Kapitel 35 - Ich folge dir, Bruder!

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Guten Tag!

:D:D:D Sorry, ich dachte ich gebe mich mal seriös ;)

Also hier ist ein neues Kap und es wird Emotional :D

Übrigens möchte ich kurz erwähnen, dass ich die Motivierenden Worte, die Lexi später zu Rick sagt, schamlos Jesus geklaut habe... also Paul :D nicht J.C. sondern dem geilen Ninja der Zombieapokalypse :D

Ansonsten gibt's nicht viel zu sagen außer, dass ich je nach dem vielleicht auch wieder etwas früher uppe... Mal schaun <3

Wieder einmal möchte ich euch allen sagen, wie geil ich es finde jedes Mal so viel Feedbake zu bekommen. Es ist echt der Wahnsinn und ich bin einfach nur megaaa Happy <3

See you later ihr Geilen und wünsch euch noch einen schönen 3. Advent,

CharlyXO

P.S.: Der Song passt, wie gespuckt <3

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Nach dem Maggie mir Kleidung gab, die sich noch in ihrem und Glens ehemaligen Haus befand, machte ich mich, nach dem ich sie kurz noch untersucht hatte, auf den Weg zu Rick.

Er und Daryl hatten die neu Ankömmlinge zum größten Teil in den freistehenden Häusern untergebracht. Ezekiel hatte dabei ein eigenes Haus bezogen, das einen absperrbaren Gartenbereich hatte. Niemand der Einwohner traute so wirklich daran, das Shiva die meiste Zeit zahm war, war ihre Schnauzte doch immer noch mit Blut verklebt.

Es sollte heute Abend ein Kriegsrat abgehalten werden in dem wir das weitere Vorgehen besprachen. Auch wenn noch unklar war, wie wir die Saviors niederstrecken sollten, waren wir uns einig, dass in weniger als zwei Tagen, ob bereit oder nicht, der Tag der Abrechnung gekommen war.

Ich hatte bevor ich mich mit Maggie auf den Weg gemacht hatte Rick und den anderen so gut wie möglich die Grundrisse Sanctuary aufgezeichnet und ihnen erklärt, wo die meisten Waffen lagerten und wo die Wachposten sich befanden. Leider musste ich zugeben, dass ich nicht genau sagen konnte wie viele Außenposen es gab. Mir waren nur zwei wirklich bekannt gewesen, und davon hatten Rick und seine Gruppen einen niedergestreckt. Das Kraftwerk war eines der größeren Lager. Dann gab es noch eine kleine Fabrik in der Nähe des Highways in der Jared und Gavin lebten.

Ich war mir aber sich das es noch mehr gab. Negan war immer auf alles vorbereitet und wenn wir eine der anderen Gemeinden besuchten, kam es oft vor das ein neues Gesicht bei einem Backup-Team dabei war.

Also war unser einziger Vorteil, das Negan hoffentlich nicht erwartete dass wir uns zusammenschließen und angreifen.

Auch die Wohnungen und Aufenthaltsräume, der Familien und unbeteiligten der Saviors hatte ich ihnen markiert, um ein wenig Sicherheit gegenüber denen zu garantieren, die ebenso Gefangen waren, wie ich es all die Zeit war.

Wir hatten auch schon geklärt, dass ein paar Einwohner hier bleiben würden um Alexandria zu schützen. Darunter Carl, der natürlich nicht so begeistert war. Michonne, die noch immer verletzt war und uns nur wenig helfen konnte, sowie Vater Gabriel und Carol, die sich wohl nicht gerne an einem Kampf beteiligen wollte.

Eugene, der Vokuhila, war mit Tara, Rosita und ein paar anderen in einer kleinen Eisenfabrik nördlich von hier und produzierten Munition. Ja, MONITION!

Ich musste zweimal nachfragen und konnte es immer noch nicht glauben. Eugene war ein ehemaliger Wissenschaftler und anscheinend ein kleines Genie. Ich musste zugeben, dass dies uns einen gewaltigen Vorteil verschaffte.

