Kapitel 52 - Rick Fucking Grimes


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Guten Tag ihr Süßen,

hier ist auch schon ein weiteres Chapter und der Erste Teil eines Recht überraschenden Finales... Jedenfalls hab ich, wie ich den Comic gelesen habe, nur so gedacht: WTF!? Für mich war es überraschend... mal schauen wie es für euch sein wird^^

Ich wollte eigentlich mit dem Uppen warten bis wir die 13.000 geknackt haben, doch siehe da... Heute Morgen werde ich wach und: BAM! 13 K Leser und 1K Votes

Ihr seid awesome alla Negan und Lucille <3

Genug gelabert! Ich wünsche euch viel Spaß,

CharlyXO

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Nach dem ich mich gesäubert hatte und kurz bei Steven und den anderen aus Sanctuary war, um ihnen von Sherrys Ableben zu berichten, befand ich mich neben Daryl und lehnte mehr gegen ihn, als das ich selbst stand. Ich war müde, fertig und komplett K.O. Doch es musste weitergehen.

Michonne, Carol, Ezekiel, Jesus, Maggie, Eugene, Tara, Aaron und Carl befanden sich ebenfalls in dem kleinen Salon des Haupthauses und sahen zu Rick.

Der stand fieberfrei vor uns und hatte uns zu sich gerufen.

„Es sind jetzt über zwölf Stunden, und ich hab nicht mal Fieber. Ich bin gesund! Das zusammen mit dem, was Jesus und Eugene von ihren Begegnungen mit Dwight während der Belagerung unserer Gemeinde und danach erzählt haben, hat mich überzeugt. Dwight ist auf unserer Seite."

Ich schluckte schwer und wandte meinen Blick Richtung Boden. In meiner linken Jackentasche befand sich die Kette von Sherry und sie schien mich Richtung Boden ziehen zu wollen. Ich fühlte mich elend und allein der Gedanke Dwight sagen zu müssen das seine Frau tot war, der Grund weswegen er dies alles auf sich genommen hatte, schmerzte.

Er hatte nicht nur Jesus und Daryl in Alexandria geholfen, sondern auch Eugene befreit, der von Negan in der Fabrik gefangen genommen wurde. Dort hat Carson ihn offensichtlich überrascht und beschlossen zusammen mit den anderen abzuhauen. Nur leider blieb ihr Wagen stehen und sie wurden überrascht. Bei ihrer Flucht wurde Sherry dann gebissen, weil sie versucht hatte Amber zu helfen, die in ihrer Panik nur noch mehr Walker anlockte. Ein weiterer Grund um sie zu hassen.

„Der Pfeil den er benutzt hat, war sauber. Uns bietet sich nun also eine einmalige Gelegenheit. Negan denkt, dass ich sterbe... oder schon tot bin. Deshalb sitzt er da draußen vor unserer Nase. Er glaubt, wir werden Kapitulieren, aus blanker Angst. Ich werde ein paar Leute rausschicken, um Kontakt zu Dwight auf zunehmen.... Um zu sehen, was er sonst noch für uns tun kann."

Meine Augen zuckten wieder zu Rick und ich begegnete seinem Blick kalt. Mir lag die Frage auf der Zunge, ob Dwight nicht schon genug für uns getan hatte? Jedoch verbiss ich mir diesen Einwurf. Wir brauchten seine Hilfe. Immer noch.

„Und wenn sie uns wieder angreifen, könnte dieser Trupp Negan in den Rücken fallen und ihn in einen Zweifrontenkrieg verstricken."

„Ich melde mich freiwillig.", unterbrach Aaron Rick und mir fiel erst jetzt auf das nichts mehr von dem einst sensiblen mitfühlenden Mann übrig war, „Ich kann hier nicht tatenlos rumsitzen und warten. Ich muss was tun."

„Ich will auch mit.", sprach Carl und ich versteifte mich ungewollt. Rick und ich wechselten einen kurzen Blick.


„Aaron, Ja. Carl Nein."

„Carl, du passt auf Judith auf. Wir brauchen Carol an der Außenmauer und falls etwas schief geht musst du sie beschützen.", sprach ich zu meinem Neffen, der zwar nicht glücklich schien jedoch verstand was ich von ihm verlangte. Morgan, Tara und Gabriel befanden sich immer noch mit Judith in der kleinen Siedlung. Doch sollte es zum Äußersten kommen, war Carls Aufgabe, so schnell wie möglich zu Judith zu gelangen und sie zu schützen.

