15.

Ich nehme die Person, die mich nach draussen schleppt, gar nicht richtig war. Ich betrachte bloss erstaunt meine Blut verschmierten Hände. Es ist als wäre ich in einem Traum. Aber ich weiss das ich mich nicht in einem Traum befinde. Der Gedanke, dass ich fasst ein Mädchen zu Tode geschlagen habe, wird mir immer klarer. Als wir dann auch endlich stehen bleiben schaue ich die Person an.
Vor mir steht dieser Junge dem ich den Kaffee über das Shirt gekippt habe.
Komischer Weise bin ich kein bisschen überrascht ihn hier zu sehen.
Eine Weile schauen wir uns an, bis ich meinen Blick abwende. Seine eisblauen Augen durchbohren mich.

"Ich habe ihnen nicht geglaubt, als sie sagten, dass du eine von ihnen bist", sagt er erstaunt. Spätestens jetzt wird mir klar, dass er weiss wer ich bin. Mir weicht alles Blut aus dem Gesicht. "Ja ich gehöre zu den "bösen" wie ihr uns nennt", sagt er, als er meinem fragenden Blick bemerkt.
Langsam macht mir dieser Junge Angst! Woher weiss er das alles?
"Was willst du von mir?", frage ich in schüchtern.
"Grace, ich kenne dich nicht, aber so wie du vor ihnen davon gelaufen bist, sieht es nicht so aus als würdest du ihnen helfen. Ich will aber, dass du mit kommst."
"Wohin?"
"Mit nach Hause", sagt er in einem ruhigen Ton.
"Nach Hause? Nach Hause?", schreie ich ihn nun an. Meine Angst ist verflogen. Ich meine, was soll er mir schon antun?
"Diese Menschen sind nicht mein zu Hause! Sie haben meine Eltern umgebracht. Was ist euer Problem? Ich war sieben! Okey? Ich war sieben Jahre alt und hatte keine Ahnung was ich tue. Ich bereue alles was ich getan habe. Ich habe bis Heute noch Alpträume. Aber musste man deshalb gleich meine Eltern umbringen? Nur weil es nicht möglich ist mich zu töden?", am Anfang schreie ich aber gegen Ende fängt meine Stimme an zu versagen. Langsam laufen mir Tränen hinunter.
Ich habe so gehofft das ich hier einen Neuanfang haben kann. Das ich meine Vergangenheit vergessen kann. Aber das scheint in meinem Leben nicht möglich zu sein.
Erstaunt blickt er mich an. Auf einmal denke ich, so etwas wie Mitleid in seinem Gesicht zu sehen. Doch in der nächsten Sekunde ist seine Miene wieder Kalt.
"Du hattest dein Leben selber in der Hand", sagt er mit einem kühlen Ton und zieht mich zu seinem Wagen.
Ich fange an zu schluchzten. Heisse Tränen laufen meine Wange hinunter. Ich will nicht wieder zu diesen Menschen.
Ich habe Angst.

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