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"Seungmin kommst du?", ertönt Hyunjins Stimme und ich starre ein paar Sekunden auf die neue Frage auf meinem Display, bevor ich mein Handy sperre und unser Zimmer verlasse.
Hyunjin sitzt alleine in der Küche, die anderen Member sind wohl entweder schon unterwegs oder noch auf ihren Zimmern.
"Können wir los?", erkundigt Hyunjin sich, als er mich in der Tür stehen sieht und wenig später sitzen wir im Auto auf dem Weg zum Entertainment.
Hyunjin wollte mit mir ein paar Choreos durchgehen und da ich für heute sonst keine Termine hatte, habe ich ihm zugesagt. Jetzt allerdings wünsche ich mich in mein Bett zurück. Ich bin immer noch ziemlich müde und würde am liebsten meine Decke über mein Gesicht ziehen und alles um mich herum vergessen. Die ganze Sache mit Jeongin einfach ausblenden.
Aber ich bin nicht zuhause und selbst wenn ich im Bett liegen würde, könnte meine Bettdecke nichts an der Realität ändern.
Seufzend lehne ich mich seitlich gegen Hyunjin. Mein Sitznachbar ist mit seinem Handy beschäftigt und summt leise vor sich hin. Seine Anwesenheit und Wärme neben mir beruhigt mich und wenig später bin ich tief und fest eingeschlafen.
"Wir sind da Seungminnie", werde ich geweckt und es dauert eine Weile, bis ich meine Umgebung richtig einordnen kann. Wir sind beim Entertainment angekommen, Hyunjin sitzt neben mir und rüttelt mich sanft an der Schulter.
"Oh je Minnie, was hast du denn gestern Abend noch so lange gemacht?", erkundigt er sich, während er mich am Arm Richtung Aufzug zieht.
"Jeongin und ich haben noch einen Film geschaut, nachdem wir..." Ein Gähnen entkommt mir genau zur richtigen Zeit um kurz zu überlegen, wie ich meinen Satz beenden will.
"... wegen dem Song geredet haben und so."
"So so, ein Film also." Verschmitzt zieht er eine Augenbraue in die Höhe und zwinkert mir zu, bevor er den Fahrstuhl verlässt und in Richtung unseres Tanzraumes läuft.
"Sag das nicht so", beschwere ich mich und haue ihn leicht gegen den Oberarm, was Hyunjin nur zum Lachen bringt.
Sonst geht er nicht weiter darauf ein, während den ganzen Stunden, die wir mit tanzen verbringen.
Erst als wir nachmittags wieder zusammen im Auto sitzen, auf dem Weg zu einem Interview, spricht er das Thema wieder an.
"Du stehst auf ihn, oder?"
"Nein tue ich nicht", wehre ich sofort ab, in Gedanken schon längst wieder bei Jeongins Lächeln.
"Achso, und du musst nicht Mal fragen, von wem ich spreche?" Der teasende Unterton in seiner Stimme lässt meine Wangen rot werden und ich verschränke trotzig meine Arme vor der Brust.
"Also bitte, es ist offensichtlich, wen du meinst."
"Achso?"
"Ja."
Herausfordern schaue ich ihn an, aber Hyunjin lacht nur und murmelt leise etwas vor sich hin.
"Ich stehe nicht auf Jeongin", sage ich mit fester Stimme und bin froh, dass wir mittlerweile angekommen sind und ich das Auto verlassen kann. Hyunjin kommt gar nicht mehr dazu noch etwas zu sagen, da bin ich schon ausgestiegen und knalle die Tür hinter mir zu.
Ich fühle mich schlecht dafür, dass ich meinem besten Freund gerade ins Gesicht gelogen habe. Nicht nur das, ich habe ihm davor auch schon monatelang meine Gefühle verschwiegen, obwohl mir mehr als bewusst war, das er sich Sorgen um mich gemacht hat und wissen wollte, was los ist.
Vielleicht ist es an der Zeit, mit ihm zu reden. Nicht hier und jetzt, aber bald. Vielleicht, wenn wir wieder Zuhause sind.
Natürlich muss Jeongin während des Interviews neben mir sitzen und natürlich ist eine der viele Fragen 'Who's the sweetest in the group?'.
Sein Finger zeigt auf mich und ich weiß nicht, wie ich reagieren soll. Das überfordert mich.
Ich tue es mit einem Lachen ab und bin froh, dass die allgemeine Aufmerksamkeit auf Felix liegt, der die Mehrheit der Stimmen erhalten hat.
Den Rest der Interviews beobachte ich wie durch eine dicke Glasscheibe, ich sehe mich selbst neben den anderen sitzen, sehe mich reden, aber realisiere nicht wirklich, was ich eigentlich sage.
