Teppich dunkel. Der Schatten öffnete die Tür. In dem großen Bett, lagen zwei Halbelfen, die sich leise, bewegten. Der Schatten sah sich kurz um, dann hob er die zwei lange, Dolche und rammte sie den beiden Schafenden in die Brust. Die Bewegungen, erstarben.

Der zweite, Schatten, rannte bereits mit blutigem Messer aus dem Zweiten Gemach, als er das Zimmer seiner Opfer verließ. Kleine Blutstropfen, vielen auf den Boden, ehe Sie ihr Messer wieder verstaute.

Der kleinste der Schatten, schälte sich langsam aus der Dunkelheit. Ein Soldat viel lautlos neben ihr auf den weichen Tepich. Langsam näherte sich der Schatten einer kleinen Tür. Sie hob die Hand und eine kleine, blauviolette Rune, erschien auf dem Türknauf. Lautlos öffnete sich die Tür und der Schatten schlüpfte in das Zimmer. Es war kleiner, als die anderen Zimmer, mit einem einzelnen, kleinen Bett.

Der Schatten näherte sich dem Bett, das schmale Messer bereits in der Hand, bereit ihr Opfer zu töten.

Hinter sich hörte sie plötzlich das leise tapsen von kleinen Füßen.

Wer bist du?"

Der Schatten fuhr herum. In der Tür stand ein kleines Halbelfenmädchen. Ihre gelben Augen glitzerten im schwachen Mondlicht, das durch das Fenster viel. Sie hielt in ihrer einen Hand einen Holzdrachen, die andere wurde von einem Halbelfenjungen, mit blauen Haaren gehalten. „Was willst du von unserer Schwester?", fragte der Junge und drückte das Mädchen an sich.

Der Schatten fluchte leise. Was sollte sie jetzt tun?

Hinter den beiden Kindern flackerten Fackeln auf. Laute Schreie waren zu hören. Dann stand plötzlich eine Frau hinter den Kindern. Mit Panik in den Augen, sah sie auf den Schatten. „Weg von meinen Kinder! Monster!", schrie sie und drückte die beiden Kinder an sich, die zu weinen begannen.

Hinter dem Schatten raschelte es. Ihr Opfer war erwacht, ein Mädchen hob den Kopf, mit Haaren wie aus gesponnen Gold. „Wer bist du?", fragte sie mit piepsender Stimme.

Der Schatten handelte blitzschnell. Mit einer fließender Bewegung, warf sie ein Messer auf das Mädchen. Blutspritze auf und sie schrie, doch der Schatten war schon wieder in Bewegung. Sie sprang auf die Frau zu und rammte auch ihr eine Messer in die Brust. Die Frau brach zusammen. Die Kinder schrien, doch der Schatten sprang über sie Hinweg und verschwand.

Ihre Füße trugen sie durch den Palast, der nun von immer mehr Lichtern und Rufen erfüllt wurde. Sie waren entdeckt worden!

Panik erfüllte den Schatten. Sie durchstieß ein Seitentür und erreichte einen großen Hof. Ohne zu zögern, rannte sie weiter. Doch ihre Flucht wurde mit einem mal unterbrochen. Die Fenster, rings um den Platz wurden von Lichter erfüllt. Fackeln brannten auf und hinter den Fenstern des Palastes, wurde es hell.

„Anora!", zischte eine Stimme neben ihr.

Die Albino Dunkelelfe fuhr herum. „Mutter."

Sanft legte ihr ihre Mutter eine Hand auf die Schulter. „Hast du deinen Auftrag erledigt?Ist die Prinzessin Tod?"

Anora nickte, doch ein Zweifel keimte in ihr. „Ich habe die Mutter der anderen beiden getötet. Wo ist Vater?"

„Ich bin hier.", Varon kniete sich nieder. „Wir müssen nun von hier verschwinden. Die Wachen sind alarmiert worden.", er legte seiner Tochter eine Hand auf den Kopf. „Jetzt.", er hob den Kopf und sah den zweiten Schatten an. „Lumia. Bring sie auf dem Fluchtweg. Ich werde die Wachen ablenken."

Seine Gefährtin schüttelte den Kopf. „Ich war immer schon schneller als du.", ein Lächeln erschien auf ihren dunklen Lippen. „Nimm unsere Tochter und geht."

Varon sah seine Gefährtin an, dann nickte er. „Gut. Ich liebe dich, Lumia.", er beugte sich vor und küsste sie. Dann sprang er auf und rannte los. Anora folgte ihm. Ohne einen Blick zurück zu werfen, sprangen sie über die Kannte des Platzes, hinab ins Meer. eine Wolke verdeckte die Mondsichel und Lumia war alleine.

Sie blickte sich um. Noch war keine Wache zu sehen. Sie überlegte, von wo sie sich am besten in Sicherheit bringen konnte.

Ihre Überlegungen wurden zunichte gemacht, als sich die großen Portale öffnete und sich gewaltige Drachenköpfe in die Nacht hineinschoben. Lumia hatte gerade noch Zeit, einen Schildzauber zu wirken, als drei gewaltige Flammenstöße die Nacht erhellten.

Ihr letzter Gedanke, galt ihrer Tochter.

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