Kapitel 22 - In der Falle

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Hey Kinder der Nacht <3

Also hier bin ich wieder. Diesmal ist das Kapitel etwas kürzer dafür gibt es aber gleich am Mittwoch wieder ein neues:D

Danke noch mal an alle neue Favo's und Review-Schreiber. Freu mich immer wie ein Irrer wenn mein Handy blinkt;D

Wer hat eigentlich alles immer noch den Ohrwurm Easy Street von der letzten Folge im Kopf!!! Ich bekomm das Lied echt nicht mehr weg :D Ich Summe es sogar unbewusst. Das ist wahre Folter =)

Wünsch euch viel Spaß und ‚ne schöne Woche <3

CharlyXO

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Zischend atmete ich Sauerstoff in meine Lunge und fing augenblicklich an zu husten. Mein Mund war Staub trocken und die Luft eisig. Mein Hals fühlte sich an, als würde ich Stacheldraht schlucken.

Ich öffnete meine Augen und schloss sie gleich wieder stöhnend. Durch meinen Kopf zuckte ein stechender Schmerz, der mich veranlasste mich auf die Seite zu drehen und meine Wange gegen das kaltnasse Metall des Lasters zupressen.

Die Sonne war hinter den Wolken hervorgekommen und stand nun hoch oben am Firmament und strahlte auf mich herunter. Was nicht sonderlich viel nutzte, bei der Kälte die meine Glieder versteifen ließ. Ich war bis auf die Knochen durchnässt und zitternd lag ich auf dem ebenso kühlen Metall. Meine Haare klebten wie ein Helm an meinem Kopf und ich spürte die schmerzhaften Schusswunden an meinem Körper. Sie brannten und spannten von dem geronnen Blut, das an mir klebte.

Meine Augen öffneten sich wieder und ich erinnerte mich wo ich war.

Scheiße.

Stöhnend richtete ich mich auf und sah über die Kreuzung des Highways.

Scheiße, wie lange war ich bitte weg gewesen? Die Beißer drängten sich immer noch stöhnend und geifernd um den Laster. Grapschend und beißend streckten sie sich in die Höhe.

Hat sich vermutlich rumgesprochen, dass es hier etwas zu holen gibt, dachte ich bitter und robbte etwas zu dem linken Rand über den ich vorsichtig rüber spähte. Ich schätze ungefähr 30 Walker die sich um den LKW versammelt hatten und ein monotones Ächzen und Stöhnen von sich gaben.

Ich lehnte mich wieder nach hinten und ließ mich kraftlos auf den Rücken fallen.

„Fuck...", krächzte ich.

Wie viele Stunden lag ich hier schon? Gavin und Jared hatten bestimmt schon Sanctuary erreicht und waren nun wieder mit Negan im Schlepptau auf den Weg hier her. Das bedeutet... Es war alles um sonst.

Der Plan. Der Kampf. Die Küsse...

„FUCK.", schrie ich und verdeckte meine Augen mit den Händen.

Warum bin ich nicht einfach dort geblieben, dachte ich bitter und sah wieder Richtung Himmel. Ich hätte einfach mitspielen sollen. Was war dabei? Sherry tat dies auch, obwohl sie vorher verheiratet war. Amber... nun Amber hatte es auch so getan, aber sich später in Matt verliebt. Sein Pech, wie sich herausstellte. Und die anderen... Wenn ich jetzt so darüber nachdachte war Sherry die einzige die einen Schubser gebraucht hatte um Negan zuzustimmen. Alle anderen sahen es wohl eher als Bonus das sie Negan bekamen und gleichzeitig nicht mehr arbeiten mussten. Scheiße, vermutlich liebten sie ihn wirklich. Genauso wie einige in der Fabrik Negan als ihren Erlöser ansehen.

Gedankenverloren schüttelte ich den Kopf, hielt aber gleich wieder in der Bewegung inne, da ein stechender Schmerz durch diesen zuckte.

„Verdammt, nie wieder XTC.", murmelte ich zu mir selbst und schloss resigniert die Augen.

Ich wusste nicht ob ich wieder eingeschlafen war oder doch eher das Bewusstsein verlor, doch ein lauter Knall ließ mich panisch aufschrecken und mein Körper schwankte gefährlich als ein starker Schwindel mich erfasste. Stöhnend griff ich mir an den Kopf, um keine Sekunde später mich über den Rand zu beugen und mich lautstark zu übergeben.