„Daryl, Carol, Ezekiel und Jesus. Ihr geht mit Aaron. Nehmt noch Zehn Leute mit, die als Nahkämpfer brauchbar sind. Maggie zeigt euch wir ihr ungesehen an Negans Leuten vorbeikommt. Die Beobachten in erster Linie das Haupttor. Also los Leute.", als Rick endete machten sich alle auf den Weg zu ihren Posten und ich trat zusammen mit Michonne zu Rick der sich die Seite hielt.

„Alles Okay.", fragte die Samurai und ich trat zu meinem Bruder, um nach seiner Wunde zusehen, doch er schob mich sanft aber bestimmt von sich.

„Bestens. Tut bloß weh."

Ich nickte verstehend und ging ebenfalls den anderen nach, um in Daryl rein zu rennen.

Er zuckte zusammen und hielt sich die Schulter.


„Fuck! Sorry."

„Du bist echt ‚ne miese Krankenschwester.", brummte er, was ich mit einem, „Leck mich", erwiderte. Daryl Mundwinkel zuckten kurz, ehe er sich vorbeugte und mich an sich zog. Seine Hand griff in mein Haar und seine Lippen legten sich bestimmt auf meine. Ich vertiefte den Kuss indem ich mit meiner Zunge sanft über seine Unterlippe strich.

Ich wusste nicht was das sollte, auch war es mir egal dass Rick im Raum neben uns war. Es war egal. Schließlich war dies hier viel zu gut. Seine Hand drückte mich noch etwas fester an ihn und seine Zunge fuhr einmal sanft über meine, bevor wir uns lösten.

„Warum fühlt sich das wie ein Abschiedskuss an?", fragte ich leise und leckte mir über die Lippen. Sein Blick folgte dieser Geste.

Das Blau seiner Augen wirkte wie der Himmel vor einem Sturm. Dunkel und bewölkt. Ich sah Sorge und noch andere Emotionen darin, die ich nicht benennen konnte.

„Es ist kein Abschied.", raunte er mir bestimmt zu und ich glaubte ihm. Ja, es war kein Abschied.

„Okay.", nickte ich, bevor ich ihn noch einmal sanft auf seine Lippen küsste. Fuck, bitte las dies nicht mein letzter Kuss gewesen sein, dachte ich flehend.

Zusammen gingen wir zu Maggie und den anderen, die durch eine versteckte Tür in der Holzmauer, hindurchgingen. Ich warf Daryl noch einen letzten Blick zu, während er Jesus und den anderen auf das Freie Feld folgte.

„Lasst euch nicht kill'n.", rief ich ihnen nach und ich sah wie Jesus lachend den Kopf schüttelte, während Daryl mir nur noch mal einen Blick über seine Schulter zuwarf.

Maggie schloss die Tür und wir gingen im stillen Einklang über den Platz. Hier und da wurde Maggie gegrüßt und ich musste lachen.

„Was?"

„Du bist wesentlich beliebter als Gregory."

Mit hochgezogener Augenbraue sah sie mich an und sagte jetzt ebenfalls lachend: „Sie mögen auch dich Lieber als Gregory."

Fragend begegneten meine Augen ihren. Ihr Bauch war unter dem grünen Shirt leicht gewölbt und ihrs freie Hand wanderte immer wieder unbewusst zu ihrem Bauch.

„Viele wissen was du in den letzten Monaten für sie getan hast. Brenda redet von nichts anderem.", erklärte Maggie, doch ich zuckte nur mit den Schultern

Meine Augen wanderten über den Platz zu Earl Satton, der in seiner Schmiede fleißig am Arbeiten war.

„Ich bin nicht der Führungstyp", murmelte ich und sah Branda entgegen, die auf uns zukam.

„Die Leute sind immer noch geschockt, aber sie beruhigen sich. Naja... oder sie pissen sich jetzt zu mindest nicht mehr in die Hosen. Ein Paar haben sich trotzdem in ihren Wohnwagen eingeschlossen.", berichtete sie, wobei sie es wohl eher mit Maggie hatte als mit mir.

