24.

„War das endlich die letzte Lieferung für heute?", fragt Jace, während er mit der Bratwurstsemmel in der Hand über die in buntes Licht getauchte Straße schlendert. Kinder jagen an uns vorbei und die Eltern schlendern mit Zuckerwatte und Cocktails in den Händen hinterher, während in der Ferne die winzige Achterbahn rattert.

Straßenfest nennen sie die Flohmärkte, Essenstände und den kleinen Jahrmarkt, der immer im Herbst unsere Kleinstadt besucht.

„Ja, alles für heute erledigt", grinse ich und genehmige mir einen Bissen von seiner Semmel.

„Dann hast du ja auch endlich mal Zeit für mich", witzelt er, doch der schmollende Blick in seinen Augen verrät ihn. Wie süß.

Ich grinse amüsiert. „Klar, ich meine, ich würde dich ja auch küssen, aber wer weiß, wer uns hier sehen könnte."

Jace verdreht die rehbraunen Augen, während er mich in Richtung der kleinen Geisterbahn drängt. „Na wenn du mich schon küssen willst, will ich dich nicht davon abhalten", grinst er, während er zwei Eintrittskarten kauft und ich seine Semmel verdrücke.

Die habe ich mir nach so einem arbeitsintensiven Sonntag auch verdient. Säuerlich denke ich an David, der mir nach den unzähligen Drogenlieferungen definitiv was schuldet.

„Treten Sie ein", reißt der als Vampir geschminkte Mann, der am Eingang zu der mickrigen Bahn steht, mich aus den Gedanken, während wir uns hinter einer Gruppe kichernder Mädchen einreihen.

Jace lächelt mich an und die untergehende Sonne, die seine Haare gold färbt, küsst sein hübsches Gesicht. Unwillkürlich muss ich das Lächeln erwidern.

Es dauert nicht lange, bis wir in den kleinen, von einem Gitter umhüllten Wagen klettern, als fürchteten die Besitzer, wir würden vor Schreck herausspringen.

Albern, wenn ich nur an die Plastikteufel aus dem vergangenen Jahr denke.

Doch trotzdem steigt meine Vorfreude ins Unermessliche, als wir endlich losfahren und ich Jace warme Hand auf meinem Oberschenkel spüre.

Die Schmetterlinge in meinem Bauch mutieren zu trampelnden Elefanten.

Verdammt, was macht er nur mit mir?

Der Waggon kriecht auf den Schienen in die Finsternis und kaum schwappt die Dunkelheit wie zähflüssige Tinte hinter uns zusammen, spüre ich Jace Lippen auf meinen. Ich erwidere den Kuss sofort und unsere Zungen tanzen zu den falschen Schreien aus den Lautsprechern.

„Wie lange denkst du fahren wir?", nuschelt Jace zwischen zwei Küssen. „Keine Ahnung", hauche ich, während ich lustvoll seinen Hals küsse und meine Hände in seinen weichen Haaren vergrabe.

Mein Herz rast vor Freude über die Berührungen, nach denen ich mich jede wache Sekunde sehne.

„Dann muss ich mich wohl beeilen", grinst er und ich spüre, wie er sich von mir löst. Vor dem Wagen springt eine Geisterpuppe auf den Weg, doch ich habe nur Augen für die Silhouette von Jace, der sich vor mir in den Fußraum kniet, vorsichtig meinen Körper zur Seite dreht und meine Hose öffnet.

Ein lautes Stöhnen entweicht mir, als ich seine weichen Lippen an meinem besten Stück spüre und mein Rücken wölbt sich durch. Erregt ziehe ich mit einer Hand an seinen Haaren, während seine Lippen mich verwöhnen wie es nur Jace kann.

Fledermäuse zischen über unsere Köpfe und der verbotene Touch der Nacht und Geisterbahn-Aktion macht mich erst recht an. Stöhnend lege ich den Kopf in den Nacken und genieße seine lustvollen Berührungen, die immer leidenschaftlicher werden. Ich drücke mich ihm entgegen und er nimmt seine Hände zu Hilfe, während sich meine Finger in seinen Haaren und um das kalte Gitter des Wagens verkrampfen.

Die Zeit vergeht nur noch um uns herum, doch für mich stehen die Sekunden still, als hätte jemand alle Uhren eingefroren, während Jace mir in aller Heimlichkeit einen bläst.

„Ahh", entfährt es mir, während ich mit geschlossenen Augen bereits die Wärme des anrollenden Orgasmus spüren kann, der all meine Sinne betäubt. Ich stöhne, weil ich es nicht unterdrücken kann und höre Jace schlucken, während er sich eifrig wieder aufrichtet.

Als ich die Augen öffne, sehe ich bereits das helle Licht des Ausgangs direkt vor uns und eilig ziehe ich meine Hose wieder ganz hoch.

„Sorry wegen deinen Haaren", grinse ich unschuldig, als ich zu ihm hinüberschaue und versuche sie schnell wieder zu richten, bevor wir nach draußen fahren. Er zuckt nur zufrieden grinsend mit den Schultern.

„Du siehst ganz schön fertig aus", neckt er mich als das untergehende Licht der Sonne unsere Körper beim Aussteigen in goldenes Licht taucht, „Bist wohl in der Geisterbahn ganz schön ins Schwitzen gekommen?"

Lachend schüttle ich den Kopf. „Idiot."

Er grinst und wackelt anzüglich mit den Augenbrauen: „Ich denke, da muss sich jetzt jemand revanchieren."

Während wir dem schmalen Weg zurück auf die Straße schlendern, greife ich ihm unauffällig zwischen die Beine. Erschrocken keucht er auf und ich lache, weil ich spüren kann, wie hart er ist.

„Also ich denke, wir sollten jetzt noch gaaaanz lange über das Straßenfest laufen und einfach mit ein paar Leuten quatschen, die wir so kennen", schlage ich gespielt ernst vor, doch das Lachen überkommt mich bei seinem entsetzten Blick.

„Ich hätte da andere Pläne", meint er zwinkernd und lotst mich in Richtung Ausgang. Die Sonne verschwindet hinter den Häusern und überlässt uns dem friedlichen Sternenhimmel.

Nur der Mond sieht zu, während wir uns von dem bunten Treiben abwenden, uns auf der leeren Straße lustvoll küssen und schließlich auf der Matratze auf dem Dach unsere Klamotten verlieren.

Doch auch nur der Mond sieht das Auto, das langsam an uns vorbeirollt, während Jace mich leidenschaftlich auf der Straße zum Abschied küsst.

16.04.2019

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