Fuck off.

Ich würgte und strich mir mit zusammengekniffenen Augen die Haare aus der Stirn. Magensäure brannte mir in der Kehle und der Geschmack entlockte mir ein erneutes würgen. Als ich meine Augen wieder öffnete und in die Beißer Horde blickte, musste ich wieder schmerzhaft aufstoßen. Einiges von meinem Erbrochenen war auf einem der Beißer gelandet und wirkte abartig skurril in dieser Situation.

Krampfhaft zog sich mein Magen zusammen aber es kam nur noch Magensäure. Ich hatte schon seit über 24 Stunden nichts mehr gegessen und wenn ich richtig überlegte, würde ich wohl wenn nicht bald jemand kam die ersten Anzeichen von Dehydration zeigen.

Angeekelt wischte ich mir mit dem Handrücken über den Mund und riss mich zusammen die Übelkeit zu unterdrücken. Auch wenn das bei dem Anblick der sich unter mir bot nicht leicht war.

Müde lehnte ich mich wieder zurück bis mir ein Geräusch zu Ohren kam, das immer lauter durch das Gestöhne der Beißer drang.

Jetzt erinnerte ich mich auch wieder an den Knall der mich geweckt hatte.

Hecktisch hob ich meinen Kopf und sah gerade aus zu dem Highway der nach Sanctuary führte.

Scheiße.

Mein Herzschlag beschleunigte sich und ich spürte wie ein zittern durch meinen Körper ging. Wie gebannt sah ich auf die Straße die sich eine Mile vor mir ersteckte und runzelte die Stirn. Außer ein paar Autofracks befand sich nichts auf der betonierten Strecke. Kein kleiner schwarzer sich bewegender Punkt der immer Größer wurde. Mit immer noch gerunzelter Stirn wand ich meinen Kopf in die Richtung aus der ich das Geräusch vermutete und sah links von mir zu der Abzweigung nach Hilltop und Alexandria.

Gebannt sah ich auf die zwei Wagen, die sich die Straße entlang schlängelten und mein Atem stockte als diese einige Meter weiter von meiner Insel, die Umringt von Untoten war, hielten.

„Oh Mann...", murmelte ich uns sah wie mehrere Menschen ausstiegen, ihre Waffen im Anschlag.

„Lexi?"

Rick sah zu mir auf und wirkte geschockt und besorgt zugleich. Meine Miene hingegen wurde durch ein erleichtertes Auflachen erhellt.

„Scheiße, du weiß gar nicht was für ein verdammt gutes Timing das ist.", rief ich ihm zu und sah zu der Gruppe von denen ich einige wiederkannte.

Michonne stand neben Rick ihr Samurai Schwert kampfbereit in der Hand. Daneben befanden sich der Rotschopf, die Latina und der Vokuhila, die ich noch von der Lichtung her kannte. Auch Daryl stand neben Rick und sondierte mit konzentrierter Miene die Lage, seine Armbrust vor sich schussbereit.

Tara und Carol sowie ein dunkelhäutiger Mann mit einem Stab waren ebenfalls aus dem zweiten Wagen ausgestiegen.


Was mich jedoch wirklich überbrachte war, das Jesus in mitten der kleinen Gruppe stand und zu mir hoch Grinste.

„Die Geschichte, wie du auf den Laster kommen konntest, würde ich wirklich gerne hören.", rief er und ich verdrehte die Augen.

„Glaub mir... Willst du nicht.", gabt ich von mir, was Jesus aber nicht hören konnte das es einem Murmeln gleich kam.

„Wenn wir sie einen nach dem anderen nieder machen, könnten wir eine Lücke frei bekommen.", sprach Daryl und warf mir einen kurzen Blick zu. Er wirkte angespannt und auch Rick sondierte die Lage nun mit ernster Miene.

„Wie lange sitzt du schon da oben?", rief mir Rick fragend zu und ich bemerkte seinen ernsten Ausdruck der dem Weg Richtung Sanctuary galt.

„Keine Ahnung. Schätze mal ein paar Stunden... Negan müsste schon auf dem Weg sein."

Ich versuchte meine Stimme stark und gleichgültig klingen zulassen. Es gelang mir nicht wirklich. Um weiter die Toughe zu spielen war ich zu müde und geschwächt. Außerdem war ich von Beißern eingekesselt, also konnte es mir keiner verübeln das mein Gemütszustand allmählich seinen Tiefpunkt erreichte.