Trotzdem wollten Rick, Ezekiel, Jesus, Carol und ein paar andere sich heute Abend kurz beratschlagen, um alle Eventualitäten einplanen zu können. Es durfte nichts schief gehen... auch wenn ich das Gefühl hatte, das besonders ich, diesen Krieg nicht überleben würde. Es war vermutlich normal sich so vor einem großen Kampf zu fühlen. Ich jedenfalls konnte mir nicht vorstellen, dass Soldaten frohgemutes in den Kampf gezogen waren, und keine Angst hatten zu sterben. Es war wie eine Vorahnung, die gleiche die ich hatte als Ich mit Negan in dem Laster saß und plötzlich Seht Schädel neben mir platze.

Dieser Krieg würde Verluste bedeuten und ich war mir sicher, dass ich einer davon werden würde. In Anbetracht der Tatsache wie lange ich schon überlebt hatte, fand ich es irrsinnig, nicht wie vermutet an einem Beißerbiss oder einer Krankheit zu sterben, sondern durch eine Schlacht, die Entscheiden würde, in was für einer Welt wir leben würde. Es war irrsinnig durch Menschenhand zu sterben, war die Welt doch schon lange nicht mehr unser, sondern ihre... Die Welt der Toten.

Mit meinen Gedanken vollkommen allein ging ich in frischen und viel bequemerer Kleidung die Straße entlang. Maggie hatte mir eine Jeans und ein Sweatshirt von sich gegeben. Meine Schuhe und meine Jacke trug ich weiterhin.

Ich war auf dem Weg zu Waffenkammer. Maggie hatte bemerkt das ich vollkommen unbewaffnet war und ich erklärte ihr, dass die Saviors meine Browing so wie meine Messer einkassiert hatten. Sie hatte mir einen von Carols Keksen in die Hand gedrückt, weswegen ich sie ziemlich belämmert angeschaut habe, und mich zur Waffenkammer geschickt.

„Du kannst nicht unbewaffnet durch die Gegend laufen.", hatte sie gesagt und noch hinzugefügt, „Iss. Du siehst aus als wärst du kurz vorm umfallen."

Dankend hatte ich den Kecks angenommen und mich auf den Weg gemacht. Den Hunger hatte ich vor lauter Aufregung gar nicht mehr war genommen. Als ich jedoch den ersten bissen des Gebäcks auf meiner Zunge spürte, wurde mir erst klar wie ausgehungert ich war. Verdammt, nach der Verhandlung würde ich mir erst einmal etwas Nahrhaftes suchen.

Schritte hinter mir ließen mich herum fahren und ich sah Daryl auf mich zu stapfen. Hatte er mich gesucht?

„Hey.", sagte ich lahm und er nickte mir nur kurz zur Begrüßung zu.

„Wo willst du hin?", fragte er was mich meine Augen argwöhnisch zu schlitzen verengen ließ.

„Wieso? Angst ich könnte abhauen und Negan warnen?

Er schnaubte nur und funkelte mich ebenfalls an.

„Du sahst aus als hättest du dich verlaufen, deswegen."

„Oh...", sagte ich verblüfft und fuhr mir jetzt doch verlegen durch die Haare was Daryl mit einer hochgezogenen Augenbraue zu Kenntnis nahm.

„Äh... ich wollte zur Waffenkammer. Maggie hat mich dort hingeschickt."

Er nickte nur und ging an mir vorbei, bedeutete mir mit einem erneuten Nicken ihm zu folgen.

Schweigend tat ich das und so gingen wir im langsamen Gleichschritt die Straße entlang. Nach einer Weile, durchbrach ich die angespannte Stille: „Wie geht es deinem Arm?"

„Heilt!", sagte er Einsilbig und ich konnte mir ein Augenrollen nicht verkneifen. War das sein ernst?

