Kapitel 10 - Bye Hilltop, Hello Sanctuary
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„Alexandra! Ich wusste nicht das wir weiteren Besuch haben."
Ich stöhnte genervt auf und sah wie Gregory aus dem Gebäude trat vor dessen Eingang wir immer noch standen. Darwin und Mitch waren abgezogen und holten den Wagen. Rick und seine Leute hatten ihre Waffen wieder weggesteckt allerdings gefiel mir der Blick den Rick mir zuwarf nicht.
„Gregory, ich würde ja behaupte das ich mich freue sie zusehen, allerdings wurde ich dazu erzogen immer die Wahrheit zu sagen."
Gregory überging meine Spitze gegen ihn. Es war kein Geheimnis das ich ihn nicht leiden konnte.
„Was machst du hier. Wir erwarten deine Leute erst in ein paar Wochen."
„Ich bin nicht deswegen hier obwohl ich dich an die Abmachung erinnern soll. Ich bin wegen deinen Gästen hier. Sie hatten eine Verletze und Alex ist mal wieder nirgends aufzufinden."
„Alex war bei mir. Wie du weißt wurde ich vor ein paar Tagen tödlich verwundet und kämpfe immer noch mit den Folgen."
„Tödlich?", ich lachte spöttisch auf, ehe ich weiter sprach, „Ja. Hab davon gehört. Ethan hat dabei sein Leben verloren... Vielleicht ist ja der nächste erfolgreicher."
„Lexi!", Paul sah mich mahnend an. Ich zuckte nur desinteressiert mit den Schultern.
„Ist das eine Drohung?", ich ignorierte Gregorys zischenden Einwurf und wand mich wieder an Paul: „Du weißt dass ich von Gregorys Führungsqualitäten nichts halte."
„Nun hättest du nicht die Seiten gewechselt dürftest du vielleicht noch mitreden was die Führung von Hilltop angeht, aber da du nun zu den Savoirs gehörst... Zu einer Bande von Mördern-„
„Die Seiten gewechselt? So siehst du das also? Du mieses Arschloch! Ich hab das für Jesus und Ethan und die Gemeinschaft getan oder ist dir nicht aufgefallen das ihr immer mehr Zeitaufschübe bekommt. Meinst du Negan räumt euch die von alleine ein oder was?"
„Ich frag mich nur wie du ihn dazu bringst so Gütig zu sein?", fragte Gregory in einem Ton bei dem ich mich gerne übergeben hätte.
Ich hatte schon einen Schritt auf ihn zugemacht als Jesus vor mich trat und mich festhielt.
„Nicht Lexi. Lass ihn reden, du weist wie er ist."
Pauls Worte erreichten mich nur von weitem, da ich immer noch Gregory anvisierte und ihm funken entgegen sprühte. Ja, ich wusste wie Gregory war. Er war ein Heuchler, ein Feigling und grub alles an was nicht auf drei auf den Bäumen war, egal ob diejenige 30 Jahre jünger als er war. Gregory war widerwärtig und in meinen Augen die schlechteste Wahl als Führer von Hilltop. Es war eine Sache von einem der Savoirs beleidigt zu werden, aber eine ganz andere von Gregory, der nie wirklich selbst kämpfen musste, als Negans Schlampe bezeichnet zu werden.
Ich ließ mich von Paul mitziehen Richtung Auto, wo meine Begleiter schon warteten. Rick, Carl, Karottenkopf und diese dunkelhäutige mit den Dreadlocks folgten uns.
„Schon gut. Ich werd' nicht mehr ausrasten. Sorry, war ein langer Tag.", sagte ich und befreite mich aus Pauls festem Griff.
„Für uns alle.", fügte Rick hinzu und blieb mit den Händen in der Hüfte gelehnt stehen.
„Sorry Rick.", sagte ich leise ehe ich hinzufügte, „Wir sehen uns in einer Woche."