„Okay, dann los. Wir sollten nicht zu lange hier mitten auf der Kreuzung stehen bleiben."

Die Gruppe machte sich daran nach und nach einzelne Beißer anzulocken und diese ihre Waffen in den Schädel zu rammen. Es war seltsam dem ganzen zuzusehen und hier oben untätig sitzen zu müssen. Ich sah Rick wie er einen nach dem anderen seine Axt in den Schädel rammte. Daryl schoss ebenfalls mit seinen Pfeilen um sich und ich war beindruckt mit welcher Präzision er die Köpfe der Beißer traf. Schmunzelnd musste ich daran denken das Dwight niemals so gut werden würde, egal wie lange er übte.

Ich sah über die Gruppe, die allmählich etwas ins Schwitzen kam. Die Vorderseite des LKW wurde nur noch von einer kleinen Schar Beißer umzingelt, trotzdem konnte ich noch nicht hinunter ohne zu riskieren gebissen zu werden. Schnauben sah ich über den Rand des LKW's und mein Blick blieb an meinem Rucksack hängen der immer noch vereinsamt auf dem Boden Lag. Daneben meine Waffe... Waffe, schoss es mir durch den Kopf und ich sah mich auf dem Dach des Schwertransporters um. Hatte ich nicht ein Messer gehabt?

Mein Blick blieb recht von mir hängen und ich sah das Jagmesser mit dem eingearbeitet Schlagring gefährlich nah am Rand liegen. Ich konnte wohl von Glück sprechen, dass ich nicht im Schlaf vom Laster gefallen war.

Ich kroch auf mein Messer zu und steckte es in die Lederscheide an meinem Gürtel. Ich sah wieder in die Richtung von Ricks Gruppe und erstarrte. Keuchend sah ich den Highway hinunter, wo ein reflektierter Sonnenstrahl ganz am Ende der ersten Kurve zuerkennen war. Er bewegte sich.

„Scheiße.", fluchte ich zitternd und rief ohne den Blick von dem funkelte sich bewegenden Punkt wegzuschauen nach Rick.

„RICK!"

Rick schreckte auf und auch die anderen sahen in meine Richtung. Wie gebannt sah ich ein letztes Mal Richtung Highway und ich spürte wie mir nicht nur Körperlich kalt wurde.

Es war alles umsonst schoss es mir durch den Kopf und ich riss mich zusammen um an den Rand des Laster zu kriechen, wo ich zu Rick sah der von seiner Position aus, die näher kommenden Autos nicht sehen konnte.

„Ihr müsst weg. Sie kommen."

„Nicht ohne dich.", sagte mein Bruder bestimmt und ich schüttelte den Kopf und sah wieder zu der herannahenden Gefahr.

„Ihr müsst. Es sind zu viele. Es... Scheiße.", keuchte ich und fuhr mir verzweifelt durchs Haar.

Rick ging näher an den Laster und machte sich daran energischer auf die Beißer einzustechen. Ein Beißer näherte sich gefährlich nah seinem rechten Arm, wurde jedoch gleich von einem Pfeil, der durch sein Stammhirn schoss gestoppt.

Daryl fing jetzt ebenfalls an mit einem Jagdmesser auf mehrere Leichen einzustechen.

„RICK! RICK! VERDAMMT HÖR AUF!", schrie ich als auch Paul wieder anfing einen Weg zu mir zu finden. Ich schüttelte den Kopf und sah meinen Bruder eindringlich an.

„Ihr müsst weg... Geht zu Ezekiel.", ich warf Paul einen Blick zu und wusste dass sie sowieso dorthin unterwegs waren. Die Zeit war gekommen.

Ich sah Ricks zögern und Daryl stach weiter auf einige dieser Viecher ein, ehe er aufhörte um die Lage überblicken zu können.

„Haut ab. Wenn er euch hier sieht, seid ihr alle tot.", meine Stimme zitterte und ich hasste mich in diesem Moment dafür, hörte ich mich doch wie ein ängstliches Kind an. Die letzten 48 Stunden machten mich wehleidig und schwach. Schluckend wanderte mein Blick zu den näher kommenden Karavan. Würden sie noch länger hier stehen bleiben, könnten Negan und seine Männer die Gruppe sehen.

„Rick! Bitte.", meine Augen sahen ihn fest an und ich flehte ihn an hier und jetzt der Vernünftige zu sein, „Er wird mich nicht töten. Dich schon."

