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Louis und ich lagen bereits seit einigen Stunden eingekuschelt im Bett. Mein Omega schlummerte jedoch, während ich trotz der Müdigkeit und der Schwere in meinem Körper keinen Schlaf fand. Es wäre, als müsste ich all das geschehene erst verarbeiten bevor ich Ruhe finden konnte.
Mein Rücken war mit einer heilenden Tinktur versorgt und die Verbrennungen, verursacht durch die starke Energie der Schutzwand, lagen unter einer zentimeterdicken Verbandsschicht. Louis wollte sichergehen, dass alles gut eingepackt war und hatte unter Tränen noch einen weiteren Verband angelegt.
Ich wollte ihn auch gar nicht aufhalten und ließ meinen Omega in Ruhe und auf seine Art und Weise meinen Rücken versorgen. Währenddessen hatte ich auch unzählige Küsschen bekommen.
Mittlerweile lag ich jedoch auf meinem Bauch, auf der Seite war es nicht mehr gemütlich und da Louis eh in sein Kissen sabberte, widmete ich mich Amélie, welche nur in ihrer Windel unter mir lag und sich vergnügt ihr Füßchen in den Mund steckte. Grinsend beobachtete ich die niedlichen Verrenkungen...meiner Tochter... und begann sie an ihrer Seite zu kitzeln.
Amélie begann zu lachen, strampelte mit ihren Beinchen und traf mich mit voller Wucht an der Brust. Es schmerzte ein wenig, die Stelle wurde auch schnell warm, doch ich nahm es mit einem Lächeln an. Ich war froh sowas wieder spüren zu können.
Zu ihrer Überraschung hielt ich ihr Füßchen fest, was sie aufgeregt quietschen ließ. Grinsend schlang ich meine Finger um ihr Gelenk und küsste ihr Füßchen. Ich spürte wie mein Herz schneller schlug als sie mich mit ihren großen Augen betrachtete. Ich erwiderte ihren Blick ebenfalls mit großen Augen, brabbelte ihr einfach nach und lachte als sie mich überrascht anblinzelte.
Kurz sah ich zu Louis, doch er schien von all dem gar nichts mitzubekommen, denn seine Atmung war noch ruhig und so wie es aussah, schlief er noch tief und fest.
Amélie quietschte wieder leise, weshalb ich meinen sanften Griff löste. Sie verstummte jedoch als ich mich zu ihr hinunterbeugte und ihr ein kleines Küsschen auf die Stupsnase drückte. Ihr schien es zu gefallen, was mich dazu brachte ihr schmunzelnd weitere Küsschen zu geben.
Sie hob ihre kleinen Hände, legte sie mir an die Wange und lachte vergnügt als ich mit meinen Lippen wiederholt ihre Nase berührte. Durch unsere kleine Lach- und Kuss-Aktion wachte Louis dann aber doch allmählich auf, reckte sich ein bisschen und sah uns nacheinander blinzelnd an.
"W-Was... Was macht ihr denn?", wollte er müde wissen und sah mich mit ganz verwuschelten Haaren an. Vielleicht sollte ich ihm die nochmal einflechten oder sie ihm schneiden?
"Ein wenig Liebe austauschen", sprach ich gut gelaunt und legte meinen Kopf vorsichtig auf Amélies Bauch, brach den Blickkontakt zu Louis aber nicht ab.
Amélie nutzte aber ihre Chance, griff direkt in meine Locken und zog wild daran. Doch auch das war mir egal. Ich war froh das Ziepen an meiner Kopfhaut spüren zu können und ließ ihr ihren Spaß. Doch die kleine Maus gab schnell Ruhe als ihre Mama ihr über den Kopf streichelte. Louis befreite meine Haare aus ihrem klammernden Griff und drückte mir dann einen kleinen Kuss auf die Lippen.
"Tut dir das nicht weh?", fragte er mich leise, doch ich schüttelte meinen Kopf. "Nein, alles gut", erwiderte ich und sah ihn lächelnd an, küsste ihn erneut und strich ein wenig durch seine Haare. Bei der Frisur konnte er ja kaum etwas sehen... Mein Omega brummte zufrieden, lehnte sich meiner Hand entgegen und schloss seine Augen.