Wieder verging eine Minute in stiller Schweigsamkeit, bis ich Daryls dunkle Stimme vernahm: „Was ist passiert nach dem ich weg war?"

„Was meinst du?", fragte ich, obwohl ich ganz genau wusste was er meinte.

„Du hattest ‚nen Plan... Hat es funktioniert?"

Ich antwortete nicht gleich ging einfach nur langsam neben Daryl her.

„Sagen wir, nicht ganz wie ich es geplant hatte."

Er sagte nichts, wartete nur, dass ich weitersprach. Einmal tief durchatmend tat ich das auch.

„Es ist gekommen wie ich vermutet habe. Er hat mich zu sich bestellt. Ich hatte die Spritze vorbereitet und alles lief gut... bis Negan mir in meinen Drink ein paar XTC Pillen untergeschoben hat."

Daryl stoppte plötzlich und drehte sich zu mir um. Seinen Blick ließ mich unbehaglich zu ihm auf sehen.

„Er hat dich unter Drogen gesetzt?", Zorn dominierte seine Stimme und er sah mich durchdringend an.

„Komm wieder runter.", entkam es mir locker und ich ging an ihm vorbei, weiter in die Richtung, in der ich die Waffenkammer vermutete.

„Bevor es eskalieren konnte habe ich ihm die Spritze verabreicht. Den Rest kannst du dir Denken. Ich bin abgehauen und auf diesem bescheuerten Laster gelandet."

„Und wie kam es dazu?"

Ich schnaubte, als mir die Erinnerung an Jared und Gavin hochkam.

„Die Truppe die um Kingdom patrouilliert hat mich überrascht. Sie schossen herum und lockten so eine kleine Herde an... Dann kamt ihr, aber es war schon zu spät. Negan hat mich gefunden."

„Offensichtlich.", brummte er und sah mich von der Seite an, „Was hat er mit dir gemacht?", fragte Daryl und bei seinem Ton lief es mir kalt den Rücken hinunter.

„Gar nichts. Seine übliche Bestrafungsmethoden. Ich kam ins Loch. In eine kleine Zelle. Warst du mal im Knast?"

Diese Frage kam mir eher unüberlegt raus, da ich es bei den Saviors gewohnt war, das jeder zweite gesessen hatte. Doch Daryl schien diese Frage wohl etwas zu kränken. Er brummte fast schon in einem angriffslustigen Ton: „Seh' ich so aus?"

„Soll ich darauf echt antworten.", lachte ich und gab ihm einen Lockeren Klaps auf die Schulter, was er Stirnrunzelnd beobachtete.

„Nimm's nicht so ernst, ich wollte nur wissen, ob du das Loch kennst. Die Isolationshaft im Gefängnis. So ähnlich war mein Aufenthalt dort... nur mit echt ätzender Musik."

Ich schauderte bei dem Gedanken an meine Zeit in dem kleinen Raum und mir wurde erst jetzt klar, wie gut es tat hier die Straße entlang zu laufen.

Daryl bog plötzlich nach rechts ab und lief auf ein Haus zu. Ich folgte ihm schnell und sah auf der Veranda Treppe Olivia sitzen, die wohl ebenfalls die frische Luft genoss.

„Mein Bruder saß öfters im Knast. Ich weiß also was du meinst.", sagte Daryl plötzlich und ich hatte schon fast vergessen worüber wir noch gerade eben gesprochen hatten.

„Oh okay. Wo ist dein Bruder jetzt?"

„Tot.", sagte Daryl nur und ich hätte nicht sagen können ob sie sich nahe gestanden hatten, da seine Stimme neutral, wie immer klang. Weshalb ich auch leise sagte: „Das tut mir leid."
„Muss es nicht. Er war ein Arschloch."

Okay, sie standen sich also nicht nah. Gut zu wissen.

„Okay... Trotzdem, er war dein Bruder."