Rick sah mich an und sein Blick wanderte über meinen zerschundenen Körper. Ich wusste ich musste echt gespenstig aussehen, war ich auch noch total unterkühlt und blass.


„Ich hab Angst was er sonst noch mit dir macht.", sagte er ernst und wich einem Beißer aus, dessen Hirn sich eine Sekunde später über den kalten Boden verteilte.

„Ich komm klar. Okay... Bereitet euch vor.", meine Stimme klang nun wesentlich fester und ich war stolz auf mich das ich das Zittern unterdrücken konnte.

Ein Schnauben ließ mich aufschrecken und ich sah zu Daryl der mich grimmig ansah sich jedoch an Rick wandte.

„Wir können sie nicht hier lassen.", er sah über die Menge die sich immer noch an der Vorderseite sammelte und sagte an mich gewandt.

„Du könntest springen."

Nun entfuhr mir ein schnauben und ich lachte freudlos auf. Er funkelte mich an und zischte: „Was? Willst du einfach aufgeben."

Immer noch Lachend schüttelte ich den Kopf.

„Glaub mir ich würde liebe springen wenn ich könnte, aber im Moment fällt mir sogar das stehen schwer."

Daryl runzelte die Stirn und auch Rick sah mir besorgt entgegen.

„Ich hab ‚ne kleine Schusswunde. Nicht ernstes...", fügte ich schnell hinzu, als ich sah wie Rick zischend die Luft einzog, „Nur ein Streifschutz allerdings komm ich gerade von ‚nem echt miesen Trip runter und ich glaub nicht das ich in der Lage bin auch nur einen Meter weit zuspringen."

Alle sahen sich nun verwirrt an und ich müsste wieder lachen über die Absurdität dieser Situation. Ich hatte es so weit geschafft und dann das.

„Jetzt geht."

„Alexandra."

„SCHEIßE, VERPISST EUCH!", unterbrach ich Rick schreiend und versuchte das brennen in meinen Augen zu ignorieren. Ich musste mir eingestehen, dass Angst nicht im Geringsten beschrieb was ich fühlte. Panik, kam dem schon näher.

Rick warf mir einen letzten prüfenden Blick zu bevor er nickte und Daryl wohl irgendwas zu Rick sagte was dieser mit einem: „Wir haben keine Wahl.", erwiderte.

Paul der bis jetzt ungewöhnlich ruhig dem Geschehen zugesehen hatte legte Rick eine Hand auf die Schulter und nickte.

„Wir kommen und holen dich. Versprochen. Halt einfach nur durch.", sagte Rick mit so viel Intensivität das man nicht anders konnte als ihm zu glauben.

Ich nickte und gab ein erschöpftes: „Okay.", von mir.

Ich sah wieder Richtung Highway und erkannte, dass die Reflektionen Größer wurden.

„Ihr müsst gehen. Ich komm klar.", wand ich mich wieder an Rick und prägte mir ganz genau sein Gesicht ein, wusste ich doch nicht ob ich ihn je wieder sehen würde.

Er nickte ebenfalls und gab seinen Leuten ein Zeichen wieder einzusteigen. Diese warfen mir alle einen kurzen Blick zu ehe sie wieder in die beiden Wagen stiegen. Meine Augen senkten sich und ich sah zu Daryl, der als letztes einstieg und mir noch einen kurzen undefinierbaren Blick zuwarf. Ich erwiderte ihn und versuchte nicht all zu ängstlich dreinzublicken. Er nahm neben Rick am Steuer platz und die Autos setzen sich mit quietschenden Reifen in Bewegung.

Ich schloss ergeben die Augen und rieb mir erschöpft übers Gesicht. Meine Iris richtete sich wieder gerade aus, wo ich jetzt die Umrisse von vier Fahrzeugen, davon ein Militärlaster, erkennen konnte.

Ich ließ mich zurück fallen auf das immer noch nasse Metall, dessen Kälte ich schon gar nicht mehr richtig wahrnahm, war mein Körper eh ein einziger Eisklotz. Mein Blick heftete sich in das trübe Blau des Himmels und obwohl das Licht meinen Augen schmerzte sah ich nicht weg. Wer wusste schon, ob es nicht das letzte Mal sein würde, das ich das Blau des Himmels sah und frische Luft durch meine Lungen strömte.

Eine einzige Frage beherrschte mein Denken.

Ob Negan wohl sehr wütend war?

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