„Ist verständlich.", entkam es mir und Beide Frauen nickten zustimmend, ehe sich Branda wieder zu Maggie wandte.

„Nell und ihr Sohn wären fast von einem Auto überrollt worden... in ihrem Haus. Es war knapp. Sie wollen trotzdem nicht raus."

Maggie trat auf die Dunkelhäutige zu und legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. In diesem Moment war mir klar das niemand besser Hilltop führen konnte als Maggie.

„Das müssen sie nun ja auch nicht. Ich nehm's den Leuten nicht übel, dass sie Angst haben. Ich hab auch Angst. Du hast Angst."

„Ja aber wir stecken nicht den Kopf in den Arsch und sagen, Scheiß auf die anderen, ich versteck mich. Das ist-„

Ein lauter Knall ertönte und wir drei schraken zusammen.

Drei laute Klopfgeräusche. Metall auf Metall und dann erklang sie abermals. Negans dunkle, raue Stimme, die einem die Luft zum Atmen rauben konnte: „Hallo? Jemand zu Haus?"

„Es geht los."

Ohne mich zu den zwei Frauen umzudrehen, ging ich Richtung Bus, der das riesige Loch in der Mauer verdeckte. Ich blieb vor dem gelben Ungetüm stehen, da erneut Negans dunkle Stimme an mein Ohr drang und ich tatsächlich bei seinen Nächsten Worten lächeln musste.

„Weiße Fahne! Ich komme in Frieden! Um eure friedliche Kapitulation anzunehmen! Genaugenommen ergeb' ich mich. Wenn ich die weiße Fahne schwenke... Aber seien wir nicht albern, okay? Ich hab euch Wichsern den Arsch versohlt und euch als Dessert meinen Schwanz reingesteckt.", ein Lachen erklang und ich bekam eine Gänsehaut, die mich gleich darauf erzittern ließ.


Ruhig Lexi. Du schaffst das.

„Also... reden wir. Ich bin sicher, dass ihr nicht mehr kämpfen wollt. Also kämpfen wir nicht mehr. Lasst uns wieder Fick-Freunde sein und das Kämpfen aufgeben. Ficken ist viel besser als kämpfen. Fick? Nichts lieber als das."

„Fickt dich selbst.", murmelte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Hinter mir erklangen Schritte, doch drehte ich mich nicht um.

„Beenden wir diesen Scheißkrieg."

Eine kurze Pause in der Rick neben mich trat und mich ansah. Ich nickte nur und drehte mich zu Carl um. Meine Arme schlossen sich um den schmalen Teenager und einen Moment wünschte ich mir, wir während noch in King Country. In unserer alten Straße und es wäre gerade Sommer, was hieß, das Rick den Pool aufbaute in dem ich mich manchmal nach der Arbeit entspannte... Solange bis Carl kam und wir uns gemeinsam nass spritzen. Fuck, unser Leben war mal perfekt.

„RICK IST TOT! Ich weiß es! Also schickt irgendeine arme Sau raus, die von jetzt an euer Anführer sein soll, und dann regeln wir das! Ich geb' euch mein Wort, das hier ist neutraler Boden. Kein Blutvergießen mehr. Lucille ist total besoffen und verträgt keinen Tropfen mehr."

„Ich kann dich nicht umstimmen?", fragte Rick, als ich mich von Carl löste.


„Nur ich... dann du.", ich wand mich zögernd zu Maggie und Michonne, die Rick und mich ansahen, als wäre das hier ein verfickter Abschied. Wo war bitte das positive Denken?

„Lasst sonst niemanden raus. Egal, was passiert. Egal wie schlimm es steht."

„Sie hat recht.", stimmte mir Rick schwer seufzend zu, „Lasst mich das machen... und vertraut darauf, dass Daryl und die andere bereit sind, wenn es darauf ankommt. Michonne... rühr dich hier nicht weg. Lass dich nicht auf dem Zaun sehen. Lass den Dingen ihren Lauf und halt dich bereit."

Michonne nickte und Rick wand sich an seinen Sohn: „Carl... Wenn alles nach Plan läuft ist es bald vorbei. Ich weiß das muss ich nicht sagen, aber bleib stark."

