Kapitel 6 - Die neue Weltordnung

„Es gibt die Redensart 'Was Dich nicht umbringt, macht Dich stärker', ich glaube nicht daran. Ich glaube nicht daran, ich glaube, die Dinge, die Dich töten wollen machen Dich wütend und traurig, Stärke erwächst aus den guten Dingen: der Familie, den Freunden, der Befriedigung durch harte Arbeit. Das sind die Dinge, die Euch Halt geben werden, daran müsst Ihr Euch festhalten, wenn Ihr am Boden seid."

Sons of Anarchy, Season 5

Mein Blick glitt die Reihe entlang und blieb wieder an kranken Frau hängen, Maggie. Sie sah nicht gut aus.

„Du hast keinerlei Ahnung wie uncool der Scheiß ist, aber ich glaube du wirst bald merken wo's lang geht.", Negan blieb wieder vor Rick stehen und murmelt ein Ja, eher er nickte, zu Boden sah und Rick anvisierte. Dabei lächelten seine Lippen unentwegt, dieses mörderische Lächeln, das in mir jedes Mal Unbehagen verursachte.

„Du wirst in ein paar Minuten bedauern mich herausgefordert zuhaben... Ja, das wirst du.", Negans Worte wirkten schleppend und langsam. Ich wusste, dass er nur so bedacht sprach, weil Menschen die unter Stress standen, eine langsamere Auffassungsgabe haben. Allein ein Blick auf die Latina bestätigte mir, dass sie Mühe hatte dem Ganzen zu folgen. Wenn man vor Negan stand, kam es vor, dass es einem schwerfiel einen klaren Gedanken zu fassen.

Immer noch leicht lachend redet Negan weiter und ich wusste was jetzt kam. Die Regeln wurden erklärt.

„Weist du Rick, was immer man tut.... Ganz egal was... Man legt sich nicht mit der neuen Weltordnung an. Die neue Weltordnung ist die... und das ist wirklich ziemlich einfach, also selbst wenn du dumm bist, was du sehr gut sein könntest, kannst du das verstehen. Bist du bereit?", er sieht Rick an als erwartete er wirklich seine Zustimmung

„Jetzt kommt sie, pass gut auf!"

Negan nimmt Lucille von seiner Schulter und hält sie ihm vors Gesicht. Auch wenn Rick keine Angst gezeigt hätte, würde meine für uns zwei reichen. Mein Griff um meine Oberarme festigte sich, um zu verhindert, auch nur eine kleine verräterische Bewegung, von mir zugeben. Ich sah zu Rick und erkannte seine Hilflosigkeit, die er ungewollt in dieser Situation empfand. Ich verstand ihn. Auch ich war mal in dieser Situation. Negan vor mir. Lucille hin und her pendelnd vor meinem Gesicht.

Das Schlucken viel mir plötzlich schwer angesichts des immer dicker werdenden Kloses in meinem Hals.

„Gib mir deinen Scheiß oder ich leg dich um!"

Unser Motto, schoss es mir durch den Kopf.

Negan lachte und meint nun fröhlich in die Runde: „Heut ist kennen lern Tag. Wir haben viel investiert."

Er läuft wieder auf und ab, langsam und locker als wäre er auf einem gemütlichen Spaziergang und hätte alle Zeit der Welt... Nun irgendwie stimmte das auch.

„Damit ihr erfahrt wer ich bin und was ich tun kann. Ihr arbeitet jetzt für mich...", und wieder einmal zeigt Lucille in Ricks Gesicht.

„Habt ihr irgendwas? Dann gibt ihr es mir. Das ist eure Aufgabe."

Negan bleibt stehen und sieht in die Runde. Bei jedem schien er den gleichen Gesichtsausdruck war zunehmen. Nicht nur Angst, die war unvermeidlich, sondern auch eine gewisse Entschlossenheit. Bereit hier gemeinsam raus zu kommen und wenn sie dafür töten mussten. Das war neu. Sie hatten noch nicht verstanden zu was die Saviors, zu was Negan, fähig war.

„Also ich weiß, dass es eine ziemlich dicke hässliche Pille ist, die ihr schlucken sollt.", lächelt er nun wieder Rick an, als würde er den Killerblick meines Bruders überhaupt nicht bemerken, „aber runterschlucken werdet ihr sie auf jeden Fall."

Er trat erneut zu Rick und beugte sich zu ihm herunter: „Du hast das Kommando... Hast dir etwas aufgebaut. Du hast gedacht ihr währt in Sicherheit. Ich verstehe das."

