Kapitel 3 - Die Savoirs
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„Sie verkörpern alles was ich hasse, aber Ihr Unterhaltungswert ist hoch."
Califonication, Season 4
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Ein klopfen an der Tür ließ mich aufschrecken. Fuck und ich hatte es gerade geschafft einzuschlafen. Müde und so wie ich war in Slip und Shirt ging ich an die Tür.
Simon, wer auch sonst, stand vor meiner Tür und grinste mich an, wobei sein Blick nicht noch offensichtlicher über meinen Körper gleiten könnte.
„Kommst du? Wir müssen los. Wird ein riesen Spaß."
„Year!", gab ich trocken von mir und wollte ihm schon die Tür vor der Nase zuschlagen, allerdings lehnte er sich gegen den Türrahmen, so dass ich sie nicht mehr zubekam.
Augenrollend ließ ich es bleiben und nahm mir noch immer etwas schlaftrunken meine schwarze Jeans, die ich mir schon bereitgelegt hatte und meinen Waffen Gürtel. Das Schwarze verwaschene Top ließ ich an und schnappte mir nur noch meine Lederjacke und die Arzttasche. Meine Haare ließ ich wie immer offen.
Negan mochte sie offen und wenn man sonst schon nicht tat was er sagte, dann tat man ihm wenigstens den kleinen gefallen die Haare offen zutragen. Mir war das gestarre lieber als die dauernden Drohungen, die ihm mit der Zeit nicht auszugehen schienen.
Ich zog beim Hinausgehen meine Jacke an und prüfte noch einmal ob alles an Ort und Stelle war. Jagdmesser linke Hüfte, check. Browning mit Schalldämpfer an der rechten Hüfte, check. Wurfmesser im rechten Stiefel, check. Arztkoffer, check.
Noch einmal fuhr ich mir müde durch meine dunklen Haare ehe ich Simon folgte.
Unten in der Halle warteten weit weniger als ich dachte, was nur bedeuten konnte das die anderen schon vorgefahren waren, um die Straßen zu Alexandria und somit den einzigen Ausweg zu versperren. Die meisten hier fuhren tierisch auf dieses Katz und Maus spiel ab, denn was brachte einem heut noch wirkliche Freude.
Seufzend ging ich auf den Truck zu, wo auch schon Negan stand und letzte Befehle an Simons Männer gab. Er sah in seiner Lederjacke und der dunklen Jeans nicht nur gut aus. Nein, er sah gefährlich aus und das wusste er. Lächelnd kam er auf mich zu, Lucille über die rechte Schulter gelehnt.
„Bereit? Ihr wisst was eure Aufgabe ist. Lexi, wenn du bei Dwight bist sorg' dafür dass er keinen von denen umbringt. Ich will am Ende alle versammelt haben."
„Verstanden Negan.", sagte ich was er mit einem Lächeln zu kenntnisnahm und mich vorbei ließ, wo ich mich auf die Rückbank zu Simons Leuten quetschte.
Trotz dass die Sonne schien, merkte man wie langsam der Winter näher rückte. Es war kalt, aber vielleicht empfand ich das auch nur so neben den Saviors und Simon selbst vor mir auf der Beifahrerseite.
Wir fuhren los und hatten das Gelände schnell hinter uns gebracht. Irgendwo an einer Abzweigung nach Hilltop sollten wir uns mit den anderen treffen, die die erste Straßensperre bildeten. Es war die Straße die die Gruppe zuerst passieren würde.
Ein knacken ließ mich aufschrecken und ich sah zu Simone der eins der Funkgeräte in der Hand hielt.
„Simone? Seid ihr auf dem weg? Einer dieser Hippies aus der Bücherei kommt in eure Richtung. Von Süden Richtung Wald."
Simone sah zu seinem Fahrer der kurz nickte und aufs Gaspedal drückte ehe er auf der nächsten Abzweigung in den Wald bog.
„Verstanden. Wir schneiden ihm den Weg ab.", gab Simon durch. Als wir hielten stiegen alle aus und Simone trat an meine Tür: „Du bleibst hier Prinzessin. Wir wissen ja das dir das Jagen keinen Spaß macht."
