3.Kapitel
Heute war ein sonniger Tag, der Himmel war blau und die Vögel zwitscherten noch lauter als gestern. Grace setzte sich auf und zog sich ihre Hausschuhe an, damit sie nicht an den Füßen fror. Dann ging sie zum Schreibtisch und versuchte ein bisschen zu zeichnen, doch so früh Morgens war es schwer kreativ zu sein. Ungefähr eine Stunde später, zog sie sich um, damit sie jetzt den Tisch decken konnte. Sie wollte Louis und Amalia heute mit einen gemachten Frühstückstisch überraschen. Sie holte Besteck und Aufschnitt und ging dann noch zum Bäcker.
Als alles fertig war, rief sie ihre Pflegeeltern. Zwei Minuten später kamen diese und setzten sich an den gedeckten Esstisch. Die ganze Familie war noch schläfrig, deswegen redeten sie nicht so viel, wie normalerweise miteinander. Nach dem Essen trabte Grace hoch, auf ihr Zimmer. Dort war sie größtenteils die meisten Wochenenden. Allerdings war sie noch nicht lange oben, da wurde sie von Amalia gerufen: »Grace, kannst du bitte die Post rein holen?« Also raste Grace die ganzen Treppen Stufen wieder herunter. Leicht erschöpft von dem schnellem Wechsel von unten nach oben und zurück, öffnete sie die Tür und klappte den Briefkasten auf.
Es war eigentlich das übliche, ein Werbekatalog, eine Postkarte von Louis Reiseliebendem Bruder Nick und irgendwelchen Arbeitskram, der für ihre Pflegeeltern bestimmt war. Heute war aber etwas anders, denn Grace bemerkte, das auf einem Brief ihr Name stand. Sie hatte erst ein paar mal Post bekommen und diese stammte entweder von den Verwandten ihrer Pflegefamilie, die sie netterweise behandelte als wäre sie kein Adoptivkind sondern das leibliche von Amalia und Louis, oder nur Werbung für irgendetwas was man sich sowieso nie anschaut. Sie fragte sich damals, was die Verschicker eigentlich außer Papierverschmutzung bewirken wollten.
Sie ging wieder rein, legte die andere Post auf den Küchentresen und ging wieder in ihr Zimmer. Dort legte sie den Brief erst einmal auf ihren Schreibtisch. Wahrscheinlich war dies wieder nur Werbung, obwohl es einen schönen weißen Umschlag mit kerzenrotem Siegel hatte. Grace nahm sich vor, den Brief nachher, wenn sie Motivation hatte zu lesen. Warum Menschen immer Briefe direkt aufmachten, war ihr ein Rätsel. Er lief doch nicht weg und man konnte sinnvolleres stattdessen tuen. Zum Beispiel Schokolade futtern und Lesen.
Dann fing das blondbraune Mädchen an, in ihrem Buch zu lesen. Aber nach ungefähr zwanzig Minuten hatte sie keine Lust mehr, da sie sich irgendwie nicht konzentrieren konnte so wie letztens auch schon. Deswegen setzte sie sich an den Schreibtisch, um ein wenig zu zeichnen, da bemerkte sie den kleinen Brief, der neben ihr lag. Grace überlegte ob sie ihn jetzt öffnen sollte oder eher nicht, denn wer weiß was dort drinnen stand, dies sah nicht besonders nach Werbung aus.
Am Ende überstimmte sie aber doch die Neugier.
Sie begann die obere Lasche mit einer Schere auf zu schneiden. Da war er also der Brief, sie holte das Schriftstück aus dem dazugehörigen Umschlag heraus, klappte ihn auf und begann zu lesen:
Schulleiter: Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore
Sehr geehrte Grace Goldstone
wir freuen uns, ihnen mitteilen zu können,
Dass sie an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen sind
Das Schuljahr beginnt am 1.Juni
Bitte teilen Sie uns über das Flohnetzwerk mit, ob sie an diesem Schuljahr teilnehmen können.
Ein Ticket für den Hogwarts Express liegt bei, sowie eine Liste mit Büchern und Materialien die sie brauchen werden, besorgen sie diese bitte in der Winkelgasse.
Mit freundlichen Grüßen
Minerva McGonagall
Stellvertretende Schulleiterin
»Wow wie lustig, darf ich jetzt erfahren wie ihr den Moment festgehalten habt?« fragte Grace sarkastisch und blickte sich suchend um, aber sie sah nichts verdächtiges. Eine Schule für Hexerei und Zauberei, da war jemand ganz kreativ gewesen. Wenn hinter diesem Streich ein sehr fantasievoller Kopf saß, gab es bestimmt noch eine Hintergrundstory. Genervt rutchte sie auf ihrem Stuhl herum. Plötzlich erinnerte sie sich an den komischen Moment mit Mike. Schnell verscheuchte sie ihn aus dem Kopf. Doch dann erinnerte sie sich an die zwinkernde Katze. Wut überrollte sie und für einen Moment, drohte sie darin zu ertrinken. Mit einem Mal geschah wieder etwas komisches. Ein kleiner Blitz schlug in ihrem Schreibtisch ein und brannte ein Loch hinein. Bevor sich ein Feuer ausbreiten konnte, pustete sie es aus. Was war das denn jetzt gewesen? Ihre Wut war vertrocknet wie eine Pfütze in der Sonne und Unsicherheit war ihr Hauptgefühl.
Eine Zaubererschule klang plötzlich viel realistischer als vorher. Selbst wenn Grace nur zu viele Fantasybücher gelesen hatte anstatt zu schlafen, sie konnte ja mal schauen was dieses Hogwarts war. Ein Abenteurer würde es wahrscheinlich werden. Einige paar Fragen blieben noch offen, beispielsweise was ein Flohnetzwerk war oder wo diese Winkelgasse lag. Grace scannte ihr Zimmer nach ihrem Laptop ab, der schon von Amalia benutzt worden war, ehe sie modernere Versionen für sich entdeckt hatte. Es dauerte kurz, bis er geladen hatte und als sie dann endlich soweit war, dass sie eingeben konnte, vertippte sie sich dreimal.
Das Ergebniss von der Suche nach Winkelgasse war: Ihre Eingabe ist nicht vorhanden. Überprüfen sie sie auf Tippfehler und versuchen es erneut!
Was war dass dennn für eine Schule, die Orte nannte die es nichtmal gab oder die man nicht finden konnte. Tss. Selber Schuld. Genervt wollte sie ihr Gerät wieder zuschlagen, als es plötzlich nochmal anfing zu laden und ihr ein Ergebniss präsentierte. Der Artikel ging über einen älteren Herr, der auf den Kopf gefallen war und der behauptete, dass man durch den Tropfenden Kessel zur Winkelgasse kam. Zudem verlangte er nach einer Zauberstabkontrolle. Ein paar Tage später, stellte sich heraus, dass der Herr aus seinem Krankenhaus verschwunden war. Nach seiner Heilung entschuldigte er sich und meinte es hätte an seiner Verletzung gelegen.
Das klang vielversprechend, doch Grace beschloss es später weiter zu verfolgen, da sie wieder keine Motivation hatte und stellte sie den Laptop beiseite, um einen Mittagsschlaf zu machen. Sie hatte mal gelesen dass Leute die einen Mittagsschlaf machten, ausgeschlafener waren. Also kuschelte sie sich unter ihre Decke und schlief ein. In ihren Träumen jagte sie ein Drachenbaby auf einen Besen. Der Besen bockte und das Drachenbaby fackelte ihn fast ab, bis es schließlich einfach einschlief und einer nicht zu erkennenden Person in den Arm fiel.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top