Wir begrüßten Olivia die mich argwöhnisch musterte und betraten den gut gefüllten Raum. Ich sah mich kurz um und brauchte nicht lange um den Tisch mit den Handfeuerwaffen zu finden. Alexandria war gut ausgerüstet und ich fragte mich weshalb Negan ihnen nicht die Waffen abgenommen hatte?

Mein Blick streifte eine Smith & Wesson, eine Magnum 45er, sogar eine alte 9 mm die noch aus dem zweiten Weltkrieg stammen musste. Dann blieben meine Augen an einer Browning hängen, ähnliches Modell wie meine nur mit mehr Schlagkraft.

Ich griff danach, zog das Magazin heraus, was natürlich leer war, entsicherte sie, lud sie durch und drückte einmal Probehalber ab. Ein leises Klick ertönte und ich hatte meine Waffe gefunden. Daryl hatte mich schweigend bei den Routinierten Handgriffen beobachtet, wirkte aber wenig überrascht. Ich war die Schwester eines Bullen, von mir konnte man wohl nichts anderes erwarten.

Ich suchte noch ein passendes Holster, das ich auch prompt an meinem Gürtel befestigte so wie ein Jagdmesser, das ich ebenfalls aus einem großen Sortiment wählte.

Erleichtert, dass ich endlich wieder bewaffnet war, verließ ich zusammen mit Daryl den Raum und wir gingen gemeinsam zu Ricks Haus, wo der Kriegsrat stattfinden sollte.

„Danke übrigens.", sagte ich ohne einen plausiblen Grund, denn Daryl sah mich an als hätte er etwas nicht mitbekommen.

Ich lächelte angesichts seiner Ratlosigkeit.

„Ich schätze ich hab's dir zu verdanken, dass ich nicht verhungert bin... oder Hundefutter essen musste."

Er zog eine Augenbraue nach oben und nickte wieder nur. Wir waren stehen geblieben und ich hatte mich zu ihm gedreht, um ihn besser ansehen zu können.

Ich erwartete nicht das er noch antwortete, doch nach einem zögerlichen Blick auf mich und über die Straße die im Dämmerlicht lag, sagte er leise: „Dachte ich revangier mich... Schließlich bin ich wegen dir auch nicht krepiert."

Lächelnd sah ich ihn an und ein leises Lachen entkam mir, als er meinen Blick auswich. Ich machte unbewusst einen Schritt auf ihn zu. Was ihn merklich verspannen ließ. Gott, irgendwie war es lustig zu sehen wie unbeholfen dieser starke Mann im Umgang mit sozialen Kontakten war.

Sein Blick begegnete jetzt doch meinen Augen und argwöhnisch sah er mir entgegen. Als könnte ich ihn jeden Moment angreifen.

„Immer wieder gern. Schließlich schätze ich mal, das ich es die zu verdanken habe das meine Familie noch lebt."

Verwirrung zeichnete seinen Blick und mein Lächeln wurde breiter. Rick und ich hatten immer noch keine Gelegenheit uns auszutauschen, doch wusste ich, so wie die beiden sich benahmen, wie die beiden Seite an Seite kämpften, dass er und Rick viel zusammen erlebt hatten. Und das schon seit längerem.

Sie waren ein Team, so wie ich es eigentlich früher von Shane und Rick kannte, nur das Daryl stärker wirkte und ich irgendwie wusste, er würde bis zum Ende mit Rick an seiner Seite kämpfen.

„Er ist mein Bruder.", raunte er als wäre es das offensichtlichste der Welt und ein belustigtes Kichern verließ meinen Mund.

„Okay... Dann seh' ich dich als eine Art Adoptiefbruder, den ich nie hatte."

„Adoptiert?", fragte Daryl ebenfalls halb belustigt, halb verwirrt und ich zuckte nur mit den Schultern.

„Alles andere wäre pervers."

Nun es war interessant zu sehen wie man einen Daryl Dixon aus der Fassung bringen konnte, denn er schnaubte und schüttelte leicht seinen Kopf.

