Kapitel 6 - Tarik


Nach der offiziellen Ankunft von Milenn, nachdem ihr der Hofstaat die Treue geschworen hatte, hatte sich die große Menge schnell wieder zerstreut. Milenn war mit Hand Aidan, Kommandant Vitus und den anderen Mitgliedern des Königlichen Rates, in den Palast gegangen, um die weiteren Vorbereitungen ihrer Krönung zu besprechen. Auch die Oberste Ordensmutter Beatrice und ihre Novizin Selena waren gegangen. Selena hatte den Kopf gesenkt, doch Tarik hatte das glitzern von Tränen in den quarzrosa Augen dennoch gesehen. Er hatte Mitleid mit der jungen Halbelfe. Sie war unglaublich beschämt gewesen, das ihr die Worte nur mühsam über die Lippen gekommen waren. Er fragte sich jedoch auch, warum die Ordensmutter ausgerechnet eine Stotterin ausgewählt hatte,

Nachdem die Drachen in den Höhlen untergebracht worden waren, wurde Tarik zu seinen Gemächern im Palast gebracht.

Der Königliche Palast, bestand aus drei großen Gebäudekomplexen, die durch Mauern, Gänge und Höfe miteinander verbunden waren. Der älteste war die große Rundburg, die einst das Grabmal für die frühen Fürsten der Halbelfen gewesen war. Dann war sie zum Stützpunkt und dann zur Burg umgebaut worden. Sie bestand aus drei Ebenen. Sie war gut zwanzig Meter hoch und aus Vulkanstein und Kalkstein erbaut worden, wobei die äußere Mauer aus groben Steinen bestand, die dazu einluden an ihnen hinauf zu klettern. Die zweite Ebene war aus Marmor errichtet worden, der von einem großen Verteidigungsring geschmückt wurde, dessen Fenster den Bogen und Armbrustschützen genügend platzt boten. Der fast zehn Meter tiefe Krater, der durch den Verteidigungswall entstanden war, war mit einer ganzen Reihe von Gebäuden und Räumen bebaut worden, die der Garnison, dem König, oder jetzt der Königin, Gästen und sogar zwei kleinen Drachen Platz boten. Die Burg war von einer viereckigen Mauern umgeben, dessen Ecken mit runden Bastionen verteidigt wurde. Sie galt als uneinnehmbar, zumindest gegen Angriffe von Land und dem Meer aus.

Von der kleinen Eingangshalle, die aus groben Stein gehauen war, führte eine lange Rampe, in die Burg hinein. Sie war einfach zu verteidigen und zu verschließen. Man führte Tarik die lange Rampe hinauf, über die ehemalige Grabkammer, die von einer kleinen Brücke überspannt wurde, zu den Gebäuden und seinen Räumen. „Wenn ihr etwas wünscht, dann ruft uns, Prinz Tarik. Es steht euch immer ein Diener zur Verfügung.", sagte ein Diener mit leuchtend türkisen Haaren.

„Danke.", sagte Tarik, nickte und lächelte dem Diener freundlich zu. Der entfernte sich mit einem verwirrtem, aber frohem Ausdruck im Gesicht.

„Behandle deine Untergebenem gut und sie werden wir immer folgen.", murmelte Tarik und legte die Satteltaschen ab. Dann sah er sich in seinen Gemächern um. Sie waren, seinem Rang entsprechend, groß und luxuriös. Ein großes Bett. Ein Kamin und ein Tisch mit Stühlen, so wie ein großer Schrank. Alles war aus teurem Edelholz und mit Schnitzereien und Intarsien, in Drachenform verziert. Wandteppichen hingen an den Wänden und zeigten die Geschichte der Halbelfen, seit dem Kometen, der sie von den Hochelfen befreit hatte.

Er seufzte und begann, seine Sachen auszupacken. Wie jeder Drachenreiter, reiste er mit wenig Gepäck. In seinen Satteltaschen befand sich Proviant für einige Tage, ein Ersatz Umhang und seine Rüstung. Mehr benötigte er nicht. Doch die Rückkehr von ihm und seinen Schwestern war lang vorbereitet worden und so fand er in dem großen Eichenschrank, passende Kleider. Einen Wams aus blauer Wolle, feste Stiefel nund eine guter Hose. Auch der Umhang, war aus gefärbter Wolle, dieses mal allerdings in einem roten Ton, der den Schuppen seines Drachen entsprach.