Nach dem Interview teilen wir uns auf zwei Autos auf und ich bin froh, dass ich nicht mit Jeongin zusammen sitze, sondern mit Jisung, Minho und Changbin fahren kann.
Changbin sitzt neben mir und schläft innerhalb der ersten fünf Minuten auf meiner Schulter ein, während Minho und Jisung vor uns ganz mit sich selbst beschäftigt bin.
Eine Weile genieße ich die angenehme Atmosphäre um uns herum, aber sobald ich mich leicht gegen meinen Sitznachbar lehne und die Augen schließe, erscheint Jeongin wieder in meinen Gedanken.
"Wie war euer Wochenende?", erkundige ich mich leise bei den beiden Turteltauben vor mir, um mich irgendwie von meinen Gedanken abzulenken.
Jisung dreht sich zu mir um und erzählt mir mit strahlenden Augen von Minhos Katzen und der Zeit mit seinen Eltern, aber ich höre nicht richtig zu. Viel mehr schaue ich das Pärchen vor mir an und stelle mir Jeongin und mich in dieser Situation vor. Er, wie er strahlend von einem Wochenende mit mir bei meiner Familie erzählt und ich, wie ich neben ihm sitze und ihn so liebevoll anschauen kann, wie Minho es bei seinem Freund tut.
"Alles okay Minnie?", erkundigt Jisung sich irgendwann und ich nicke reflexartig.
"Nur müde", weiche ich aus und wie auf Kommando entkommt mir ein Gähnen. "Aber freut mich, dass euer Wochenende schön war."
Changbin neben mir murmelt etwas unverständliches gegen meine Schulter. "Changbin freut sich auch", ergänze ich grinsend und die beiden erwidern das Lächeln fröhlich.
Zuhause angekommen schickt Jisung mich in mein Zimmer, während Minho Changbin in sein Zimmer bringt. Wir haben ihn gar nicht mehr richtig wach bekommen und Minho muss ihn mehr tragen, als dass er selbständig läuft.
"Willst du noch was mit uns essen? Minho und ich wollten kochen", erkundigt Jisung sich, sobald Changbin in seinem Bett liegt und wir beide in meinem Zimmer sind.
Er setzt sich neben mich aufs Bett und lächelt mich lieb an. Er sieht glücklich aus. Tiefenentspannt von dem Wochenende mit seinem Freund.
"Ich hab nicht wirklich Hunger, ich glaube ich gehe lieber auch schon Mal schlafen." Verständnisvoll nickt Jisung und kurz danach bin ich alleine in meinem Zimmer.
Wie von selbst wandern meine Hände zu meiner Tasche und wenig später ist das Quiz wieder geöffnet.
Aber ich will nicht antworten. Ich will nicht weiter machen und noch weniger will ich das Ergebnis wissen. Ich schließe den Tab, öffne meine Mails und lösche die Nachricht. So ein kindisches Quiz soll meine Gefühle nicht so sehr durcheinander bringen.
Tatsächlich bin ich jetzt entspannter und innerhalb kurzer Zeit bin ich eingeschlafen.
Wach werde ich wieder, als die Tür sich öffnet und zwei lachende Menschen ins Zimmer kommen.
"Hey seid leise, Seungmin wollte schlafen", höre ich jemanden im Flur leise rufen. Das Gelächter verstummt, aber schlafen kann ich jetzt sowieso nicht mehr, deshalb richte ich mich leicht im Bett auf.
"Entschuldigung Hyung", ertönt eine sanfte Stimme neben mir und sofort drehe ich meinen Kopf in Richtung Tür.
Was tut Jeongin hier?
"Jetzt ist er sowieso wach", ruft Hyunjin in Richtung Jisung - zumindest vermute ich, dass er es war, der darauf aufmerksam gemacht hat, dass ich schlafe. Oder besser gesagt, geschlafen habe.
"Wir haben einen neuen Mitbewohner", ergänzt mein bester Freund und wirft sich auf sein Bett.
"Ah?", überrascht schaue ich von ihm zu Jeongin und erst jetzt fällt mir auf, dass er Decke und Kissen im Arm hält.
"Wieso das?", frage ich irritiert. Ich bin vom Schlaf noch leicht benebelt und das alles um mich herum passiert ein bisschen zu schnell, als dass ich den Ereignissen folgen könnte.
"Unser Powercouple will in ein Zimmer und wir können unser armes Baby doch nicht mit den beiden im selben Raum alleine lassen."