Negan richtete sich wieder auf, Lucille locker in seiner rechten Hand.

„Aber man erzählt sich das ihr nicht in Sicherheit seit... Noch nicht mal annähernd. Ich hab dich im Visier und noch mehr wenn du nicht tust was ich will und was ich will ist euer Zeug und wenn das zu viel ist, könnt ihr mehr herstellen, finden oder stehlen.

Und irgendwann wird sich das einpendeln... Das ist ab jetzt euer Leben.", erklärte er mit lauter Stimme, wie ein Professor einer debilen Schulklasse und breitet die Arme aus, um zu gewehrleisten das jeder von Ricks Gruppe ihm auch seine volle Aufmerksamkeit schenkte.

„Und je mehr ihr euch wehrt des so härter wird es werden. Also wenn jemand von uns an eure Tür klopft."

Wieder ein Lachen.

„Dann lasst ihr uns rein... Diese Tür gehört uns. Wollt ihr uns daran hindern dann treten wir sie einfach ein..."

Lucille schwebte wieder einmal vor Ricks Gesicht und ich merkte wie mir der kalte Schweiß den Rücken herunterlief. Trotz dass ich auf der Seite der Saviors hinter Negan stand und nicht im Dreck vor ihm kniete, fühlte es sich so an als ob Lucille auch vor meinen Augen schwebte.

„Hast du verstanden?", fragte er Rick, der immer noch mit der Akzeptanz dieser Situation zu kämpfen hatte, denn er antwortete nicht. Auch Negan schien das wahrzunehmen und beugte sich zu ihm runter, eine Hand an sein Ohr haltend: „Was?", fragte er, als hätte er Ricks Antwort akustisch nicht verstanden, „Keine Antwort?"

Er richtet sich wieder auf und sieht die anderen der Gruppe an: „Ihr denkt doch wohl nicht wirklich ihr kommt hier ohne Bestrafung wieder raus? Oder? Ich will euch nicht umbringen sondern nur von Anfang an eins klar stellen."

Negan schwingt Lucille fast schon verspielt hin und her. Meine Augen folgten dieser Bewegung.

„Ihr werdet für mich arbeiten und das könnt ihr nicht, wenn ihr Tod seid. Hab ich recht... Lexi?"

Ich musste mich zusammen reißen um nicht aufzuschreien, als ich meinen Namen hörte, doch das zusammen Zucken ließ sich nicht verhindern.

Negan lächelte nur über meine Reaktion und sagte dann in die Runde: „Das ist Lexi. Sie ist unsere Ärztin und Mädchen für alles."

Vereinzeltes Gelächter von Seiten der Saviors. Fuck You Assholes, dachte ich nur und biss mir auf die Zunge.

„Wir wissen dass eure Ärztin der Gewisse Blickwinkel fehlt."

Weiteres Gelächter ertönte und ich runzelte verwirrt die Stirn. Hatte ich etwas nicht mitbekommen?

Der Redneck und auch Carl funkelten Negan Böse an, was in dieser Situation wirklich Mutig oder unheimlich dumm war. Rick allerdings sah zu mir.

„Tut mir leid.", sagte Negan immer noch lachend und hob abwehrend die Hände, „Ich weiß, über Tote soll man keine Scherze machen. Also wo war ich...? Ach ja.", sein Blick fiel wieder auf mich und ich versuchte ihm möglichst neutral entgegenzublicken.

„Lexi... Seht ihr es würde nicht nur heißen geben. Wir wären bereit zu Teilen."

Negan lachte als hätte er einen Wahnsinn Witz gemacht, doch mein Blick ruhte auf Rick, er war der einzige den ich im Moment sah. Ich konnte nicht sagen ob es bei Rick erst jetzt Klick machte oder er schon bei meinem Namen aufschrak, jedenfalls sah ich in seinen Augen die Erkenntnis, dass er erkannte wer ich war.

Negan drehte sich weg und ich bedeutete ihm mit leichtem Kopfschütteln, dass er die Klappe halten sollte. Ich sah wie er schluckte und wieder zu Boden sah. Fuck.

