Kapitel 34 - Erkenntnisse

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Hey Ho,

wie versprochen das neue Kapitel, was einige Fragen klären wir.

Wie immer ein monströses Dankeschön <3 Vielleicht... wenn ich gut drauf bin, kommt morgen so als kleines Sahnebonbon noch ein Kap (^-^)

Wünsch euch einen schönen Abend Leute,

CharlyXO

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Michonne hatte eine angeknackste Rippe, ein verstauchtes Handgelenk und jede Menge Prellungen, doch wenn man bedachte dass man sie brutal zusammengeschlagen hatte, und das auch noch von Jared, konnte sie von Glück sagen, dass sie noch lebte. Ich hatte erst Angst, dass innere Blutungen jede Chance auf Heilung zu Nichte machen würden, doch Jesus hatte Alex mitgebracht, der in weiser Voraussicht ein Tragbares Ultraschallgerät in seinem Koffer hatte. Natürlich war dies ursprünglich für Maggie gedacht, doch um festzustellen ob Michonne dabei war innerlich zu verbluten, konnte man es auch verwenden.

Michonne ging es gut. Sie war zäh, eine ware Kämpferin und verdammt Stur. Ich war kurz davor gewesen sie erneut K.O zuschlagen

Nach dem ich Michonne und auch Daryls Schussverletzung, so wie einige anderen Schrammen von Jesus und Rick, verbunden hatte widmete ich mich nun meinem eigenen lädierten Körper. Was so viel hieß ich warf ein paar Schmerzmittel ein und desinfizierte gerade vor einem Spiegel meine Platzwunde an der Stirn die Negan mir mit seinem Dickschädel zugefügt hatte.

Rick stand an einer Krankenliege gelehnt auf der Daryl saß und gerade sein Hemd wieder anzog.

Jesus sowie Carl standen in einer Ecke und beobachteten mich.

Scheiße ich fühlte mich in diesem bescheuerten Kleid immer noch fehl am Platz. Wie Carrie auf ihrem verdammten Abschlussball, nur das ich schon vor Eintreffen mit Blut besudelt war.

Es herrschte eine angespannte Stimmung.

Heath, so hieß der Dunkelhäutige Mann mit den Rastas, hatte mit der Hilfe von Eugene, die Leiche von Abraham reingebracht und waren gerade dabei ein Grab auszuheben. Jesus und Ezekiel hatten es vielleicht noch rechtzeitig geschafft uns zu retten, aber für den ehemaligen Soldaten kam jede Hilfe zu spät. Sasha war, nach dem sie sich von Abraham verabschiedet hatte, zu Rosita gegangen, die wohl alles von der anderen Seite des Tores mitbekommen hatte. Sie war wohl die Exfreundin des Rothaarigen gewesen. Beide Frauen waren getrennt voneinander verschwunden um sich wohl ihrer Trauer hinzugeben.

Mein Nacken fing an zu prickeln und unterbrach somit meine Gedanken. Als ich von meinem Spiegelbild hinter mich sah, begegneten mir vier Augenpaare. Ich fokussierte mich auf das Augenpaar, das meinen so sehr glich.

„Rick, hör auf mich anzustarren. Mir geht's gut.", sagte ich ohne von meinem Tun abzulassen. Ein letzter brennender Strich über die Wunde und ich war fertig. Seufzend warf ich das Kupex in den Mülleimer.

„So siehst du aber nicht aus."

„Immer noch besser als deine Freundin.", erwiderte ich trocken und drehte mich um. Rick sah mich natürlich immer noch an, wie er es immer getan hatte und auch immer tun würde. Wie ein großer Bruder, der sich sorgen machte um seine kleine Schwester. Vor ein paar Stunden wäre ich über diesen Blick noch froh gewesen, im Moment ging er mir damit gewaltig auf die Nerven.

„Ich werd' dich nicht fragen was das sollte oder dich fragen ob du den Verstand verloren hast. Ich werd' dir auch nicht sagen das du ein riesen Idiot bist. Genauso wenig wie ich Carl übers Knie legen werde, weil... seien wir Mal ehrlich: Er ist stärker als ich."

Ricks Mundwinkel zuckte und Carl gab ein belustigtes schnauben von sich, bevor er traurig auf den Boden vor sich starrte.

„Hey.", sagte ich beschwichtigend und kam einen Schritt auf ihn zu. Sein Blick hob sich und er sah mich fast schon wie ein geschlagener Welpe an.

„Das war sehr Mutig was du getan hast und vermutlich war es uns nur möglich Negan zu überwältigen, weil du ihn aus der Fassung gebracht hast."

„Abraham ist wegen mir-„

„Nein!", unterbrach ich meinen Neffen bestimmt und legte ihm beschwichtigend eine Hand auf die Schulter. Es war mir klar gewesen, das Carl sich die Schuld gab, aber die Wahrheit war, dass Negan auch ohne Carls Rambo Nummer, einen von ihnen getötet hätte.

