Kapitel 7 - Lucille

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Game Over, dachte ich bitter und kämpfte gegen den dicken Kloß in meinem Hals an.

Lucille schwebte vor dem Gesicht des Jungen Asiaten. Auf der Lichtung herrschte eine gewisse morbide Euphorie unter den Savoirs. Ich bezeichnete sie immer als Blutgier. Sie würden nicht eher ruhe geben bis Blut floss und der erste Tote auf dem Boden lag. Nun, heute würden sie auf ihre Kosten kommen.

Negan nahm Lucille und legte beide Hände um den Griff, um besseren Halt zu finden. Seine Stiefel bohrten sich fester in den feuchten Waldboden während er sein Gewicht verlagerte um einen besseren Stand zu finden.

„Bewegt sich einer oder sagt nur ein Wort hackt dem Jungen das andere Auge aus und füttert damit seinen Vater.", dröhnte sein dunkler Bass durch die Nacht und jeder der Negan kannte wusste das seine Worte ein Versprechen waren.

Ich sah wie Simon sich hinter Rick positionierte um sicherzugehen das er nicht den Helden spielen wollte. Rick schien jetzt erst zu begreifen, das Negan das Schicksal seines Freundes schon längst besiegelt hatte. Er konnte nichts tun außer zusehen und hoffen das es schnell vorbei ging.

Maggie Schluchzer erfüllten die Nacht, aber nicht nur sie weinte. Auch die Latina und der Vokuhila wimmerten vor sich hin während die anderen mit Panischem Blick dem Geschehen folgten.

Negan schwang Lucille über seine Schulter, zum Abschlag bereit und sprach nun direkt mit dem Totgeweihten vor seinen Füßen: „Und dann geht's richtig los.... Du kannst atmen. Du kannst zwinkern. Du kannst heulen... Ja, das werden gleich alle tun."

Der erste Schlag sauste nieder und hinterließ eine große Wunde auf der linken Gesichtshälfte des Mannes. Das Geräusch das dabei entstand ließ mich kurz zusammen zucken und ich beobachtete, wie das Blut sich seinen Weg aus dem Schädel bahnte. Es floss über sein Gesicht wie Sturzbäche.

Als der Asiat sich wieder unter offensichtlich großer Anstrengung etwas aufrichtete, fing Negan an zu lachen, was fast unter den Schreien von Maggie und die der anderen Unterging.

„Oh, oh seht doch mal. Nimmt es hin wie ein Champ."

Und das war der Startschuss für Negan erst richtig loszulegen. Lucille traf weitere zweimal auf den Schädel des Mannes und das matschende Geräusch von Fleisch ließ mich beinahe aufstoßen.

Nicht übergeben Lexi. Atme, dachte ich angesträngt und schluckte die Übelkeit herunter. Nur am Rande hörte ich die Schreie und wie Maggie einen Namen schrie.

Glenn...

„Haaallooo? Jemand zu Hause?", fragte Negan Glenn, der trotz erhebliches Loch im Schädel immer noch bei Bewusstsein schien.

„Sieht jedenfalls so aus, als wolltest du was sagen. Aber wer weiß... In dem Zustand.

Dein Schädel ist so angeknackst, dass dein linkes Auge rausguckt. Krasser Scheiß."

Negans Worte trafen es nicht mal ansatzweise. Glenns linke Schädeldeckel war eingedrückt, so dass sein linkes Auge quasi herausgedrückt wurde und so einige Zentimeter aus dem Schädel ragte.

Er röchelte Maggies Namen was diese jetzt vollkommen zu Verzweiflung trieb, denn der Rothaarige musste sie festhalten, zum Teil weil sie nicht mehr die Kraft besaß sich auf den Knien zuhalten, zum anderen weil sie anscheinend versuchte zu Glenn zukommen.

Auch Simon hatte Ricks Schulter ergriffen um ihn daran zu hindern sich zubewegen. Doch ihren Freund blutend und sterbend vor ihnen zusehen, schien den meisten ihre Kraft genommen zu haben, denn die anderen saßen nur da und beobachteten mit gepeinigtem Blick und wimmernd, weinend, schreiend, wie immer mehr Blut den Boden tränkte.

