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Seufzend legte ich die frisch gewaschene Wäsche zusammen und sortierte sie in den Kleiderschrank. Gestern hatte ich es das erste Mal geschafft das Louis etwas von den Klamotten, welche er für sein Nest vergangene Woche gebraucht hatte, herausrückte.
Natürlich war ich stolz auf das, was Louis da gebaut hatte, aber so langsam reichte es mir. Abends wollte er sich meist aus dem Haus schleichen, um noch mehr 'Baumaterial' zu suchen. Natürlich schaffte ich es ihn zum Bleiben zu überreden, aber mir wäre es lieber, wenn ich gar nicht erst etwas sagen müsste.
Als die Zimmertür aufging, sah ich überrascht hoch und blickte zu Louis, welcher mit einem unsicheren Lächeln auf den Lippen zu mir schaute. "Ist alles in Ordnung?", fragte ich direkt und legte den Pullover auf den Stapel. "Ich... Ich wollte ins Bett", sprach er zögerlich und wandte seinen Blick ab.
"Du möchtest schlafen gehen? Hier?"
"J-Ja, ich... ich bin müde", murmelte Louis leise und biss sich verlegen auf die Lippe. Lächelnd nickte ich und ging zu meinem Omega, welcher Amélie mit einem Tragetuch an seinen Rücken gebunden hatte. "Nicht im Nest?", fragte ich vorsichtshalber nach und erhielt ein leises 'Nein'.
Erleichtert legte ich meine Hände an seine Taille und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. "Dann lass mich Amélie nehmen und dann kannst du ins Bad." - "Danke", nuschelte Louis leise, legte seine Hände auf meine Brust und sah müde zu mir hoch. "Ist denn sonst alles in Ordnung?", wollte ich wissen und sah den Omega prüfend an.
Anstatt etwas zu sagen, stelle Louis sich auf Zehenspitzen und hielt sich an meinen Schultern fest. "Lou?", fragte ich leise doch auch jetzt erhielt ich keine Antwort. Für wenige Sekunden sah er mich schweigend an, bis er seine Lippen sanft auf meine drückte. Direkt erwiderte ich den zärtlichen Kuss und zog Louis noch etwas mehr an mich heran.
Als er sich löste atmete er tief durch und wandte seinen Blick ab. Da er anscheinend nicht drüber sprechen wollte, drückte ich sein Kinn mit Zeige- und Mittelfinger hoch und verwickelte ihn wieder in einen Kuss. Ich lächelte leicht gegen seine Lippen als Louis leise schnaufte und sich zu entspannen schien.
Einen Moment später öffnete ich den Knoten des orangenen Tuchs und nahm das kleine Mädchen an mich. "Hallo meine Schöne", wisperte ich ihr zu und gab ihr einen federleichten Kuss aufs Näschen. "Ich mag auch noch einen", jammerte Louis plötzlich. Ich erfüllte ihm den Wunsch und schmunzelte als er dann mit einem Lächeln auf den Lippen ins Bad huschte.
Ich sah wieder hinunter auf Amélie, welche glücklich quietschend in meinem Arm lag und sich an meinem Zeigefinger festhielt. "Sollen wir dich fürs Bett fertig machen? Dann kannst du wieder mit Mama kuscheln", bot ich ihr an und schmunzelte als sie einfach weiter an meinem Finger zog und leise quietschte.
"Ich nehme das einfach mal als ein Ja", murmelte ich und legte Amélie aufs Bett. Als ich ihr nach dem Wechseln der Windel frische Söckchen und ihren Body anziehen wollte, verzog sie ihr Gesicht und begann zu weinen. "Was hast du denn gegen deine Klamotten?", fragte ich besorgt und legte ihren Body zur Seite.
"Magst du heute ohne schlafen?" Vorsichtig nahm ich sie in meine Arme und drückte ihr meine Lippen an die Stirn. Amélie beruhigte sich schnell wieder und sah sich gespannt im Raum um. "Deine Mama ist gleich wieder da", flüsterte ich ihr zu und lächelte als Louis wieder ins Schlafzimmer zurückkehrte.
"Du hast sie schon bettfertig gemacht?", fragte Louis, gesellte sich an meine Seite und sah zu ihren Klamotten. "Amélie wollte ihre Sachen nicht anziehen?" Ich schüttelte meinen Kopf und lehnte meinen Kopf auf seinen. "Sie fing an zu weinen, aber das macht ja auch nichts. Komm ab ins Bett mit dir", sprach ich an ihn gerichtet und beobachtete ihn dabei, wie er sich unter die Decke kuschelte und die Arme nach seiner Tochter ausstreckte.