Nachdem er sich den Schweiß aus den Haaren gewaschen hatte, glänzten sie wie polierter Lapislazuli. Er dachte kurz darüber nach, ob er auch sein Schwert gürten sollte und entschied sich dafür. Zwar würde ihm von seinen Schwester keine Gefahr drohen, auch wen er sich bei Dea nicht sicher war, aber er war es gewohnt, es zu tragen und so nahm er es mit.

Man führte ihn zu einer der drei Brücken, die von der Rundburg, zum eigentlichem Königspalast führte. Einem wunderschönen Schloss aus weißem Stein.

Nun wurden seine Erinnerungen lebendiger, und auch wenn er schon lange nicht mehr in dem Palast gewesen war, so konnte er sich an jeden Gang, jede Biegung und an jede Tür erinnern. Und auch an das Massaker an seinen Eltern erinnerte er sich. Als der Diener ihn an Milenns altem Zimmer vorbei führte, begannen seine Hände leicht zu zittern. Noch immer war ihm der Tot seiner Mutter, niedergestreckt von mörderischen Dunkelelfen, gut in Erinnerung geblieben. Wie er diese verkommenen Bastarde hasste!

Milenn erwartete ihm ihm Thronsaal des Schlosses. Zwei Wachen in den roten Umhängen der Königswache, bewachten die Tür, ließen Tarik jedoch ohne Widerspruch eintreten.

Tarik war als Kind oft im Thronsaal gewesen, meistens wenn sein Vater, König Elija, Hof gehalten und Recht gesprochen hatte. Und auch nach zehn Jahren, war der Thronsaal noch immer ein pompöser, einschüchternder Raum.

Große Säulen stützen die Hohe Decke, die mit Kunstvollen und farbenprächtigen Bildern der Drachen bemalt waren. Die hohen Fenster waren nach Osten und Süden ausgerichtet und so war es immer Hell im Thronsaal. Und im Norden des hundert Meter langen Saales, stand der Drachenthron. Mehrere Stufen führten zu einer gewaltigen Drachenstatur aus strahlend weißem Marmor hinauf. Die Zähne, Rückenzacken und Krallen waren mit Blattgold bemalt, während die Flügel von Äderchen aus Silber durchzogen waren. Der Drache sah Milenns weißer Mara so ähnlich, das Tarik kurz dachte sie wäre es tatsächlich. Der Drache lag in gekrümmter Haltung da, und der Thron war unter seinem Bauch eingelassen.

Milenn stand vor dem Thron und betrachtete ihn nachdenklich. Tariks ältere Schwester trug ein langes weißes Kleid und hatte die langen goldenen Haare offen auf ihrem Rücken liegen.

Und auch Dea war dar, was Tarik überraschte. Seine jüngere Schwester lehnte an einer Säule und hatte den ganzen Thronsaal im Blick. Sie trug noch immer ihre schwarze Lederrüstung, auch wenn ihre orangenen Haare ihr nicht mehr schweißnass am Kopf klebten. Ihr Schwert baumelte an ihrer Seite. Sie hatte die Arme verschränkt und wirkte ziemlich misstrauisch.

Drei Königswachen in roten Umhängen, standen in Milenns nähe. Sie musterten Tarik, so als würde von ihm eine Gefahr ausgehen. Doch so wie Deas Falkenaugen loderten, schien sie dir größere Gefahr zu sein. Alles ihr wirkte Wütend. Ihre Haltung, ihr gebogenes Drachenschwert, mit dem großen schwarzen Onyxknauf und ihre gelben Augen, die jeden der Männer musterten.

Als er sich seinen Schwestern näherte, sah diese sich nicht einmal um. „Kommandant Vitus. Nehmt eure Männer und lasst mich mit Tarik und Dea alleine.", befahl Milenn dem Kommandanten.

Vitus zögerte. „Euer Majestät, wir sind hier um euch zu beschützten...", begann er mit gerunzelter Stirn, doch Milenn unterbrach ihn.