"Ich bin kein Baby", erwidert Jeongin leicht schmollend auf Hyunjins Aussage, während er sein Bettzeug auf das freie Bett legt, und sofort drängt mein Gehirn die Erinnerung an letzten Abend wieder in den Vordergrund. Daran, wie er genau diese Worte gesagt hat, nachdem ich ihn Baby genannt habe.
"Doch bist du, oder nicht Minnie?" Auffordernd schaut Hyunjin mich an, will meine Unterstützung. Und es glitzert noch etwas anderes in seinen Augen.
'Du stehst auf ihn, oder?' kommt mir wieder in den Sinn und ich schüttele den Kopf, um die Erinnerung loszuwerden.
"Wenn Innie ein Baby wäre, wären wir Kleinkinder. Auf dich trifft das vielleicht zu, aber ich fühle mich ehrlich gesagt schon ein bisschen älter", erwidere ich und Jeongin strahlt mich dankbar an, bevor er Hyunjin die Zunge rausstreckt.
"Eindeutig Baby", ist Hyunjins einzige Reaktion darauf und Jeongin schaut ihn beleidigt an, bevor er sich auf mich wirft und die Arme um meinen Hals schlingt.
"Wenn du dich so verhältst, hat Hyunjin nur noch mehr Gründe, dich Baby zu nennen", sage ich trocken, nachdem ich erfolgreich ein überraschtes Quietschen unterdrückt habe.
"Das stimmt allerdings", ergänzt Hyunjin und Jeongin nuschelt leise Gegenworte gegen meine Schulter.
"Anyways, wenn ich jetzt sowieso wieder wach bin, würde ich noch eine Kleinigkeit essen. Lässt du mich aufstehen Baby oder erwartest du, getragen zu werden?"
Ja, ich sollte es nicht tun. Aber wann wenn nicht jetzt? Und es fühlt sich verdammt nochmal einfach so gut an, ihn so zu nennen.
"Also so ein Angebot...", fängt Jeongin an, bevor er aber unterbrochen wird.
"Das schaffst du nicht", lacht Hyunjin mich aus und nun ist es an mir, meinen besten Freund beleidigt anzuschauen.
"Klar schaffe ich das", halte ich dagegen und bevor Jeongin sich irgendwie dagegen wehren kann, schlinge ich vorsichtig meine Arme um seine Hüfte und kämpfe mich vom Bett hoch.
"Siehst du?"
Lachend klammert sich Jeongin an meine Schultern und presst seine Beine enger um meinen Körper.
"Go Minnie, go", ruft er begeistert und ich mache mich auf den Weg in Richtung Küche.
Jeongin öffnet die Türen für mich und Hyunjin läuft uns lachend hinterher.
Im Wohnzimmer angekommen begrüßen uns die überraschten Blicke von Felix und Chan.
"Was wird das denn hier?", erkundigt Chan sich, während ich den Jungen auf meinen Armen vorsichtig auf dem Sofa neben Felix absetze. Ich spüre seinen verwirrten Blick auf mir und ganz ehrlich, ich bin selbst gerade von mir und dieser Situation überrascht.
"Hyunjin-hyung meinte, Seungmin-hyung kann mich nicht tragen", erklärt Jeongin lachend und Felix steig in sein Gelächter mit ein, überspielt damit den besorgten Blick in seinen Augen.
"Das wird eine tolle Zimmerkombi", stellt Chan kopfschüttelnd fest und ich wende mich wortlos von den anderen ab, laufe in die angrenzende offene Küche.
Auf dem Herd stehen die Reste vom Abendessen, bestimmt hat Jisung darauf geachtet, dass etwas für mich übrig bleibt. Ich versuche mir zu merken, mich morgen bei ihm zu bedanken, während ich einen Teller aus dem Schrank hole und etwas von dem gebratenen Gemüse-Reis nehme.
"Wollt ihr auch noch was?", erkundige ich mich bei den anderen, aber sie lehnen dankend ab, weshalb ich mit meinem Teller in der Hand ins Wohnzimmer zurückkehre. Ich will mich schon neben Chan setzten, als Jeongin den Arm nach mir ausstreckt und mich zu sich winkt.
Planänderung also. Ich atme tief durch, bevor ich mich neben ihn auf das Sofa quetsche und beginne, meinen Reis zu essen. Er ist noch lauwarm und es schmeckt wirklich gut.
"Guten Appetit", wünscht mein Sitznachbar mir lächeln und ich bedanke mich bei ihm.
"Ja, gut dass wir dich geweckt haben, nicht wahr?", erkundigt Hyunjin sich lachend, bevor seine Augen kurz zu Jeongin springen, der sich seitlich an mich gelehnt hat.
