Aussprache?
Lay down a list of what is wrong
The things you've told him all along
And pray to God He hears you
And I pray to God He hears you, and
(How to save a life- The Fray)
,,Hallo Schatz." Schon als ich meine Mutter hörte, hätte ich mich am liebsten wieder umgedreht. Doch es gelang mir weiter zu laufen. Sie kam freudestrahlend auf mich zu, breitete die Arme aus. Nein! Ich legte ohne groß darüber nachzudenken den Rückwärtsgang ein. Die Enttäuschung in ihrem Gesicht ließ Mitleid in mir aufkochen. Dieses hielt jedoch nur, bis ich den Blick meines Vaters spürte. Er hatte wieder sein Pokerface aufgesetzt. Schweigend standen wir nun voreinander. Ich wusste nicht wo ich das Gespräch anfangen sollte, geschweige denn wie. Aber garantiert nicht hier. ,,Habt ihr schon was gegessen?" Meine Mutter schien froh, dass ich der Erste war, der irgendetwas sagte. ,,Nein Schatz, wir wollten auf dich warten." Mein Vater schüttelte seufzend mit dem Kopf. Anscheinend wollte nur sie auf mich warten. Schön zu wissen.
Kurz darauf liefen wir schweigend durch die Straßen rund um den See. Meine Eltern hatten mir die Wahl des Restaurants überlassen, da ich mich hier ja besser auskennen würde. Ich kannte auch keines der Restaurants, aber das verschwieg ich lieber. Ich hoffte einfach ein Restaurant zu finden, in dem möglichst wenig los war, in dem ich uns vom See entfernte. Schließlich kehrten wir bei einem kleinen Italiener in einer Nebenstraße ein. Ich hoffte, meinem Vater würde es hier zumindest so sehr gefallen, dass er sich darüber nicht beschwerte. Ich bestellte mir einfach nur einen Salat, meine Eltern entschieden sich beide für Pizza. Eine Pizza passte eh nicht in meinen Essensplan, geschweige denn das ich diese runter bekommen würde. Nachdem der Kellner gegangen war wurde es still am Tisch. Mein Vater hatte sich ganz entspannt zurückgelehnt, musterte mich kritisch.
,,Ich fürchte, wir müssen dir was erklären Schatz." Ach wirklich? Meine Mutter schaute mich verunsichert an. Als ich nickte, räusperte sie sich und setzte dann zum Sprechen an. ,,Ich .. also... naja... ich habe mich von deinem Vater getrennt. Es hat zwischen uns einfach nicht mehr gepasst." Das war so ziemlich die Version der Geschichte mit der ich am wenigsten gerechnet hätte. Aber gleichzeitig kam kurz stolz in mir auf, dass meine Mutter es anscheinend geschafft hatte sich zu lösen. Dieser stolz wurde jedoch schnell von einem anderen Gedanken abgelöst. ,,Wie lange schon?" ,,Drei Monate.", wisperte meine Mutter mit glasigen Augen. Kurz fragte ich mich, ob ich irgendwas mit den Ohren hatte. ,,DREI MONATE?!?!" Sie hätten es mir schon längst erzählen können. Sogar persönlich. Beim Spiel während des Trainingslagers. Aber nein, sie hatten diese Zeit lieber zum Streiten genutzt.
Ich merkte nicht, dass mein Vater sich angespannt hatte. ,,Hör mal Kleiner..." Das war der Moment, in dem auch bei mir die Geduld beendet war. Und meine Eltern waren die ersten die das schafften. ,,KLEINER?!?! Ich bin verdammt nochmal nicht mehr der kleine gutgläubige Greggy, den man herumschubsen kann wie man gerade möchte. Ahnt ihr eigentlich wie es ist zu erfahren, dass die eigenen Eltern sich getrennt haben? Und dann auch noch zufällig und vor versammelter Mannschaft. Verdammte scheiße, selbst Roman wusste eher Bescheid als ich." Das ,,Wieso, was ist mit Roman?" von meiner Mutter überhörte ich einfach. ,,Verdammt ich komme mir so dämlich vor, wisst ihr das eigentlich?" Ich holte kurz Luft. Meine Mutter setzte unter Tränen zu einer Erklärung an. ,,Wir wollten es dir ja schon eher sagen, aber..." Doch ich wollte es gar nicht mehr hören. Ich stand auf und ging.
Ich wusste nicht, wann ich ins Joggingtempo verfallen war. Meine Kopf schrie mich an, ich sollte so schnell rennen wie ich konnte. Und das tat ich auch. Weg von meinen Eltern. Weg von all den Sorgen und Problemen die ich ihnen zu verdanken hatte. So wünschte ich es mir zumindest gerade. Ich zog einige Blicke auf mich, doch ich spürte sie nicht. Erst ein verwundertes ,,Greg?", riss mich aus meinem Tunnel. Ich stand bereits neben dem See, hatte mich von der Promenade ein gutes Stück entfernt, konnte mein Haus bereits gut erkennen. Ich japste nach Luft. Salzige Flüssigkeit lief mir in den Mund. Die Stimme welche nach mir rief kam immer näher. Ein Blick über meine Schulter verriet mir, dass es Marco war. Er rannte mir hinterher. Weiter hinten konnte ich Scarlett mit der kleinen Emely sehen. Schnell wischte ich die Tränen grob von meinen Wangen.
,,Was ist passiert?", fragte Marco, als er vor mir stand. Ohne dass es eine Antwort von mir brauchte, zog er mich in seine Arme. Lange schwieg ich einfach nur. Doch die Tränen liefen trotzdem wieder unaufhörlich. Das war auch so eine Sache, die ich dringend in den Griff bekommen musste. Die Häufigkeit mit der ich Kumpels die Tshirts vollheulte. ,,Erinnerst du dich noch an meine Worte von heute morgen?" Ich nickte schniefend. ,,Die waren vollkommen ernst gemeint." ,,Ich habe mich gerade mit meinen Eltern getroffen.", flüsterte ich und löste mich aus seinen Armen. Marco schien zu verstehen. ,,Ist scheiße gelaufen?" Ich nickte. Mehr wollte ich ihm hier nicht erzählen. Mir liefen gerade eh schon viel zu viele Leute an uns vorbei. ,,Hey, Scarlett trifft sich gleich noch mit einer Freundin und ich wäre sonst mit Emmi alleine. Die Kleine würde sich bestimmt über einen neuen Spielpartner freuen." Ich war zugegeben erst skeptisch, aber schaden würde es bestimmt nicht.
Hey Leute,
Willkommen zu diesem neuen Kapitel. Ich hoffe ihr genießt das gute Wetter. Für Greg wird es irgendwie auch nicht besser mit seinen Eltern. Das nenn ich ins Klo gegriffen. Habt noch ein schönes Wochenende.
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