„Die Königswache hat geschworen mir zu gehorchen, Kommandant Vitus. Wenn ich, alleine im Thronsaal, umgeben von meiner Familie, nicht sicher bin, dann bin ich es nirgendwo. Geht jetzt.", befahl sie erneut, dieses mal mit deutlich kühler Stimme.

Kommandant Vitus verneigte sich steif und verließ dann mit den anderen beiden Wachen den Thronsaal, wobei er Tarik einen warnenden Blick zu warf.

Dea folgte ihnen mit den Augen und verschränkte die Arme. „Narren.", sie sah zu Milenn. „Was wenn ich einen Hass auf euch entwickelt hätte und eine nun töten würde?"

Milenn neigte nur leicht den Kopf und überhörte den respektlosen Tonfall. „Dann würde Tarik dich töten.", sagte sie unbekümmert und drehte sich zu ihm um. Ihr strenges Gesicht wurde weicher, als sie ihn ansah. „Hallo, Bruder.", sie breitet die Arme aus.

Dankbar darüber, umarmte Tarik sie. „Es ist schön dich wieder zusehen. Zehn Jahre waren viel zu lange.", sagte er. Er hatte seine Hände auf ihren Schultern und konnte unter dem hellen Kleid, die Glieder eines Kettenhemdes fühlen. Die Gerüchte waren also war, dachte er. Seine Schwester trug immer ein Kettenhemd. Er betrachtet sie. Als sie sich zuletzt gesehen hatten, war sie dreizehn und er zwölf gewesen. Sie hatte sich von einem launischem Mädchen, in eine schöne junge Frau gewandelt, die man mit Fug und Recht Königin nennen konnte.

„Da hast du wohl recht.", antwortete Milenn und ihre Sternen hellen Augen funkelten. „Aber zusammen wären wir noch mehr in Gefahr gewesen.", sie sah zu Dea und hielt auch ihr eine Hand hin.

Dea kniff die Augen etwas zusammen und ging dann vor ihr auf die Knie. „Königin Milenn.", sagte sie förmlich.

Milenn half ihr schnell auf. „Cousine. Dea bitte. Steh auf. Es gibt viel zu besprechen."

Dea stand auf und stellte sich neben Tarik. Gemeinsam sahen sie zu Milenn, die mit ihre offenen goldenen Haaren, sehr viel offener und freundlicher aussah, als noch bei ihrer Ankunft. Tarik fragte sich, ob das beabsichtigt war. Seine Schwester war von einer Vielzahl von Lehrern unterrichtet worden, während ihrer Reisen durch das Reich der Halbelfen und müsste sich auf die Kunst verstehen, ihr Umfeld durch ihr Aussehen zu beeinflussen.

Milenn hatte sich etwas von ihnen entfernt und stand nun am Fuße der Treppe zum Thron. „Wir müssen über meine Krönung reden. Was haltet ihr von der Novizin?"

„Dianas Anhänger haben euch beleidigt, indem sie Sie ausgewählt haben.", zischte Dea. „Ein stotterndes Mädchen soll dir den Königs Ring anstecken? Sie wird die ganze Zeremonie in eine Posse verwandeln!"

Tarik verzog das Gesicht, als er Deas harsche Worte hörte. Er stimmte ihr insgeheim zu, doch er verspürte den Drang, die junge Novizin zu verteidigen. „Sie ist jung. Gerade mal fünfzehn. Sie wird die Rituellen Worte lernen und fehlerfrei sprechen. Da bin ich mir sicher. Wenn sie es nicht könnte, warum hätte Ordensmutter Beatrice sie auswählen sollen?"

„Um ihren Unmut über Milenns Krönung zu zeigen.", antwortete Dea. „Und so jung ist sie nicht. Als ich fünfzehn war, habe ich bereits Einsätze für den Orden geflogen. Bei allen Göttern. Habt ihr gesehen wie sie zusammen gezuckt ist, als Tyrra gelandet ist? Diese Mädchen hat Angst vor Drachen!"

„Der Orden der Diana stand treu zu König Elija, auch wenn sie seine Doppelehe nicht völlig Akzeptierten.", beharrte Tarik.

„Vaters Entscheidungen spielen keine Rolle mehr. Er ist seit zehn Jahren tot.", antwortete Milenn. „Genau wie unsere Mütter.", ihr Blick schnellte zu Dea und selbst sie, zuckte unter dem Blick der Sternen Augen zusammen.

