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Two more Grievers broke from the pack and swarmed over Alby, piling on top of each other, snapping and cutting at the boy, as of thes wanted to rub it in, show their vicious cruelty.
- James Dashner,
The Maze Runner.
Page 330
× × ×
Newt
P.O.V.
"Guten Morgen Newt!",
flötet eine wohlbekannte, nesselnde Stimme mir ins Ohr und ich kneife knurrend die Augen zusammen. Ich brauche keinen Bruchteil einer Sekunde, um sie zu erkennen.
Mit einem triumphierendem Lächeln setzt Janson sich mir gegenüber an den kleinen Tisch und breitet in aller Seelensruhe einige Akten vor sich aus. Ich zerre versuchsweise an den Fesseln, welche mir um Hand- und Fußgelenke gebunden wurden, doch das Leder ist fest und presst mein Körper gegen den Stuhl, ohne auch nur einen Millimeter nachzugeben.
"Wir dachten eigentlich, wir können dich aus unseren Diensten entlassen, doch nun haben wir wieder Interesse an dir",
erklärt der Vizedirektor monoton und blättert in einer Mappe herum.
"Deine Heilung ist natürlich nicht unbekannt geblieben, dank des Chips in deinem Nacken konnten wir alles herausfinden. Die nötigen Nebeninformationen, wie deinen aktuellen Standort zum Beispiel, haben wir aus zweiter Hand bekommen."
Er klopft einmal auf die Tischplatte, dann öffnet sich die Tür und eine dunkelhaarige Frau tritt herein. Hinter ihren dicken Brillengläsern wirken ihre Augen riesig, wie die einer Animefigur.
Moment!
Ist das nicht die, die Lux das Blut abnehmen wollte? So eine Verräterin!
Ich funkel sie möglichst hasserfüllt an, doch sie lächelt nur stumm und stellt sich brav neben Janson.
"Betrügerin!",
fauche ich und rüttel wieder an den Schnallen. Die Ärztin schüttelt knapp den Kopf.
"Aber, aber, Newt. Es ist alles eine Frage der Perspektive."
Ihre weißen Zähne blitzen wie in einer Fernsehwerbung, als sie mich lieblos angrinst, dann nickt der Rattenmann ihr zu und sie verlässt den Raum wieder, ohne ein weiteres Wort.
Verwirrt blicke ich ihr nach, dann widme ich mich wieder meinem Gegenüber.
"Was sollte das?",
äzte ich und kratze nervös am Holz der Lehnen.
"Kanzlerin Paige war der Ansicht, du dürftest alles erfahren, was du wissen willst. Deshalb gebe ich nur nun systematisch die Informationen."
Er sieht kein einziges Mal auf als er spricht, studiert stattdessen ein Blatt vor sich.
"Du wirst Doktor Bam noch öfters begegnen in nächster Zeit, sie wird deine Untersuchung leiten."
Mir wird leicht übel. Untersuchung? Das klingt nicht gut...
"Was ist mit meinen Freunden?",
krächtze ich, nun doch leicht verängstigt, und klopfe mit der Schuhspitze in unregelmäßigen Takten gegen ein Tischbein.
Janson seufzt, als würde er diese Daten nur äußerst ungern weitergeben, und blickt mich zum ersten Mal direkt an.
"Sie wurden in Sicherheit gebracht, in einen Weltabschnitt, der weder von Cranks bewohnt noch von der Sonneneruption betroffen ist. Leider haben sie den Flattrans auf ihrer Seite zerstört und wir die Koordinaten gelöscht, ansonsten würden wir nun versuchen sie zurückzuholen."
Er beginnt wieder in aller Ruhe zu lesen, ich kann nicht anders als ihn sprachlos anzustarren. Sie sind in Sicherheit? Das ist... gut.
Aber wie zum heiligen Griewer soll ich denn nun zu ihnen kommen? Wenn selbst ANGST nicht mehr dorthin gelangt?
