Ein wunderbarer Traum

Von Tiz

Die Decke begann zu rascheln und zog an Crowley's Körper. Noch ganz schlaftrunken wollte er jenen verhüllenden Stoff wieder an sich bringen, doch verhinderte etwas sein Tun. Erzwungen, öffneten sich die gelben Augen, und seine geschlitzten Pupillen suchten nach dem Übeltäter seiner mitternächtlichen Unruhe.
War noch leiser Zorn in seinen Gedanken aufgestiegen, verrauchte dieser nun in der Sanftheit dessen Anblick sich ihm nun offenbarte. In einem cremefarbenen Schlafgewand gekleidet, die blonden wirren Haare noch wirrer vom Kopf abstehend, und noch immer seiner Traumwelt verfallen, lag der Engel an des Dämons Seite- neben ihm.
Ein Seufzen entwich dem Rothaarigen.
Wurde ihm nur wieder einmal vor Augen gehalten, was er nie sein eigen nennen durfte. Doch Aziraphales kleine Angewohnheit, sich im Schlaf an Orte zu wünschen, war nach wie vor ungebrochen.
Soweit sich der Gefallene entsinnen konnte, tat der Engel es seit ihm damals das Gesäß aus einer gewissen Kirche gerettet wurde. Eine seltsame Art, sein Trauma zu verdeutlichen, wie Crowley empfand. Und doch war es eine erstaunlich süße Weise.
Der Himmlische hatte ihm beim ersten zueinander Wundern, vor Schreck aus dem Bett geschupst und zusammenhangslos etwas gestammelt, was Crowley im Nachhinein als Erklärung eingestuft hatte. Wenn Aziraphale an den Vorfall in der Kirche dachte, mache er sich sorgen, dass sich der Dämon nicht so einfach in der Kirche bewegen könne, er vor Himmlichkeit verbrannte oder in anderen Horrorszenarien, die Nazis ihm etwas grauenvolles antuen würden. In solchen Momenten dann, wünschte Aziraphale sich nichts sehnlicher, als sich dessen zu vergewissern, dass es seinem Besten gut gehe.
Crowley kam die Erklärung sinnig und logisch vor, hatte er auch aus Höflichkeit und Nachsicht mit des Engels Scharm nicht weiter hinterfragt.
So also lernte er damit zu leben, den Engel alle Jubel-Jahre plötzlich in seiner Nähe oder auf seinem Bett wieder zusehen. Manchmal erwachte der Blonde in solchen Momenten sofort aus seinen unschönen Träumen, manchmal quälten sie ihn auch weiterhin, sodass der Dämon genötigt war, seine heimliche Liebe aus eben jenen zu erretten.
Doch nach den Entschuldigungen, für die Belästigung und das Verlassen von Crowleys Seite, hinterließ in dem Dämon einen weiteren Riss von bereit's vielen Zugefügten. Er würde lieber nach dessen Hand greifen, ihn anbieten zu bleiben und dafür sorgen das sich Aziraphale jederzeit von seiner Unversehrtheit versichern konnte. Doch diesen Mut brachte er nicht auf.
Doch heute schien es anders zu sein. Der Engel, noch immer schlafend, wirkte auf den gefallenen Dämonen keineswegs als wäre ihm Grauen im Traum begegnet. Seine Züge waren so ruhig und ein kleines Mundwinkelzucken, zeugte von glückseligen Bildern hinter seinen geschlossenen Lidern.
Crowley wüsste nur zu gern, was dieser träumte.
Er legte sich auf die Seite um das Gesicht, was ihm noch zugewandt war, besser betrachten zu können. Wie sich seine Nase vom ein und ausatmen bewegte, wie weich seine Wangen aussahen und wie verführerisch seine Lippen, in perfekt-geschwungenen Linien, das Gesamtbild abrundeten. Der Dämon fühlte, wie er innerlich für diesen Engel ein zweites mal fiel.
Doch nun begann der Zwiespalt besitz seiner Gedanken zu erhaschen. Sollte er es riskieren dem Engel wieder einen für ihn unangenehmen Situation auszuliefern ? Oder war es nicht besser ihn nach Hause zu seinen Büchern zu wundern ?
Einerseits genoss er diesen einzigartigen Moment, dem Engel so nahe zu sein, ihn betrachten zu dürfen, ohne die bohrende Angst, dass er es bemerken könnte. Anderseits nagte es an ihm, dem Engel etwas aufzudrängen, was er vielleicht- nein, bestimmt nicht wollte.
Sollte er es trotzdem drauf ankommen lassen?

Bewegung kam in dem Schlafenden vor ihm und aufgebracht riss Crowley die Augen auf. Hatte er ihn etwa geweckt ?
Doch gegen seine Erwartung, spürte er nur, wie sich ein Gesicht an seine Brust schmiegte und ein erleichtertes seufzen die Lippen eines Engels verließen. Hatte sich der Schlafende dem Dämon auf unschuldige und doch betörende Art und Weise angenähert.
Damit war die Entscheidung gefallen und die Münze lag auf Kopf. Einen Arm legte er um die breiten Schultern des Engels, um ihn noch näher an sich zu ziehen. Der Duft umhüllte ihn, besser als es jede Decke der Welt konnte, schenkte sie ihm die Geborgenheit, welche er bereits vergessen glaubte.
Beseelt versenkte er seine spitze Nase im blonden Haar und dachte nicht einmal ans Morgen. Mit diesem Engel in seinem Arm hatte er bereit's eine Apokalypse überstanden. Da konnte ihm die Hölle ruhig gestohlen bleiben.
Doch nicht nur für Crowley war dieses Schlafwundern ein Segen, denn auch für den Engel war es der Himmel auf Erden, als er am nächsten, blühenden Morgen erwachte.

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