„Zu gütig.", gab ich trocken zurück und ließ mich wieder auf meinen Sitz fallen.
Als Simon und seine Männer verschwanden hörte ich nur vereinzelndes knacken, das aus dem Wald kam und das plötzlich leise Symbolische Pfeifen, mit dem sich die Saviors im Wald bemerkbar machten.
Mir kam keine Minute in den Sinn zu flüchten. Ich wusste was passierte wenn sie einen wieder einfingen. Und die Saviors bekamen immer ihre Beute, auch jetzt als Simon aus dem Wald trat wusste ich, sie hatten den Hilltoper gefunden. Ich kannte ihn nicht, was nichts bedeutet anhand der Tatsache, wie lange ich schon nicht mehr in Hilltop lebte. Sie zogen ihn zum Wagen und luden ihn hinten in den Kofferraum. Der Kerl beschwerte sich nicht. Er war Ohnmächtig.
Als wir weiter fuhren sah ich von weitem schon die anderen Saviors an zwei Autos stehen die die Straße versperrten.
„Wann kommen wir zu Dwight? Ich hab keinen Bock den ganzen Tag hier herumzusitzen."
„Keine sorge Prinzessin wenn alles nach planläuft bis du in ein paar Stunden bei Dwight und seinen Verletzten. Vermisst du ihn schon? Dachte ja nicht das du auf angebranntes stehst."
„Halt die Klappe Simon." Gab ich nur gelangweilt von mir und sprang sobald der Wagen hielt nach draußen.
Ich sondierte zuerst die Umgebung und kam zudem Schluss, dass dies wohl die ersichtlichste Straße von den Wegen nach Hilltop war. Man hatte alles gut im Blick und sah schon von weitem wenn ein Auto kam. Ich setzte meine Sonnenbrille auf und beobachtete gelangweilt, wie Simon den unbekannten auf die Straße zog und dort liegen ließ. Er war zwar wach aber schon von hier aus konnte ich sehen dass Simon und seine Leute ihm wohl mehrere Rippen gebrochen hatten und auch sein Bein nicht mehr als zu gut aussah.
Mitleid empfand ich nur gering. Die Zeit bei den Saviors stumpfte ab und ich hatte nur selten Exekutionen miterlebt bei denen ich mir wünschte denjenigen zu retten. Und auch wenn es mal passierte, das mein Helfersyndrom mich förmlich anschrie, dem Blutenden vor mir zu helfen, würde dies meinen eigenen Tod bedeuten und das würde weder mir noch dem Gefangen nützen. Also musste ich mit meiner Untätigkeit klar kommen. In dieser Welt war kein Platz für Helden.
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Gelangweilt lehnte ich am Auto und sah schon von weitem das ersehnte Fahrzeug aus Alexandria. Die Saviors ließen sich jedoch nichts anmerken. Für sie waren diese Menschen nichts weiter als Ameisen und das würden sie ihnen auch beweisen.
Ein weißer Camper hielt einige Meter von uns entfernt. Ich beobachtete wie er einige Zeit dort stand ohne dass etwas passierte. Der einzige der sich bewegte war Simon.
Er stellte sich, seine Waffe immer griffbereit, neben dem am Boden liegenden Mann und wartete. Ich seufzte. Dies würde noch ein scheiß langer Tag werden.
Der Camper öffnete sich und vier Personen traten heraus, davon eine Frau und ein Junge im Teenager alter mit Hut. Der Mann der vorne weg ging schien wohl der Anführer zu sein. Er hob die Hände seine MG auf dem Rücken, um zu zeigen dass er keinen Ärger wollte. Idiot. Den Ärger hatte er bereits.
Stirnrunzeln beobachtete ich das Szenario. Irgendwas an dieser Geste fühlte sich vertraut an, doch kam ich nicht drauf was. Der Mann der jetzt, immer noch etliche Meter entfernt, stehen geblieben war, sah abwartend zu Simon.
Der brüllte mit lauter bedrohlicher Stimme zu ihnen rüber, damit sie auch ja alles verstanden: „Das ist einer aus einer Gruppe von vielen anderen die nicht hören wollten.", dabei zeigte er auf den Mann zu seinen Füßen, die Gruppe vor ihm nicht aus den Augen lassend.
