Romantische Atmosphäre

"Lina? Kommst du mal?", rief Enyalios von unten. Lina legte seufzend ihr neues Buch weg und stand von ihrem Bett auf. Sie trug die Toga, die Ares ihr gekauft hatte. Sie konnte es immer noch nicht ganz fassen, aber es war passiert. Der Gott des Krieges hatte ihr ein Geschenk gemacht. Ein nicht gerade billiges. Sie lief mit federnden Schritten die Treppe nach unten und blieb dann vor Enyalios und seinen beiden Brüdern stehen. Erwartungsvoll schaute sie die drei an. "Du musst mal ganz dringend auf den Hügel hinter dem Haus gehen.", meinte Enyalios. "Was?" Verwirrt sah Lina ihn an. "Ja, ähm, ist ganz wichtig.", stotterte Phobos. "Warum?", wollte Lina wissen. "Bitte mach es einfach. Es ist auch nichts Schlimmes.", versicherte ihr Deimos. Zweifelnd sah sie die die Söhne des Ares an. "Nennt mir einen guten Grund." Ratlos sahen die drei Brüder sich an. "Es wird dir gefallen.", sagte Phobos. "Das ist kein...." "Mach es bitte einfach.", flehte Enyalios und schob sie dann einfach zur Türe hinaus. Sprachlos stand Lina vor dem Haus. "Hallo? Das gibt es doch nicht! Was fällt denen eigentlich ein?!" Wütend und genervt tat Lina nun doch das, was die drei von ihr verlangten.

Also lief sie um das Haus herum und marschierte den Kiesweg den Hügel hinauf. Oben angekommen verschlug es ihr die Sprache. Man hatte einen perfekten Blick auf den beginnenden Sonnenuntergang. Aber nicht das war es, was ihr so sehr die Sprache verschlug. Dort auf dem Hügel standen ein Tisch und zwei Stühle. Auf dem Tisch dampften lecker aussehende Spaghetti mit Fleischbällchen. Und davor stand Ares. Der Gott des Krieges. Lina klappte der Mund auf. Ares kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Gefällt es dir?", fragte er. "Gefallen? Ich liebe es!", rief Lina und umarmte Ares stürmisch. "Das hast du für mich gemacht?", hackte sie nach. "Für niemand anderen würde ich es tun.", antwortete Ares und legte seine Stirn an ihre. "Das ist unglaublich nett von dir.", hauchte Lina. Ares strich ihr sanft mit dem Daumen über die Wange. "Ich würde es immer wieder tun." Dieses Mal störte Lina seine Nähe nicht mehr. Sie hatte beschlossen ihm zu vertrauen. Sie hatte ihn lieb gewonnen. Auf welche Weise wusste sie nicht. Noch nicht. Aber sie wollte es herausfinden. Und sie wollte ihm vertrauen. "Dann lass uns essen.", meinte sie und löste sich langsam von ihm. Kurz meinte sie einen traurigen Schatten über sein Gesicht huschen zu sehen, doch sie war der Meinung, dass sie es sich eingebildet hatte. Auch, wenn sie dieses Mal nicht mehr ganz so sicher war.

Ares nickte und stellte ihr den Stuhl zurück. Lächelnd ließ Lina sich darauf sinken. Dann schob er den Stuhl an den Tisch. Er setzte sich ihr gegenüber und sie begannen still zu essen. Nachdem sie geendet hatten, war die Sonne schon halb am Horizont versunken. Ares stand auf und hielt Lina seine Hand hin. "Komm." bat er. Sie ergriff seine Hand und ließ sich von ihm führen. Er lief den Kiesweg hinunter und am Haus vorbei. Dann folgte er dem Weg Richtung Strand. "Lass uns einen Spaziergang machen.", flüsterte er. Lina nickte. Zusammen schlenderten sie Hand in Hand am Wasser entlang und blickten dem Sonnenuntergang entgegen. "Weißt du, Lina. Meine Söhne mögen dich.", begann Ares ein Gespräch. "Ach wirklich?", fragte Lina belustigt. "Oh, jaja. Sie sind ganz begeistert von dir. Und ich bin es auch." Ares blieb stehen und schaute Lina direkt in die Augen. "Lina, ich...." Er zögerte. Lina schaute ihn abwartend an. Er schaute ihr in die Augen, dann hinter sie. Wieder in die Augen, auf den Boden. In ihre Augen, dann hinaus aufs Meer. "Vergiss es.", schmunzelte er halbherzig. Lina schaute ihn zweifelnd an. Irgendetwas verschwieg er ihr. Und sie wollte so gerne wissen, was. Was brachte ihn so aus der Fassung? Warum zögerte er? Er war ein Gott! Warum sagte er ihr es nicht einfach? Doch was konnte Lina schon tun? Sie musste es so hinnehmen. Also nickte sie einfach. Ares atmete kaum merklich auf. Dann lief er mit ihr an der Hand weiter. Zusammen setzten sie ihren Spaziergang am Strand fort.

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