Rick trat zu Michonne und drückte sanft seine Lippen auf ihre. Auch seinen Sohn umarmte er kurz.

„Na los Leute seid keine verfickten Feiglinge!"

Ich schloss kurz ergeben die Augen. Ich hatte mich umgezogen, sah wieder halbwegs normal in meiner schwarzen Jeans und dem grauen Top aus. Das Blut war weggewischt und meine Lederjacke war auch wieder befreit von Blut, egal ob geronnen oder nicht. Äußerlich sah ich aus wie immer, doch innerlich fühlte ich mich im Moment schwach und verdammt müde.

„Du wartest bis ich an ihm vorbei bin, klar?", sagte ich zu Rick, der verstehend nickte, „Wenn er mich festhält, bleib ruhig und warte."

Wieder ein Nicken. Ich lächelte und schloss meine Arme um Rick, was er mir gleich tat. Er drückte mich fest an sich und ich musste mich dazu zwingen, mich von ihm zu lösen. Dafür war auch noch später Zeit.

„Wir wollen nicht rein kommen, aber wenn ihr uns zwingt dann werden wir's tun."

Ich verabschiedete mich noch schnell von Maggie und Michonne, bevor ich zielstrebig auf den gelben Bus zuging.

Ich zog mich auf die Motorhaube rauf, ehe ich über das Blech stapfte und auf der anderen Seite herunter stieg. Ich bemühte mich, dass ziehen in meiner Seite zu ignorieren. Bloß nichts anmerken lassen.

Ich konnte Negans Lächeln schon spüren, bevor ich meinen Blick hob und zu ihm sah.

„Lexi, Darling. Fuck, ich hatte gehofft sie würden dich schicken."

Ich ließ mich nicht von seinem Blick oder dem Lächeln beirren und ging auf ihn zu.

„Ich bin nicht wegen dir hier, Negan."

Wenn meine Worte ihn verwirrten, dann ließ er sich dies nicht anmerken. Sein Lächeln wurde nur noch breiter und er schnalzte mit der Zunge, während er beide Arme aus breitete, wobei Lucille natürlich seinen rechten um einiges verlängerte.

„Weswegen dann?"

„Dwight."

Mein Blick wanderte an Negan vorbei zu den anderen Saviors, die alle hinter einem Mann standen. Dwight.

Ich hatte Simon erschossen, wer sollte sonst dort vorne stehen?

Mit festen Schritten setzte ich meinen Weg fort und musste mich zusammen reißen nicht in lautes Gelächter auszubrechen, da Negan fassungslos dabei zusah, wie ich an ihm vorbei schritt. Ich sagte doch ich will nicht zu dir, Darling, schoss es mir durch den Kopf. Doch leider hatte ich mich zu früh gefreut. Ein Griff um meinen Arm hinderte mich daran, weiter zugehen. Er zog mich zurück und zwang mich ihn anzusehen.

„Was soll der Fuck?", knurrte er ganz nah an meinem Gesicht und ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren. Ein Schauer jagte durch meinen Körper, doch ich riss mich zusammen. Wie damals beugte ich mich ihm entgegen, seinen Blick immer fest auf seine Augen gerichtet.

„Ich sagte schon, ich bin nicht wegen dir hier. Und jetzt... Lass. Mich. Los."

Dies tat er nicht, sondern sein Grinsen kehrte zurück. Er schnalzte abermals mit der Zunge und öffnete gerade den Mund um etwas zu sagen, als Schritte auf dem Bus uns innehalten ließen.

Negans Gesicht drehte sich Richtung Tor und nichts hätte mir jemals diesen Anblick nehmen können, als den Ausdruck, den Negans Gesicht annahm, als er Rick erblickte, der gerade von dem Bus herunter kletterte. Etwas langsam und etwas schwerfällig. Man sah ihm an, dass er verletzt war. Doch Ricks Blick ließ dies in den Hintergrund wandern. Seine Augen waren Sturmgrau, genau wie meine wenn ich wütend war, doch ich hätte niemals diese Stärke und Entschlossenheit ausdrücken können, die man in Ricks Blick erkennen konnte.

„Egal was er verlangt...", hauchte ich Negan entgegen, der sich wieder mir zuwandte, unsere Nasenspitzen berührten sich fast, „...Stimme zu!"