„Wir können was aushandeln. Gleich hier und jetzt.", sprach der Typ vorne und meine Vermutung schien bestätigt, das es sich um den Anführer handeln musste.
„Das stimmt! Könnten wir... Gebt uns all euer Zeug. Wir müssen vermutlich einen von euch töten. So is' es nun mal. Aber dann können wir gleich weiter zum Geschäftlichen kommen. Ihr braucht einfach nur zuzuhören."
Simons Stimme drang laut an meine Ohren. Wie oft hatte ich ihn diese Drohung schon aussprechen hören.
Gebt uns euren Scheiß oder sterbt. Dies ist die neue Weltordnung.
„Jaaaa...", sprach der Typ gedehnt und anhand seiner Worte konnte ich nur erahnen wie er abfällig zulächeln begann, „Mit diesem Deal sind wir nicht einverstanden. Denn eigentlich wollte ich euch um all euer Zeug bitten..."
Ich horchte auf und hob überrascht über so viel Dreistigkeit eine Augenbraue. War das sein ernst?
„Nur glaub ich nicht dass ich einen von euch töten muss. Nicht noch mehr.... von euch.", seine Stimme klang fest und jedes Wort sprach er langsam und laut aus, als hätte er angst wenn er zu schnell sprach würde es Simon nicht verstehen.
Ich schmunzelte Leich und sah weiterhin in Richtung Camper. Dachte er wirklich dass es so ablaufen würde?
Anscheinend wurde es auch Simon zu blöd, denn er gab Steven ein Zeichen, der daraufhin den Hilltoper mit Farbspray markierte.
„Tut mir leid. Mein Deal ist der einzige Deal. Wir verhandeln nicht."
„Dann fahren ich und meine Leute wieder.", sprach der Typ ruhig und trat den Rückzug an. Es lief genauso wie Negan es vorausgeahnt hatte.
„Okay mein Freund.", sprach Simon, als wären sie tatsächlich alte Freunde, die sich zufällig auf dem Nachhauseweg über den Weg gelaufen waren.
„Es gibt viele Wege dahin wo ihr hinwollt."
„Soll dieser Tag euer letzter auf Erden sein.", rief der Anführer und ich konnte über so viel Dummheit nur den Kopf schütteln. Sie wussten anscheinend wirklich nicht mit wem sie es gerade zu tun hatten.
Und damit meinte ich nicht Simon. Nein... Ich meinte die Saviors. Sie waren viele. Selbst ich wusste nicht genau wie viele genau, da einige Außerhalb ihr Lager hatten, doch mussten es weit mehr über 200 sein. Sanctuary war nur sowas wie eine Anlaufstelle um Kriegsrat zuhalten.
„Ist das sein scheiß ernst!?", kam es von mir, wobei nur Steven mir Beachtung schenkte, indem er mir ein amüsiertes Grinsen schenkte.
„Lass sie doch in dem glauben, Lexi."
Augenrollend wand ich mich wieder zu dem Geschehen, dabei Steven ignorierend, der sich neben mich an den Wagen lehnte.
„Nein! Aber gut das du das zur Sprache bringst. Überleg mal... Was wenn es der letzte Tag auf Erden für dich wäre? Für Jemanden den du liebst? Wenn es so wäre, vielleicht solltest du dann besonders nett zu den Leuten im Wohnmobil sein...? Denn man weiß ja nie.", Simon schnipste einmal mit seiner Hand und lachte leise, „Kann schnell gehen. Seit nett zueinander. Wie du gesagt hast. Als wär heut euer letzter Tag auf Erden."
„Tut ihr das auch.", sagte der Mann ernst und stieg mit den anderen wieder in den Camper. Keine Sekunde später fuhren sie auch schon los.
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Wir stiegen ebenfalls ein um zu Dwight zu fahren. Simon unterhielt sich mit Straßensperre #2, die uns ein Signal geben sollten, sobald der Camper erneut einen neuen Weg suchen würde.
Wir fuhren derweilen zu Straßensperre #3 um diese zu passieren und ein paar Männer dort zu lassen. Simon würde mich bei #4 raus lassen wo auch Dwight war mit seinem Verletzen und den Geiseln.
