08 | Hin und Her

Meine Lieben, vielen Dank für all eure Kommentare und Votes zu dem letzten Kapitel und zur Geschichte allgemein. Ich freue mich wirklich, dass ihr sie so mögt, auch, wenn Raf schon etwas egozentrisch rüberkommt und Edita durchaus hin und wieder auf ihr Aussehen reduziert. Ob sich das in diesem Kapitel ändert? Vorab: Freut euch, es ist sehr lang geworden. 2700 Wörter - und ihr lernt auch die Protagonistin meiner kommenden Geschichte kennen. Viel Spaß :)

Als ich Raphaels tiefen Blick spürte, legte ich den Kopf schief und schaute geradewegs in seine Augen. Ich gestand mir ein, wie schön sie waren – ich hatte es immer ignoriert, einfach, weil ich dieses Arschloch hatte vergessen wollen; genau wie meine gesamte versaute Jugend, an der er nicht ganz unschuldig war.

Es war seltsam, doch er hatte mir den ganzen Abend ein gutes Gefühl gegeben. Trotz all der Umstände genoss ich den Abend mit ihm. Natürlich würde ich das niemals offen zugeben.

Seiner neugierigen Frage, wie ich zu dieser Frau geworden war, die ihm heute gegenübersaß, war ich trotzdem ausgewichen. Obwohl ich mich auf das Abendessen mit ihm eingelassen hatte, war ich noch lang nicht so weit, ihm alles zu erzählen. Vermutlich würde ich das niemals sein – und das war auch gut so.

Raphael hatte es aber geschafft, den Abend aufzulockern – einfach, weil er mich nicht mehr so überheblich angemacht, sondern sich offen und entspannt mit mir unterhalten hatte. Er hatte mir wie selbstverständlich ein paar lustige Anekdoten erzählt, mir ab und zu ein paar interessierte Fragen gestellt und sich neugierig meine Antworten angehört. Er hatte die Vergangenheit außen vorgelassen und stattdessen wissen wollen, wie ich an den Job gekommen war, ob mir Berlin gefiel und wie ich mich einlebte. Er hatte mir das Gefühl gegeben, dass es ihm nicht ausschließlich nur im Sex ging.

„Wir sollten das wiederholen", riss mich Raphaels Stimme aus den Gedanken. Seine Augen waren aufmerksam auf meine gerichtet und warteten auf eine Reaktion.

„Was genau meinst du?", hakte ich dämlich nach, um mir etwas Zeit zu verschaffen, dabei war mir völlig klar, dass er von einem zweiten Treffen sprach. Raphaels Mundwinkel verzogen sich zu einem frechen Grinsen.

„Miteinander ausgehen", sagte er.

„Lass mich erst mal dieses Treffen verarbeiten, bevor ich darüber nachdenke, das zu wiederholen", sagte ich bemüht ernst, obwohl mir die Vorstellung gefiel. Er schmunzelte.

„Du schließt die Möglichkeit also nicht aus, dich noch mal mit mir zu treffen."

Die Selbstsicherheit und die wissentliche Überlegenheit in seiner Stimme machten ihn reizvoll, obwohl ich mir noch immer verbot, ihn auch nur ansatzweise attraktiv zu finden.

„Das habe ich nicht gesagt", sagte ich entschieden. Raphael musterte mich einen Augenblick schweigend, dann sah er fest in meine Augen. Ich schluckte, als ich meinen kleinen Anflug von Schwäche bemerkte. In meinem Bauch kribbelte es verräterisch. Ganz sicher würde ich nicht zulassen, dass er noch mehr Macht über mich bekam!

„Komm mich übermorgen im Studio besuchen."

Raphael sagte es nicht einfach nur; es klang wie eine entschiedene Aufforderung.

„Das geht nicht."

Das ging wirklich nicht! Das war entsetzlich unprofessionell!

„Warum nicht?"

Warum musste er so hartnäckig sein?

„Das geht nicht. Ich bin die Assistentin deines Label-Managers und-"

Raphael lachte auf.

„Richtig schlechte Ausrede, Edita."

„Das ist unprofessionell, Raphael."

Er wurde ernst.