„Die Orden der Diana und der Orden des Janus wollen mich prüfen. Sie alle werden das wollen.", sagte Milenn mit harter Stimme. „Hand Aidan. Die Präfekten., Die Drachenreiter. Sie alle werden mich umschwärmen, wie Motten das Licht. Sie werden mir Kompliment machen. Mir schmeicheln und mich heiraten wollen. Doch insgeheim wollen sie nur eines: Macht. Ich brauche treue Verbündete. Halbelfen in meiner Umgebung, denen ich vorbehaltlos vertrauten kann.", sie musterte Dea und Tarik.

Tarik meinte, Angst in ihren hellen Augen zu sehen. Angst vor der großen Herausforderung, Königin zu sein. „Kann ich auf euch beide Vertrauen?"

„Ja!", sagte Tarik sofort. „Ich werde dir immer zur Seite stehen."

Milenn nickte dankbar. Dann sah sie Dea, mit gerunzelter Stirn an. „Und du? Wirst du mich unterstützen?"

Dea zögerte. „Wenn du mich in deiner Nähe haben willst, dann werde ich da sein. Wenn du mich als Beraterin sehen willst, dann werde ich dir immer die Wahrheit sagen. Wenn du mich als Leibwächterin haben willst, dann werde ich dich bis zu meinem Tot beschützen. Doch wenn du meine absolute Treue haben willst, mein Vertrauen und meine Loyalität, dann wirst du sie dir verdienen müssen.", sie sah zu Milenn und erwiderte den Blick der strahlenden Augen, mit ihrem eigenem, harten Falkenblick. „Ich bin als Bastard geboren. Niederer als der niederste Diener, dessen Eltern verheiratet waren. Ich habe die letzten Jahre unter Drachenreitern und Drachen gelebt. Das Reich und unser Volk bedeuten mir alles. Du bist seine Königin und wenn du es verlangst, dann werde ich dir Treu sein. Doch ich werde kein Speichellecker sein und dir immer die Wahrheit sagen, auch wenn du sie nicht wahrhaben willst. Und wenn ich sehe, das du dich gegen unser Volk stellst, dann werde ich meine Treue brechen und gegen dich kämpfen. Willst du das Riskieren, wenn du mich an deiner Seite willst?"

Tarik blinzelte erschrocken. Das konnte Dea doch nicht ernst meinen! Ihre Worte waren mehr als Respektlos. Sie waren unverschämt und die kaum verhüllte Drohung, war leicht als Hochverrat auszulegen.

Doch wenn Milenn sich von den Worten ihrer Cousine beleidigt sah, dann zeigte sie es nicht. Sie lächelte sogar. „Genau das habe ich erwartet. Deshalb wirst du all das sein. Meine Leibwächterin, meine Beraterin und die Ehrlichste Person, in meinem Umfeld. Und ich gebe dir noch eine Ehre.", sie sah Dea direkt an. „Am Tag meiner Krönung, wirst du mir das Schwert der Könige überreichen."

Deas Augen wurden groß und auch Tarik musste an sich halten. Dea zur Schwertträgerin zu ernennen, war beinahe so Skandalös, wie eine Stotternde Ringträgerin. Egal ob seine Schwester mit dem ehemaligen König und seinen Kindern verwandt war, sie war Unehelich geboren und das war eine Schande, selbst unter den sonst so freien Halbelfen.

„Milenn.. ich...äh...", Dea stotterte nun fast so sehr wie Selena bei ihrer Ankunft. Dann ging sie vor Milenn auf die Knie. „Ich danke dir, Königin Milenn."

„Steh auf.", antwortete Milenn mild. „Wir haben noch mehr zu besprechen.", sie setzt wieder den Tonfall einer Königin ein. „Wahrscheinlich wisst ihr es schon. Die Menschen haben endlich einen neuen Herrscher gewählt. Amaron, Sohn von Zar Edward, ist seit einigen Monaten der Zar der Menschen. Offenbar hat sein Onkel ihn nach der Schlacht um die Kronstadt zu sich genommen."

„Ich hörte davon.", sagte Tarik. „In der Grenzregion hat man sich große Sorgen gemacht, das König Arkon seinen Neffen zwingen wird, bei uns einzumarschieren."

