3. Kapitel
Grace Pov.
„Na Karotte wie geht's heute denn so? Hat noch niemand versucht dich zu fressen?" Einfach ignorieren Grace, einfach ignorieren. Markus Flint ein bulliger Slytherin der zwei Jahre über mir war, baute sich vor mich auf. Ich wollte einfach weiter gehen, doch er und seine Freunde versperrten mir den Weg. „Ach, du willst schon gehen? Das ist aber Schade! Lass uns doch vorher etwas Spaß haben!" Er kam bedrohlich auf mich zu.
Ein Kübel Farbe ergoss sich über mir, als ich in den Gemeinschaftsraum rannte, um meine Tasche zu holen, weil ich Hausaufgaben machen wollte. Jetzt war ich über und über mit widerlicher knallrosa Farbe bedeckt. Ich wusste, dass ich sie nicht einfach so abkriegen würde. Am anderen Ende des Raumes sah ich die Weaslyzwillinge sich schlapplachen. Tränen schossen mir in die Augen. Was hatte ich eigentlich getan, dass die beiden mich so hassten?!
Ich brachte die Phiole, in die ich den Zaubertrank, den ich heute gebraut hatte, nach vorne zu Professor Snapes Pult. Ich kehrte zu meinem Platz zurück um aufzuräumen. Plötzlich platschte irgendetwas in meinen Trank und bevor ich reagieren konnte, begann er zu blubbern. Dann spritzte eine Zaubertrankfontäne in die Luft. Ich wich zurück und konnte ihr zum Glück ausweichen. Der Trank lief über die Kesselwände hinter und hinterließ Brandspuren im Holz. Ich zog meinen Zauberstarb und rief. „Ratzeputz." Sofort verschwand der Trank. Auch ohne sie anzusehen, wusste ich, wer daran schuld war.
Mein Frühstück flog mir um die Ohren.
Meine Hausaufgaben flogen kreuz und quer im Verwandlungsraum herum und ich brauchte eine halbe Stunde um sie einzufangen.
Ich rutschte auf dem trockenen Waldboden in Pflege Magischer Geschöpfe immer wieder aus.
Ich verpasste eine Woche Unterricht, weil ich die ganze Zeit kotzen musste und Nasenbluten hatte, wofür Madam Pomfrey ziemlich lange zum kurieren brauchte.
Ich hing drei Stunden von der Decke im Flur vor dem Zauberkunstklassenzimmer bis ein Lehrer vorbeikam und mich runterholte.
Mein Zauberstab verschwand auf unerklärliche Weiße und tauchte zwei Tage später im Pudding wieder auf.
Ich flog durch die Luft. Mit einem lauten Platschen durchbrach ich die eiskalten Wassermassen im schwarzen See.
Ich war einen Tag in dem Klo der Maulenden Myrte eingesperrt, bis jemand kapierte, dass die Rufe und Schreie nicht von dem Geist kamen.
George Weasly Pov.
Mein Bruder und ich warteten bis Mad Eye verschwunden war. Dann schlichen wir vorsichtig, damit die Dielen ja nicht knarzten, zu dem Zimmer, in dem die, wie wir sie nannten „Geheimnisvolle Unbekannte" lag. Vorsichtig öffnete ich die Tür einen Spaltbreit und wir schlüpften hinein. Ich kniff die Augen zusammen, um im Dämmerlicht etwas erkennen zu können. Ich bemerkte, dass es auch Fred schwer fiel etwas zu sehen – wir haben ja aber auch von einem hell beleuchteten Flur... Nach ein paar Minuten wurde es dann besser und ich konnte die schemenhaften Umrisse eines Bettes in der Mitte des Raumes ausmachen. Ich blinzelte ein paar Mal, bis sich meine Augen vollständig an das dämmrige Licht gewöhnt hatten. Der Raum war etwa so groß wie unser Schlafzimmer. Neben dem Bett stand ein altes, kunstvoll gearbeitetes Nachkästchen auf dem sich ein paar Bücher stapelten. Daneben stand noch ein schon sicher 15 Jahre altes Foto. Darauf war eine hübsche, sympathisch aussehende Frau mit langen roten Haaren und großen veilchenblauen Augen zu erkennen, die ein kleines Mädchen mit ebenfalls roten Haaren im Arm hielt. Beide, die Frau und das kleine Mädchen, strahlten glücklich in die Kamera. An den Wänden standen Bücherregale, die über und über mit Büchern verschiedenen Alters und Dicke vollgestopft waren. Dieser Anblick erinnerte unangenehm an die Bibliothek und