„Unprofessionell ist, dass ich immer noch nicht deine Nummer habe, falls ich Jamaal nicht erreichen kann."

Ich schluckte. Was machte er nur mit mir? Und warum ließ er mich nicht endlich in Ruhe?

„Ich habe nicht vor, schon in der Probezeit gekündigt zu werden, weil Jamaal denkt, dass ich mich dir an den Hals werfe", erklärte ich entschieden.

Raphael schmunzelte.

„Du würdest dich mir also an den Hals werfen, wenn wir allein wären?"

Ich verdrehte genervt die Augen. Ihm machte es ganz offensichtlich Spaß, mit mir zu spielen.

„Bilde dir mal nicht zu viel auf dich selbst ein. Das hat dir noch nie gutgetan."

„Aber das hast du gerade gesagt", fuhr er amüsiert grinsend fort.

„Habe ich nicht!", widersprach ich energisch, „Es geht darum, was die anderen denken."

„Ich dachte, es ist dir egal, was andere von dir denken", gab er provokativ zurück und hob mit einem frechen Grinsen auf den Lippen eine Augenbraue. Gott, war er heiß!

„Es ist mir egal, was du von mir denkst", gab ich entschieden zurück.

„Es wird niemand erfahren, dass du mich besucht hast."

Ich biss mir auf die Zunge, als Raphael mir eindringlich in die Augen schaute. Ich durfte mich auf gar keinen Fall allein mit ihm treffen. Ich durfte mich nicht noch einen weiteren Abend lang dieser Gefahr aussetzen, seinem Charme doch noch zu erliegen. Auch Raphael schien zu merken, dass ich mit mir selbst kämpfte.

„Du hast Angst, mit mir allein zu sein", stellte er treffsicher fest.

„So ein Bullshit!", erwiderte ich energisch. Er schmunzelte nur amüsiert.

„Okay, dann scheiß auf Studio. Ein Freund von uns macht am Wochenende ne Party", sagte er bestimmt. Ich biss mir auf die Zunge und schluckte den Kloß in meinem Hals herunter, doch es gelang mir, seinem durchbohrenden Blick standzuhalten. Seine Augen funkelten geheimnisvoll. Noch immer lag diese unsichtbare, undurchdringbare Mauer vor ihnen, die es verhinderte, dass ich wirklich hineinschauen konnte. Das machte mich wahnsinnig.

„Edita..."

Seine Stimme war leise, verführerisch und plötzlich ganz nah, obwohl er sich meinem Gesicht nicht genähert hatte. Noch immer fixierte er meinen Blick. Ich ignorierte die Gänsehaut auf meinen Armen. „Ich will, dass du kommst."

[...]

„Kannst du gleich für mich noch was erledigen?"

Ich drehte Jamaal den Kopf zu, als er durch die offene Bürotür zu mir herüberrief. Ich seufzte lautlos. Auch, wenn ich noch nicht besonders lang hier arbeitete, wurde es langsam zu einer Gewohnheit, dass wir uns – statt von Angesicht zu Angesicht – über offene Türen miteinander unterhielten.

Statt zurückzurufen, stand ich auf und ging zu ihm ins Büro. Wenn ich diesen Schritt nicht machte, würde er sich diese seltsame Eigenart vermutlich nicht abgewöhnen.

„Was kann ich für dich tun?", fragte ich trotzdem mit einem zuckersüßen Lächeln. Schließlich wollte ich meinen Job gut machen – dazu gehörte es vor allem, meinen direkten Vorgesetzten glücklich zu machen. Auf einer kollegialen Ebene.

„Raf hat mich gerade angerufen."

Jamaal sah von seinem Bildschirm auf. Mein Herz begann unkontrolliert zu schlagen, als er seinen Namen erwähnte. Unser Abendessen war bereits ein paar Tage her und ich verfluchte mich noch immer dafür, dass ich mich auf diesen Abend mit Raphael eingelassen hatte. Ich wusste nicht, wie er das machte, aber mein Körper reagierte einfach auf seine Anwesenheit. Seine dunkle Stimme allein reichte aus, um mich aus der Fassung zu bringen.

Dabei hatte es Zeiten gegeben, in denen hatte ich Raphael gehasst!