„Der Orden der Drachenreiter hat Gerüchte gehört, das Zar Amaron einen Drachen reitet. Niemand kann sich erklären, woher er kommt und wie er gelernt hat, auf ihm zu reiten. Was denkst du darüber?", berichtet Dea.

„Ich weiß es nicht.", gestand Milenn. „Arkons Hass auf Nichtmenschen ist allseits bekannt. Und da dieser Amaron offenbar bei ihm aufgewachsen ist, bleibt abzuwarten, wie er sich uns gegenüber verhalten soll. Ich mache mir eher Sorgen um die andere Thronwärterin. Amaron hatte eine Gegenspielerin", erklärte Milenn ihnen. „Offenbar hat nicht nur Zar Edwards Sohn, sondern auch dessen Tochter Reyna überlebt. Sie war offenbar mit dem Erben der Kreuzstadt verlobt und galt als verstorben, bis sie während des Reichstages wieder aufgetaucht ist. Mit einem Greifen, einer Nymphe, die eine Riesenschlange mit sich herum trägt und dem Sohn von Lord Viktor im Schlepptau. Sie soll über mächtige Magie verfügen und das Ahnenschwert der Zaren bei sich tragen."

Tarik und Dea wechselten einen Blick. „Und du sorgst darum, das diese Reyna, uns mit ihrem Drachen angreift?", fragte Tarik. Das Greifen und Drachen Todfeind waren, war allgemein bekannt und auch einer der Gründe, warum es zwischen den Halbelfen und den Menschen nicht immer gut stand.

„Nein.", Milenn schüttelte den Kopf. „Was mir Sorgen macht ist die Mordserie, im Zarenreich. Prinzessin Reyna hat den Thron nicht gewinnen können. Weder durch Wahl, noch durch einen Kampf mit Amaron. Sie ist seit dem Reichstag verschwunden. Doch seitdem, gibt es immer wieder Sichtungen ihres Greifen. Und wann immer er gesichtet wird, gibt es einen Mord bei einem von Amarons Unterstützern." Milenn faltet die Hände vor der Brust. „Offenbar nimmt sie blutige Rache."

„Warum sollte uns das kümmern?", fragte Dea. „Unsere Grenzen sind sicher und die Drachenreiter, werden uns auch den Himmel frei halten."

„Hoffen wir es.", sagte Milenn. „Ihr könnt nun gehen. Gewöhnt euch an eure Zimmer. Wir sehen uns Morgen im Kronrat."

Tarik und Dea verneigten sich vor Milenn, ehe sie den Thronsaal verließen. Sie sah ihnen nicht nach, sondern betrachtete weiterhin den Drachenthron.

Die Königswachen warfen ihnen wütende Blicke zu, ehe sie zu ihrer Königin zurück kehrten.

Tarik warf Dea einen Blick zu, doch seine Halbschwester sah stur gerade aus. Tarik fragte sich was sie wohl dachte. Doch er fragte nicht nach und Dea ergriff auch nicht von sich aus das Wort.

Bei seiner Unterkunft angekommen, brach Dea ihr schweigen dann doch. „Ich bin froh, dich wieder zu sehen, Bruder.", sagte sie zu ihm.

Tarik erwiderte den Blick überrascht, lächelte aber. „Ich freue mich auch, kleine Schwester."

Dea warf ihm einen bohrenden Blick zu, doch ihre Mundwinkel zuckten. „Wir sehen uns Morgen.", unschlüssig standen sie sich gegenüber, dann drehte Dea sich um und verschwand.

Tarik ließ sich in seine Gemächern auf einen Stuhl sitzen und rief nach dem Diener, damit er zu Abend essen konnte. Während er sich über Braten, Gemüse und Frisches Brot hermachte, dachte er an das, was Milenn ihnen berichte hatte. Beide Kinder des alten Zaren Edward waren noch am Leben. Eine Stadt war zerstört worden und Arkons Neffe saß auf dem Thron der Menschen. Dea war nun die Überbringerin des Königsschwertes und eine Stotternden Novizin würde den Königsring überreichen. Er streckte sich und spülte das Essen mit Wasser verdünnte Wein herunter. Das würden Interessante Monate werden, das wusste er jetzt schon.

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