Ich sah ihm ein letztes Mal in die kalten dunklen Augen, die mir jetzt mit unbekannten Emotionen entgegensahen und riss mich los. Dies gelang mir jedoch nur weil Negan immer noch geschockt schien von dem Anblick, den mein Bruder ihm bot.

Dwight sah mir entgegen, als ich zielstrebig auf ihn zuschritt und wirkte ebenso verwirrt, wie Negan.

„Was soll das Grimes?", zischte er, als ich in seine Hörweite kam.

Hinter ihm standen Negans Männer die unschlüssig zu mir und Dwight sahen. Mitch hob sogar seine Waffe, auch wenn recht zittrig und wollte sie auf mich richten, doch Dwight hielt ihn ab. Mit einer einzigen Handbewegung und einem Blick ließ der junge Mann sein Gewehr wieder sinken.

„Nicht. Wartet.", sagte er und wandte sich dann wieder zu mir um. Ich trat näher an ihn heran, doch Negans Stimme ließ mich zusammenfahren.

„Dwight?! Seh' ich ‚nen verfickten Geist?"

Beide wandten wir uns zu Negan, der immer noch an der gleichen Stelle stand, Rick jedoch kam ohne Zögern auf ihn zu.

„Sieh nicht ihn an, sieh mich an!", knurrte mein Bruder.

„Oh und ob ich das tu. Du humpelst. Du bist ganz schön langsam Rick. Du hast Bestimmt bessere Tage gesehen. Vielleicht pfeifst du sogar aus dem letzten Loch. Gehen wir nach Hause und machen einfach alles wieder wie vorher. Dann kann ich eine oder zwei von meinen Frauen Ficken und du kannst dich erholen. Du siehst scheiße aus."

Ich schlucke bei Negans Worten schwer. Nicht weil es mich kümmerte, das er wieder zurück wollte und alles so sein solle wie früher, sondern das er seine Frauen erwähnte, von denen eine sich in Hilltop befand und eine tot war. Nun ja, es blieben ihm ja immer noch drei, schoss es mir bitter durch den Kopf.

„Dwight.", ich drehte mich um, sprach leise, damit Negan und Rick ihr Ding durchziehen konnten, „Es ist etwas passiert. Sherry, sie ist zusammen mit Carson, Amber und Mark abgehauen und nach Hilltop geflüchtet."

Dwight sah mich verwirrt an und seine Augen weiteten sich, als ich in meine Jackentasche griff und meine Faust sich um Sherrys Kette schloss. Ich griff nach Dwights Hand, der wohl irgendwie ahnte, dass ich nicht hier war, um ihm zusagen dass alles gut werden würde.

Ich ließ die Kette mit den Eheringen in seine Hand gleiten und sofort schlossen sich seine Finger krampfhaft um das kühle Metall.

„Wie-„, kam es von D und ich begegnete seinen Augen. Zum ersten Mal überhaupt war es egal, dass er die meiste Zeit ein Arschloch war. Es wanderte in den Hintergrund. Ich sah wie seine Augen so viel wiederspiegelten. Schmerz, Wut, Trauer, doch er musste sich noch zusammenreißen. Nur noch für einen kurzen Moment.

„Hey!", sagte ich bestimmt und griff nach seinem dem Revers seiner Jacke, da Dwight Anstalten machte in sich einzusacken, „Nicht jetzt. Nicht hier.", flüsterte ich ihm zu und seine blauen Augen fixierten meine und schienen irgendetwas zu suchen.

„Später kannst du schreien und wütend sein. Jetzt und hier musst du dich zusammen reißen."

„Wieso hast du nicht gewartet?", zischte er mir entgegen und nun war es eindeutig Wut, die mir entgegenschlug.

„Weil du wissen solltest das, wenn du diesen Weg gehst, sie nicht mehr da sein wird.", ich trat näher zu ihm, den Blick der anderen mir wohl bewusst, aber niemand sollte dies hören. Natürlich hätte ich warten können, doch ich fand Dwight musste bevor er sich entschied wissen, das Sherry tot war. Dass er nicht mehr für sie kämpfte, sondern nur noch für sich und die anderen, die sich nach einer neuen Welt sehnten. Nur noch er war da und die Menschen aus Sanctuary, Alexandria, Kingdom und Hilltop.

