Kapitel 47 - Rückzug
†††
Hi,
Wieder vielen lieben Dank an all euer Feedback. Ich tick aus (^^)
Bevor es weiter geht möchte ich mich kurz zu Wort melden:
Für die nächsten Tode die von Chapter 46 bis Chapter 54 passieren, bin ich verantwortlich. Das bedeutet dass die Personen nicht unbedingt in der Serie sterben müssen. Mit mir ist etwas der Gaul durch gegangen und ich bin Amok gelaufen XD Ich entschuldige mich schon mal jetzt.
Trotzdem wünsche ich euch viel Spaß.
LG CharlyXO
†††
†††
Als wir Rick in einem Bett im Nebenzimmer verfrachteten, er hatte natürlich eine Gehirnerschütterung, kamen noch weitere Verletzte. Alle mit Verbrennungen und offenen Schürfwunden. Zu meinem Glück kam Carson zusammen mit Maggie zurück, der mir gleich zur Hand ging. Zusammen mit Alex und Enid bildeten wir ein Team und es funktionierte gut.
Als alle versorgt waren und Daryl zusammen mit Jesus und ein paar anderen, die Toten geborgen hatten, wurde ich auf den neusten Stand gebracht.
Ich saß auf einem der letzten freien Betten und ließ mich von Carson meine notdürftig versorgte Wunde richtig verarzten. Jesus, Daryl und Maggie standen vor mir und erzählten mir, was ich in der kurzen Zeit verpasst hatte, in der ich bei Heath war.
Jesus hatte zusammen mit Daryl einige Granaten zurück werfen können... Nachdem ich sie beschimpft hatte, wie dämlich man sein musste, scharfe Granaten aufzufangen, erzählte mir Daryl das sie kurz darauf Schüsse von der anderen Seite hörten. Sie sahen über den Zaun und erblickten Dwight, der gerade seine Gruppe von Saviors, die an der Rückseite der Mauer stationier waren, niederschoss.
Dwight meinte das er, somit zeigen wollte auf, welcher Seite er wirklich stand. Ich musste zugeben, ich war irgendwie weniger überrasch als beeindruck. Ich hatte mich schon seit längerem gefragt wann Dwight endlich Rache nehmen würde, an dem Mann der ihn entstellt und seine Frau gestohlen hatte.
Nachdem ich auch Maggie zusammengefaltete hatte, sie sollte eigentlich hier bleiben, viel ich ihr um den Hals und sagte halb ernst halb lachen: „Irgendwie bin ich froh das du nicht hier warst. Fuck, das war Scheiße knapp."
Sie erzählte mir dass sie in Hilltop die Ankunft von Gregory erleben durfte und dass sie ihm eine Verpasst hatte. Was sie mir nur sympathischer machte, und offensichtlich war sie jetzt die neue Anführerin von Hilltop. Ich musste zugeben mir gefiel der Gedanke. Macht Maggie zur Präsidentin.
Bei diesem Gedanken musste ich mit ein Grinsen verkneifen.
Eigentlich hatte ich immer geglaubt Jesus würde irgendwann diesen Posten übernehmen, doch er wollte nicht. Er sei nicht der Typ der andere Leute führte, meinte er. Meiner Meinung nach war das Bullshit. Doch auch mit Maggie hatte Hilltop eine bessere Chance, als sie jemals mit Gregory haben würde.
Unser weiteres Vorgehen bestand im Moment Hauptsächlich darin die Verletzten am Leben zu halten, Bergungsarbeiten nach noch weiteren Überlebenden und Gräber ausheben. Was die Gräber anging, hatte sich einige freiwillig gemeldet und Vater Gabriel bereitete die kommende Trauerrede vor.
Carl und Judith waren bei ihrem Dad und warteten zusammen mit Michonne darauf, dass er wach wurde. Carol hatte sich zusammen mit Morgan daran gemacht zu überprüfen, was wir noch an Waffen hatten.
Warum wir dies alles in Ruhe organisieren konnten? Nun, kurz nach dem Rick das Bewusstsein verlor, waren die Saviors abgezogen. Mir gefiel das Ganze nicht und dem Frieden traute ich erst recht nicht, aber es verschaffte uns Luft zum Atmen.
Ezekiel, der sich in Rick Haus befand, da Carols abgebrannt war, hatte sich dort drin verkrochen. Selbst nach diesem überraschungsangriff konnte er sich nicht von seiner Trauer um Shiva und seinen Männer befreien. Carol hatte versprochen mit ihm zureden. Wir brauchten ihn, egal wie unnütz er sich im Moment fühlte.