Negan schien noch nicht genug zu haben, den er schlug weiter auf Glenn ein dabei schwer atmend sagend: „Ihr seid vielleicht Mimosen... Es geht doch erst los. Lucille ist durstig."

Ich hörte den Schädel weiter brechen und auch wie das verwundete Fleisch immer mehr aufplatze. Es hörte sich vergleichsweise an, wie wenn man ein Steak weichklopfte.

Ich musste erneut schlucken um mich nicht zu übergeben. Kalter Schweiß lief meinen Rücken hinab und ich konnte den Blick von Negans immer wieder niedersausenden Schlag nicht abwenden.

Glenns linkes Auge sprang beim nächsten Treffer nun gänzlich aus seiner Höhle und gepeinigt sah ich zu Boden, um gleich darauf doch wieder meine Augen auf Negans Rücken zurichten. Ich durfte nicht weg sehen. Es würde nicht nur auffallen, sondern auch merkwürdig wirken, wenn ich mich abwenden würde. Ich hatte schon schlimmeres gesehen und schon schlimmeres selbst getan. Reiß dich zusammen Lexi.

Ich wusste wie Wunden die von Lucille verursacht wurden aussahen. Dies war nichts Neues. Der Stacheldraht sorgte davor dass sich die Haut darin verfing und wie in Fetzen an dem Knochen hängen blieb. Der Schläger selbst war dafür zuständig dass die Knochen brachen. Arbeitsaufteilung sozusagen.

Glenns Name halte über die Lichtung.

Negan hielt inne. Grinsend und schwer atmend, da er für Lucille einiges an Kraft aufgebracht hatte.

„Ha, Lucille ist eine mit Hirn. Was? War der Witz so übel?", fragte er als nur einige der Männer lachten und für ihn wohl unverständlich, keiner der vor ihm knienden.

Ebenfalls Leicht lachend drehte er sich zu mir um und erwiderte meinen Blick, der Neutralität ausstrahlen sollte. Zumindest versuchte ich alles, meine Angst, meine Wut und Abscheu ganz tief in mir drin zu verstecken und so zuschauen wie all die Male davor, die ich bei einer Hinrichtung beiwohnen musste.

Trotzdem ging mein Atem zu schwer, als das es ihm nicht auffallen konnte. Ich schluckte hart und behielt mühsam meine kalte Maske bei, die allerdings bei Negans nächsten Worten einen Riss bekam, denn Negans lächeln sprach Bände.

„Lexi? Würdest du...", dabei zeigte er auf die Überreste von Glenn.

Er lebte noch. Zumindest schlug sein Herz und seine Brust hob und senkte sich hektisch. Aber selbst von hier aus konnte ich das Blut und die Gehirnflüssigkeit sehen die aus den zahlreichen Wunden an seinem Kopf heraustraten.

Scheiße, ich sah sogar Gehirnmasse.

Sein Auge hing unterhalb seiner Wange und auch ein Teil seines linken Kiefers hatte es erwischt. Er war zertrümmert und einige Zähne waren in dem Blutfluss aus seinem Mund zusehen.

„Dein ernst?", fragte ich mit kalter fester Stimme, wobei ich mir mental auf die Schulter klopfen musste, da alles in mir zitterte.

„Du bist doch Ärztin.", lachte Negan spöttisch und viele der Savoirs stimmten mit ein. Es hörte sich falsch an zwischen den Schluchzern von Maggie, die immer noch von dem Rothaarigen gehalten wurde. Sie hatte wohl genauso wie alle begriffen, dass Glenn definitiv tot war. Die anderen der Gruppe weinten still vor sich hin, während Rick einfach nur starr zu Negan sah. Seine Haare hingen ihm nass in die Stirn und er atmete Schwer. Sein Blick konnte ich nicht deuten. War es Schock? Wut? Hass?

Ich sah wieder meinem Gegenüber fest in die Augen, ehe ich mich mit gleichmäßigen Schritten auf den Mann zu Negans Füßen zubewegte.

An meinem ersten Tag als Assistenzärzten wurde ein Mädchen mit Schädelbasisbruch eingeliefert. Es war ein Autounfall so wie er jeden Tag in Atlanta vorkam. Ich assistierte bei der OP, doch mein Oberarzt wusste schon beim einliefern das jede Hilfe zu spät kam. Sie war Hirntod und das schon seit Stunden. Sie musste eine ganze Weile allein in einem Straßengraben festgesessen haben.