„Sie liebte dich, das weißt du. Ich soll es dir trotzdem sagen und du warst ihr Mann... das weiß du auch.", sagte ich sanft und meine Blick sprang zwischen seinen Augen hin und her, ehe ich wieder hinter meine Schulter sah zu Negan und Rick, die sich verbissen unterhielten.

„Ich verrat dir mal ein kleines Geheimnis. Das Töten macht mir gar keinen Spaß. Dein kleiner Asiatischer Freund... Klar, das hatte schon was... aber ich wollte das nicht tun. Du hast mich dazu gezwungen."

Negans Rücken war mir zugewandt, doch ich konnte trotzdem sehe wie angespannt er war. Seine Knöchel traten weiß hervor, die mit festem Griff Lucile umschlossen.

„Zwing mich nicht wieder.", zischte seine dunkle Stimme zu Rick.

Ich wand mich wieder zu Dwight, der offensichtlich versuchte nicht zusammen zu brechen. Immer noch stand ich nah vor ihm und sein Gesicht war den Männern abgewandt. Sie sollten nicht sehen, dass er gerade seinen ganz eigenen Kampf führte.

Er holte tief Luft, bevor er wieder mich ansah und nickte. Kein Wort, nur ein Nicken, aber das war okay.

Ich nickte ebenfalls und nahm ohne auf die anderen Männer zu achten neben Dwight Stellung ein. Ich sah zu Negan und Rick, jedoch konnte ich von Negan immer noch nur seinen breiten Rücken sehen.

„Du willst es beenden? BEENDEN wir's.", ertönte Ricks Stimme laut und ich sah wie Negan sich weiter verspannte.

„Wie bitte? Willst du Händchen halten und Kumbaya singen? Ist das dein Ernst? Du bist noch kaputter, als ich dachte."

„Ich will, dass du aufhörst, es zu verkacken, damit wir alle LEBEN können. WOFÜR ZUR HÖLLE KÄMPFSR DU DENN? Wir kämpfen gegen einen Scheiß Psychopathen, der uns töten will, wenn wir ihm nicht die Hälfte von allem geben. Wir kämpfen für Frieden in unserem Leben... Den wir alle ziemlich lange entbehren mussten. Was ich sagen will Negan... Wir haben viel Scheiße erlebt und wir haben gelernt, in dieser neuen Welt zu überleben... und du versaust uns das alles. Die Toten sind ein Problem, aber wir haben uns damit auseinandergesetzt. Sie werden immer eine Gefahr bleiben. Sie werden immer da sein... und wir werden damit umgehen können, langfristig. Uns macht nur noch eins sorgen... DU. Und dafür kämpfen wir also. Für eine WELT OHNE NEGAN. Was ist mit dir?", Rick hatte geendet und bei seinen Worten verspürte ich Stolz, allerdings musste ich auch hart schluckten. Es war ein Gefühl das mich abermals überfiel. Schuld...

Ohne Negan wäre ich schon mehr als einmal drauf gegangen. Ohne Negan-

„Du willst spielen? Meinetwegen!", Negans Bass riss mich aus meinen Gedanken und ich sah weiterhin zu den Beiden Männern. Negan wirkte wütend, dies konnte ich auch ohne sein Gesicht sehen zu müssen, spüren, als er mit Lucille auf meinen Bruder zeigte.

„Du willst das alles Besprechen? Weil's dir danach besser geht? Sicher, lass und das doch tun. Um ehrlich zu sein... Meistens verteidige ich mich einfach nur gegen ein paar undankbare Wichser. In erster Linie will ich wieder ORDNUNG... Es soll wieder so sein wie FRÜHER. Bevor du aufgetaucht bist und alles versaut hast. Ich weiß, was es braucht, um in dieser Welt zu überleben... Nämlich jemanden wie mich. Jemanden, der dafür sorgt, dass niemand aus der Reihe Tanzt. Dass die Leute nicht merken wie Gottverdammt beschissen es ihnen geht. ICH RETTE LEBEN.", sprach er fest und lachte dann kurz auf, bevor er sich zu mir umdrehte und mich ansah.

Ich begegnete seinem Blick und meine Stirn legte sich in Falten.

