All I want for christmas

I just want you for my own
More than you could ever know
Make my wish come true
All I want for Christmas is you
You, baby

(All I want for christmas is you- Mariah Carey)

24.12.2021

Ich wurde unsanft aus dem Schlaf gerissen. Das komplette Zimmer lag noch im Dunkeln. Lu befreite sich hastig aus meinen Armen. Schneller als ich es überhaupt realisieren konnte, war sie über mich geklettert und sprintete aus dem Zimmer. Die Tür blieb offen hinter ihr stehen, so dass helles Licht in den Raum fiel. Und ich hörte Würgegeräusche. Mein Kopf brauchte einen Moment um hinterher zu kommen. Dann jedoch sprintete ich ebenfalls ins Bad. Lu betätigte gerade die Klospülung und versuchte zu Luft zu kommen. Ich zog sie in meine Arme, sie kuschelte sich wieder wortlos an mich und schloss die Augen. Und damit begann auch ich mir Sorgen zu machen. Das war doch nicht normal, oder? Doch fragen konnte ich sie eh schon nicht mehr. Sie war in meinen Armen wieder eingeschlafen. Als sie wieder eingekuschelt im Bett lag hätte man fast meinen können es wäre nichts passiert.

Ich legte mich wieder neben sie an meinen Platz. So schnell wie sie würde ich definitiv nicht wieder schlafen können. Und ich wollte da sein, sollte sie wieder aufwachen. Ich warf einen kurzen Blick auf die Uhr meines Handys. Kurz nach 6 Uhr am Morgen. Und ich hatte eine neue Nachricht von Mats. ,,Was ist los?" Also war unser kleiner notwendiger Ausflug leider nicht unbemerkt geblieben. Schade. ,,Dasselbe wie gestern." Mehr Erklärung brauchte es für Mats auch gar nicht. ,,Gekotzt?" ,,Ja." Dann legte ich mein Handy weg und legte meine Arme wieder um Lu. Zwei Stunden lag ich einfach nur da und schaute ihr beim Schlafen zu. Klingt jetzt vielleicht kitschig oder creepy, aber was soll's? Irgendwann klopfte es leise an der Tür. ,,Herein." Mats streckte seinen Kopf ins Zimmer. ,,Kommt ihr zum Frühstück?" Ich setzte mich auf und nickte. ,,Ich komme." Dann warf ich einen skeptischen Blick auf Lu. ,,Lass sie schlafen, sie wird wahrscheinlich eh keinen Hunger haben." Dann verließ er das Zimmer und ich stieg aus dem Bett. Ich versuchte mich möglichst leise umzuziehen, was mir scheinbar auch gelang. Als ich das Zimmer verließ hatte Lu die Augen noch immer fest geschlossen.

Jutta deckte bereits den Frühstückstisch. Thomas verteilte bereits Kaffee an Mats und Jani, welche bereits am Tisch saßen. Im Hintergrund lief leise Weihnachtsmusik. Und irgendwie sahen alle viel erholter aus, als ich mich fühlte. ,,Guten Morgen." Ich bekam ein einstimmiges ,,Guten Morgen" zurück, während ich mich zu Mats und Jani an den Tisch gesellte. ,,Wo hast du Lu gelassen?", fragte Jani mich besorgt. ,,Im Bett." Ihr Gesichtsausdruck zeigte erneut ihre Sorge. Sie sagte allerdings nichts mehr. Jutta hingegen schon. ,,Hat sie vielleicht irgendwas falsches gegessen?", grübelte sie. ,,Ihr könnt übrigens anfangen." Ich zuckte mit den Schultern. Auch niemand anderes antwortete. Während ich einen großen Schluck Kaffee nahm, begann die Planung des Tages. ,,Ich schlage vor, ihr Männer fahrt gleich los und besorgt den Bum. Und währenddessen kümmern wir uns schon mal um die Deko und das Essen.", kam es von Jutta. Damit waren alle einverstanden.

Nach dem Frühstück beschloss ich lieber noch einmal nach Lu zu schauen, bevor wir losfuhren. Man konnte ja nie wissen. Sie lag noch immer in ihrem Bett, hatte aber zumindest die Augen geöffnet. Die Gesichtsfarbe war aber leider noch nicht zurückgekehrt. ,,Guten Morgen.", flüsterte ich und drückte ihr einen Kuss auf die fahle Stirn. ,,Wie fühlst du dich?" ,,Beschissen.", kam es schwach hörbar von ihr. Ich seufzte. ,,Hast du vielleicht irgendwas falsches gegessen?" Lu schüttelte den Kopf. ,,Ich fahre gleich mit deinem Vater und Mats einen Baum kaufen. Ist das ok oder soll ich lieber hier bleiben?" ,,Geh schon. Ich komme klar."