"Lou...", wisperte ich leise und fuhr mit meinen Fingerspitzen leicht über seine Kopfhaut. "Lass mich Amélie noch gerade in ihr Körbchen legen", haute ich gegen seine warme Haut und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn. Louis nickte, löste sich von mir und beobachtete mich dabei als ich Amélies Strampler von meinem Kopfkissen nahm und sie anzog.
Das kleine Alphamädchen quengelte als ich die Knöpfe schloss, doch nach einem Kuss gab sie tatsächlich Ruhe, weshalb ich sie guten Gewissens in ihren Korb legen konnte. Sanft deckte ich Amélie zu, strich ihr vorsichtig über die Stirn und betrachtete anschließend das Amulett, welches ich an den Griff des Korbes gebunden hatte.
Nach dem Ritual war die Kette kaputt und da ich nicht wusste, wie das Amulett reagierte, wenn es so viel Energie abgegeben hatte, wollte ich es ihr nicht um den Hals legen. Nachher passierte noch etwas... Ich wollte nicht das es ihr wieder die Brust verbrannte. Auch wenn sie schon so stark war, wollte ich ihr das unter keinen Umständen antun.
"Hazza", schmollte Louis, welcher mittlerweile aufrecht im Bett saß und mich antippte. "Ist ja gut", lachte ich leise und widmete mich meinem Omega, welcher nach Aufmerksamkeit verlangte. Er trug nichts bis auf eines meiner uralten und wirklich ausgeleierten Shirts und seine Unterwäsche. Ich lächelte bei dem Anblick, welcher sich mir bot, glitt mit meinen Fingern über seine freie Schulter und richtete das Oberteil ein wenig. Louis beobachtete meine Bewegungen, schnaufte leise und krabbelte nach einem Moment zu mir.
Lächelnd musterte ich ihn, tippte seine Nase leicht mit meiner an und schmunzelte als Louis es mir gleichtat. "Du bist wieder da", flüsterte er mit zitternder Stimme und blinzelte. "Ja, bin ich", erwiderte ich seine leisen und unsicheren Worte und legte meine Stirn an seine. "Ich bin wieder da", wiederholte ich mich und wollte meine Augen schließen, Louis' Wärme und auch Duft voll auskosten, doch er hatte andere Pläne.
Louis drängte mich mit einem Stupser zurück, legte seine Hände an meine Wangen und betrachtete meine Augen. "Wie... Wie fühlst du dich?", fragte er mit Unsicherheit in der Stimme und ich konnte hören, wie er schluckte.
"Ich fühle mich gut... lebendig", antwortete ich nach kurzem Überlegen auf seine Frage und hielt still als Louis sich aufgerichtete und abwechselnd mein linkes und mein rechtes Auge mustere.
"Und... die Kälte?", wollte er wissen und biss sich fest auf die Lippe.
"Lou", fing ich an und legte meine Hände auf seine. "Ich spüre sie, sehr deutlich. Mein Arm ist kalt, aber ich kann ihn bewegen, spüre die Schmerzen der Verletzung nicht und das Spannen der vernarben Haut merke ich auch kaum." Mein Omega schien nicht wirklich begeistert zu sein, entzog mir seine Hände und legte sie auf meinen kaputten Arm.
Sanft fuhr er die wulstigen Narben nach, betrachtete die Stellen an denen die Haut ganz anders aussah und schluckte hörbar. "Es wird nicht heilen, Lou... Tut mir leid", murmelte ich und biss mir auf die Lippe als er mich sorgenvoll betrachtete. "Dafür war es schon zu stark verwesen, aber mach dir keine Sorgen wegen der Kälte... Ich kann es kontrollieren... Irgend-"
Ich hörte auf zu sprechen als Louis sich auf einmal streckte und zu mir beugte. Er ließ meinen Arm los, stützte sich auf meinem Oberschenkel ab und ließ seine freie Hand in meinen Nacken gleiten. Mein Omega zog mich näher an sich heran und vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge. Ich konnte spüren wie er an mir schnupperte und mit seiner Nase über meine Haut bis hin zu meiner Schulter fuhr.