Ich versuchte meine Körperhaltung etwas zu lockern und beobachtete weiter Negan. Ich kannte ihn. Den Anführer würde er allein aus Prinzip nicht töten, die Frauen fielen auch weg. Man konnte Negan vieles nachsagen jedoch tötete er keine Frauen, wenn es nicht unumgänglich war. Der Junge, Carl, Fuck es war Carl, fiel auch weg. Er war noch ein Kind, auch wenn mir im Moment sein Auge mutiger vorkamen, als die jedes Erwachsenen. Der Redneck fiel auch weg. Ich wusste das Dwight ihn für sich haben wollte. Also blieben nur Karottenkopf, der Asiate, der Blonde und der komische Dicke mit dem Vokuhila, der Dwight offensichtlich in den Sack gebissen hatte, wenn man den Gesprächen Glauben schenken durfte.

Ich kannte sie nicht, wusste nicht was für eine Bedeutung diese Menschen für Rick und Carl hatten, jedoch sah ich an der Verzweiflung und der Angst das es mehr war als die Angst vorm sterben. Es war die Angst einander zu verlieren. Niemand der hier saß hatte Angst vor dem eigenen Tod. Es war die Furcht jemanden zu verlieren den man liebte. Und das war der große Unterschied zwischen den Saviors und Ricks Gruppe. Wir überlebten miteinander, sie lebten miteinander.

Negans Stimme holte mich aus meiner Starre, als er mich ansah und sich wieder lachend zu Rick drehte.

„Ich bin eigentlich nicht nachtragend. Aber ihr habt meine Leute umgebracht. Eine ganze Menge von ihnen. Mehr als mir recht sein könnte. Und dafür... dafür müsst ihr bezahlen. Und deshalb... Werde ich jetzt einen von euch total besinnungslos prügeln."

Diesen Satz hatte ich schon vier Mal aus Negans Mund gehört und jedes Mal hielt er dieses Versprechen. Es würde heute jemand sterben und ich konnte nichts dagegen tun.

„Das...", er schwang Lucille und hielt sie vor Ricks Nase damit er sie betrachten konnte und sie auch sonst jeder sah, „Das ist Lucille... Und sie ist der Wahnsinn.", lachte er als würde er von einem One-Night-Stand reden.

„All das hier...", sprach er weiter und fuhr mit Lucille die reihe ab, „All das hier, ist nur damit wir auswählen können welchen von euch die Ehre gebührt."

Er ging an Rick und Maggie vorbei und blieb vor den Rothaarigen stehen der sich aufrichtete und so Negan, trotz das er kniete, fast bis zur Brust ging. Negan lachte kurz auf und fuhr sich über seinen Bart, den Hünen weiter im Blick.

„Den Scheiß rasier' ich dir ab.", meinte er nur und ging weiter.

Als er bei Carl stehen blieb dachte ich, mir würde das Herz stehen bleiben. Unbewusst trat ich einen Schritt nach vorne, mein Blick starr auf meinen Neffen gerichtet.

„Du hattest eine unserer Waffen", sagte er im Plauderton und ging vor Carl in die Hocke, wobei er sich auf Lucille abstütze.

„Ja, du hattest viele unserer Waffen. Shit, Kleiner! Lächele Mal... Bitte heul ein bisschen.", bettelte Negan ihn gespielt an.

Ich biss die Zähne aufeinander um keinen Ton von mir zugeben, trotzdem war ich überrascht. Nichts war mehr von dem 10 Jährigen Jungen zuerkennen, der hier vor Negan kniete. Carl hielt sogar Negans Blickkontakt stand. Selbst ich schaffte dies nur in geringem Maße.

Negan sah noch einmal von Rick zu Carl, und ich fragte mich ob er von selbst drauf kommen würde, dass die beiden verwandt waren. Lachend steht er auf und steckt Carls Waffe, die Simon ihm abgenommen hatte, vorne in seine Hose.

Er ging weiter und blieb kurz vor Maggie stehen, die er lächelnd musterte und fast schon brüskiert ansprach: „Bitte... Ich bitte dich! Du siehst... beschissen aus!"

Ich richtete mich etwas auf. Meinen Nerven waren wie Drahtseile gespannt und ich ging unbewusst noch einen Schritt nach vorne. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich die Blicke, die mir einige Saviors zuwarfen.

„Vielleicht sollte ich dich gleich von deinem Elend erlösen."

Negan schwang Lucille und in diesem Augenblick passierten mehrere Sachen auf einmal. Nicht nur der Asiate sprang auf und rief verzweifelt immer wieder: „Nein! Nein! Nein!", auch ich war einen Schritt nach vorne getreten und hatte anscheinend Negans Name gerufen, denn dieser dreht sich in meine Richtung, während Dwight den jungen Mann zu Boden rang und ihm seine Armbrust ins Gesicht hielt.