"Was ist mit Lux?",
frage ich so plötzlich und zusammenhanglos, dass selbst ich selbst verwirrt bin.
Der Vizedirektor wirft mir einen irritierten Blick zu, dann glättten sich seine Züge wieder zu der üblichen emotionslosen Maske.
"Oh, du meinst das grünblüte Mädchen. Ach, die..."
× × ×
Lux
P.O.V.
Ich schlage gegen die schwere Eisentür, immer und immer wieder. Meine Knöchel sind aufgeschunden und schmerzen, doch ich gebe nicht auf, ich schreie weiter, auch wenn ich weiß, dass niemand mich hier rausholen will oder kann.
Ich bin alleine; wie immer.
Wie fast immer,
korrigiere ich mich sofort selbst.
Denn es gab eine eine kurze Zeit, da hatte ich so etwas wie Vertrauen in einen Menschen, doch ich habe dieser Person einfach den Rücken zugekehrt und mich grundlos von ihr abgewandt.
Warum? Warum habe ich das gemacht?
Ich weiß es nicht. Vermutlich weil ich zu dumm dazu bin, glücklich zu sein...
Das Schloss knackt, dann wird die schwere Türe aufgeschoben und zwei Wachen treten herein.
Ich kann mich nicht einmal wehren, als sie mich am Arm packen und hinausschleifen; seit Tagen habe ich nichts gegessen und kaum etwas getrunken, sie haben mich einfach hier eingesperrt wie eine Irre in der Anstalt.
Ab und zu kamen sie und gaben mir eine Spritze, die jedoch keine sonderliche Wirkung auf mich zu haben schien. Anfangs wurde mein Zustand sogar besser, die Müdigkeit und der Schwindel verschwanden, aber nun ist sie wieder da, die Schwäche.
Diesmal wegen der fehlenden Nahrung statt wegen Blutmangels.
Sie zerren mich weiß gefließte Gänge entlang, durch mehrere Stahltore hindurch, die mit Karten- und Augenscannern gesichtert sind. Schließlich halten sie vor einer massiven Eisentüre, auf der ein glänzend poliertes Schild montiert wurde.
Vorratskammer
Bekomme ich also endlich wieder etwas zum Essen? Die Vorstellung entlockt mir ein seliges Lächeln, was mich selbst gruselt.
Wenn sie mich nach einigen wenigen Tagen schon dermaßen niedergerungen haben - mich, die, die selbst nach dem Verlust all ihrer Verwandten und Freunde unerbittlich weiter kämpfte - wie wird es dann in einer Woche aussehen?
In einem Monat?
Werde ich da überhaupt noch leben?
Das Labor ist nur halb beleuchtet, einige Bildschirme blinken in verschiedenen Farben abwechselnd auf und geben leises Gepiepe von sich. Der Rest des Raumes steht im Dunkeln, sodass ich nur schemenhafte Umrisse zylinderförmiger Gerätschaften ausmachen kann.
Außer mir und den Soldaten befindet sich noch ein Mann hier, dessen graues, fettiges Haar ich auf einen Kilometer Entfernung erkannt hätte. Langsam dreht sich Janson um und lächelt mich künstlich an.
"Guten Abend",
sagt er trocken und deutet den Wachen, sich zurückzuziehen. Ich höre Schritte, aber kein Türengeknalle; sie sind also noch im Raum. Schade, sonst hätte ich mal meine innere Frustration an jemanden ausleben können, auch wenn ich bezweifle, dass ich in diesem schwachen Zustand jemandem ernsthaft Schaden zufügen könnte.
Der Vizedirekter wendet sich wieder den Bildschirmen hinter ihm zu und drückt einige Knöpfe, worauf ein Motor brummend zum Leben erwacht und die Deckenleuchten aufflackern.