Es kam jede Hilfe zu spät. Sie war 12.

Dieser erste Fall ging mir nie aus dem Kopf. Seinen ersten Toten vergisst man nicht, genauso wie seinen ersten Mord.

Damals bin ich nach meiner Schicht zu Rick gefahren und er hielt und tröstete mich während ich Rotz und Wasser heulte.

Nun, für Glenn wäre auch ein top eingerichtetes Krankenhaus zu spät gekommen.

Ich lief an Negan vorbei, der jeder meiner Bewegungen mit den Augen zu folgen schien und ließ mich neben Glenn in die Knie sinken.

Maggie und der Redneck der direkt neben mir saßen ignorierte ich. Im Moment zählte nur der Körper vor mir... Glenn.

Ich hatte den anderen meinen Rücken zugedreht, so dass ich der Gruppe von Rick zum größten Teil die Sicht auf Glenn nahm. Der Anblick war von nahmen noch grausamer und ich konnte das Blut praktisch auf meiner Zunge schmecken.

Mit der linken Hand brachte ich Glenns Kopf in eine gerade Position, was zur Folge hatte das mehr Hirnmasse und Blut aus den Wunden traten und den Waldboden bedeckten. Ich schloss kurz die Augen um zu verhindert das ich hier und jetzt auf der Stelle kotzen musste.

Mit meiner rechten Hand stütze ich mich auf Glenns Schulter ab, keine Sekunde zu spät da sein Körper ununterbrochen zu zucken begann. Ich stemmte mein ganzes Gewicht auf seine Schulter ab und versuchte seinen Kopf gerade zuhalten. Seine leere Augenhöhle starte mich an während sein verbliebenes Auge gegen Himmel gerichtet war und so fast schwarz wirkte. Seine Pupille war erweitert und Blut und Gehirnmasse lief in stetig feines Rinnsal über sein Gesicht.

Sein Gehirn, das was noch übrig war, war vermutlich schon angeschwollen, was bedeutete das seine Gehirnfunktion fast nicht mehr existent war. Sein Körper zuckte, sein Herz schlug und auch sein Atem ging, doch dies waren nur die Letzen Reaktionen eines Körpers der erst noch kapieren musste, das da niemand mehr war, der Befehle geben konnte.

Glenn war tot.

Ich spürte wir mir Blut über die rechte Hand lief behielt sie aber an Ort und Stelle. Mein Blick Star auf Glenn gerichtet.

Ich hatte in diesem Moment das Gefühl, als hätte jemand den Ton leiser gedreht. Ich hörte das Wimmern und Schreien als würde ich mich unter der Wasseroberfläche befinden, kurz vorm ertrinken. Alles war wie in Watte und ich wusste das ich kurz davor stand entweder gleich in Ohnmacht zufallen oder einen Schreikrampf zubekommen. Beides wäre nicht sehr konstruktiv gewesen.

Meine Haare vielen mir über die linke Schulter, was dafür sorgte das niemand der Gruppe mein Gesicht sehen konnte. Die einzigen die die Trauer und die Hilflosigkeit sahen waren Negan und Dwight die vor mir standen. Und ehrlich? Es war mir in diesem Moment so Fucking egal. Ich hatte es satt Tote vor mir liegen zusehen, egal ob sie noch zuckten oder nicht.

Ich wusste dass das die Strafe von Negan war für mein Einmischen vorhin. So war das. Alles hatte Konsequenzen.

Mein Atem ging schwer und ich musste schlucken um den immer wiederkehrenden Kloß in meinem Hals loszuwerden. Schweiß lief mir in Sturzbechern den Rücken hinab und ich spürte einen Druck auf meinen Ohren der unerträglich schien.

Doch das war in diesem Moment nebensächlich. Das sich gerade Glenns Brust zum Letzen Mal hob, schien mich plötzlich aus dem Wasser auftauchen zu lassen. Der Ton wurde wieder eingeschaltet und die Welt drehte sich weiter... ohne Glenn.

Etwas Blut floss aus seinem Mund und mit ihm sein letzter Atemzug.