Bei Straßensperre #3 musste ich zugeben, dass diese wirklich einfallsreich war. Eine Beißerkette. Wirklich originelle.
Bei #4 angekommen sprang ich auch schon sofort raus, damit Simon weiterfahren konnte, da er den Hilltoper an Straßensperre #5 als kleines Präsent drapieren wollte.
Ich hatte nur am Rande mitbekommen, wie sie irgendwas von Baumstämmen und Brandbeschleuniger faselten.
Der Einfallsreichtum der Saviors war für mich nichts Neues und deshalb auch nicht sonderlich überraschend.
Ich ging auf Dwight zu, der wie immer aussah als hätte er eine billige Halloweenmaske aus einem Ramschladen aufgesetzt. Nur das die verbrannte Haut auf seine linken Gesichtshälfte echt war und das Resultat, wenn man versuchte Negan zu betrügen.
Sie hatten mehrere Autos aufgereiht, so dass man wirklich nicht mehr durchkam. Ich ging an einem der Trucks vorbei und trat zu dem Laster, wo auch schon Dwight stand.
„Grimes, wurde ja auch Zeit."
„Du mich auch Dwight. Wer ist verletzt?", fragte ich gelangweilt und hielt nach einem möglichen Patienten Ausschau.
„Carlos. Der Idiot hat sich das halbe Bein an einem Autofrack aufgeschlitzt."
Ich sah in die Richtung in die Dwight zeigte und erblickte den Truck an dessen Reifen wohl Carlos lehnte und vor sich hin blutete.
Ich ging auf ihn zu, meinen Koffer in er Hand und machte mich routiniert an die Arbeit. Die Saviors hatten ein Talent sich regelmäßig aufzuschlitzen, weswegen ich auch nie aus der Übung kam.
Als ich fertig war gab ich ihm noch eine Injektion Penizillin und half ihm in einen der Wagenzusteigen. Als ich mich umdrehte zuckte ich sogleich zusammen.
„Fuck. Dwight. Heb dir das für Halloween auf."
„Fickt dich, Grimes. Sie dir lieber den Redneck hinten im Laster an. Will nicht das er abkratzt bevor der ganze Spaß beginnt."
Schnaubend ging ich an ihm vorbei auf den Laster zu, den Dwight mit schnellen Schritten vor mir erreichte und genervt die Tür öffnete, sodass ich in den Laderaum schauen konnte.
Das einzige was ich wirklich erkennen konnte waren zwei Frauen und Zwei Männer wobei der eine ziemlich stark aus einer Wunde an der Brust blutete.
Mit einem schnellen Blick stellte ich fest, dass er der einzige Verletze war und es sich um einen glatten Durchschuss handelte.
Ich nickte Dwight kurz zu, der den Fremden packte und aus den Wagen zog.
„Hey, ein bisschen sanfter du Grobmotoriker oder willst du das er verblutet."
Dwight schnaubte nur und drückte den Fremden wieder auf die Knie, was nicht allzu schwer schien, da dieser durch den Blutverlust enorm geschwächt war.
Seine Hände waren gefesselt und er hatte einen Jutesack auf dem Kopf.
„Nimm ihm das Ding ab."
„Wieso. Ich hab ihm an der Schulter getroffen. Nicht in der Fresse."
„Oh... neidisch er könnte hübscher sein als du."
„Fick dich, du miese Bitch.", schrie Dwight und ließ den Fremden los, ehe er auf mich zulief. Meine Hand lag schon an meiner Linken Hüfte und hatte das Messer im Griff als uns mehrere kontrollierte Schüsse innehalten ließen.
„Das Signal. Sie kommen in unsere Richtung.", rief jemand zu uns rüber.
Ich Lächelte leicht und nahm eine normale Haltung an.
„Tja Dwighty-Boy, schätze dein Typ wird gefragt.", sagte ich spöttisch und machte Dwight demonstrativ Platz damit er an mir vorbei gehen konnte. Der Verwundete wurde mittlerweile von einem der anderen Männer festgehalten, die den Laster bewachten.
Dwight trat an mich ran und wollt wohl bedrohlich wirken.