„Du bist echt irre."

„Jap, liegt in der Familie. Also willkommen im Club.", sagte ich locker und sah noch einmal in Daryls Augen, ehe ich über seiner Schulter Carol erblickte, die Judith auf dem Arm hatte.

„Hey. Du bist hier und lebst."

„Hast du was anderes erwartet?", fragte ich sie und sie lächelte mich freundlich an. Judith sah mir mit großen Augen entgegen und ohne zu zögern streckte Carol mir die Kleine entgegen.

„Von Ricks Schwester? Niemals.", antwortete sie fröhlich und sah Daryl an.

„Wie geht es deinem Arm?"

„Heilt.", wiederholte er sich und ich fragte mich ob er auch mehr als 100 Wörter in seinem Wortschatz hatte.

Judith auf meinem Arm, sah mich immer noch an, bevor sie mir wieder in meine Haar griff. Ich schmunzelte, als ich daran dachte, dass Carl dies früher ebenfalls immer getan hatte.

„Hey, Süße. Lang nicht mehr gesehen.", sagte ich leise und beobachtete sie ehrfürchtig wie sie eine meiner Haar an sabberte.

„Wir fangen gleich an.", sagte Carol und sah zu Daryl der nickte. Um uns herum sah man immer wieder Menschen, die ich nur flüchtig aus Hilltop und Kingdome kannte. Ezekiel stand etwas weiter weg auf der anderen Straßenseite und sprach mit Richard seiner rechten Hand. Jesus war bei ihnen und hörte ihm offenbar aufmerksam zu.


Etwas weiter die Straße runter konnte ich Rick erkennen, der mit Carl sprach.

„Was dagegen wenn ich sie kurz behalte.", fragte ich Carol und diese Lächelte mich schon fast nachsichtig an.

„Du bist ihre Tante. Wenn du sie nicht halten darfst wer dann?"

„Nun ihr seid wohl mehr Familie für sie, als ich es jemals sein werde. Ich kenn eure Geschichte nicht, aber ich bin mir bewusst, das Judiths lebt, ich vor allem euch zu verdanken habe."

Carol sah mich überrascht an und ich lächelte etwas traurig als ich auf meine Nichte sah und dann wieder zu Carol. Daryl mimte den stillen Zuhörer.

„Ich hab zu viele Kinder in der Zeit sterben sehen. Ich weiß wie viel Glück sie mit euch hatte... mit Rick."

Carols nickte kurz verstehen und Trauer legte sich über ihre Augen.

Ich räusperte mich kurz um die angespannte stille zu durchbrechen und sagte zu den zweien schnell: „Ich wollte noch mit Rick sprechen. Wir sehen uns dann gleich drinnen."
Carol und Daryl nickten mir beide kurz zu, wobei Carol sich ein kurzes Lächeln abkämpfte. Vielleicht hätte ich die Klappe halten sollen, aber ich hatte irgendwie das Bedürfnis mich zu bedanken. Mich zu bedanken das Rick, Carl und auch Judith, von der ich erst vor wenigen Wochen erfahren hatte, lebten und Wohl auf waren.

Ich musste an Carls Verletzung denken und schluckte bei dem Gedanken er hätte sterben können.

In meiner Zeit auf der Straße allein, hatte ich viel gesehen. Eine Mutter die vor lauter Angst und Verzweiflung ihr Baby in eine Beißerherde schmiss um sich selbst zu retten. Ein 12 Jähriger, der sich, nach dem auch noch seine Mutter gestorben war, in seinem Zimmer erhängte. Leichen, die davon zeugten, dass Kinder nicht von Beißern getötet wurden waren, sondern anderen Naturgewalten zum Opfer fielen. Es war kein Platz auf dieser Welt für Kinder und trotzdem mussten wir es versuchen, sie besser zu gestallten. Sichern für die nächste Generation.