Irritiert zieht er eine Augenbraue nach oben, aber ich werfe ihm einen genauso ahnungslosen Blick zu. Mich überfordert Jeongins plötzliche Anhänglichkeit und ich weiß nicht, wie ich sie einordnen soll. Mein Herz schreit: ‚Vielleicht hat er doch auch Gefühle für dich', aber mein Kopf sagt: ‚Das ist Wunschdenken, mach dir keine Hoffnung deswegen!'
Mein Kopf wird gewinnen. So wie immer.
Mechanisch kaue ich einen Bissen nach dem anderen und lausche abwesend dem Gespräch der anderen vier, ohne wirklich zu verfolgen, worüber sie überhaupt reden.
"Ich bringe meine zwei Mitbewohner mal in ihre Betten, bevor sie noch hier einschlafen", dringt Hyunjins Stimme irgendwann zu mir durch. Er steht vor mir und nimmt mir den leeren Teller ab, ehe er meine Hand nimmt und mich mit sich zieht.
"Gute Nacht", murmle ich noch in Richtung von Chan und Felix, bevor ich auch schon liebevoll auf mein Bett verfrachtet werde.
"Ich gehe ins Bad", höre ich Jeongin sagen und schon ist er verschwunden, lässt mich mit Hyunjin alleine zurück.
"Okay, vielleicht stehst du wirklich nicht auf ihn. Aber er steht dafür umso mehr auf dich", bricht Hyunjin die Stille und ich schaue überrascht auf.
"Er steht nicht auf mich", widerspreche ich, aber der Junge vor mir sieht nicht sehr überzeugt aus.
"Also bitte, es ist so offensichtlich. Wie er dich die ganzen letzten Tage angeschmachtet hat? Wie touchy er plötzlich dir gegenüber ist?"
Mit großen Augen starre ich in die Leere vor mir, suche in meinen Gedanken nach Ereignissen, die Hyunjins Behauptung bestätigen würden. Habe ich nicht sogar auch an manchen Stellen den Eindruck gehabt, dass er sich mir gegenüber seltsam anders verhält als sonst?
"Nein, ganz bestimmt nicht."
Das kann nicht sein. Niemals.
"Ach, und wieso bist du dir da so sicher?"
Ein triumphierender Ausdruck liegt auf Hyunjins Gesicht und mir wird klar, dass er längst weiß, was ich sagen werde. Ich bin kein guter Lügner. Er hat immer schon gesagt, dass ich wie ein offenes Buch für ihn bin. Wahrscheinlich weiß er längst von meinen Gefühlen.
Ich will die Wahrheit sagen. Die ganze Wahrheit.
"Ich glaube ich stehe auf ihn. Aber er... hatte bis vor kurzem noch Gefühle für... dich. Oder doch nicht. Ich glaube er ist einfach nur unglaublich von seinen eigenen Gefühlen überfordert."
"Ich weiß", erwidert Hyunjin schlicht und irritiert hebe ich die Augenbraue.
"Was genau jetzt?"
Er kann nicht von Jeongins Gefühlen wissen, oder doch?
"Alles. Jeongin hat vor ein paar Tagen mit mir geredet und gesagt, dass er eine Weile dachte, Gefühle für mich zu haben. Aber er meinte, dass er damals nur verwirrt war und er hat auf mich eigentlich sehr sicher gewirkt, was seine jetzigen Gefühle angeht."
Er hat mit Hyunjin geredet? Wieso weiß ich das nicht?
Ich setze zu einer Antwort, aber bevor die Worte meinen Mund verlassen können ist Jeongin wieder da, wirft sich lächelnd auf sein eigenes Bett und kuschelt sich in seine Decke.
"Ich bin im Bad", sage ich eilig und verlasse den Raum.
Als ich wieder zurück komme, schläft Jeongin anscheinend schon, und bis Hyunjin im Bad fertig ist, bin auch ich eingeschlafen.
Die nächsten Tage vergehen ohne irgendwelche besonderen Ereignisse. Hyunjin spricht mich nicht noch einmal auf die ganze Jeongin Sache an, was hauptsächlich daran liegt, dass wir die meiste Zeit Programm haben. Und wenn wir dann doch mal ein bisschen Freizeit haben, sind wir meistens zu dritt unterwegs.
Etwa zwei Wochen später haben wir endlich einen ganzen Tag frei und ich verbringe den Tag erneut mit meinen beiden Mitbewohnern.
Hyunjin hat Jeongin und mich zu einem Boyslove-Drama überredet und wir haben uns zu dritt auf sein Bett gequetscht, ich in der Mitte mit Hyunjin zur Hälfte auf mir, damit genug Platz für Jeongin bleibt und er nicht vom Bett fällt.