In der Schule hatte er ausschließlich mit diesen hübschen, überschminkten Püppchen herumgehangen und ich hatte sie dafür belächelt, dass sie sich von Raphaels pseudo-cooler Art angezogen gefühlt hatten. Und jetzt war ich selbst zu einer von ihnen geworden – irgendwie. Dabei hatte er mich zum Freak der Klasse gemacht und seine Coolness dazu genutzt, die anderen gegen mich aufzuhetzen – einfach, weil ich anders gewesen war.

Ich wusste nicht wohin mit all dieser Wut, die gerade gemeinsam mit den schlechten Erinnerungen an diese Zeit in mir hochstieg; (schlechte Erinnerungen wie die Tatsache, dass ich dank ihm das größte Gespött der Schule wurde, weil er das gesamte Gebäude mit unvorteilhaften Fotos von mir tapeziert hatte, die auf einem Klassenausflug entstanden waren! Er hatte mich damit vor der gesamten Schule gedemütigt! Bis heute hatte ich das weder vergeben noch vergessen!)

Ich war schon lange nicht mehr dieses Mädchen von damals; ich würde mir so etwas heute nicht mehr kommentarlos gefallen lassen. Generell hatte ich mit diesem Mädchen nicht mehr viel gemeinsam; ich hatte eine normale Figur, ging regelmäßig zum Sport und achtete auf mein Äußeres. Wenn ich alten Bekannten begegnete, erkannten sie mich meist nicht einmal mehr wieder – genauso wenig wie Raphael, dieses oberflächliche minderwertige Exemplar eines Mannes!

Ich schob die Gedanken bei Seite und konzentrierte mich auf Jamaal, der mich noch immer aufmerksam anschaute, so, als könne ich allein mit der Information, dass Raphael ihn angerufen hatte, etwas anfangen.

„Was wollte er denn?"

Hatte er ihm etwa von unserem Abendessen erzählt? Ich hatte mir für den Fall bereits gute Argumentationen und Erklärungen zurechtgelegt, hoffte aber, dass ich sie niemals brauchen würde.

„Er hat ein paar neue Tracks aufgenommen. Eigentlich wollte er mir die Daten online rüberschicken, aber irgendwas funktioniert mit dem Upload nicht", fuhr Jamaal fort, so, als wusste ich spätestens jetzt, was ich tun sollte.

„Soll ich hinfahren und mit ihm zusammen auf den Upload-Button drücken?"

Meine Frage war allerhöchstens rhetorisch gemeint.

Als Jamaal lachte, atmete ich innerlich erleichtert auf. Natürlich nicht.

„Er hat die Songs jetzt auf einen USB Stick gezogen. Du kannst ihn für mich dort abholen."

Ich schluckte. Seinem ernsten Gesichtsausdruck nach meinte er das vollkommen ernst. Am liebsten hätte ich jetzt die Präsentation vorgeschoben, an der ich gerade für ihn arbeitete, um ein Aufeinandertreffen mit Raphael zu vermeiden, aber ich konnte meinem Vorgesetzten unmöglich sagen, dass er seine Zeit lieber mit Botengängen verbringen sollte, statt sich mit wichtigen Projekten zu beschäftigen.

Also stieg ich eine gute halbe Stunde später aus meinem Kleinwagen. Jamaal hatte mir die Adresse gegeben. Auch, wenn ich es eigentlich gar nicht sein wollte: ich war nervös. Es war verrückt; einerseits hatte das gemeinsame Abendessen mit Raphael schlechte Erinnerungen in mir geweckt, andererseits brachte mich die Vorstellung, ihn gleich wiederzusehen, aus dem Konzept.

Ich lief über einen von viel grünem Blätterwerk gesäumten Parkplatz zum Hauseingang des verklinkerten Hauses an einer ruhigen Straße und drückte dort die mir von Jamaal beschriebene Klingel herunter. Ich runzelte irritiert die Stirn, als kurz darauf der Summer ohne Rückfrage ertönte.

Raphael erwartete mich bereits in lässiger Jeans und dunklem Shirt im Türrahmen. Auf dem Kopf trug er eine Basecap, in seiner Hand hielt er eine glühende Zigarette. Ich verdrängte den Gedanken, dass er selbst beim Rauchen sexy aussah. Besonders lang hatte es nicht gedauert, bis er mich wieder in seinen Bann gezogen hatte. So konnte es definitiv nicht weitergehen.