Ich umarmte Paul und sah über dessen Schulter zu Rick und Carl, die mich bitter musterten. Ich wusste sie verstanden nicht wirklich, dass ich zurück musste.
„Ich werd' sehen, das eurem Freund nichts passiert.", sagte ich leise zu der Gruppe, die alle nicht sehr glücklich aussahen aufgrund meiner Abreise, auch wenn es bei den anderen von Ricks Gruppe auf Misstrauen basierte.
Rick nickte mir steif zu und ich stieg in den Wagen.
Darwin ignorierte mich und starrte stur geradeaus während Mitch sich auf der Rückbank ausgebreitet hatte.
Ich sah ein letztes Mal zu Rick und Carl, die Letzen die von meiner Familie übrig geblieben waren und hoffte das es nicht das letzte Mal war das ich die beiden sah.
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Die Fahrt nach Sanctuary dauerte die restliche Nacht und den ganzen Tag. Wir kamen an als gerade wieder die Sonne unterging.
Ich hatte etwas im Wagen geschlafen, fühlte mich aber trotzdem als wäre ich vier Tage ununterbrochen Wach gewesen. Als wir das Tor passierten an all den aufgespießten Beißern die sich zum Teil noch bewegten streckte ich mich einmal und spürte meine Knochen knacken.
Fuck, jetzt nur noch ins Bett.
Wir hielten und ich stieg samt Tasche wieder aus. Vereinzelte Männer standen auf dem Hof und aus der Halle drang leise Musik und Stimmengewirr. Ich sah noch einmal zu Darwin und Mitch ehe ich mich auf den Weg in die Büroräume machte. Ich wollte keinem mehr begegnen. Die letzten Tage waren anstrengender als die Monate allein dort draußen. Mein Bruder lebte und ich verspürte seit langem wieder so was wie Glück, allerdings hatte ich Angst er würde etwas Dummes tun. Etwas womit er mich und seine Gruppe in Gefahr brachte.
Ich öffnete die Tür des Treppenhauses und Carson, ein junger Mann mit Brille kam mir entgegen. Er war kein Kämpfer, doch diente er als eine Art Handlanger für Negan. Er erledigte Besorgungen und überbrachte Botschaften innerhalb der Fabrik.
„Lexi, schön dich zusehen. Negan schickt mich. Er will dich sehen."
Ich versuchte mir die leichte Panik nicht anmerken zulassen die mich überfiel.
„Danke Carson. Weißt du wo sie den Gefangen hingebracht haben?"
„Äh... er ist glaub ich unten in einem der Lagerräume. Jedenfalls war er dort noch gestern. Keine Ahnung ob er noch lebt."
Ich schluckte schwer und ließ mir die Sorge nicht ansehen. Stattdessen sah ich den Mann vor mir fest in die Augen und sprach zu ihm in neutralem Ton: „Sag Negan ich will mich erst noch frisch machen, ja?"
Er nickte und ging wieder die Treppe hoch in Richtung Negans Räumen.
Fuck.
Ich betete dass der Redneck noch am Leben war. Doch als ich mich Richtung meiner Räume machte viel mir ein das ich viel dringender Probleme hatte. Fuck, hoffentlich wollte Negan nur wissen wie es in Hilltop lief.
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Eine gute halbe Stunde später stand ich frisch geduscht und in neuer Kleidung vor Negans Tür. Alles in mir sträubte sich zu klopfen oder auch nur einen Fuß in diesen Raum zusetzten. Doch es half nichts. Wenn ich nicht freiwillig zu ihm kommen würde, käme er mich holen und das würde Konsequenzen mit sich bringen.
Außerdem wollte ich das schnell hinter mich bringen, damit ich Daryl, so hieß Ricks Freund, verarzten konnte und somit sein überleben für einen kurzen Moment gewährleisten konnte.
