006
Wooyoung
Genervt von Jonghos mittlerweile täglichen Besuch, machte ich ihm eine heiße Schokolade und brachte sie ihm. Jedes Mal fragte er mich nach Yeosang. Jedes Mal schrieb ich Yeo an, doch er las es nur.
»Hey, ich hatte einen Cappuccino bestellt!«
»Ich schieb dir das Getränk gleich in den Arsch, wenn du dich nicht entscheiden kannst! Entscheide dich noch einmal um und ich schreib Yeosang, dass-«
»Nein! Ich behalte es. Schon gut! Wieso antwortet er mir nicht mehr«, jammerte er zum Ende hin und starrte auf sein Handy, während ich zurück ging und San kurze Zeit beobachtete, wie er die ersten Kaffees zubereitete.
»Hey, du machst das falsch«, maulte ich direkt und fragend sah er mich an. Seit dem Treffen seiner Freundin redeten wir kaum noch ein Wort miteinander. Wir hatten uns schlichtweg auseinander gelebt. Nicht nur, es sind auch meine doofen Gefühle, mit welchen ich nur Probleme hatte.
Wieso musste ich schwul sein? Wieso musste ich auf San stehen?
»Oh, sorry. Zeigst du mir wie es richtig gemacht wird?«, sah er mich nun mit einem entschuldigenden Blick an. Seufzend nickte ich und stellte mich zu ihm. Ich fing an ihm alles ausführlich zu erklären und beobachtete ihn bei seinem neuen Versuch. »Warte, hier ich wisch das weg«, meinte ich, als San etwas daneben geschwappt hatte. Dabei berührten sich unsere Finger und panisch zog ich meine Hand weg.
»Woo«, fing San an, merklich bedrückt.
»Was ist?«
»Bist du sauer auf mich? W-weil ich schlecht über Yeosang geredet habe oder wegen Minji?«, wurde er zum Ende hin immer leiser und versuchte seine Ungewissheit und auch Nervösität runterzuspielen.
»Das mit Yeosangie war wirklich nicht in Ordnung. San, er würde dich nie unsittlich berühren. Nur weil er auf Jungs steht, heißt es doch nicht, das er dich attraktiv findet. Und deine Freundin ist mir egal.«
Etwas stutzig musterte er mich und wirkte auf einmal etwas niedergeschlagen. »Egal... Du hast dich nicht mal für mich gefreut, dass ich endlich eine Beziehung habe«, murmelte er und sah zu mir.
»Du hast es mir nicht mal persönlich erzählt. Ich hab es nur nebenbei mitbekommen«, stieß ich angespannt hervor und knüllte das Zewa zusammen.
»So wie du mir nichts von deinem neuen Bruder erzählt hast. Oder das deine Eltern geschieden sind. Woo, ich wäre für dich da gewesen, hättest du dich bei mir gemeldet. Du bist noch immer mein aller bester Freund. Amicus Ad Aras, Hm?«, lächelte er mich zum Ende hin an, weshalb ich nur seufzte und nicht drauf einging.
»Woo, ich mach mir Sorgen... Du bist so anders geworden... Ich vermisse meinen alten Woo«, kam es hauchend von San.
»Ich hab mich nicht verändert. Ich bin nur älter, Erwachsener geworden.«
»Ja, das sieht man dir an. Du hast auf einmal Muskeln bekommen. Aber das mein ich nicht. Du schienst nicht wirklich erfreut mich wieder zusehen. Du warst nicht mehr so anhänglich, wie damals, wo du jede Minute kuscheln wolltest und immer über alles gelacht hast, was ich gemacht habe«, erklärte mein Gegenüber mit Besorgnis und schien mich ins Visier genommen zu haben, mich mehr zu beobachten.
»Du hast eine Freundin, du solltest dir über soetwas keine Gedanken machen, San. Außerdem soll es ja nicht den Anschein machen, als würde ich dich gleich bespringen wollen. Dann kann Minji ruhiger schlafen«, zischte ich und warf das Zewa in den Müll. San sah derweil zu dem Kaffee und legte noch etwas Zucker und ein Keks auf die Untertasse.
»Was hat Minji jetzt damit zu tun? Sie soll sich nicht in unsere Beziehung einmischen, dafür kenn ich sie nicht lang genug.«
Mein Herz klopfte wie wild und ich sah nach einiger Zeit wieder in sein perfektes Gesicht.
»Wenn es an ihrer Aussage liegt, entschuldige ich mich. Ich... Also... Du bist mir wichtiger, als dich nur auf deine Sexualität zu reduzieren«, brachte er ohne ein Atemzug hervor und ließ mich nun ungläubig schauen.
»Na vielen Dank. Warum klappt das bei Sangie nicht?«
»Ich... Sangie spielt grad keine Rolle, wichtig bist du Woo. Ich will mich nicht mit der streiten oder auseinander leben. Woo, ich hab dich so vermisst. Was auch immer war, bitte lass uns wieder zusammenfinden«, wisperte San mittlerweile verzweifelt und mir brach es das Herz ihn so zu sehen. Aber es würde mir auch das Herz brechen, so zu tun als hätte ich keine Gefühle für ihn. Als wären wir nichts als beste Freunde, wie damals.
»Hey, hallo? Ich würde gerne was bestellen«, rief ein Kunde nach uns, weshalb wir aufschreckten und ich schnell den Kaffee nahm.
»Bedienst du ihn? Ich geh den Kaffee weg bringen.«
»Klar«, nickte San und ging etwas deprimiert zum Kunden, aber setzte direkt ein charismatisches Lächeln auf.
Na Toll, es war Seonghwa...
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Seonghwa, wie er wohl drauf sein wird m, wenn Woo schon so reagiert 👀
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