"Kommst du auch ins Bett?" Doch ich schüttelte meinen Kopf und verneinte seine Frage. "Ich muss noch die Wäsche einräumen und das Chaos im Wohnzimmer beseitigen, da ein gewisser Jemand keine Lust hatte aufzuräumen."
Louis sah mich daraufhin bedröppelt an und schnaufte mit roten Wangen leise. "Aufräumen macht ja auch keinen Spaß", erwiderte er zögerlich, legte Amélie in ihren dünnen Schlafsack und zog sich selbst die leichte Decke bis hoch zur Nasenspitze. "Mhm, ich weiß." - "Tschuldigung", nuschelte Louis und drehte sich ein wenig auf die Seite.
"Schon gut, Liebster", lächelte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. "Wenn das erledigt ist, lege ich mich direkt zu euch, versprochen." Louis lächelte und nickte. "Okay." Ich küsste ihn erneut auf die Stirn und widmete mich dann der restlichen Wäsche.
Unten im Wohnzimmer brauchte ich zum Glück auch nicht lange und als ich die Bauklötze, mit denen Amélie noch gar nichts anfangen konnte und eher zu Louis' Unterhaltung da waren, in die Kiste einräumte, schlangen sich auf einmal zwei Arme um meinen Bauch.
"Huch, was machst du denn hier?", fragte ich überrascht und sah über meine Schulter hinweg zu Louis, welcher versuchte sein Gesicht an meiner Schulter zu verstecken. "Kannst du mir einen Tee machen?", bat Louis mich leise und erhöhte den Druck um meine Taille. "Natürlich", erwiderte ich und legte meine Hand auf seine. Mit der anderen räumte ich die restlichen Klötze ein und schloss die Kiste.
Ich richtete mich auf und drehte mich zu Louis, welcher noch an meinen Rücken klebte und mich nicht losließ. "Na komm, gehen wir in die Küche und machen dir einen Tee, dann geht's aber wirklich ins Bett." Louis nickte direkt und zog mich an der Hand in die Küche.
Während ich den Tee aufsetze, kletterte Louis auf die Arbeitsplatte und zog ungeduldig an meinem Shirt. "Was ist denn?", wollte ich wissen und stellte mich zwischen seine Beine. Daraufhin schlang er seine Arme um meinen Hals und sah mich verträumt an. "Ich... Ich liebe dich", wisperte er unsicher und sah mich mit roten Wangen an.
"Wie war das?", neckte ich ihn und legte meine Hand an seine Wange.
"Ich liebe dich", wiederholte er nach einem tiefen Atemzug und biss sich auf die Lippe. "Ich dich auch, Lou", erwiderte ich und strich ihm eine Strähne aus der Stirn. "Und lass das", bat ich ihn und fuhr mit meinem Daumen über seine Unterlippe. Louis nickte benommen, hörte auf seine Lippe mit den Zähnen zu malträtieren und schnaufte leise, was mich automatisch zum Lächeln brachte.
"K-Können wir morgen was zusammen machen?", fragte mich mein Omega und sah kurz zum Teekessel, welcher auf dem Herd stand. "An was hast du gedacht?" - "Ich dachte wir könnten unsere Gestalt wechseln und... und..."
"Ja?" - "Nicht das, an was du denkst", sprach er dann und blinzelte mich perplex an. "An was denke ich denn?", wollte ich grinsend wissen und näherte mich ihm so weit, dass sich unsere Nasenspitzen berührten. "D-Denkst du nicht an... Naja an das was du mit mir gemacht hast?"
"Was hatte ich denn gemacht?", hakte ich nach und stupste Louis sanft mit meiner Nase an. Ich hörte, wie er schluckte und konnte an seiner Halsschlagader sehen, wie sein Puls in die Höhe schoss. "Du weißt das doch ganz genau, hör auf mich zu ärgern", knurrte er mit roten Wangen und tippte mir gegen die Brust.
Schnell griff ich nach seiner Hand und hielt seine Finger fest. Anstatt etwas zu sagen, knurrte ich zurück und lachte als Louis mich leicht verschreckt ansah. Als er aber merkte, dass es eher mehr zum Spaß war, knurrte er nochmal und kicherte danach. Louis lehnte sich etwas nach vorne und drückte sich an meine Brust.
"Genug geknurrt?", hauchte ich gegen seine Haut und verteilte sanfte Küsse in seinem Nacken. Louis bekam von den ganzen Küsschen eine Gänsehaut, weshalb ich zufrieden lächelte. Ich nahm den Teekocher, bevor er pfiff vom Herd, da ich Amélie nicht aufwecken wollte und goss uns beiden einen Tee auf.