„Es ist Niemand daran schuld, klar? Negan hat den Schläger geführt. Also hör auf dir die Schuld an etwas zugeben was unausweichlich war, okay?"

Carl hatte meinen Worten gelauscht und ich sah in seinen Augen, dass sie Wirkung zeigten. Er nickte kurz und schenkte mir ein kleines Lächeln. Das Rick eine gewisse Mitschuld an dem Tod von Abraham traf, sagte ich nicht, wusste ich doch, dass jeder hier im Raum sich dessen bewusst war.

„Also...", sagte ich bestimmt und drehte mich zu meinem Bruder und Daryl um, „Wir sollten lieber sofort entscheiden wie wir weiter vorgehen.", sagte ich nüchtern. Eine Bewegung aus meinem Augenwinkel ließ mich zur Tür sehen und ich funkelte die Person die rein gehumpelt kam wütend an.

„Leg dich sofort wieder hin!", sagte ich streng, was Michonne nur mit einem spöttischen Lächeln erwiderte.

„Sorry, aber mir tun alle Knochen weh. Das macht es etwas schwer zu liegen.", sie wand sich an Rick und ignorierte mein eingeschnapptes Schnauben. Vielleicht lag es an dem Kleid, ich konnte mich in dem Aufzug auch nicht ernst nehmen.

„Was, wenn sie sich vorbereiten?"

Rick begegnete ihrem Blick fest und sagte, wie nur ein Anführer sprechen konnte: „Wir lassen sie nicht, wir tun das, was sie nicht erwarten... Wir werden all unsere Leute hier versammeln... in zwei höchstens drei Tagen... und schlagen los, mit allem, was wir haben. Wir brennen ihre Bude nieder, dann ist die Sache vorbei... Außerdem haben wir einen Vorteil..."

Er sah zu mir und auch alle anderen Blicke schwenkten in meine Richtung, Stirnrunzelnd sah ich von Rick zu den anderen.

„Äh was...? Wollt ihr mich als Druckmittel benutzen?", das sollte nur ein Scherz sein, allerdings kam einen kurzen Moment Angst in mir auf, das dies doch passieren könnte. Furcht ließ Menschen oft anders Handel, als man es von ihnen erwartete. Rick schüttelte jedoch zu meiner Erleichterung den Kopf.

„Du kennst Negans Unterschlumpf. Seine Männer-„

„Woa! Stopp, Rick!", unterbrach ich ihn schnell und machte einen Schritt auf ihn zu, „Ja ich kenne Sanctuary aber was seine Männer angeht... Ich kenn nicht jeden. Es gibt Außenposten von denen ich nicht genau weiß wie viele Männer dort leben und auch was seine Waffen angeht, hab ich schon seit längerem den Verdacht, dass er nicht alles in der Fabrik lagert."

„Trotzdem kannst du uns helfen... Du willst uns doch helfen?"

Ricks frage ließ mich geschockt dreinblicken und einen Moment später zischte ich: „Natürlich. Das du das Überhaupt fragst."

„Tut mir leid... ich musste das fragen. Du warst lange Zeit bei ihnen-„

„Ja, und die letzten Tage waren kein Zuckerschlecken. Ich wurde Bestraft für den Versuch abzuhauen... und auch dafür das ich Negan mit Morphin außer Gefecht Gesetz habe."

Rick und auch die anderen sahen mich verwirrt an, doch dann schien zumindest Rick wieder Negans Wahnsinnige Rede einzufallen.

„Du hast was?", die Frage kam von Carl.

„Ja... nachdem du und Daryl weg ward, wurde es etwas... ungemütlich. Ich hab mich nur gewehrt. Aber dazu später. Ich würde viel lieber endlich erfahren, woher ihr von seinem Backup-Team wusstet und da wäre noch eine Sache die mich echt nicht loslässt... Dwight, er hat, als ich in dem Loch festsaß, sich echt komisch verhalten."

Jesus grinste mich an, was mich die Stirn argwöhnisch graus ziehen ließ. Was gab es da zu grinsen?

„Nun, irgendwie hast du dir die Frage schon selber beantwortet."

Jetzt musste ich wohl vollkommen verwirrt aussehen, denn auch Carl konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.

„Was-?"

„Dwight hat uns gesagt wie viele Männer Negan in der Siedlung stationiert und sein seltsames verhalten, lag wohl daran, dass unser Robyn Hood hier, Dwight gedroht hat, solltest du drauf gehen, würde er ihm auch noch den Rest seinen Gesichts grillen."

„Robin Hood?", fragte ich, ahnungslos wen er damit meinte.

Rick der ein leichtes Lächeln auf den Lippen hatte sah zu Daryl, der mit verbissener Miene auf den Boden sah.

„Echt jetzt?", fragte ich ebenfalls belustig und schüttelte über den schweigenden Mann vor mir amüsiert den Kopf.

