Das kleinste Hollywood der Welt
Addelin Sicht
Am nächsten Morgen wachte ich schon um 7 Uhr auf. Oma schlief noch. Ich stand ganz leise auf und ging ins Badezimmer. Dort zog ich mir meine Socken an. Danach holte ich mir aus meinem Zimmer ein Outfit, zog mich an und ging runter in die Küche. Unten in der Küche war noch immer der Topf mit den Nudeln. Ich nahm mir schnell zwei Gabeln davon und ging dann wieder nach oben. Oma schlief noch immer, aber ich kletterte einfach wieder zu ihr ins Bett. Davon wurde sie wach.
"Hey, guten morgen meine Liebe, wie hast du geschlafen nach all der Aufregung???"
"Jo, ganz gut eigentlich,Oma. Wann gibt es Frühstück? Ich hab irgendwie Hunger."
"Du Addelin, geh doch schon mal runter und mach das Frühstück, ich muss mir noch was anziehen und dann mache ich dir auch dein Bett."
"Ja klar, zieh du dich mal an, das kann sowieso eine ganze Weile dauern."
"Wenn es eine Weile dauert, würde es dir bestimmt nichts ausmachen wenn ich noch schnell in die Badewanne gehen würde, oder???"
"Nö nö, mach du mal nur, ich komm dann und ruf dich schnell."
Oma musste fast lachen, aber ich rannte ganz schnell runter in die Küche.
Unten in der Küche schaute ich mich erst einmal um: was sollte ich zum Frühstück machen? Oh Gott, wie kann meine Oma bitte schön jeden morgen Eier braten???
Schließlich machte ich zuerst Müsli mit Obst und Jogurt und dann ein paar Pancakes. Zum trinken machte ich heiße Schokolade.
Danach deckte ich noch schnell den Tisch und stellte die Pancakes, das Müsli, die heiße Schokolade, Sahne, Butter, Toast, Marmelade und Sirup darauf.
"Omaaaaaaa, Frühstück !!!!" Keine Reaktion.
"Omaaaaaa, es brennt!!!!! Komm ganz schnell runter!!!!!!"
"ADDELIN!!!! Was hast du gemacht ???????"
"Nix, nur Frühstück - war ne Verarsche, es brennt nirgendwo. Ich wollte nur das du kommst."
"Also gut Addelin, dann frühstücken wir jetzt. Wie viele Eier hast du gebraten Addelin?"
"Gar keine, es gibt nur Müsli mit Obst und Pancakes."
"Super Addelin, mit heißer Schokolade und Toast?"
"Ja - und jetzt kommt noch das Toping," sagte ich und ging wieder in die Küche. Aus dem Küchenschrank holte ich die Packung mit den Marschmallows, die ich neulich im Supermarkt gekauft hatte.
"Oh Adddelin, was hast du denn jetzt vor??? Du brauchst doch keine Marschmallows mehr in deiner Hot Chocolate, du bist doch schon süß genug! Da musst du dir das Leben doch nicht noch süßer machen!!"
"Naja, schaden tut es nicht Oma, es schmeckt halt so gut. Willst du auch welche?"
"Nein danke Addelin, aber sehr nett von dir mir welche anzubieten."
"Oma?"
"Ja?"
"Ich wollte dich was fragen."
"Also schieß los."
"Warum hast du gestern Morgen gesagt, dass du das Gefühl hast, dass du nicht mehr arbeiten gehen kannst?"
"Oh Addelin, meine Liebe!"