die geierartige Bibliothekarin Madam Pins. Direkt neben der Tür steht ein großer Kleiderschrank aus dunklem Eichenholz. Der Raum kam mir viel ordentlicher und sauberer vor als alle anderen Räume. Anscheinend hatte die Bewohnerin einen Ordnungsfummel oder in diesem Raum schlief eine Person, die Kreacher tatsächlich respektierte und mochte– oder beides, was ich aber eher bezweiflte. Auf dem Boden warein weicher, dunkelgrüner Teppich ausgelegt. Mich wunderte es, dass Sirius ihn wegen der Farbe noch nicht entsorgt hatte, aber anscheinend hatte sich die „Geheimnisvolle Unbekannte" durchgesetzt. Sie schien ihn zu mögen, auf jeden Fall sah man ihm sorgfältige Pflege an. Der Raum hatte rechts von uns ein großes Fenster. Schwere, aber überhaupt nicht staubige oder schmutzige Vorhänge verhinderten, dass zu viel Tageslicht in den Raum dringen konnte. Vor dem Fenster stand ein hübscher Tisch, auf dem sich mehrere Bücher, Pergamente, Tintenfässer und Federn stapelten – allerdings sehr ordentlich, mit einem Stuhl. Auf einmal hörte ich wie mein Bruder leise „Oh" sagte. Ich folgte seinem Blick, der auf das Bett gerichtet war. Ich war so damit beschäftigt gewesen, jede Einzelheit im Raum zu studieren, dass ich ganz vergessen hatte, weshalb wir herein gekommen waren. Auch ich blickte dorthin und mir fiel die Kinnlade herunter. Die „Geheimnisvolle Unbekannte" war Grace Milson!
Fred Weasly Pov.
Ich starrte das Mädchen im Bett komplett verdattert an. Wieso war die kleine, beherrschte Gryffindor Mad Eye so wichtig? Was machte sie überhaupt hier? Also war sie es, die in einem Kampf gegen Todesser verwundet worden war. Ich musterte sie zum tatsächlich ersten Mal seit sechs Jahren wirklich genau. Ihr Gesicht war blass und oval. Über ihre rechte Wange zog sich ein schon verheilender Schnitt, der ihr wahrscheinlich im Kampf zugefügt worden war. Ihre langen dunkelroten Haare waren wie in so vielen Filmen auf ihrem Kissen ausgebreitet. Die Augen, die wie ich wusste dunkelbraun waren, waren geschlossen. Ihr roter Mund war leicht geöffnet. Sie sah klein, zerbrechlich in dem großen Bett aus. Sie wälzte sich unruhig hin und her, als ob sie Albträume haben würde. Sie tat mir gerade einfach nur Leid. Wie ich so daliegen sah, bereute ich es plötzlich, wie wir sie die ganzen Jahre über geärgert und verspottet hatten. Ich wechselte einen Blick mit George und merkte sofort, dass es ihm genauso ging. Plötzlich ging hinter uns die Tür auf und wir zuckten zusammen. Es war Mad Eye. Er sah uns an. Er hatte uns sicher schon vor der Tür wegen seinem Auge bemerkt. Ich machte mich sofort auf eine Strafpredigt gefasst. „Wenn ihr schon mal seid, macht euch nützlich! Fred du bist bis zum Nachmittagstee bei Grace und schaust, dass alles in Ordnung ist und danach übernimmt dein Bruder." Ich öffnete den Mund, um zu protestieren – schließlich war es ungerecht, dass ich länger als mein Bruder im Raum festsitzen sollte. Doch Mad Eyes Blick brachte mich dazu, kläglich die Schultern einzuziehen und einzuwilligen. „Ich bring dir ein Buch vorbei!", meinte mein lieber Zwillingsbruder, den ich gerade gerne eine rein gehauen hätte, grinsend und schlüpfte schnell aus dem Raum. Der ehemalige Auror nickte mir noch einmal zu, dann ging auch er hinaus. Nach dreißig Sekunden hatte ich auch eine total spannende Lektüre – man bemerke meine Ironie – über die Koboldkriege oder so. Also zog ich mir den Stuhl an das Bett meiner Hauskameradin, setzte mich und schlug das Buch auf.
OMG, ich habe für mich wirklich unnormal viel geschrieben - wie habe ich das geschafft? *-* Ca. 1100 Wörter!!! Schreibt mir in die Komentare wie ihr Fred und George findet und wen ihr lieber mögt! ^^
LG Susanna-Rose
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