In letzter Zeit hatte ich abends keinen Tee zum Einschlafen gebraucht. Louis' Nähe reichte mir völlig, um zur Ruhe zu kommen. Ich wartete noch bis der Tee gezogen hatte und nahm dann die Metallkugeln mit den Teeblättern hinaus. Bevor ich jedoch die Tassen in die Hand nahm, stellte ich mich mit dem Rücken zu Louis.
Direkt verstand er was ich vorhatte, schlang seine Beine um meine Taille, zog sich hoch und hielt sich an meinen Schultern fest. "Gut festhalten, ja?" Louis brummte nur und begann meinen Hals zu küssen. Schmunzelnd tätschelte ich sein Schienbein, griff nach den Tassen und ging zurück ins Schlafzimmer.
Louis kuschelte sich nach dem er seinen Tee ausgetrunken hatte unter die Decke und sah mich erwartungsvoll an. "Warte kurz", bat ich ihn, zog mir noch mein Shirt aus und legte mich erst dann zu meinen beiden Lieblingswölfen.
"Magst du dich wieder an meinen Rücken-" Doch ich wurde von Louis unterbrochen, indem er seine Hand auf meinen Mund legte und seinen Kopf schüttelte. "H-Heute nicht", sprach er leise und kuschelte sich an meine nackte Brust. Ein wenig verwirrt atmete ich durch, zuckte mit meinen Schultern und schlang einen Arm um den Jüngeren.
Kurz sah ich zu Amélie, welche neben Louis lag, strich ihr vorsichtig über die Wange, zog den Reißverschluss an ihrem Schlafsack noch etwas höher und legte ihr das Spucktuch in die Hand.
"Gute-Nacht-Kuss", jammerte Louis leise und stupste mit seiner Nase gegen mein Kinn. "Du bekommst ihn ja noch", lachte ich leise. "Warum bist du denn so ungeduldig?" - "Aufmerksamkeit."
Ich seufzte leise und nickte. Hätte ich mir ja auch denken können, dass es alles noch ein wenig dauerte. Immerhin schliefen wir jetzt hier und nicht wieder in dem Nest, welches meinen Rücken auf die Probe stellte. Das war schon mal ein Fortschritt.
Da ich einfach nicht widerstehen konnte ließ ich Louis noch einen Moment zappeln. Sanft strich ich ihm mit meinem Daumen über die Wange und sah ihn verliebt an. "Hazzaaaaa", meckerte er leise, drückte sich meiner Hand mehr entgegen und rutschte danach ein wenig nach oben. Doch ich nahm meine Hand von seiner Wange, platzierte sie stattdessen auf seiner Hüfte und hielt ihn zurück.
Louis wollte wieder meckern, doch ich drückte meine Lippen auf seine und erstickte seine Beschwerde. Direkt erwiderte er den Kuss und schmiegte sich noch näher an mich heran. Ich musste leicht gegen seine weichen Lippen lächeln als ich seine Hand auf meiner Wange spürte.
Der Omega löste sich von mir, sah mich mit glänzenden Augen an und stupste meine Nase mit seiner zufrieden an. "Gute Nacht Hazza", brummte er leise und kuschelte sich so an mich, dass sein Kopf unter meinen passte.
"Lou?", fragte ich stattdessen und strich sanft über seinen Rücken. "Magst du mir noch erzählen was vorhin los war? Warum hast du nichts auf meine Worte erwidert?" Louis versteifte sich und atmete dann schwer aus.
"I-Ich... Ich hab' gemerkt, dass du nicht... nicht so begeistert bist was das Nest angeht... Und deswegen bin ich jetzt wieder hier", murmelte Louis leise. "Es tut mir leid", erwiderte ich und Schuldgefühle machten sich in meinem Inneren breit.
"Schon gut... Ich kann's ja auch verstehen", sprach er weiter und sah dann zu mir hoch. "Du warst immer so grummelig nach dem Aufstehen und hast wegen Schmerzen gemeckert. Das nächste Mal mache ich es etwas bequemer, versprochen", murmelte Louis und kuschelte sich wieder an meine Brust.
Ach Louis...
"Schlaf gut, Hazza", sprach er nach einem Moment, ich erwiderte es und vergrub meine Nase in seinen fluffigen Haaren. Mitten in der Nacht wachte ich auf und sah direkt zu Amélie, welche etwas strampelte und sich fest an das Spucktuch klammerte. Vorsichtig hielt ich den schlafenden Louis mit einer Hand an meine Brust gedrückt und mit der anderen fuhr ich Amélie über die Wange.