Ich klopfte und hörte keine Sekunde später schwere Schritte auf der anderen Seite die immer näher kamen. Die Tür öffnete sich und Negan stand vor mir. Sein Oberkörper war frei und er trug nur eine Jeans. Der Grund dafür lag hinter ihm in seinem großen Himmelbett. Eine junge Frau die ich nicht kannte, lag unter den Lacken offensichtlich nackt und starrte mit großen Augen auf mich, die an Negan vorbei ungerührt den Raum betrat. Ich war irgendwie froh dass sie da war, auch wenn dieser Gedanke irrational schien. Wenn eine seiner Frauen da war, konnte er in diesem Moment nichts von mir wollen, oder?
„Lexi, schön dass du wohlbehalten zurück bist. Darf ich dir Ashley vorstellen. Ihr kennt euch glaube ich noch nicht."
Ich nickte der nackten Frau kurz zu, die gerade dabei war beschämt ihre Kleidung zusammen zu suchen und mit Kleidung meinte ich ihre Unterwäsche. Negans Frauen liefen Hauptsächlich nur in Unterwäsche oder kurzen Kleidern herum. Noch ein Grund weshalb ich nicht heiß auf den Job war.
Ashley... Ich kannte sie vom Sehen, gesprochen hatte ich aber noch kein Wort mir ihr. Anscheinend war sie Neu in seinem Harem aufgenommen worden. Die Glückliche, dachte ich sarkastisch.
„Ashley, würdest du dich jetzt verziehen. Lexi und ich müssen was besprechen."
Sie nickte nur schlüpfte in ihre Unterwäsche, wobei ich gekonnt wegsah während Negan sie nur grinsend beobachtete, und sie den Raum eilig verließ. Die Tür fiel ins Schloss und ich war alleine mit Negan.
Ich stellte mich an die Kommode an der Tür und lehnte mich dagegen die Arme verschränkt und bereit auf das was kommen möge.
Negan schlenderte zu einem Sideboard und goss Whiskey in zwei Gläser ein. Eins davon reichte er mir und das andere trank er selbst in einem Zug leer bevor er sich erneut etwas eingoss.
„Also erzähl mal. Wie war's so in der alten Heimat. Hat Gregory sich gefreut dich zusehen."
Ich nahm einen Schluck aus meinem Glas und genoss das kurze Brennen des Alkohols in meiner Kehle bevor ich antwortete.
„Hilltop ist nicht meine Heimat.", sagte ich in dem Wissen, das es genau das war was Negan hören wollte. Negan grinste mich an und kam wieder vor mir zum Stehen. Es wäre mir lieber gewesen wenn er ein Hemd getragen hätte. Nicht das sein Anblick abstoßend gewesen wäre. Er war schlank und seine Muskeln zeichneten sich perfekt auf seinem Bauch ab. Seine Schultern waren breit und seine Arme ebenso Muskulös wie der Rest. Vor der Apokalypse war er an einer High School Football Coache gewesen, weshalb er schon vor dem Ausbruch gut gebaut gewesen sein musste.
Es gab wesentlich schlimmeres, dachte ich mir und erinnerte mich an den Kerl der mich vergewaltigen wollte, als ich alleine dort draußen war. Er war fett gewesen und als ich ihm die Kehle aufgeschlitzt hatte und er über mir zusammen gebrochen war, brauchte ich eine Stunde um unter ihm rauszukommen, da er mir eine Rippe gebrochen hatte und um die 200 Pfund wog. Der Typ stank nach Schweiß, Blut und Scheiße und ich konnte damals gerade an mich halten um mich nicht unter ihm zu übergeben.
Negan roch nach Pfefferminz, Bourbon und verbrannter Asche. Es gab definitiv schlimmeres, doch musste trotzdem mehr passieren als der Weltuntergang damit ich mit dem Teufel ins Bett stieg.