Die beiden unterhalten sich die meiste Zeit angeregt über die beiden Hauptrollen und Hyunjin hält sich nicht zurück mit Kommentaren darüber, wie wunderschön er die beiden findet. Vor allem der verschlossene und abweisend wirkende Koch, auf den die Hauptperson ganz offensichtlich steht, hat es Hyunjin angetan, während Jeongin hin und wieder vom strahlenden Lächeln eben jener Hauptperson schwärmt.
Ich halte mich aus der Unterhaltung weitestgehend raus, ignoriere die Stiche in meinem Herzen, wenn der Jüngere wieder begeistert vor sich hin schwafelt, und bin froh, als der Film vorbei ist und wir ins Wohnzimmer umziehen, wo die anderen Karten spielen.
"Da sind sie ja", begrüßt Chris uns lachend und Felix überredet uns sofort dazu, in der nächsten Runde mit zu spielen.
"Gefällt es dir in deinem neuen Zimmer Jeongin?", erkundigt Jisung sich irgendwann, und sofort nickt Angesprochener.
"Es ist toll mit meinen zwei besten Freunden im Zimmer!", sagt er glücklich, ehe er eilig ergänzt, dass natürlich auch alle anderen Stray Kids Member seine besten Freunde sind.
Dies führt zu allgemeinem Gelächter und ich schließe mich eilig an, während sich Jeongins Worte in meinem Kopf wieder und wieder abspielen.
Beste Freunde... Beste Freunde...
Bester Freunde stehen nicht aufeinander, beste Freunde haben keine Gefühle füreinander.
Boundaries schreit mein Gehirn mich an, und plötzlich ist das Quiz wieder in meinem Kopf. Oder vielleicht war es auch nur wirklich weg und ich habe es nur ignoriert?
Aber jetzt ist es hier und ich kann es nicht weiter ausblenden. Dieses Quiz, das ich nicht ohne Grund gelöscht habe.
Wieso? Wieso bin ich so zu mir selbst?
In den letzten Tagen, habe ich es fast geschafft, meine Gefühle zu vergessen, Jeongin als genau das zu sehen, als das er mich gerade bezeichnet hat. Einen Freund.
Aber wieso tut es noch so weh, wenn er mich so bezeichnet? Obwohl ich doch gar nicht mehr auf ihn stehen will?
"Seungmin, ist alles okay?", erkundigt Changbin sich besorgt und ich nicke abwesend, was die anderen natürlich nicht sehr überzeugt.
Plötzlich liegen sieben besorgte Augenpaare auf mir und diese geballte Aufmerksamkeit überfordert mich so sehr, dass ich nicht weiß, was ich sagen soll.
"Er ist nur müde, er ist vorhin bei unserem Film auch schon fast eingeschlafen", rettet mich Hyunjin und ich stimme dankbar sofort zu, zwinge mich zu einem lockeren Lächeln.
"Dann lege dich vielleicht schon ein bisschen hin, morgen haben wir wieder viel vor", schlägt Chan sofort vor und ich nicke bereitwillig, verabschiede mich in mein Zimmer.
An Schlaf ist jedoch nicht zu denken.
Stattdessen öffne ich meine Mails erneut.
Bevor ich zu meinen gelöschten Mails komme, springt mir jedoch ein anderer Betreff ins Auge.
Der Absender ist der selbe wie der von jener Mail, die ich eigentlich gerade suche.
here's what my therapist told me i need to work on this week
Bevor ich noch länger darüber nachdenke, ist die Mail geöffnet und ich lese den Inhalt.
Meine Augen bleiben am letzten Punkt hängen.
Wieder und wieder lese ich die Worte, präge sie mir ein, bevor ich entschlossen die Mail schließe und meinen Papierkorb öffne.
Eine einzige Mail befindet sich darin. Die mir mittlerweile nur allzu bekannte mit dem Betreff 'Should you tell them?'.
Ohne nachzudenken beantworte ich die ersten beiden Fragen mit den selben Antworten, wie vor zwei Wochen.
Dann kommt die neue Frage.
Boundaries.
Es fühlt sich anders an, dieses Mal auf die Antwortmöglichkeit zu drücken. Ich spüre keinerlei Unsicherheit in mir, nichts wehrt sich gegen die Antwort, die ich auswähle.
Es fühlt sich richtig an.
Auf eine seltsame Art und Weise wohltuend, obwohl ein kleiner Teil meines Herzens schmerzt.
Ich erlaube mir selbst, das alles zu fühlen, und es fühlt sich gut an.
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