Die Hintergründe des Schurken

Was hat Anna böse gemacht? Wieso hasst sie Jens so sehr? Hasst sie nur ihn? Fragst du dich das manchmal, wenn du dieses Buch liest? Gut, denn jetzt klären wir, wie man eine Hintergrundgeschichte für einen Bösewicht schreibt!

Das Opfer (eine Runde Mitleid):
Die Böse ist eigentlich gar nicht so böse, zumindest war sie das nicht immer. Dann ist etwas grauenhaftes und ihrem Leben vorgefallen, das sie für immer verändert hat. Jemand, der ihr wichtig ist, ist gestorben, sie wurde verstümmelt, sie hat etwas, das ihr unglaublich wichtig war, verloren, etwas traumatisierendes ist vorgefallen und jetzt hat sie Angst, um Leute die dir wichtig sind, sie wird gemobbt oder etwas ähnliches. Diese grauenhafte Erfahrung treibt Anna dann entweder dazu von sich aus Böses zu tun, oder in die Arme einer manipulativen, bösen Person, die sie manipuliert und dazu bringt Böses zu tun. Beispiele für Opfer-Bösewichte sind Darth Vader, Jason, das Mädchen aus"the Ring", die in jedem Film anders zu heißen scheint, Magneto, Carry, General Grivous und viele andere. Der Vorteil daran, wenn Anna ein Opfer-Bösewicht ist, liegt darin, dass sie dem Leser leid tut und er ihr mehr durchgehen lässt. Einen solchen Bösewicht wieder gut werden zu lassen ist leichter und kommt bei der Leserschaft besser an. Es fällt leichter den Bösewicht zu verstehen und manche werden ihm sogar zustimmen, da er ja nur Gerechtigkeit zu wollen scheint. Diese Art von Bösewicht ist nur hinter einer Art von Opfern her, die entweder etwas mit seinen Quälern zu tun haben oder sich ähnlich verhalten. Manchmal reichen auch sehr rudimentäre Eigenschaften als Ähnlichkeit aus, wie beispielsweise die Tatsache, dass die entsprechende Person menschlich ist (das geht natürlich nur, wenn es auch nicht menschliche Lebewesen gibt, die eine entscheidende Rolle spielen).

Der Manipulierte:
Entweder wird Anna in eine Familie von Bösewichten hineingeboren, die sie von Anfang an dazu bringt Böses zu tun, oder eine böse Person, die Anna am Anfang nicht für böse hält, freundet sich mit ihr an und manipuliert sie, oder sie wird selbst entführt und verfällt dem Stockholm-Syndrom, oder sie findet einen mächtigen, bösen Gegenstand, der sie in seinen Bann zieht, oder eine boshafte Person überzeugt sie davon, dass sie das Richtige tut, oder etwas ähnliches. Manchmal redet ein solcher Bösewicht sich auch vehement selbst ein das Richtige zu tun. Jedenfalls endete das ganze damit, dass Anna grauenhafte Dinge tut. Beispiele sind die Ringgeister, Darth Maul, Gollum (die Böse Seite, die Kinder frisst), Harley Quinn, Draco Malfoy, Michael Myers (in der Version mit dem Kult), Thanos, Sauron und noch einige andere. Für den manipulierten Bösewicht gibt es zwei Möglichkeiten: entweder er erkennt, dass er Böses tut, kommt auf die gute Seite und bekämpft denjenigen, der ihn manipuliert hat, oder er bemerkt, dass es ihm Freude bereitet Böses zu tun und er wird mindestens mal genauso schlimm wie der Manipulator, meist nur auf eine andere Weise. Manipulierte Bösewichte gut werden zu lassen erfolgt meist durch einen Moment der Erkenntnis, wie beispielsweise den Befehl Kinder zu töten (höhö, Rauch über Reuef).

Der schlechte Mensch:
Diese Art von Bösewicht ist böse und sie weiß das. Der schlechte Mensch tut die bösen Dinge entweder, weil sie ihr einfach Spaß machen, oder weil sie einen Nutzen, wie Macht oder Geld, für sich daraus zieht. Andere Lebewesen sind ihr schnurz-pieps egal. Sie ist grausam, manchmal unnötig grausam, sie regiert durch Angst und wird generell von den Protagonisten immer gehasst. Wenn Anna ein schlechter Mensch ist, ist sie vielleicht selbst die Manipulatorin vom Opfer oder den manipulierten Bösewicht. Oft sind Bösewichte, die schlechte Menschen sind, sozusagen der Endboss des Hauptcharakters. Beispiele für solche Bösewichte sind Palpatine, Melkor, Loki, Voldemort, Freddy Kruger, Bellatrix, Umbridge (höhö, meine Autokorrektur wollte da gerade Umbringen drauß machen), etliche Disney-Schurken und noch mehr. Für ein Bösewicht, der ein schlechter Mensch ist, gibt es keine Hoffnung mehr. Mit anderen Worten: wenn Anna ein schlechter Mensch ist, bleibt sie auch böse.

Das Tier:
Der Bösewicht will nicht böse sein. Ich nehme hier nicht Anna als Beispiel, weil sie offensichtlich kein Tier ist. Das Tier ist nicht menschlich und möchte einfach seine grundlegenden Bedürfnisse befriedigen. Meist ist es nicht unnötig grausam, sondern einfach nur hungrig, oder es möchte sich vermehren. Das Tier kann einem schon leid tun, denn es wird meist als das Böse dargestellt, weil es Jagd auf Menschen macht. Dass dies zu den Instinkten des Tieres gehört und es dafür nichts kann, wird ignoriert. Dass das Tier, nun ja, ein Tier ist bedeutet aber noch lange nicht, dass es dumm wie Brot ist. Ich meine, ein Horrorfilm aus der Sicht einer Tafel Schokolade in meiner Speisekammer würde mich ja auch als den Bösen darstellen. Dabei bin ich weder dumm wie eine Scheibe Toast, noch habe ich etwas Böses vor, ich habe halt Hunger. Beispiele für das Tier sind das "Alien", ES, der weiße Hai, die Dinos aus "Jurassic Park/ World", Vampire, Cujo und andere, bemitleidenswerte Kreaturen die als Bösewichte missbraucht wurden. Das Tier wird meistens nicht gut, eseiden es findet eine andere Möglichkeit sein grundlegendes Bedürfnis zu befriedigen.

Hui, das war ein langes Kapitel. Wie hat es dir gefallen? Welche Art von Bösewicht findest du am besten und welche am unheimlichsten? Über welche schreibst du am liebsten?

Fragen und Anmerkungen kannst du gerne in die Kommentare schreiben. Nächste Woche wird es um Foltermethoden gehen, die Anna anwenden kann während sie gar nicht da ist. Ich freue mich sehr über Vorschläge für weitere Kapitel.

Danke fürs Lesen!

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