Nun habe ich auch freie Sicht auf die merkwürdigen Zylinder: Tanks sind es, randvoll mit einer durchsichtigen, bläulichen Substanz. In manchen der Riesenaquarien stehen Leute: Menschen von unterschiedlichster Nationalitäten und Altersgruppen, angefangen mit einem blassen 12-jährigen Jungen mit rötlichen Locken, bis hin zu einer ziemlich erwachsen aussehenden Frau mir beinahe schwarzer Hautfarbe. Alle halten die Augen geschlossen und schweben seltsam leblos in diesem merkwürdigen Wasser umher. Sie sind splitternackt, einige haben Wunden am Körper, teilweise wirklich schlimme, ekelerregende Verletzungen. Bei dem Anblick muss ich würgen, doch mein Magen hat nichts, was er hätte hergeben können.
Ohne sich umzudrehen, beginnt Janson zu sprechen.
"Wir haben dein Blut sehr genau untersucht, doch bisher konnten wir nicht hinter das Geheimnis kommen. Es ist identisch aufgebaut wie das gewöhnliche Rote, nicht einmal Farbpartikel sind darin. Also haben wir beschlossen, dich vorerst für den allgemeinen Testlauf zu nutzen und die Macht des Heilmittels zu erforschen."
Er klopft einen Papierstapel zurecht und winkt mich mit einer halbherzigen Handbewegung zu sich. Zuerst will ich mich gar nicht erst bewegen, doch der kalte Lauf eines Granatwerfers zwischen den Schulterblättern überzeugt mich letztendlich doch und ich trete näher an den Nagetiermann heran.
Rattenmann hatte Newt ihn genannt.
Newt...
Bei dem Gedanken an ihn wird meine Kehle trocken. Ich frage mich, wo er wohl gerade steckt.
Hat ANGST ihn erwischt? Konnte er fliehen? Wenn ja, was tut er gerade? Denkt er manchmal an mich? Gott, ich werde hier noch verrückt, und das ganz ohne ANGST's Hilfe.
"Zuerst möchte ich deinen Namen wissen, Liebes",
sagt Janson und reißt mich somit aus meinen Gedanken.
Energisch schüttel ich den Kopf, obwohl es nun so und so egal ist, ob sie wissen wer ich bin oder nicht.
Jansons Augenbrauen schnellen in die Höhe und sofort drückt sich wieder eine Waffe von hinten gegen mein Rückgrad. Ich atme tief durch, dann sage ich langsam und leise:
"Roberta Kiradi."
Das ist meine Schwester, aber das muss ja niemand wissen...
Der Rattenmann nickt und deutet dann auf die Tanks.
"Wir werden heute versuchen, einen Toten zurückzuholen. Mal sehen, ob es noch funktioniert, wenn das Herz so lange stillgelegen ist. Zwar haben wir alle möglichen Vorkehrungen getroffen um jene, die wir konservieren konnten, sicher aufzubewahren, so haben wir doch keine 100%ige Sicherheit."
Ehe ich mich versehen kann, werden meine Arme gepackt eine Nadel sticht mir in die Vene. Ich habe die Ärzte gar nicht bemerkt, wie sie hereingekommen waren; insgesamt bemerke ich gerade nicht viel. Alles scheint ein wenig abgedunkelt zu sein, wie ein Tunnel, meine Beine zittern unkontrolliert und immer wieder knurrt mein Bauch wie ein sterbendes Tier. Ich muss definitiv bald etwas essen, sonst klappt mein Kreislauf zusammen.
Eine ganze Spritze nehmen sie mir ab, mir dieser Menge könnte man locker drei erwecken statt nur einen.
"Wollen Sie mich aussaugen?!",
fauche ich schwach und funkel Janson böse an.
Das sind die ersten echten Worte seit geraum langer Zeit, die ich laut ausspreche, meine Stimme klingt kratzig, wie mit Sandpapier bearbeitet.
"Wir haben dir ein Mittel verabreicht, das deine Blutregenerierung fördert. Du brauchst keine Angst haben, falls du meinst, an Blutmangel zu sterben."