"Was ist los?", wisperte ich und legte meine Hand kurz auf ihr Amulett. Es war bereits wieder am Glühen, doch nicht so heiß, dass es ihr weh tun könnte. Besorgt musterte ich den Welpen, öffnete den Schlafsack und nahm ihr rechtes Füßchen in die Hand. "Das ist ja ein Eisklotz. Bist du doch trotz Schlafsack so ausgekühlt?", fragte ich erstaunt.
Etwas verwundert, da sie sonst auch nachts problemlos ihre Körpertemperatur halten konnte, schob ich Louis behutsam von mir und kümmerte mich um Amélie. Tatsächlich wollte sie danach auch noch gestillt werden, weshalb ich sie an Louis' Brust legte, ohne ihn dabei zu wecken.
Am nächsten Morgen war ich dadurch, dass Amélie gar nicht mehr schlafen wollte und lieber vor sich hin gebrabbelt hat, unglaublich müde und konnte nur so gerade die Augen offenhalten. Ich hatte ja keine Ahnung, dass das kleine Mädchen so gesprächig sein konnte. Ich hielt bereits meine zweite Tasse Kaffee in der Hand als ich mit den beiden draußen auf den Stufen der Veranda saß und frühstückte.
"Harry?"
Überrascht sah ich meine Schwester an, welche sich herangeschlichen hat und mich besorgt ansah. "Einige der Vorräte sind fast aufgebraucht... Würdest du?" Tief atmete ich durch, trank den letzten Schluck aus meiner Tasse und nickte. "Ja, ich fahre gleich los. Hat den jemand noch Zeit und kann mit?" - "Lori wollte dich wieder begleiten."
Ich nickte und sah dann zu Louis, welcher mich fragend ansah. "Wo musst du denn jetzt hin?" Ich brauchte nicht lange, um es ihm zu erklären. Zum Schluss krallte er sich an meinem Unterarm fest und sah mich mit großen Augen an.
"Du passt aber auf, oder? Nicht... Nicht das was passiert."
Louis blickte mich danach still, mit zusammengezogenen Augenbrauen nachdenklich an und biss sich auf die Lippe. "Dir darf nichts passieren... Sonst..." - "Mir passiert nichts, versprochen", erwiderte ich auf seine Sorgen und drückte sein Kinn hoch. "Wenn du das sagst..." - "Sage ich", lächelte ich und küsste ihn kurz.
"Wir beeilen uns auch und dann können wir was zusammen machen, in Ordnung? Das habe ich nicht vergessen." Mein Omega lächelte breit und nickte aufgeregt. "In Ordnung." Ich verabschiedete mich nochmal mit einem langen Kuss von ihm und drückte Amélie zum Abschied ein kleines Küsschen auf die Stirn.
So wie letztes Mal war Lori auch jetzt aufgeregt und saß ganz unruhig neben mir auf dem Beifahrersitz. Doch es funktionierte alles ohne Probleme. Sowohl der Hinweg als auch die Besorgung der Lebensmittel verlief reibungslos. Was mir allerdings ein paar Sorgen bereitete war die Ruhe, welche der Wald ausgestrahlte.
Es war mir zu ruhig. Viel zu ruhig.
Lori schien das auch nicht zu passen, aber da wir heil zurückkehrten und wieder von unserer Barriere geschützt wurden, machte ich mir keine weiteren Gedanken.
Als die Lebensmittel ihren Weg in die Kammer gefunden hatten und ich den Geländewagen wieder zurückgestellt hatte, lief ich zu Louis und Amélie. Er war gerade mit Stillen beschäftigt, weshalb er mich gar nicht bemerkte.
Ganz vorsichtig legte ich meine Hand auf seine Schulter und küsste seinen Kopf. "Hey", flüsterte ich Louis ins Ohr und lächelte bei der Tatsache, dass er mich mit großen Augen musterte. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, was mein Herz zum Höherschlagen brachte.
"Du bist wieder da", stellte er überrascht fest und blinzelte mich an. "Bin ich", erwiderte ich schmunzelnd, legte meine Hand in seinen Nacken und küsste ihn liebevoll. Louis schien sich gar nicht von mir lösen zu wollen, doch das war mir recht.
"Was möchtest du denn machen?", fragte ich Minuten später und fuhr mir durch die Haare. "Können wir uns verwandeln?" Ich nickte und nahm ihm Amélie ab, legte sie in das Körbchen mit unseren Oberteilen und fuhr ihr über die Wange, bevor ich einen gewissen Abstand zur Veranda einnahm und mich innerhalb eines Wimpernschlages verwandelte.
