4

Zuhause angekommen, war sie froh Amber endlich los zu sein. Gott war die schlimm, eigentlich dachte sie, dass Amber eine von der Sorte war, denen "Louser" unter aller Würde sind und sie ignoriert. Aber anscheinend hatte sie dieses Mal mit allem Pech, obwohl die Jungs ja bis jetzt noch nicht alzu anstrengend waren.

Erstmal stellte sie ihre Schultasche in den Flur, hängte ihren Schlüssel, sowie ihre Jacke an die Wand und begab sich ins Wohnzimmer, nachdem sie Musik angemacht hatte. Das Wohnzimmer, war das größte Zimmer im Haus. Durch die kunstvollen Verzierungen an den Wänden, schien er schon fast so groß wie ein Saal zu sein. Wenn sie ins Wohnzimmer kam, war direkt gerade aus ein riesiger Flachbildschirm mit geschätzten 1,5 Metern Breite in die Wand eingelassen ansonsten deutete nichts auf ein nicht normales Haus hin, es war schlicht und nicht unbedingt protzig, wenn man mal von den ein oder anderen High Tech Geräten absah.

Hach ja, endlich Ruhe, doch noch lange nicht die Zeit zu entspannen.

Erstmal bequemere Sachen anziehen. So wie sie jetzt herum lief, könnte man meinen sie wäre auf dem Sprung und wolle jeden Moment die Flucht ergreifen, vorhin traf dies noch zu 100% zu, jetzt wollte sie sich zumindest wohlfühlen, wenn sie sich ihre ersten Informationen beschaffte.Immerhin musste sie am laufenden sein, was die Kleinkinder betraf, auf welche sie aufpassen sollte.

Shira nahm sich ihren Laptop und machte es sich auf der Couch gemütlich. Vor die Fenster hatte sie leicht durchsichtige Gardinen gezogen, welche die selbe Farbe wie der Stoff unter ihr besaßen.

Zumindest konnte sie sich nun einlogen. Vorerst wollte sie schauen, was sie über die äußerst nervige Person, die ihre Arbeiten behinderte herausfinden konnte.

[Bemerkung: '...'= Eingetipptes oder vom Laptop Gelesenes]

'Amber Wartgay '

Wie hilfreich doch das Internet war und natürlich auch ihr "sorgfältig" eingerichteter FaceBook Acount.

'Geboren am 10.03. 1999

206 Freunde'

Darunter auch Kai und ein paar der Jungs. Anscheinend hatte ihre Mutter ein paar oder vieleicht doch besser 100 Schönheitsopes hintersich, so wie die aussah. Daher kam dann warscheinlich auch Ambers übertriebener Schönheitswahn. Ihr Vater war LKW Vahrer und wohl nie Zuhause. Was bitteschön schrieb sie denn nicht ins Internet? Dort stand, wann sie ihre erste Regel hatte, ihren ersten Freund, wen sie schon alles hatte. Alles aufgelistet und der erste der fünf Jungs war wohl Kai. Ein Teufelskreis anscheinend, wenn sie zu ihm zurück musste. Auch über die Jungs hatte sie einiges geschrieben.

Ein eindeutiges Sicherheits Risiko. Und das krasse war auch noch: Status!!!

'Hey ihr Süßen ich bin Single und wenn ihr was wollt, seid schnell ;D. '

Schnell im Bett oder was? Als Sahnehäubchen zu diesem Satz, gab es in ihrem Profil so einige Nackt BIlder. Die sollte vieleicht mal gesperrt werden. Sowas ist ja ekelerregend und pornografisch noch dazu! Wenn alle Jungs auf solche billigen Girlys standen, dann gute Nacht. Noch mehr Schlampen hielt Shira nicht aus.

Ok, anscheinend wurde Amber durch ihre Eltern stark geprägt. Das eine war so gut wie nie da und das andere war zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Wenn Amber Drogen konsumieren sollte, würde das gar nicht auffallen, genauso wenig ihr Verhalten und wie sie ihren Körper anbot, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Vieleicht, sollten solche Eltern auch einmal die Augen geöffnet werden, wer weiß. Aber für Shira, war dies nur eine Kontrolle, um zu wissen mit wem ihre Schützlinge abhingen.