„Das ging schnell", grinste er, als ich im engen Flur vor ihm stehenblieb.

„Kein Problem", erwiderte ich und musterte ihn erwartungsvoll. Doch statt mir den USB Stick einfach in die Hand zu drücken und mich von meinen Qualen zu erlösen, zog er an seiner Zigarette und betrachtete mich.

„Komm rein", forderte er mich dann auf, doch ich schüttelte den Kopf.

„Ich habe leider nicht so viel Zeit", log ich.

Raphael verdrehte die Augen, bevor er sich mit einem entschiedenen Ruck zu sich zog und ich im Eingangsbereich des Studios stand. Ich folgte ihm ein paar Meter durch den kahlen Flur, bevor sich gesamte Raum vor mir auftat. Er war viel größer als ich ihn mir vorgestellt hatte. Für einen kurzen Augenblick ließ ich den Anblick auf mich wirken.

Ich mochte die schwarz hinterleuchteten Wände, die sich überall im Studio wiederfanden. Rechts von mir befanden sich zwei schwarze, große Designersessel und ein eckiger, schwarzer Beistelltisch vor einer mit goldenen Platten tapezierten Wand. Erst, als ich meinen Blick der links gelegenen, verchromten Küchenzeile zuwandte, über der ein riesiges Bild eines Raben prangte, bemerkte ich, dass wir nicht allein waren.

Vor der verchromten Spüle stand eine junge Frau, die zu uns herumgefahren war und mich aufmerksam musterte. Sie hatte dunkelbraune Korkenzieherlocken, einen Schmollmund und einen kurvigen Körper. Sie war nicht besonders groß, vielleicht einen Meter sechzig, trug eine Leggings und ein lässiges weißes Shirt, dazu korallfarbene Sneakers. Ohne es zu wollen, beschäftigte ich mich mit der Frage, wer dieses – zugegeben recht hübsche Mädchen – war.

„Cassie, das ist Edita. Edita, das hier ist Cassie. Johns Freundin", sagte Raphael beiläufig, während der Lockenkopf mich aus ihren großen, meeresblauen Augen neugierig musterte.

„Hi", sagte Cassie und lächelte, „Ich würde dir ja die Hand geben, aber..."

Sie deutete mit einem Kopfnicken auf die leeren Pappkartons in ihren Händen, die sich bei näherer Betrachtung als Verpackungsreste eines chinesischen Menüs herausstellten.

„Oh, schon okay", sagte ich.

„Ich bringe das kurz in den Müll und sage John Bescheid, dass du gleich weitermachen willst", sagte Cassie zu Raphael. Der nickte. Dann wandte sie sich wieder an mich.

„Hat mich gefreut, dich kennenzulernen", sagte Cassie zu mir, bevor sie uns allein ließ.

Raphael führte mich durch eine schwarze, hinter der Küche gelegene Tür in das eigentliche Studio. Es war in Grau- und Schwarztönen gehalten und bot durch schmale Glasscheiben einen direkten Blick in die angrenzende Gesangskabine.

„Sonst alles gut bei dir, Edita?", fragte Raphael und zog noch einmal an seiner Zigarette.

Aus seinem Mund klang mein Name viel schöner als ich ihn selbst empfand. Überhaupt wirkte er heute weniger arrogant als bei unseren letzten Begegnungen. Er war nahezu normal.

„Ja, alles gut. Und wie geht's dir?", antwortete ich knapp und hielt seinem Blick stand.

„Hab wenig geschlafen. Aber geht schon."

Er drückte beiläufig seine Zigarette in einem Aschenbecher aus. Der Füllhöhe nach rauchte er ziemlich viel.

„Wichtige Business-Termine?", fragte ich, biss mir jedoch unmittelbar danach auf die Zunge.

Raphael war das erste Mal nicht von Anfang an überheblich, sondern einfach nur nett, und selbst jetzt konnte ich diese dumme Stichelei nicht lassen. Doch Raphael ignorierte meinen beißenden Kommentar. Stattdessen griff er nach meiner Hand. Ich war so überrascht von dieser Berührung, dass ich erstarrte. Meine Finger brannten wie Feuer, doch ich konnte sie ihm nicht entziehen.