Glenn war tot, auch wenn vermutlich schon seit dem dritten schlag keine Gehirnaktivität mehr vorhanden war.

Ich schluckte noch einmal und atmete tief durch um meine Fassung wieder zu erlangen ehe ich mich erhob. Das Blut wische ich an meinem Shirt ab und sah zu Negan der immer noch leicht lächelnd da stand. Lucille in der Hand an der noch einiges von Glenns Blut und Hirn klebte. Ich folgte einigen Tropfen mit den Augen ehe ich wieder zu Negan sah.

„Ich bring dich um.", durchbrach Ricks Stimme die Stille.

Negan sah Rick kurz an ehe er auf ihn zuging und lachend fragte: „Sorry, hab's akustisch nicht verstanden. Noch mal."

„Vielleicht nicht heute, aber... ich bringe dich um."

Dabei sah Rick Negan unentwegt und mit so viel Hass in die Augen, dass es sogar mich kalt überlief. Er hatte nicht geschrien, trotzdem dröhnte seine Drohung über die Lichtung.

„Ach was.", Negan lachte und breitete die Arme wie zu einer Umarmung aus, „Eine bessere Chance als jetzt kriegst du nicht mehr. Schneid mir die Kehle durch. Schlag mir den Schädel ein. Los nur zu."

Negan und einige andere Lachten leise. Ich trat etwas von Glenn zurück und stellte mich schräg hinter Negan. Für die Savoirs war das nicht ungewöhnliches und auch für Außenstehende musste es aussehen als wäre dies mein üblicher Platz, doch in Wirklichkeit wollte ich in Reichweite sein, falls Negan tatsächlich doch noch meinen Bruder angriff.

"Aber dann fallen meine Savoirs über euch her... reißen euch die Gedärme aus dem Leib, bis ihr euren kleinen asiatischen Freund um sein Schicksal beneidet.", sprach er weiter und beugte sich runter zu Rick und zwang ihn mit einer Hand an seinem Kinn ihn Anzusehen. Diese Geste schien so befremdlich und doch gleichzeitig vertraut, bedachte man wie oft Negan das schon bei mir getan hatte.

„Und wenn du hier weiter den Dicken markierst... Dann lasse ich meine Männer der Reihe nach deinen Jungen durch nudeln. Wir haben ein paar dabei, die auf so was stehen."

Ich schluckte und sah kurz zu Carl der panisch seinen Vater ansah ehe sein Blick zu mir glitt. Er hatte Angst und ich versuchte alles Mögliche in meine Augen zulegen, um ihm diese Angst zunehmen.

Negans Worte waren leider nicht gelogen. Es gab wirklich einige Perverse unter den vielen Männern, die auf kleine Kinder standen, doch niemals gestattete es Negan das diese ihre Fantasien ausleben durften. Dem letzten hatte er mit Hilfe von Lucille kastriert. Trotzdem, obwohl ich wusste das es eine leere Drohung war, musste ich mich zusammenreißen, bei dem Blick den mir Carl zuwarf, nicht meine Browning zu zücken um Negan eine Kugel zu verpassen.

„Willst du das?", fragte Negan noch einmal und ehe Rick antworten konnte hatte er ihm schon einen Kinnhacken verpasst.

Ich zuckte leicht zusammen und machte automatisch einen Schritt in Ricks Richtung als Lucille plötzlich vor meinem Gesicht schwebte.

„Noch ein Schritt, ein Wort oder eine Regung von dir Alexandra und ich Sperr dich den Rest der Woche in einen Käfig wo du nur einen Eimer zum Scheißen hast."

Negan machte sich nicht Mal die Mühe mich anzusehen. Sein Blick lag immer noch auf dem am Boden liegenden Rick.

Lucille war nur einige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt und ich konnte das Blut riechen, das an ihr klebte.

Ich hob ergeben die Hände den Blick starr auf Negan gerichtet und verbiss mir all die Beleidigungen die ich ihm jetzt gerne entgegen geschrien hätte.