Tara die ebenfalls mit Rosita zurückgekommen war, befand sich bei Olivia. Sie sollte nicht alleine sterben und das würde sie... Sterben.
Sie befand sich schon im Delirium, als ich nach ihr sah und das einzige was ich tun konnte, war ihr einen Teil des körperlichen Schmerzes zunehmen.
†††
„Häh... Wo?", Rick schrak auf und sah sich irritiert in dem kleinen Zimmer um.
Michonne trat an seine Seite und legte ihm beruhigend eine Hand auf seinen Arm.
„Alles gut. Wir sind bei Lexi. Du warst weggetreten."
Ich stand neben Rick auf der anderen Seite seines Bettes und ging auf ihn zu. Ich legte zwei Finger an seinen Hals und Griff, ohne auf den empörten Blick von Alex, zu achten, nach dessen Arm. Ich sah auf die Uhr an seinem Handgelenkt und prüfte so ob Ricks Puls sich normalisiert hatte.
Rick sah an mir vorbei und ich wusste er hatte Carsons ins Auge gefasst, der hinter uns stand.
„Wer?"
„Doktor Carson, aus Hilltop"
„Ich... erinnere mich.", murmelte Rick erschöpft und sah wieder mich an.
„Du hast eine leichte Gehirnerschütterung. Du warst für eine gute Stunde weg getreten. Aber das wird wieder.", sagte ich leise und fuhr ihm durch sein verschwitztes Haars.
„Eine Stunde?!"
„Alles ist in Ordnung. Du wirst wieder gesund.", Michonne griff erneut nach seiner Hand und lächelte tapfer.
„Wo ist Carl?"
„Der ist bei Judith und Daryl. Beiden geht es gut."
„Und Olivia?"
Ich schwieg und schüttelte langsam den Kopf.
„Sie liegt im Sterben.", sagte ich leise und fügte hinzu: "Tara ist bei ihr... Sie.. Sie meinte niemand sollte allein sterben."
Rick nickte nur und erhob sich dann langsam. Ich seufzte auf und verschränkte meine Arme vor der Brust.
„Ich schätze mal ich kann dich nicht davon überzeugen noch eine Stunde liegen zu bleiben?"
Rick beantworte dies nur mit einem kurzen Blick und stand auf.
Michonne wollte ihm helfen, jedoch löste er sich schnell von ihr und griff nach seinem Waffengürtel, der neben ihm lag.
Während er ihn sich umständlich umschnallte, trat ich um das Bett auf meinen sturen Bruder zu. Ich bekam nur nebenbei mit das Daryl und Maggie hereinkamen, ebenso wie Carol und Tara, der ich nur einen kurzen Blick zuwarf, den sie mit einem leichten Kopfnicken erwiderte.
Olivia war tot.
„Hör zu! Wir müssen dich erst noch aufs laufende bringen, Rick. Maggies Leute...", ich nickte zu der Brünetten wurde jedoch von meinem Bruder unterbrochen.
„Wie schlimm ist es?"
„Kein Totalschaden, aber schlimm. Ezekiel und seine Männer sind abmarschbereit, die sind total fertig, Rick."
Carol sah meinen Bruder mit festem Blick entgegen, doch Rick ignorierte sie und ging einfach an uns vorbei, während er mit vorsichtigen Bewegungen in den Flur trat.
„Das kann ich jetzt nicht brauchen. Wo ist Jesus?"
„Draußen, mit Nicolas und ein paar anderen. Sie kümmern sich um die Streuner, die von den Explosionen angelockt wurden. Sie kommen offenbar in Wellen an, nicht alle auf einmal."
„Bisher Jedenfalls.", sagte Rick auf meine Erklärung und fragte dann mit seinem altbekannten Cop-Blick, „Haben wir ein Tor."
Ich wechselte einen kurzen Blick mit Michonne, die ebenso besorgt Schien wie ich über Ricks Verhalten. Zielstrebig ging sie an mir vorbei und nahm somit den direkten Platz neben Rick ein.
„Haben wir... aber ist nicht besonders Robust... Schau's dir an!"
Und das taten wir.
†††
Ich war nur einmal draußen gewesen um Jesus beim hereintragen eines Mannes zu helfen. Es war schlimm.
Die Häuser die am nächsten an den Mauern standen, waren komplett zerstört und auch hatte sich das Feuer auf einige Häuser ausgebreitet. Alexandria war nicht zerstört, aber angeschlagen.
„Jesus.", entkam es Rick als er aus der Tür trat.