„Okayyyy... Danke schätze ich. Ohne deine Drohung wäre ich wohl verhungert, naja... oder so was in der Art."

Vermutlich hätte ich doch irgendwann das Hundefutter gegessen, auch wenn ich mich danach gleich übergeben hätte.

Ein kurzes Nicken war das einzige was ich als Reaktion bekam. Ich wand mich wieder zu Rick: „Aber wieso sollte Dwight euch helfen... oder besser gesagt weshalb sollte er sich wieder dem Zorn von Negan stellen?"

„Naja, Negan hat ihm ja echt zugesetzt... aber der ausschlaggebende Punkt ist wohl seine Frau. Außerdem weiß Negan ja nicht das Dwight nicht auf seiner Seite kämpft"

Ich nickte kurz und meine Gedanken wanderten zu Sherry, die auf Dwights Anwesenheit immer Reagierte als würde sie körperliche Schmerzen erleiden. Ob sie ihn noch liebe? Schuld war etwas, was einen auf ewig Verfolgen konnte, doch fühlte Sherry sich schuldig?

Kopfschüttelnd und mit einem leisen Seufzen wand ich mich wieder an die Menschen vor mir: „Klasse, also haben wir einen Spion. Das kann nur von Vorteil sein. Aber bevor wir weitere Schlachtpläne schmieden, kann mir einer von euch andere Kleidung geben. Scheiße, ich muss aus diesem Kleid raus."

Wie automatisch musterte mich jeder der fünf Personen, als würde ihnen erst jetzt auffallen das ich ein blutgetränktes Sommerkleid trug.

„Wessen Blut ist das?", fragte Carl, die Frage die sich wohl gerade jeder stellte, denn sie sahen mich jetzt alle interessiert an. Ich rollte mit den Augen, weil ich fand dass wir im Moment andere Probleme hatten.

„Wie Negan dir schon gesagt hat, Rick, wollte ich ein zweites Mal abhauen und wie schon beim ersten Mal ging das in die Hose... Drei Spinner wollten-„, ich stockte.

Ja, was wollten sie? Mich vergewaltigen? Töten? Vermutlich beides.

„Sie haben mich angegriffen und Negan kam dazu. Er hat mich gerettet.", beendete ich die Erzählung in der allerkürzesten Fassung. Was brachte es mir ihnen zu erzählen, das diese Typen mir an die Wäsche wollten? Auf mitleidige Blicke hatte ich keinen Bock auch wenn Rick mich trotzdem seltsam ansah.

Er wusste früher immer wenn ich ihn anlog oder was verheimlichte.

„Warum?„

„Warum was?", fragte ich Rick, der mich immer noch aufmerksam musterte. Ich wusste nicht was er meinte.

„Warum hat er dich gerettet?"

Ich sah ihn verwundert an und einen Moment musste ich mir selbst diese Frage stellen. Die Antwort darauf gefiel mir überhaupt nicht.

„Ich schätze, weil ich... Naja, weil ich Ärztin bin-„, ich verstummte als ich Ricks Blick sah und schenkte ihm ein weiteres Augenrollen, „und weil er mich anscheinend mag. Gott verdammt Rick, hör auf mich so anzusehen."

Rick sah mich an als wäre ich gerade aus einer Klärgrube gestiegen. Er sagte mit leicht ungläubigen Ton, dem von seinem angeekelten Blick begleitet wurde: „Er mag dich? Ich dachte die einzige Liebe wär dieser bescheuerte Baseballschläger?"

„Fuck, habt ihr sein Gelaber mitbekommen?", warf Daryl ein, als könnte er es immer noch nicht fassen. Nun vielleicht wollte er auch geschickt das Thema wechseln.

„Ja, was sollte das überhaupt?", sagte nun Carl und sah mich an, als hätte ich die Antworten auf all seine Fragen.

Ich schnaubte und verschränkte die Arme abwehrend vor meiner Brust.

„Also erstens hab ich nichts von Liebe gesagt, Leute! Und zweitens ist das sein übliches Gelaber... Seine Art von... Humor-"

„Zum Totlachen.", warf Daryl sarkastisch.

„Können wir bitte, nach dem ich mich umgezogen habe, Negan Psyche Analysieren?", fragte ich jetzt in ungeduldigen Ton, weil ich nichts sehnlicher wollte, als eine Minute Ruhe von all dem Lärm. Nur für eine Stunde den Namen Negan nicht mehr hören zu müssen.

„Komm mit! Ich-„

„Vergiss es!", unterbrach ich Michonne prompt und sah sie so streng es mir möglich war an, „Du gehst wieder ins Bett. Hier wird bald die Hölle ausbrechen und da wirst du deine Kräfte noch brauchen."

Sie wollte wohl zuerst wiedersprechen, sah aber dann nach kurzem Überlegen ein, das ich wohl Recht hatte.

Wir standen kurz vor einem Krieg.

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