Ohne weiter auf mich zu achten wand er sich wieder zu Rick: „Ich weiß, das ist schwer für dich. Du warst für deine Leute der Oberficker, die coolsten Drecksau aller Zeiten. Du hast schon so lange das sage, dass du süchtig danach bist. Du hast gelglaubt, du weißt wie der Hase läuft, nicht wahr? Ihr habt die Toten im Griff, bunkert fleißig Vorräte... ist bestimmt schon ‚ne ganze Weile her, dass ihr jemanden verloren habt. Ihr hattest drauf... Aber das ist vorbei. Ende aus tot... Es ist Zeit für was Neues."

Negan geht langsam rückwärts und nickte kurz Dwight zu, der einen Schritt auf den Redneck zu machte. Eine Schreckenssekunde dachte ich schon er würde ihm einen Pfeil in den Kopf schießen, doch stattdessen packte er ihn am Arm, was ihm zwar keinen Schmerzenslaut entlockte, jedoch sah ich an seinem verbissenen Gesichtsausdruck dass er Schmerzen litt. Dwight zog ihn auf die Beine und schubste ihn Richtung zwei der Savoirs, die ihn in den Laster verfrachten sollten.

„Was soll das?", rief der Blonde neben Carl.

Der Redneck wehrte sich und Rick wollte schon aufspringen, wurde aber durch Negan, der ihm einen weiteren Kinnkacken verpasste, aufgehalten.

„Nein, verfickte Scheiße. Willst du das noch einer stirbt? Nein? Dann bleib verdammt noch mal unten."

Ich stand immer noch auf der gleichen Stelle wie zuvor und wusste wirklich nicht was ich tun sollte. Meine Hand lag an meiner Rechten Hüfte, wo meine Pistole hing und ich überlegte wie wohl meine Chancen standen, wenn ich einfach drauf losschießen würde. Ich kam zu dem Schluss, dass ich wohl schon tot währe bevor mein Köper überhaupt den Boden berühren würde.

„Dieser Hundeficker kommt mit und weist du auch wieso? Er ist meine Versicherung. Nicht das ich die bräuchte Rick? Oder?"

Rick antwortete nicht, sah nur verzweifelt von Negan zu Dwight der gerade den immer noch blutenden Mann in den Laster sperrte.

„Dwight ist scharf auf seinen Arsch und der Typ hat wohl einige meiner Leute gekillt. Das passiert wenn man meine Männer tötet."

Mit einem leisen Lachen wand er sich, wie so oft an diesem Abend, an mich und fragte scheinheilig: „Nicht Alexandra?"

Mit einem verachteten Blick ging ich langsam an Negan vorbei Richtung Wagen.

Einige andere Savoirs zogen sich ebenfalls zurück, wobei sie keinem der Gruppe den Rücken kehrten.

„Die Zeiten ändern sich, Rick. Und von jetzt an wird alles anders werden. Ihr steht an der Schwelle zu einer neue Welt. Es hätte nicht so schmerzhaft sein müssen... das ist dein verdienst."

Lucille zeigte wieder auf meinen Bruder der voller Hass Negan entgegen sah. Maggie und einige andere weinten immer noch. Carls Blick glitt immer wieder zu mir und ich hoffte Negan war zu fixiert auf Rick um das zu bemerken.

„Ich hoffe Bloß... um euretwillen... dass du endlich begriffen hast wie die Dinge stehen und wo du stehst. Finde dich damit ab Rick. Deine Zeit als großer Zampano ist vorüber. Ihr gehorcht mir! Ihr dient mir! Ihr gehört mir! Willkommen in eurem neuen Leben ihr armen Schweine."

Negan ging ebenfalls wieder Richtung Wagen, auf dessen Rückbank ich mich gerade niederließ und an dem Steven schon am Steuer saß.

„Macht euch keinen Kopf um euren Freund. Er wird leben... In einer Woche ist eure erste Abgabe fällig, bis dahin..."

Negan stieg ein und die Savoirs traten ebenfalls jetzt alle den Rückzug an. Motorengeräusche durchbrachen die Nacht und übertönten das wimmern der Trauernden. Ich sah zur Gruppe und wünschte mir so sehr ich könnte bei ihnen bleiben.

„Macht's gut.", rief Negan laut und winkte zum Abschied bevor wir losfuhren.


Seufzend ließ ich mich in die Rückbank sinken und überlegte fieberhaft was nun. Das war mein Bruder. Das auf dieser Lichtung war mein Bruder, verdammte scheiße.

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