Die Worte hören sich in seinem Mund noch herzloser an, als sie eigentlich schon sind. Ich schnaube auf, erwidere aber nichts darauf.
Weißgekleidete Männer kommen wie aus dem Nichts herbeigeeilt, marschieren alle zielgerade auf die erste Kapsel zu und betätigen einige Hebel und Knöpfe. Ein dunkelhäutiger Junge mit vielen Stichverletzungen an Brust- und Bauchbereich schwebt wie ein Geist darin, er ist etwas vornübergebeugt und wirkt selbst als Toter erschöpft und ausgelaugt.
Ein gurgelndes Geräusch ertönt, dann beginnt der Wasserspiegel in steigender Geschwindigkeit zu sinken und nach weniger als einer Minute liegt der Schwarze zusammengesackt auf dem Boden der gigantischen Glasdose. Die Türe wird geöffnet, sie zerren den Leichnam heraus und legen ihn auf eine ungemütlich aussehende Trage, schnallen ihn fest, als wäre er gefährlich.
Die Wachen schieben mich auf den Toten zu und einer der Weißkittel hält mir die blutbefüllte Spritze hin. Fragend sehe ich zu Janson, der jedoch nur wartend auf seiner Lippe herumkaut und nichts einwendet.
Seufzend nehme ich das Teil an mich und injiziere dem Jungen das Blut.
Für eine gefühlte Ewigkeit passiert gar nichts.
Ich habe die Hoffnung auf eine Lebenschance schon längst aufgegeben und stehe nur mehr gelangweilt herum, da schlägt der Schwarze plötzlich ohne Vorwarnung die Augen auf und ringt keuchend nach Luft.
Dabei hört er sich an, als würde er Kieselsteine einatmen, rasselnde, raue Geräusche dringen aus seiner Kehle und verpassen mir eine unangenehme Gänsehaut.
Sprachlos sehe ich ihn an.
Er hat er wirklich geschafft.
Er ist anscheinend schon länger tot gewesen; aber nun lebt er wieder. Es hat funktioniert.
Es hat wirklich funktioniert...!
Meine Glücksgefühle werden von Jansons Visage gestoppt, als dieser mit einem triumphierenden Lächeln auf mich zugeschritten kommt und mich grobe an der Schulter packt.
"Sehr gut",
sagt er laut, alle Aufmerksamkeit liegt nun auf ihm. Angewidert betrachte ich seine wulstigen Finger, die sich in meine Haut graben, doch ich habe nicht die Kraft, mich loszureißen.
"Nehmen sie ihr so viel Blut ab, wie wir für die Erweckung aller immunen Probanden benötigen, dann pumpen wir sie wieder mit dem Medikament voll."
Wie ein Bienenschwarm zerstreut sich das Ärzterudel auf ein stilles Kommando hin in mehrere Gruppen.
Die einen bringen den keuchenden Jungen weg, andere eilen zu den verschiedenen Kapseln und lassen die Konservierungsflüssigkeit ab, wiederum andere packen mich am Arm und zerren mich unsanft zu einem Stuhl. Mir werden Handschnallen angelegt, da hilft auch auch kein Strampeln und Zetern dagegen, ich bekomme eine dicke Nadel in den Arm gerammt und werde mit einem Schlauch an einem merkwürdigen Gerät angesteckt.
Kurz danach macht sich das altbekannte, unangenehme Ziehen in der Blutbahn bemerkbar, wärend die Maschiene mich in aller Ruhe ausmelkt wie eine Milchkuh.
Ich schreie und tobe, ich versuche die Kerle zu treten und anzuspucken; aber es bleibt erfolglos. Sie haben mich in der Hand und mir bleibt nichts anderes übrig, als mitzuspielen.
× × ×
Doktor Bam in Action.
Womöglich kennt ihr ja ihren Urururururururur[...]großvater >:)...
Mehehe.
Tschuss.
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