„Unser Haus steht noch. Es war das Nachbarhaus das es erwischt hat. Wir haben etwa die Hälfte verloren. Hauptsächlich die in der Nähe des Zauns und die meisten davon waren unbewohnt. Hätte sehr viel schlimmer sein können. Trotzdem haben wir Leute verloren, die Orsons, Betsy und Charles...", erklärte Michonne Rick und ich wand mich von den beiden ab, um mich müde gegen das Geländer zu lehnen.
Daryl trat nach draußen und unsere Blicke kreuzten sich kurz, ehe er sich wie ich den Türmern zuwandte. Es tat weh eine Stadt, die mir für kurze Zeit Sicherheit bot, jetzt hier vor mir in Trümmern zusehen. Das war nicht richtig.
„Wir Begraben sie...", vernahm ich Carols Stimme, die näher zu Rick trat und ihn fast schon gütig ansah. So als wolle sie sagen: Es ist nicht deine Schuld.
„Das Grab für Sasha wird gerade ausgehoben... und eins für Olivia."
„Lieber Gott... Damit hatte ich nie gerechnet.", Rick stockte und fuhr sich müde übers Gesicht, „War ich das? Ist da mein Fehler?"
Ich seufzte wechselte inne kurzen Blick mit Carol bevor ich auf meinen Bruder zutrat und ihm sanft eine Hand auf die Schulter legte, „Ist es...", sagte ich leise und begegnete seinem reuevollen Blick, „Du hattest trotzdem recht. Das ist es wert... Negan auszuschalten. Also bring's zu Ende. Konzentrier dich."
„Rick?"
Wir drehten uns beide um und sahen Nicolas auf uns zustürmen. Er wirkte aufgebracht.
„Ich dachte du wärst mit Jesus unterwegs. Was machst du hier?"
Daryl trat neben uns und sah alarmiert zu dem Mann vor uns
„Er lässt uns rotieren damit wir immer ausgeruht sind. Ich geh gleich wieder raus. Aber erst muss ich mit Rick reden... jetzt wo du wach bist."
Mir gefiel nicht wie Nicolas die letzten Worte aussprach, doch verbiss ich mir ihm etwas zu entgegnen. Allmählich krochen mir die letzten Stunden in die Glieder und fast wünschte ich mir auch für eine Stunde mich einer Ohnmacht hingeben zu können.
„Okay, dann schieß los.", Rick braute sich vor dem Mann mit dem Schnauzbart auf.
„Ich muss weg. Es ist nicht sicher hier. Mein halbes Haus ist abgebrannt und ich muss an Paula und Mickey denken. Maggie und ihre Leute wollen bald aufbrechen... Sie wollen zurück nach Hilltop. Ich glaube, ich geh mit ihnen:"
Ich wand meinen Blick von dem Mann ab und ignorierte seine Worte, die erklären sollte dass dies kein feiger Rückzug sein sollte. Schließlich war ich auch der Meinung es wäre besser wenn wir alle gehen würden, doch wusste ich nicht wie Rick darüber dachte... Nun diese Frage wurde mir augenblicklich von der rauen Stimme meines Bruders beantwortet.
„Ich kann von keinem verlangen, hier zu bleiben... Wir gehen alle."
Und damit stand es fest. Wir würden gehen und Alexandria für unbestimmte Zeit den Rücken kehren.
†††
Bevor wir uns allerdings für den Aufbruch bereit machen konnten, wollte Rick noch mit Ezekiel sprechen. Und so gingen Rick, Carol, Michonne und ich zu dem depressiven König. Er hatte sich immer noch in einem der Häuser verschanzt. Mein Vorschlag ihm vielleicht eine runter zu hauen, wurde direkt abgelehnt, dabei konnte dies echte Wunder bei einem Schock wirken.
„Sind wir nicht längst verloren?", kam es von dem Mann, der einst als stolzer König galt.
Flasche, dachte ich bitter und lehnte mich müde gegen den Türrahmen, während Rick und Michonne vor Ezekiel saßen und auf ihn einredeten. Carol saß stumm neben dem Dunkelhäutigen und schien ihn unterstützen zu wollen, was mich mehr als verwunderte. Hatte Tara nicht einmal gesagt Carol wäre eine richtige Kämpferin und immer vorne dabei? Wieso unterstütze sie ihn dann?
„Was muss noch geschehen? Was müssen wir noch erleiden? Wie viele müssen noch sterben? Verzeih, aber ich bin fertig, Rick."
Wütend biss ich meine Zähne zusammen und wechselte einen Blick mit Michonne, die mir ebenso verbissen entgegen sah. Das war so ein Bullshit. Wie konnten Ezekiel UND Gregory nur Anführer werden!?