Anstatt das Louis sich auch direkt verwandelte kam er auf mich zu und legte seine Hand auf meine Nase. Ich schnaubte leicht und brachte Louis somit zum Kichern. "Das kitzelt", ließ er mich wissen und strich mir über den Nasenrücken. Da ich es nicht lassen konnte, leckte ich ihm über die Hand und stupste ihn sanft an.
Louis sah ein letztes Mal zu seiner Tochter, bevor er seine Hand runternahm und sich verwandelte. Er brauchte etwas länger und als er seine Gestalt gewechselt hatte, stand er etwas wackelig auf seinen vier Beinen.
Ich ging etwas näher an den kleineren Wolf heran und stützte ihn mit meiner Schnauze, bis er etwas sicherer auf seinen Pfoten stand. Als Dankeschön stupste er mich an und schmiegte seinen Kopf an meinen.
Als ich Eleanors Stimme hörte blickte ich zu ihr und fragte sie, ob sie ein wenig auf Amélie achten könnte. Der Welpe war zwar - wenn ich nach ihrer ruhigen Atmung und dem langsamen Herzschlag ging- am Schlafen, dennoch wollte ich das noch zusätzlich jemand auf sie achtete.
Der Beta erwiderte meine Frage mit einem Nicken und lächelte mich an.
Ich widmete mich wieder Louis, welcher schon ein wenig auf Abstand gegangen war und sich die Schutzbarriere ansah. Die Sonne stand so, dass man das Schimmern dieser Wand ohne große Anstrengung betrachten konnte. Louis schien es ganz faszinierend zu finden, denn er setzte sich aufrecht hin und spitze seine Ohren.
Verliebt mustere ich ihn, schritt langsam auf ihn zu und stupste ihn vorsichtig an. Auch wenn Louis mich meist nicht hören konnte, versuchte ich es immer wieder, bis er auf meine Worte reagierte. Es gibt noch eine schönere Stelle, dort schimmert es in blauen und grünen Tönen. Möchtest du es sehen?
Der Omega sah mich aufgeregt an und nickte leicht. Glücklich darüber, dass es geklappt hatte, fuhr ich mit meiner Zunge hinter seinem Ohr lang und drängte ihn dann dazu aufzustehen. Seite an Seite liefen wir an die entsprechende Stelle. Dort ließ ich mich ins, von der Sonne aufgewärmte, Gras nieder und brummte zufrieden als Louis sich direkt an meine Seite legte.
Aufmerksam beobachtete er das Schimmern der Barriere und konnte gar nicht mehr wegsehen. Während Louis das alles betrachtete ging ich meinen Drang, sein Fell zu putzen, nach. Sanft fuhr ich mit meiner Zunge über seinen Kopf und hinter seinen Ohren entlang. Ich lächelte innerlich als Louis auf all das mit einem zufriedenen Brummen reagierte und sich sogar noch ein wenig mehr zu mir lehnte.
Nach einer Weile wandte Louis seinen Blick ab und sah mich glücklich an. Bevor ich irgendetwas tun konnte, kletterte er auf mich drauf und blieb einfach so liegen. Zwischendurch brummte er immer wieder leise oder rieb seinen Kopf an meinem Schulterblatt. Da Louis jedoch ein bisschen zu groß für das war, rutschte sein Hinterteil meist wieder hinunter.
Doch egal was, Louis wollte so auf mir liegen bleiben, weshalb ich ihn einfach machen ließ.
Wir lagen noch bis die Sonne untergegangen war im Gras, Eleanor versorgte mich regelmäßig mit Informationen über Amélie und erzählte mir wie es ihr gerade ging. Louis war seit wenigen Minuten aufgewacht, gähnte ausgiebig und blinzelte mich schläfrig an.
Louis?, wandte ich mich an meinem Omega und stupste ihn an. Doch er reagierte nicht auf meine Berührung. Da ich mit ihm sprechen wollte, verwandelte ich mich und legte meine Hand auf seinen Kopf. "Verwandelst du dich auch Liebling?", fragte ich flüsternd und kraulte ihm ein bisschen hinterm Ohr.
Tatsächlich verwandelte er sich, starre aber noch immer in die Dämmerung. "Was ist denn da?", fragte ich verwirrt und machte mir allmählich Sorgen.
"Louis?" Erneut stupste ich meinen Omega an und legte meine Hand an seine Wange. "Liebster... Würdest du bitte auf meine Worte reagieren?", sprach ich verzweifelt, legte meine Hände an seine Schulter und drückte leicht zu.
"D-Da ist... Da ist mein Papa", murmelte Louis und starrte weiterhin etwas, was sich außerhalb der Barriere befand, an.
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[3217 Wörter 23/08/2021]
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