„Sie ist krank... Offensichtlich! Wir töten keine kranken Frauen.", sagte ich mutiger als ich mich fühlte und sah Negan fest in die Augen, die mich mehr als amüsiert musterten. Doch ich kannte ihn. Ich wusste, er war alles andere als amüsiert.

„Ach... Tun wir das?"

Ich schluckte und sah zu der Frau die sichtlich damit kämpfte nicht in Panik zu verfallen. Eine Falsche Bewegung und sie wäre tot.

„Ja tun wir. Keine Frauen. Keine Kinder."

„Erinnerst du mich gerade wirklich an meine eigenen Fucking Regeln, Alexandra?", fragte er lauernd und kam auf mich zu. Ich wusste das es keine ernst gemeinte Frage war sondern eine Drohung. Auch wusste ich, dass ich jetzt keinen Schritt zurück weichen durfte. Ich war in die Schlangengrube gefallen. Nun gab es kein Zurück.

„Dieses kranke Stück Scheiße, war an Paula und Michelles Tod beteiligt.", knurrte er mir entgegen und seine Worte ließen mich kurz schlucken.

„Mir egal was sie getan hat. Keine. Frauen... So sind die Regeln! Du vergisst das ich Ärztin bin-„

„Und du vergisst, wer hier die Regeln aufstellt, also Halt deine Klappe, wenn du nicht ihren Platz einnehmen willst."

Als er das sagte war mir bewusst, dass er es ernst meinte und Lucille, die vor meinem Gesicht wie ein Damoklesschwert hin und her schwang, bekräftige seine Aussage.

Das Schluchzen von Maggi und das hektische Atmen des Asiaten waren die einzigen Geräusche die auf der Lichtung zuhören waren. Das Blick Duell von Negan und mir hatte seinen Höhepunkt erreicht, als er plötzlich wieder lächelte und auf mich zukam.

Ich schluckte einmal als mir die Tragweite meines Handelns bewusst wurde. Er blieb dicht bei mir stehen und ich musste meinen Kopf etwas heben, um ihn weiter ansehen zu können, da er größer war als ich.

„Verstanden?", seine Stimme hatte wieder die üblich samtene Note angenommen und ein mörderisches Lächeln lag auf seinen Lippen.

Ich nickte ergeben und presste ein: „Entschuldige, Negan.", heraus, was ihn zu besänftigen schien.

Er wusste ich entschuldigte mich nie und dem entsprechend kostete es mich Überwindung mich auch noch ausgerechnet bei Negan zu entschuldigen. Ein letzter glühender Blick in meine Augen und er wandte sich von mir ab. Negan drehte sich zu Dwight und dem Asiaten um und sah genervt auf letzteren, der immer noch am Boden kauerte: „Nein, nein bring ihn wieder in die Reihe."

Dwight zerrte den Mann, der immer noch Maggie fokussierte wieder in die Reihe, wo er wimmernd sitzen blieb.

„Nein, nein, nein... Nicht.", gab er halb schluchzend von sich und sah verzweifelt zu der kranken Frau.

Ich sah frustriert Richtung Boden, ehe ich mich einige Schritte von Negan und seinen Gästen entfernte. Ich wollte mir dieses Spektakel nicht weiter aus der Nähe betrachten.

Negan rührte das nicht. Er lächelte immer noch über die Situation und ich spürte seinen Amüsierten Blick in meinem Rücken.

„Okay hört zu... Wenn das einer von euch nochmal macht. Dann leg ich den scheiß Typ um... ohne Ausnahme. Und wenn sich noch einmal Jemand einmischt zwing ich ihn die Frau umzulegen! Mit bloßen Händen."

Diese Drohung ging an mich. Nur an mich. Keiner der Saviors war so dumm sich einzumischen.

„Der erste ist umsonst. Ist ein emotionaler Moment...", sein Blick glitt wieder zu mir und ich lehnte mich wieder gegen den Camper und sah verbissen zu Boden.

„Ich versteh' das.", meinte er lachend und wand sich wieder zu dem jungen Mann, der immer noch versuchte seine Tränen zurück zuhalten. Erfolglos, als Lucille vor seinem Gesicht schwebte, doch zu seinem Glück spielte er für Negan nur eine Statistenrolle. Er ging nämlich erneut zu Rick, der mich kurz fast bittend ansah. Fuck.