Oma legte ihre Hände auf meine und sagte schließlich: "Addelin, das ist so...gestern vor 34 Jahren ist mein Vater gestorben. Meine Schwester und ich betrauern seinen Tod sehr. Darum habe ich mich gestern mit meiner großen Schwester Jean verabredet. Wir haben sein Grab besucht, Blumen darauf gelegt und auf ihn getrunken und gebetet. Denn du musst wissen, dass ich meinen Vater sehr sehr lieb hatte, vor allem ich und Sandy. Jean war eigentlich eher das Mama-Kind, aber auch sie hat ihn sehr gemocht. Er war der beste Buchbinder den ich je gekannt habe. Ich war die einzigste seiner drei Töchter die in seine Fußstapfen getreten ist. Er hatte seine eigene Buchbinderei die Harvel's Rock...zusammen mit einem Freund...wobei die schon längst nicht mehr binden...das machen jetzt alles Maschinen...trotzdem mussten alle in unsere Familie - also auch meine Schwestern - lernen, wie man ein Buch bindet. Wobei ich glaube, ich habe das schon wieder vergessen, wie das geht...oh ja, das war eine Zeit! Anfangs arbeitete meine Mutter noch als Zofe für die Familie Rock in ihrem Landhaus...aber später hatte sie dann einen Job in der Wirtschaft um die Ecke bei uns...ach, meine Mutter...sie starb ein paar Monate vor meinem Vater...Krank war sie...sie musste im Krankenhaus liegen...mein Vater auch...er lebte bloß etwas länger."
"Wer waren deine Eltern eigentlich???"
"Mein Vater hieß Johnson Harvels. Er gründete mit seinem Freund Simon Rock im Jahre 1960 die Buchbinderei Harvel's Rock. Das ist etwas ganz besonderes...denn jedes Buch ist einzigartig...meine Mutter Zofia Magdalena Smith ist am 15.3.1984 gestorben...sie war die schönste Frau für meinen Vater und die liebste und beste Mama auf der ganzen Welt."
"Ach Oma, du redest wie ein kleines Kind!"
"Wirklich Addelin? Ich will auch Mama sein."
"Aber das bist du doch?"
"Naja, ich war es, bis meine Tochter sich vor kurzem in den Tod getrunken hat! Ich will eine Tochter haben, die ich knuddeln kann und keine die tot ist!"
"Oh Oma, das geht nicht, es ist schon passiert! Und für noch eine ist es leider schon zu spät."
"Ja leider, aber eine Enkelin ist genauso gut! Leider habe ich nur eine - aber dafür eine ganz liebe!"
"Das stimmt! Oma, was haben wir heute noch vor?"
"Puh, Addelin bis jetzt nichts besonderes. Ich wollte heute Abend noch schnell zu Evelyn rüber, ihr die Limoflaschen zurückbringen, aber sonst nichts."
"Gut. Kann ich mit dem Skateboard raus? Nur eine stunde oder so?"
"Ja klar, meine Liebe. Könntest du dann für mich schnell ein paar Sachen besorgen, im Supermarkt?"
"Ja klar Oma, wird erledigt."
Ich und Oma räumten den Tisch ab. Oma gab mir eine Einkaufsliste und ich ging los. Circa 1 1/2h später kam ich wieder zurück. Den restlichen Vormittag half ich Oma beim saubermachen der Küche und saugen, Betten beziehen, putzen u.s.w. Zum Mittagessen gab es Nudeln mit Salat und am Nachmittag ging ich wieder mit dem Skateboard raus.
"Addelin, möchtest du mit zu Evelyn die Limoflaschen zurückbringen?"
"Ja klar, ich komme."
"Oma, darf ich Skateboard fahren?"
"Nein Addelin, ich glaube es ist besser wir laufen dorthin, was sagst du?"
"Gut, also dann."
Ich und Oma gingen zu Fuß zu Evelyn, vor einem großen Haus stoppte Oma. Es war alt und an den Wänden mit Efeu bewachsen. Eine Breite Tür mit zwei Flügeln bildete den Eingang. Über der Tür hing ein großes Schild mit der Aufschrift: Little Hollywood Cinema.
"Komm Addelin, da ist die Haustür."
"Oh ups."
Die Haustür war auf der rechten Seite des Hauses. Oma klingelte, eine ältere Frau mit rotem Haar öffnete die Tür.
So, wieder ein neues Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch. Noch viel Spaß beim lesen.
LG
Maddeline Mcgonagall
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