Ich ließ Louis machen, hielt still als er nahezu jeden Zentimeter meines Körpers inspizierte und sich schlussendlich erneut meinem linken Arm widmete. Ich blieb ruhig, wartete darauf, dass er irgendwas sagte, doch es kam nichts. Erst als er mir wieder in die Augen sah öffnete er seinen Mund. "Du... Du riechst wieder nach meinem Harry", sprach er ungläubig und krallte sich an meiner linken Hand fest.
"Tue ich das?", fragte ich und lachte leise als Louis schnell nickte. "Nach alten Büchern. Sehr alten Büchern, die mit den gelben Seiten und welche schon ganz staubig sind", grinste er zufrieden und näherte sich mir wieder. "Und nach Tee, aber... irgendwie nicht mehr nach Rosen, sondern nach Holz...", stellte er nachdenklich fest.
Louis zog seine Stirn in Falten, rutschte noch etwas näher an mich heran und schlang seine Arme um meinen Hals. "Aber... ich mag den Duft, das riecht unglaublich angenehm", lächelte er und sah auf meine Lippen hinab. "Ja?", hakte ich nach, um ihn einfach ein wenig zu ärgern und schmunzelte als Louis leise schnaufte.
"Du bist doof", grummelte er, löste seine Arme von meinem Hals und legte seine Hände zurück an meine Wangen. Ich beobachtete ihn für einen Moment, betrachtete seine blauen Augen und das Funkeln, welches ich so vermisst hatte. "Und ich liebe dich", ließ ich ihn wissen und beobachtete die Röte, welche Louis' Wangen binnen weniger Sekunden zierte.
Ich hörte wie Louis tief durchatmete und langsam nickte. "Ich... Ich dich auch, alter Mann." Louis fing an zu kichern und lachte sogar als ich ihn spielerisch anknurrte. Er knurrte mich ebenfalls an, näherte sich dafür noch ein Stückchen bis unsere Nasenspitzen sich berührten. Louis knurrte erneut, ich spürte sogar das Vibrieren seiner Brust und plötzlich verstummte er, griff nach meiner Hand und legte sie sich an sein Kinn.
"Liebster...", fing ich an, doch er schüttelte leicht mit seinem Kopf und sah mich flehend an. "Okay", hauchte ich, erwiderte seine unausgesprochene Frage mit einem Nicken und verstärkte meinen Griff. Ich drückte seinen Kopf leicht hoch, woraufhin Louis keuchte.
Mein Omega blickte mir in die Augen, schien wegen der Kälte in meinen Inneren noch mit sich zu kämpfen, doch nach einem tiefen Atemzug nickte er ganz leicht, was mir den Grund dafür gab die letzten Millimeter, welche uns trennten, zu überbrücken und meine Lippen auf seine zu drücken. Ich spürte wie mein Herz immer schneller schlug. Kräftig pochte es in meiner Brust und wärmte mich von innen heraus.
Ich spürte wie auch Louis' Haut wärmer wurde und küsste ihn verlangender als er leise gegen meine Lippen keuchte. Das, was ich spürte, hatte ich so unglaublich vermisst, dass ich die Tränen nicht zurückhalten konnte und es auch gar nicht erst versuchte.
Wir küssten uns weiter und unterbrachen die Verbindung erst als Louis sich nach hinten in die Kissen sinken ließ. Doch ich folgte ihm, stützte mich neben seinem Kopf ab und wartete nicht eine Sekunde bis ich meine Lippen wieder auf seine legte. Mein Omega ließ seine Finger über meine Oberarme gleiten, krallte sich leicht hinein und versuchte mich noch etwas näher an sich zu ziehen.
Ich musste gegen seine Lippen lächeln und als ich mich leicht von ihm löste, rutsche Louis ein wenig hinunter. Verwundert wollte ich fragen was er vorhatte, doch er überdehnte seinen Hals ein wenig, blickte ein letztes Mal zu mir hoch bevor er auf einmal den Verband an meiner Brust mit seinem Zeigefinger beiseite zog und meine Haut freilegte.
"Louis? Was hast du vor...?", wollte ich wissen, zog meine Augenbrauen zusammen und wollte ihn erneut fragen, doch er küsste die freigelegte Stelle und glitt kurz mit seiner Zunge drüber. "Louis...", murmelte ich und biss fest die Zähne zusammen als ich spürte wie seine scharfen Zähne durch meine Haut glitten.