Ich dachte an Maggie und das sie ihr Kind wohl ohne Vater großziehen musste, genauso wie Rick seine Kinder ohne Mutter. Wobei mir Carls besorgt pansicher Blick aufgefallen war, als er Michonne gesehen hatte. Sie und Rick waren offensichtlich zusammen und Carl mochte sie.

Also war es für mich auch okay.

Ich stampfte Richtung Rick, vorbei an... Enid, die mir kurz zuwinkte. Ich schenkte ihr ein Lächeln und war irgendwie froh, dass sie noch lebte. Ich hasste es wenn Menschen, deren Leben ich mal gerettet hatte, am Ende doch draufgingen. Das war frustrierend.

Tara und noch ein paar andere die ich vom Sehen, aber nicht mit Namen kannte, gingen an mir vorbei. Mansche grüßten mich andere bedachten mich mit argwöhnischen Blicken.

Ich war die Savior, die plötzlich unter ihnen wandelte. Ich konnte es verstehen.

„Gut gemacht.", vernahm ich Rick Stimme, der seinem Sohn gerade eine Hand auf die Schulter legte. Eine typisch väterliche Geste.

„Ich hab nichts gemacht. Ich hab vorbeigeschossen...", antwortete er frustriert und schüttelte die Hand seines Vater niedergeschlagen ab, „und mich hinter ‚ner Mauer versteckt."

„Nicht doch.", warf ich ein und erst jetzt schienen mich mein Bruder und sein Sohn zu bemerken, „Du hast die Leute hoch zur Mauer geholt... und du warst schlau genug, dich zurück zu halten und nicht erschossen zu werden. Das ist schon was."

Ich Lächelte Carl aufmunternd an und wollte ihm zeigen, dass ich jedes Wort auch so meinte. Er erwiderte mein Lächeln nur halbherzig, was sich änderte als Rick anfing zu sprechen: „Du hast mir gezeigt, dass ich auf dich zählen kann."

Wieder die typisch Väterliche Geste, doch dieses Mal ließ sie Carl zu. Ein leichtes ehrliches Lächeln erhellte sein Gesicht und wich plötzlich tief empfundener Sorge.

„Naja. Geht's Michonne gut?"

„Sie wird wieder. Aber sie muss sich jetzt eine Weile erholen. Was sie hoffentlich auch tun wird, oder ich muss sie ans Bett ketten.", sagte ich halb im ernst. Michonne war wirklich eine anstrengende Patientin.

„Wir warten nicht einfach hier, oder?", Carl sah zu mir und dann zu seinem Vater, „Wir verfolgen sie, oder?"

„Das werden wir....", sprach Rick und legte einen entschlossenen Blick auf, der verdeutlichen sollte, das es diesmal ernst Wurde, „Wir sammeln unsere Kräfte und greifen ihre Fabrik an. Aber ich brauche dich hier."

Carl sah' seinen Vater aufgebracht an und ich wusste, dass es offensichtlich neu für ihn war, dass schon beschlossen wurde er würde hier bleiben.

„Nein. Ich war dort. Ihr braucht mich. Ich bin... Ich kenn mich da aus. Ich muss mit."

„Lexi kommt mit uns", warf Rick ein und sah eindringlich seinen Sohn an, der diesem Blick trotzig entgegen sah, „und Jesus hat das Gelände von außen gesehen. Das muss genügen. Versteh mich nicht falsch, Carl. Es ist nicht, weil ich dir das nicht zutraue."

„Bullshit.", schnaubte der Teenager abfällig und mir wurde wieder einmal klar, wie viele Jahre vergangen waren.

„Das hier wird kein sicherer Ort sein, wenn wir alle weg sind. Ich will, dass du hilfst ihn zu beschützen."

Carl sah aus als wolle er protestieren, dann sah er zu mir und kurz zu seiner kleinen Schwester eher er frustriert Schnaubte und ein gemurmeltes: „Na schön.", knurrte.