„Das hier muss nicht das Ende sein. Sie haben uns schlimm zugesetzt, das stimmt, aber denen geht's auch nicht besser. Wenn wir zögern und unsere Wunden lecken... können die das auch tun. Du willst uns heute verlassen. Ich bitte dich nur, auf uns zu warten... Wir gehen alle nach Hilltop. Du kannst mitkommen. Das ist sicherer... Für alle. Wir sollten wenigsten zusammenbleiben."
Ezekiel hatte Ricks Worte konzentriert und stumm gelauscht, bevor er langsam nickte jedoch seine Worte ein: „Ich überleg's mir.", waren.
Rick nickte ebenfalls und erhob sich zusammen mit Michonne. Carol blieb sitzen, doch dies sollte mich nicht weiter kümmern. Müder und ausgelaugt folgte ich meinem Bruder und seiner Freundin nach draußen.
„Carol wird versuchen ihn zur Vernunft zu bringen."
Michonne sah zu Rick, doch dessen Reaktion war nur ein resigniertes Nicken, als würde er nicht daran glauben, dass irgendetwas Ezekiel überzeugen konnte.
Nun, ich hoffte Carol war erfolgreicher als Rick.
„Rick!"
Wir drei Blickten die Straße entlang und sahen Jesus sowie Tara. Beide rannten auf uns zu und wirkten panisch.
„Eugene uns seine Crew... Sie sind weg. Die Tür stand offen und überall wimmelt von Streunen. Keine Anzeichen eines Kampfes... Aber ich glaube, es war Negan.",
Jesus kam keuchend vor Rick zum Stehen, dessen Gesichtszüge sich kurz verhärtenden, ehe er müde entgegnete: „Daran können wir jetzt nichts ändern."
„Aber... brauchen wir sie nicht?"
„Rick, ich kann..."
„Ein Selbstmordkommando? Nein, uns fällt was ein.", unterbrach Rick Jesus und Tara bestimmt, bevor er sich umwand und mit schnellen Schritt entfernte.
†††
Eine halbe Stunde später standen die, die noch lebten und selbstständig gehen konnten, wobei Heath sich auf eine Krücke stütze, an den Gräbern der gefallenen.
Es war Sonnig und mild. Der Rauch hatte sich verzogen und ließ man die Geschehnisse der letzten Stunden außer Acht, konnte man sagen, es war ein schöner Tag.
Maggie stand neben Aaron sowie Enid. Enid liefen stumme Tränen über die blassen Wangen, wohingegen Aaron nur starr geradeaus blickte. Auch andere weinten und trauerten Stumm. Leises Schluchzen, leises Wimmern. Das war alles was ich hörte gefolgt von Vater Gabriels Worten die nicht zu mir durchdringen wollten.
„Das ist Scheiße.", entkam es mir flüsternd und Jesus der neben mir stand zuckte traurig mit den Schultern.
„Deine erste Beerdigung seit Monaten nehme ich an?"
Ich schwieg und sah wieder zu den Gräbern. Es stimmte. Nahm man die Grabaushebung von Paula und Michelle außer Acht, war dies meine erste Beerdigung seit langem. Es gab gute Gründe weswegen in Sanctuary niemand begraben wurde. Den Tod betrauern ließ einem klar werden, wie viele man schon selbst unter die Erde gebracht hatte. Es ließ einen die Schuld und die Trauer spüren. Man erinnerte sich an all jene die man hätte retten können.
Ich war mir sicher und ich wusste es, dass wenn Sasha mich nicht aufgehalten hätte dies hier anders abgelaufen wäre... Fuck, ich war mir sogar sicher, hätte ich Negan damals in seinem Bett getötet, wäre heut niemand gestorben.
Ich schluckte schwer und sah mit brennenden Augen noch einmal zu den Gräbern, ehe ich mich umwandte. Still drängte ich mich an einigen Bewohnern Alexandrias, Hilltop und Kingdom vorbei. Ignorierte die Blicke und rannte nach einigen Metern Richtung Ricks Haus.
Wir mussten packen. Mussten uns für den Aufbruch bereit machen. Ich hatte natürlich nichts zum Packen, jedoch brauchte ich eine Minute für mich. Es tat gut mal eine Minute niemanden sehen zu müssen. Vor allem keine Menschen die weinten. Mit Tränen konnte ich noch nie umgehen.
Langsam setzte ich mich auf „mein Bett", das ich nur einmal benutzt hatte und wartete. Wartete dass wir diesen Ort verließen und zu meiner alten Heimat aufbrechen würden. Hilltop, die Anhöhe.
†††
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top