Ich sah in sein Gesicht und schluckte unmerklich, als er mir einen USB Stick in die Hand legte. Auch die Berührung meiner Handinnenfläche hinterließ ein angenehmes Kribbeln dort, wo er mich berührte. Ich schenkte ihm ein unsicheres Lächeln. Er erwiderte es.

„Danke."

„Wir sehen uns am Wochenende", sagte er dann entschieden in einer so viel tieferen Stimmlage, dass sich meine Nackenhärchen aufstellten. Sofort fiel mir die Party wieder ein, zu der er mich mehr oder weniger eingeladen hatte.

Wieso konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen? Ich hatte es ganz sicher nicht nötig, mein geschundenes Ego damit aufzupolieren, dass er mich jetzt – mit neuer Optik – plötzlich unbedingt in die Sammlung seiner Eroberungen einreihen wollte.

„Ich habe schon was vor", log ich – wieder mal. Raphael hob misstrauisch seine Augenbrauen.

„Ich bin so um acht da. Ich schicke dir später noch die Adresse."

Es machte mich wütend, dass er meine Absage ignorierte. Es zeigte, dass er mich als Frau überhaupt nicht respektierte. Jetzt genauso wenig wie damals!

Ohne, dass ich es wollte, kehrten erneut längst vergessen geglaubte Bilder in meinen Kopf zurück; Bilder von diesem riesigen T-Shirt, das ich mir vor lauter Scham vor dem Schwimmunterricht über meinen Badeanzug geworfen hatte. Nur Raphael und seinen blöden Kommentaren hatte ich es zu verdanken, dass meine Lehrerin mich gebeten hatte, es wieder auszuziehen. Er hatte sich über die mangelnde Hygiene beschwert. Ich hatte mich vor meiner Klasse in Grund und Boden geschämt, doch alles, was sie getan hatten, war, mich anschließend wegen meiner Figur zu hänseln. Immer wieder hatten sie sich neue Spitznamen und Angriffspunkte gesucht und mir das Leben zur Hölle gemacht – und das war alles Raphaels Schuld gewesen! Irgendwann hatte ich aufgehört, all diese verletzenden Kommentare zu zählen.

„Nur, weil wir miteinander essen waren, heißt das nicht, dass ich mich jetzt mit dir anfreunden möchte", erwiderte ich trotzig. Raphael wurde ernst. Augenblicklich hatte er seine überhebliche Fassade wieder aufgesetzt. Ich durchbohrte ihn mit einem düsteren Blick. Er sollte nicht glauben, dass ich mich von ihm herumkommandieren ließ oder ihm hörig war!

„Wieso bist du so auf einmal so unentspannt?"

War diese Frage sein Ernst?! Glaubte er wirklich, nur, weil ich mit ihm gegessen hatte, könnte er auf diese Art und Weise etwas von mir einfordern?! Diese Ignoranz brachte mich zum Explodieren.

„Ich bin überhaupt nicht unentspannt!", erwiderte ich aufgebracht, „Ich lasse einfach nur nicht mein Leben von dir bestimmen!"

Raphael lachte auf.

„Hast du deine Tage oder so?"

Seine Art machte mich rasend vor Wut. Ohne ein weiteres Wort wandte ich mich von ihm ab.

„Ich dachte eigentlich, wir hätten sowas wie einen Neuanfang gemacht."

„Falsch gedacht", gab ich zurück, ohne mich noch einmal nach ihm umzudrehen. Stattdessen reckte ich nur meinen Mittelfinger in die Luft.

„Denk an mich, wenn du es dir damit heute Nacht selbst machst."

Was hättet ihr an ihrer Stelle getan? Könnt ihr sie verstehen oder findet ihr, Edita hat jetzt völlig überreagiert? Oder liegt es doch an Raf? Hat er sich endlich mal weniger überheblich verhalten oder vielleichr doch etwas falsch gemacht?  Und welchen ersten Eindruck habt ihr von Cassie? Schreibt es in die Kommentare :)



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