Wenig später parkte Thomas seinen Range Rover bei einer nahegelegenen Plantage. Er griff eine Säge von der Ladefläche des Autos, dann ging es los. Ich stapfte den beiden eigentlich fast nur frierend hinterher, während sie über den perfekten Weihnachtsbaum fachsimpelten. An quasi jedem Baum, an welchem wir vorbei kamen, hatten die beiden etwas auszusetzen. Der eine zu groß, der andere zu klein, der nächste zu schmal, der daneben zu breit. Und die beiden schienen dabei auch noch Spaß zu haben. Wir brauchten fast anderthalb Stunden, bis wir den ,,perfekten" Weihnachtsbaum auf die Ladefläche geschafft hatten. Und wir alle waren gleichermaßen durchgefroren. ,,Wisst ihr Jungs, ich glaube meine Töchter haben mit euch eine verdammt gute Wahl getroffen. Ich habe euch kein einziges Mal meckern hören. Versaut mir diesen Eindruck nicht." Das Wissen, das ich seinen Test scheinbar bestanden hatte, lies mir direkt etwas wärmer werden.

Zu Mittag gab es die restliche Suppe von gestren. Dann widmeten wir uns wieder dem Baum. Wir stellten ihn neben den Kamin und begannen mit all dem wirklich spaßigen Part an der ganzen Sache. Dem Schmücken. Lu hatte es sich mittlerweile mit einer Tasse Tee auf der Couch bequem gemacht und schien ihren Spaß beim Beobachten zu haben. Am Ende erstrahlte der Baum mit rot und grün glitzernden Kugeln. Ich wollte mich gerade zu Lu setzten, als Jutta aus der Küche rief. ,,Mats? Gregor?" Sie stand am Esstisch, auf welchem ein riesiger Berg an Kartoffeln lag. ,,Wer soll das denn alles essen?", fragte Mats, mindestens genauso entsetzt wie ich. ,,Na ihr!" Damit drückte sie uns beiden jeweils einen Sparschäler in die Hand.

Gegen kurz nach 6 strich ich noch ein letztes Mal über mein Hemd. Lu war gerade mit dem Schminken fertig geworden. ,,Du weist, dass du ohne viel besser aussiehst, oder?" Lu nickte. Ich drückte ihr einen kurzen Kuss auf den Mund. ,,Man Greggy!", rief sie daraufhin lachend. Dann zog sie ein Tuch aus ihrer Schminktasche und hielt es mir hin, während sie ihren Lippenstift erneuerte. Dann gingen wir zum Essen nach unten. Jutta hatte sich selbst übertroffen. Gänsebraten, Kartoffeln und zum Schluss eine große Portion Schokopudding. Am Ende hingen wir alle nur noch vollgegessen auf unseren Stühlen. Sogar Lu hatte zugelangt. Hoffentlich bekam sie das nicht in ein paar Stunden von ihrem Körper zurück gezahlt. Dann verlagerte sich der Abend ins Wohnzimmer. Es begann das Austauschen von Geschenken. Und ich war froh, dass Lu für uns beide ein Geschenk für ihre Eltern besorgt hatte. Eine Küchenmaschine. Sie bekam dafür einen großen Stapel neuer Bücher. Ich bekam nichts, womit ich aber keine Probleme hatte.

Wir gingen wieder früh nach oben und beschlossen noch ein wenig zu kuscheln. Aber vorher holte ich noch einen kleinen roten Umschlag aus meiner Tasche und hielt Lu diesen hin. ,,Ich wusste nicht, ob wir uns was schenken also... Frohe Weihnachten." Lu begann zu lachen. ,,Also ich hätte da auch noch was für dich." Sie hielt mir ebenfalls einen roten Umschlag hin. Nun musste auch ich lachen. ,,Mach du zuerst.", forderte ich sie auf. Ihr stiegen direkt Tränen in die Augen. Ungläubig starrte sie die Karte an. Dann warf sie sich in meine Arme. ,,Ist das dein Ernst?" ,,Ja, wir können Blitz abholen, wenn wir wieder kommen." Es dauerte eine Weile, bis sie sich beruhigt hatte. ,,Jetzt bist du dran." Ich öffnete meinen Umschlag. Nun stiegen auch mir Tränen in die Augen. Zwei Striche.

Ende

Hey Leute,

Das ist wirklich das Ende dieser Geschichte. Nach 60.784 Wörtern. Verrückt. Zum Thema Fortsetzung wird es nochmal ein gesondertes Kapitel geben, aber eins kann ich schon sicher sagen: Es wird keine direkte Fortsetzung geben. Es wird wahrscheinlich ein paar Wochen bis Monate dauern bis ich wieder etwas veröffentlichen werde. Die letzten Wochen waren zum Schreiben sehr stressig, da ich begonnen habe zu arbeiten. Deswegen werde ich mir ein bisschen Zeit lassen. Ich hoffe ihr bleibt mir trotzdem erhalten und euch haben Greg undd Lu gefallen.

Bis irgendwann

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