Was machte er denn...?
Keuchend krallte ich mich an dem Laken fest und ließ meinen Kopf hängen. "L-Louis", stöhnte ich leicht vor Schmerz und zischte als er sich löste. "Was...?" Verständnislos sah ich ihn an und musterte seine Lippen.
Louis blinzelte mich überfordert an und blickte wieder zu meiner Brust. Ich spürte seine plötzliche Überforderung, merkte, dass er sich auf einmal bewusst war, was er getan hatte und setzte mich ruckartig auf. Dank der kühlenden Kälte machte mein Körper bei den schnellen Bewegungen mit. Ich ließ mich im Schneidersitz auf der Matratze nieder und hielt Louis meine Hand hin.
Er krabbelte direkt zu mir auf meinen Schoß, schlang seine Beine um meinen unteren Rücken und wischte sich mit der Hand unbeholfen über die Lippen. "E-Entschuldige...", schniefte er leise und ich merkte wie der Omega auf mir langsam in sich zusammensackte. "Schon gut, Liebster." Ich legte meine Hand an sein Kinn und strich mit meinem Daumen das restliche Blut von seinen Lippen.
"Ich... Ich weiß nicht warum ich das gemacht habe", sprach Louis schuldbewusst und ließ seinen Kopf gegen meine Brust fallen. Vorher richtete er jedoch den Verband und bedeckte somit die Wunde, welche sich schon beinahe wieder geschlossen hatte.
"Hey...", lachte ich leise und küsste sein Haar. Ich brauchte nicht lange darüber nachzudenken, um zu merken, was mir mein Omega damit sagen wollte.
"Es ist alles gut", versprach ich ihm, legte meine Arme um seine zierliche Taille und schob meine Hände unter sein Oberteil, um über seine Haut streichen zu können. Ich lächelte bei der Gänsehaut, welche ich unter meinen Fingerspitzen spüren konnte und streichelte ihn weiter.
"Du möchtest dich binden, oder?", fragte ich vorsichtig und lächelte sanft als Louis zu mir hochsah und seine Augenbrauen nachdenklich zusammenzog. Er biss sich auf die Lippe, knetete seine Hände leicht und verschränkte die Arme vor seinem Oberkörper.
Louis wirkte so unsicher, brachte nur ein flüchtiges Nicken zustande und senkte seinen Blick. "Och Lou... Hey, schäm dich doch nicht", murmelte ich und stupste ihn mit meinem Kopf leicht an. "Es ist doch vollkommen in Ordnung, wenn das dein Wunsch ist. Und es ist auch okay, wenn du dich nicht traust es auszusprechen."
"Sicher?", wollte Louis wissen, hielt seinen Kopf weiterhin gesenkt und begann an dem Saum seines Oberteils zu spielen. "Natürlich ist es das, Liebster. Sonst würde ich es dir doch gar nicht erst sagen." Er brauchte einen Moment, nickte dann leicht und nach einem leisen Schnaufen blickte er mich endlich an. "Ich habe nur Angst", gestand der mir und atmete erschrocken auf als ich ihn in den Arm nahm und seinen Kopf an meine Brust drückte.
"Ich weiß, Louis... Ich weiß", erwiderte ich und strich ihm behutsam über den Hinterkopf. Wie lange trug er das schon mit sich herum? Mir war so viel von seinen Gefühlen entgangen, dass mein Herz sich bei dieser Erkenntnis schmerzhaft zusammenzog. Ich keuchte, hatte das Gefühl mein ganzer Brustkorb würde sich zusammenziehen und mir die Möglichkeit nehmen zu atmen.
"I-Ich hatte so Angst dich zu verlieren, wenn du nicht zu mir gehörst... Wenn... Wenn uns nichts weiter als nur unser Herzschlag verbindet." Louis fing an zu weinen als er sprach und presste sich noch etwas mehr an meine Brust.
"Harry, ich... ich möchte dein M-Mal auf meinem K-Körper tragen. B-Bitte."
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[03/01/2022 2364 Wörter]
Denkt ihr Louis ist soweit und traut sich wirklich sich mit Harry zu vereinigen? Da gehört ja mehr dazu als einfach nur ein Biss...
Danke für eure Geduld (∩˃o˂∩) ♥️
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