„Das ist noch nicht vorbei.", raunte er mir zu. Ich schenkte ihm nur ein müdes Lächeln.
Er ging an mir vorbei und stieg wie einige andere auf die Autos, um zu zeigen wie viele sie waren und um auch besser den Camper im Auge zu behalten. Von weitem hörte ich weitere Schüsse die von der Zombiestraßensperre kommen musste.
Ein weiteres Signal.
Ich ignorierte den Trubel um mich herum und zog dem fremden die Kapuze vom Kopf. Ich brauchte nur wenige Sekunden um mir sein Gesicht einzuprägen, was ich zugeben musste, gar nicht so schlecht anzusehen war. Jedenfalls angenehmer als das von Dwight.
Was ihn und mich betraf so hatte unser Disput schon vor seiner Entstellung angefangen. Er war der Scheißkerl, der damals dafür verantwortlich war, dass Negan mich schnappen konnte. Doch das war es nicht, weswegen wir uns so leidenschaftlich hassten. Als er floh und seine Frau Sherry, die eigentlich Negan gehörte und auch Amy, Sherrys Schwester, mitnahm, brachte dies wohl das Fass zum überlaufen. Vor allem als beide wieder angekrochen kamen ohne Amy... Ich hatte Amy gemocht.
Sherry hatte mir in einem ihrer schwachen Momente erzählt was mit Amy passiert war und auch das sie einen Typen beklaut hatten, der sie nach Alexandria bringen wollte. Anhand der Beschreibung schätzte ich mal, dass dieser Typ vor mir kniete und den Boden vollblutete.
Das Schicksal ist ‚ne miese Bitch.
Ich konzentrierte mich auf die Wunde die wie ich feststellte wirklich ein Durchschuss war und kramte in meinem Koffer nach Desinfektionsmittel und Verbänden.
„Das wird jetzt kurz brennen."
Er zuckte zurück und wäre fast umgefallen hätte ich ihn nicht an der anderen Schulter festgehalten.
„Was soll der Scheiß. Fass mich nicht an.", brummte er und seine Stimme schien angenehm rau.
„Du wirst verbluten wenn ich das nicht behandle."
„Wieso? Ihr bringt uns doch sowieso um.", sagte er gepresst und sah mich fest an. Seine Augen waren Blau.
„Du kannst jetzt sterben mit dem Unwissen ob du es vielleicht doch Geschäft hättest oder du hörst auf so stur zu sein und lebst noch ein wenig länger.", sagte ich trocken bedacht nicht zu laut sprechen, so das keiner der anderen mich hörte.
Der Typ sah mich eine Sekunde verwirrt an, ehe er wieder Funken sprühte. Allerdings zuckte er diesmal nicht zurück als ich seine Wunde desinfizierte. Genau genommen zuckte er überhaupt nicht, obwohl das Desinfektionsmittel brennen musste wie die Hölle. Hut ab Redneck, dachte ich mir und begann die Wunde abzudrücken, womit ich den Großteil der Blutung stoppte. Den Verband schlang ich um seine Schulter und zog sie fest. Seine Haut war kalt und feucht. Er war Hypoton, was dem hohen Blutverlust zu verschulden war.
Er ließ mich keinen Moment aus den Augen und schien jede meiner Bewegungen und Handgriffe genauestens zu verfolgen. War wohl einer von der Misstrauischen Sorte, dachte ich mir und musste leicht schmunzeln, was ihn nur noch wütender dreinblicken ließ.
Ich wollte gerade den Verband ein letztes Mal prüfen, dabei den stechenden Blick von dem Fremden bewusst ignorierend, als plötzlich Dwight neben uns stand und ihn, zum Glück, an der anderen Schulter zugreifen bekam. Was das ganze allerdings nicht besser machte.
„Fuck, Dwight ich war noch nicht fertig!"
„Was ist Grimes? Willst du ihn noch bemuttern. Das Händchen halten? Er blutet nicht mehr. Aufgabe erfüllt.", und damit zog er ihm wieder den Sack über den Kopf und warf ihn in den Wagen zu den anderen Gefangenen.
„Du Mieser..."
„Lexi, genug."
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