Paul und Ian hatten keine Freundin soweit sie wusste, sie hatten auch kein FaceBook Profil. Anscheinend waren die beiden, die am vorsichtigsten oder vielleicht auch nur die mit irgendeiner Macke, weshalb ihre Beziehungen nicht so lange hielten, denn Paul hatte auf jeden Fall Interesse an ihr gezeigt, obwohl er nicht wusste, dass sie das das Geheimnis der 5 kannte.

So, das eine weibliche Anhängsel war Emma Dicher, wieso nicht gleich Dichter? Aber egal. Zumindest hatte braune Haare, blaue Augen, so weit sie es auf dem Profilbild erkennen konnte und eindeutig weniger Informationen, sowie Bilder, auf ihrem Profil. Immerhin war ihr Status auf "vergeben", ein Pluspunkt für sie. Auch ihr Freundeskreis hielt sich mit ca 50 Leuten in Grenzen.

'Geboren am 5.9.98'

Naja gut, sie schien wohl ein sehr liebes Mädchen, ohne Hintergedanken oder sonst welcher Bedrohung zu sein.

Die andere, Serena, hatte rote Haare und braune Augen, oder irrte sie sich da, denn auf einigen Bildern schimmerten sie auch ein wenig gelb. Naja Freundesliste knap über Ambers Anzahl. Status, "verliebt und vergeben". Geburtstag am 3.5.98.

Hm, Geschmack hatten sie, die Mädchen waren, bis auf Amber, wirklich hübsch.

Plötzlich klingelte ihr Telefon.

"Hallo, Shira. Ich wollte mich mal erkundigen, wie es bei dir bis jetzt so läuft."

"Ehm, hi Boss. Noch ist nichts besonders ungewöhnliches vorgefallen, nur typisches Teeniedrama. Und Schulkram, doch mir ist aufgefallen, dass die Jungs ihre Schulpflicht vernachlässigen und vieleicht das ein oder andere Problem mit Alkohol haben."

"Dafür bist du nun da.", Shira konnte schon das amüsierte Lächeln aus seiner Stimme heraushören, da er genau wusste, wie generft sie zurzeit aussah, "Zumindest möchte ich, dass du sie so weit wieder gerade rückst, dass sie nicht auffallen und ihre Jobs erledigen."

"Okay Boss. Doch, darf ich sie etwas fragen?"

"Natürlich."

"Was für Jobs haben die Jungs zu erledigen oder haben sie immer erledigt?"

"Beschaffung von Informationen.", genau das, was sie gerade gemacht hatte?

"Informationenbeschaffung? Auf welche Art und Weise?"

"Hacken, bedrohen, ausspionieren und den ein oder anderen Undercovereinsatz."

"Auch foltern?"

"Kätzchen, was sind das denn für fragen? hm? Aber nein, sie haben nur den ein oder anderen umgebracht, aber gefoltert haben sie bis jetzt höchstens nur minimal. Aber da ich ja nun weiß, dass es noch nicht zu irgendwelchen Komplikationen gekommen ist, ruf ich dich oder du mich an, wenn etwas wichtiges passieren oder anstehen sollte."

"Wartet, weshalb ist ihnen das Überleben der 5 so wichtig?"

"Kätzchen! Du hast mich gefragt, ob du mir EINE Frage stellen darfst, aber das waren nun schon vier Fragen und drei davon unerlaubt. Wenn die Jungs auf dich abfärben sollten, dann weißt du was passiert."

"Tut mir Leid. Ich hoffe ihr verzeit mir meine Dreistigkeit."

"Ausnahmsweise. Man hört sich."

Und somit drang nur noch ein monotones Tuten aus dem Hörer.

Mist, warum musste sie ihn auch so verärgern?! "Kätzchen" war schon ein Anzeichen gewesen, dass sein Geduldsfaden langsam riss, aber nein sie ignorierte es. Noch einen Fehltritt durfte sie sich nicht mehr erlauben. Verdammt. Wieviele Verfehlungen hatten denn schon die Jungs gemach? 100e? Warum zum Teufel, lebten diese überhaupt noch? Was machte sie so wichtig, dass bei ihnen über Fehler hinweg gesehen wurde?

Sie war im gegensatz zu den Jungs unbedeutend, ihr Leben bedeutete nichts.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top