„Scheiß Gefühl. Was?", fragte Negan in einem mittleidigen Ton.

Rick schien zu merken das Negan mit ihm sprach, denn seine Augen richteten sich wieder zu Boden. Sie glänzten voller ungeweinter Tränen und auch die anderen der Gruppe kämpften dagegen an Schwäche zu zeigen.

„Der Moment, wo einem klar wird das man keine Ahnung hat."

Negans Blick wanderte von Rick zu Carl und er lachte wieder, als er mit Lucille auf Carl zeigte. Ich betete wie ein Mantra herunter, das wir keine Kinder töteten. Wir töten keine Fucking Kinder. Nur leider war Carl in dieser Welt kein Kind mehr. Er musste 14 oder 15 sein und es war noch gar nicht so lange her, da haben Negan und seine Männer einen 16 Jährigen aus Hilltop getötet, nur um ihre Macht zu demonstrieren.

„Er ist dein Sohn. Oder?", amüsiert sieht er weiter von Carl zu Rick, „Das ist ganz eindeutig dein Sohn!"

„HÖR ENDLICH AUF.", hallte Ricks Schrei durch die Nacht und ich musste wohl leicht gezuckt haben den Simon lachte leise während er zu mir rüber sah. Ich ignorierte ihn, da mein Augenmerk nur auf Rick lag, der mehr als verzweifelt schien.

„Hey.", Negan kam Rick wieder Näher und es schien als wäre er es langsam leid, das mein Bruder wohl immer noch nicht verstand, wie das hier lief, „Lass mich nicht den kleinen zukünftigen Serienmörder töten. Jetzt mach es mir doch nicht so leicht..."

Negan amüsierte sich sichtlich an Ricks Angs um seinen Sohn und seiner Gruppe. Ich wusste es, da es damals bei meinem ersten Aufeinandertreffen mit Negan genauso ablief.

„Doch ich muss mir einen aussuchen. Alle sitzen am Tisch und warten auf meine Bestellung."

Pfeifend ging er die Reihe entlang, bevor er sich mit Lucille auf seiner Schulter umdrehte und Langsam in meine Richtung kam, „Ich kann mich einfach nicht entscheiden aber....", Negan stoppte und seine Augen, die mich amüsiert anschauten, jagten mir kalte Schauder durch meinen Körper. Er lachte leise auf, da er die Reaktion meines Körpers genau bemerkte. Ein letzter musternder Blick und er drehte sich wieder zur Gruppe.

„Ich hab eine Idee.", Negan ging auf Rick zu und zeigte mit Lucille auf ihn.

Er wird den Anführer nicht töten, genauso wenig wie die Frauen und Cal. Er wird es nicht tun. Dies betete ich immer wieder in meinen Gedanken runter. Doch als Negan begann einen Kinderabzählreim aufzusagen, glaubte ich nicht, dass diese Regelung noch galt.

Ich hatte mich seit langem nicht mehr so Hilflos gefühlt.

„Eine...", Lucille schwebte vor Rick.

„...kleine...", Maggie sah noch blasser aus als schon zuvor.

„...Micky...", der Hüne war an der Reihe.

„...Maus...", die Afroamerikanerin mit Dreadlocks.

„...zog...", die Latina.

„...sich mal...", der Redneck.

„...die...", der Asiate.

„...Hosen aus...", Negan ging wieder zum Anfang und zeigte auf den Kerl mit dem Vokuhila.

„...zog sie...", die schwarze Frau neben ihm.

„...wieder an..."

„...du bist dran..."

Ich beobachtete hilflos wie Negan diese Spiel weiterführte. Ich hatte nicht gemerkt wie kalt es wirklich war, bis ich die Nebelwolken sah, die Negans Worte erzeugten. Mir selbst war heiß und ich spürte wie es mir trotzdem kalt den Rücken herunter lief. Er war bei Carl angelangt. Trotz meiner Angst, wusste ich, würde er Rick oder Carl wählen, wäre er, bevor Lucille einen der Beiden erreichen konnte, tot. Ich würde ihm augenblicklich eine Kugel in den Kopf jagen... Auch wenn das bedeutete das vermutlich 30 Saviors gleichzeitig auf mich losgehen würden.

„...dran bist du..."

„...nicht gleich..."

„...erst wenn..."

„...ich auf dich zeig..."

„...und ich nehme..."

„...dich..."

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top