„Gregory schien erleichtert als ich wieder abzog. Ich hab nur die Frau aus Alexandria verarztet. Sie schienen überrascht das du einen Arzt schickst aber ich glaube, sie werden nichts Dummes tun wenn wir in einer Woche auftauche werden.", ich redete weiter ohne von meinem Glas aufzusehen. Seine Nähe machte mir Angst und ich wollte nicht dass er sah wie sehr ich es hasste hier allein mit ihm zu sein.
Seine Hand berührte mein Kinn und zwang mich ihn anzusehen. Ich musste an Rick denken, bei dem diese Geste so lächerlich gewirkt hatte.
„Gut gemacht Lexi. Ich weiß deinen Einsatz zu schätzen.", dabei sah er mich an und der griff um mein Glas wurde fester.
„Aber solltest du je wieder vor meinen Männern, mir wiedersprechen werd' ich dich solange einsperren bis du mich auf Knien anflehst dich zu ficken? Ist das klar?"
Ich nickte ergeben und schluckte all die Bemerkungen runter die mir auf der Zunge lagen.
„Tut mir leid, Negan. Ich sah nur die Verletzten und... wollte helfen."
Irgendwie war das nicht mal gelogen, dachte ich mir. Auch Negan schien das zu wissen den er Lächelte schief und kam mir etwas näher. Viel zu nah, verdammt.
„Dein Helfersyndrom hab ich schon immer an dir gemocht, Liebes."
Mein Helfersyndrom, sorgt dafür dass du mehr als die Hälfte deiner Männer noch nicht verloren hast, dachte ich Sarkastisch. Trotz dass ich irgendwie am Anfang so etwas wie eine Gefangene war, zumindest in meinen Augen, habe ich von Anfang an Negans Männer verarztet egal wie falsch es mir vorkam. So war ich. Es lag nicht in meiner Natur ziellos zu morden oder Menschen die meine Hilfe brauchten, ihnen diese zu verwehren.
Ich richtete mich etwas auf und ignorierte Negans Nähre die so präsent war das ich sogar seine Körperwärme spüren konnte.
„Was ist mit dem Redneck? Soll ich ihn verarzten oder ist er schon tot?", es sollte gleichgültig klingen aber selbst ich glaubte mir in diesem Moment nicht wirklich.
„Was interessiert dich das, Alexandra.", fragte er mit samtigem Bass und beugte sich weiter in meine Richtung. Ich stemmte meine Hände gegen Negans nackte Brust, was mich wirklich einiges an Überwindung kostete und stieß ihn etwas von mir weg.
„Lass das, Negan. Ich bin keine deiner Frauen, klar."
Er lachte nur und trat einen Schritt zurück. Negan nahm mir die Zurückweisung nicht übel. Tat er nie. Er liebte dieses Spielchen zwischen uns und es machte ihn auch glaub ich an mich nicht haben zu können, obwohl viele Frauen in Sanctuary gerne mit mir getauscht hätten.
„Immer so verfickt kratzbürstig, Lexi.", lächelte er und vergessen schien die Drohung vor ein paar Sekunden.
Er ging wieder auf den Whiskey zu um sich neu einzuschenken.
„Verarzte den Hundeficker. Er wird eine Weile bleiben. Dwight scheint irgendwas gegen ihn persönlich zuhaben und will ihn etwas ärgern."
Ich verbiss mir ein Kommentar. Negan sprach als würde es um zwei Schulkinder gehen und nicht um zwei Männer die sich jeder Zeit gegenseitig umbringen konnten.
„Ich will dich bei der Visite von Alexandria dabei haben. Vielleicht findet sich ja was Brauchbares. Du kannst jetzt gehen, außer natürlich du willst heut doch hier schlafen? Mein Bett ist groß genug.", Negan lachte und ich sah automatisch auf das Bett mit den immer noch zerwühlten Lacken.
„Sorry, Negan. Ich steh immer noch nicht auf Polygamie.", und mit diesen Worten verließ ich schnell Negans Räume während sein lautes Lachen mich verfolgte.
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