„Frag deine Schwester. Wie oft hab ich ihr den geilen Arsch gerettet oder Leuten die mir am Arsch vorbei gehen, Alexandra aber nicht-„

„Lass sie aus dem Spiel.", zischte Rick und trat auf Negan zu und packte ihn am Arm, um ihn wieder zu sich herum zudrehen, „Also ein neuer Vorschlag. Du willst die Hälfte? Schön. Näht uns Decken. Bringt uns Werkzeuge. Sammelt Sprit für uns. Sucht Stoff für uns, um neue Kleidung zu machen... oder macht sie selbst und bringt sie uns. MACHT WAS PRODUKTVES.", dabei stieß Rick Negan gegen die Schulter und ich war überrascht, als Negan sich nicht wehrte sondern meinem Bruder nur entgegen zischte: „Du willst so ‚ne Art verfickten Tauschhandel zwischen uns Aufziehen?"

„Ja... Ganz Genau.", stimmte Rick zu und wechselte einen kurzen Blick mit mir, „Aber das ist nur der Anfang."

„Der Anfang von was?"

„Der Anfang von ALLEM. Kapierst du nicht, was wir hier haben? Was wir schon aufgebaut haben? Das Potenzial von all dem hier ist so gut wie GRENZENLOS. Zusammen haben wir eine Menge Leute. Kluge und Fähige Leute, die zu erstaunlichen in der Lage sind... Wenn wir uns zusammentun. Wir können ein Handels System aufbauen: Orte sicher und bewohnbar machen. Straßen reparieren. Farmen errichten. Wenn so viele Menschen an einem Strang ziehen... Wir könnten so viel erreichen. Wir könnten Alles in Ordnung bringen, Negan. Alles, es wird vielleicht nie wieder so wie früher werden... aber wir könnten verdammt nah rankommen. Die Leute könnten ihr Leben leben. Kinder könnten behütet aufwachsen. Wir könnten glücklich werden... Wir alle. Wir könnten eine neue Zivilisation gründen... Vielleicht sogar eine Bessere."

Rick hatte geendet und das einzige was Negan erwiderte war ein „Fuck" und ein zögerliches Nickten, eher er sich übers Gesicht fuhr und immer wieder „Fuck" murmelte.

„Negan, es könnte funktionieren.", sprach ich und er drehte sich kurz zu mir um. Unsere Augen fixierten einander und ich sah, Ricks Worte ließen ihn nicht kalt. Ich Nickte sachte, sah ihn fast flehend an und er drehte sich wieder um.

„Wir könnten eine Sicherheitszone zwischen unseren Gemeinden einrichten... Wenn wir zusammen arbeiten, wäre das ein Kinderspiel. Wenn wir bestimmte Aufgaben unter unseren Gemeinden Aufteilen, könnten wir fast alles erreichen. Nahrung, Vorräte, Bauvorhaben, Sicherheit... Wenn wir delegieren und kooperieren, könnte das alles ändern. Ich lag Völlig falsch. Ich hab mich wie ein Hungriger Hund verhalten. Vorräte gebunkert, andere Angegriffen... Alles für mein Volk."

Ich sah zu Negan dessen Rücken immer noch mir zugewandt war und ein Lächeln schlich sich über mein Gesicht als er sagte: „Gottverdammt. Ich glaube, du hast recht."

Plötzlich konnte ich es sehen. Wie wir zusammen an einem Strang zogen. Gemeinsam eine neue Welt aufbaute ohne Terror ohne Krieg. Frieden zwischen den Gemeinden. Zwischen ALLEN Gemeinden.

„Wir können so viel bewirken zusammen... VEREINT... so viel verändern. Du siehst das genauso wie ich.", sprach Rick und ging näher an Negan ran, der sich kurz an sein Kinn griff und sagte, „Ja... Ja, tu ich."

Was dann geschah, brauchte etwas um meinen Verstand zu erreichen, um zu verstehen was gerade passierte und wieso es mich überbrachte und in Schock versetzte.

Negan stand immer noch mit dem Rücken zu mir und ich sah nur wie Rick, der einen halben Kopf kleiner war als Negan eine ausladende Bewegung mit seiner rechten Hand machte und Blut durch die Luft flog. Sehr viel Blut.

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