Es war eine Weile still in der ich Judith auf meinem Arm etwas um positionierte, weil sie dabei war einzuschlafen. Ihr Kopf lag schon schwer auf meiner Schulter und ihre Augen fielen immer wieder zu.


„Dad?"

Mein Kopf zuckte zurück zu Carl und ich trat etwas näher. Mein Neffe sah seinen Vater und dann mich so ernst an, wie kein Teenager gucken sollte.

„Was?", fragte Rick ruhig, als wüsste er was jetzt kommt.

„Ihr müsst ihn umbringen."

„Machen wir.", sagte mein Bruder einfach, als hätte ihn Carl gerade daran erinnert dass morgen Tag der offenen Tür in seiner Schule war.

Ich schluckte in Anbetracht der Tatsache, dass mein Neffe einfach so den Tot eines Menschen forderte, auch wenn es sich dabei um Negan handelte.

„Gehst du schon mal rein Carl? Ich muss kurz mit deinem Dad reden.", ohne eine Antwort abzuwarten gab ich Carl die dösende Judith in die Arme, doch er nickte nur verstehend und ging auf ein der großen Häuser zu.

Fuck, wann war er so erwachsen geworden?

„Lexi? Was gibt es?"

„Heute war nicht dein bester Tag.", begann ich ohne um den heißen Brei herum zureden und ließ meinen Blick weiter auf Carl ruhen der hinter einer Tür verschwand. Ricks Blick konnte ich dennoch spüren.

„Ich... weiß nicht... ich wollte nur sagen... Mach's nächstes Mal besser."

Meine Augen hefteten sich an meinen Bruder, der verbissen zu Boden sah, mit den Händen an seinen Hüften abgestützt.

„Es hätte klappen können... und jetzt wissen wir wenigstens, dass sie Waffen haben. Aber ja, schon klar. Keine halbherzigen Alleingänge mehr.... Wir planen den Angriff auf die Saviors... und halten uns dran."

Ich seufzte kurz und hatte das plötzliche Bedürfnis meinen Bruder energisch durchzuschütteln.

„Fuck, nein...", sagte ich eindringlich und Ricks Augen zuckten nach oben und begegneten meinen, „Ich glaube nicht, dass dir klar ist, was auf dem Spiel steht. All das fällt ohne dich in sich zusammen Rick. ALLES. Nichts von all dem wäre ohne dich möglich, du machst den Leuten Mut. Du inspirierst sie, sich zu erheben... Für Gerechtigkeit zu kämpfen. Im Augenblick... bist du unsere einzige Hoffnung. Gregory, dieser Schlappschwanz versteckt sich und geht den Weg des geringsten Widerstands... Er ist sofort eingeknickt vor Negan. Ezekiel mein's gut, aber niemand weiß, woran man bei ihm ist. Er hasst Negan, aber das hat er lange Geheimgehalten. Erst, als du kamst, zeigt er den Willen, sich gegen ihn aufzulehnen. Er hält sich einfach an dich. Sonst wäre er niemals hier. Negan Herrsch durch Angst... oder indem er seine Leute dazu bringt, ihn als ihren Retter zu betrachten. Sie beten ihn an. Für ihn geht es nur ums Ego. Rick, du baust hier etwas auf... Wir alle können das sehen. Wenn du fertig bist, wird die Welt anders sein... erneuert...Fuck, einfach besser. Ich will ein Teil davon sein. Ich will tun was ich kann um das wahr werden zulassen. Du bist jemand dem wir Folgen, Rick."

Ich war näher getreten und sah Rick fest in seine Augen die vor Überraschung geweitet waren. Er war überwältig von meinen Worten das konnte ich sehen. Ich konnte auch sehen wie er einen Moment an sich und mir Zweifelte, doch dann verfestigte sich Sein Blick auf mich und das einzige was mir bestätigte, und erneute Hoffnung gab, war ein Nicken.

Ein Nicken, das so viel hieß wie: Packen wir es an, eine neue Welt zu erschaffen.

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