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Laut fauchend zerknüllte ich das gelbliche Papier und warf es achtlos auf den Boden. Wenn das stimmte... Wenn das auch auf mich zutraf, dann konnte ich was Robin anging für nichts garantieren.
Vollkommen von der Wut geblendet staute sich immer mehr Hass in meinem Inneren. Fest krallte ich mich an die Arbeitsplatte und keuchte als ich diesen einen bestimmten Druck in meinem Kiefer spürte.
"H-Hazza?", murmelte Louis leise und rieb seinen Kopf an meinem Rücken. "W-Was ist denn los?", murmelte er schläfrig und schmatze leise. Tief atmete ich durch und versuchte meine Wut so gut es ging hinunterzuschlucken. Louis brauchte Ruhe... Ich brauchte Ruhe, auch wenn ich es nicht unbedingt zugeben wollte.
Vorsichtig fuhr ich mit meiner Zungenspitze über meine Zähne, um sicherzugehen, dass meine Eckzähne wieder verschwanden. "Ich bin nur sauer", erwiderte ich. "Tut mir leid dich geweckt zu haben, schlaf bitte weiter."
"N-Nur? Du glühst", stellte Louis fest und ich spürte das Kribbeln als er mit seinen Fingerspitzen über meinen Rücken strich, sich anschließend an meinen Schultern hochzog und mit der Nase über meinen Nacken glitt. "Und du riechst nach schlechter Laune", murmelte er und ließ sich dann wieder ins Tuch fallen.
Vor Wut noch ganz angespannt legte ich meine Hand auf sein Knie und strich zittrig auf und ab. "Mach dir keine Gedanken, es betrifft nicht dich, sondern Robin." Natürlich hatte es Louis' Interesse geweckt und da er nicht lockerließ, lief ich mit ihm in sein Zimmer und löste das Tuch.
Louis machte es sich auf dem Bett bequem und als ich ihn ansah musterte er mich neugierig. "Warum Robin?".
"Er hat gelogen... Mir die Wahrheit verschwiegen, obwohl er es besser wusste", knurrte ich und spürte wie die Wut in mir erneut aufflammte.
"H-Hast du das nicht auch schon?", piepste der Omega und sah mich mit großen Augen an. Erst da merkte ich, dass ich Louis wegen meinem Ärger angeknurrt hatte. "Tut mir leid, Lou", wisperte ich und strich über seine Wange. Er nickte nur und kletterte unter die Decke. "I-Ich habe dich doch auch schon angelogen, da wollte ich dich nur beschützen."
War es auch Robins Intention? Vor was wollte er mich denn bitte schützen? Er war einer der ersten, die ich nach Rat gefragt hatte und das Einzige, was er mir damals gesagt hatte war, dass ich nie Kinder bekommen könnte.
Was für eine dreiste Lüge.
"Diesmal ist es nicht ganz so einfach, Louis."
"L-Lügen ist nie einfach...", nuschelte er und rieb sich die Augen. "Darf ich... Darf ich wieder an deinen Rücken? Das war so schön warm."
Ich seufzte leise und nickte. "Lass mich gerade noch die Lichter ausmachen, ja? Dann bin ich direkt bei dir." Während ich auch noch schnell ein bisschen die Küche in Ordnung brachte, fragte ich mich wie ich das alles angehen sollte sobald ich wieder wach war. Definitiv würde ich meinen Vater zur Rede stellen, nur wusste ich nicht ob ich mich beherrschen und sachlich bleiben konnte.
Louis hatte recht. Robin musste einen Grund gehabt haben, um mich dermaßen anzulügen. Aber wie sollte ich das mit meiner Fruchtbarkeit auch selbst herausfinden? Wahllos versuchen alle möglichen Wölfe zu schwängern? Und wenn es stimmte, was in den Büchern geschrieben war... Dann hatte kaum jemand Ahnung, was ein Alpha kann und was nicht. Woher auch? In jedem Rudel gibt es nur die einer Familie... und welcher Alpha tauscht sich über die eigene Fruchtbarkeit mit anderen Wölfen aus?
Wenn einige wüssten, dass ich bisher angenommen hatte unfruchtbar zu sein... Dann hätte ich vermutlich nicht das Ansehen, welches ich zu meiner aktiven Zeit hatte.
Bei Louis im Zimmer angekommen entledigte ich mich meinen Klamotten und schlüpfte nur in Unterwäsche zu Louis ins Bett. "Ich habe auch nur eine Unterhose an", ließ mich Louis mit roten Wangen wissen und sobald ich mich herumgedreht hatte kuschelte er sich an meinen Rücken. "Ist das s-so in Ordnung?"
"Nicht ganz", erwiderte ich und musste mir ein Lächeln verkneifen. "Was ist denn?", fragte Louis nach und sah mich mit großen Augen an als ich mich ihm zuwandte. "Ein Gute-Nacht-Kuss fehlt", schmunzelte ich. "S-Sowas gibt es? Schläft man dann besser?" Ich nickte lächelnd und strich mit meinen Fingerspitzen von seiner Schläfe hinunter bis hin zu seinem Kiefer. "Ja, gibt es", hauchte ich und fuhr weiter über seinen Kieferknochen bis zu seinem Kinn.
Louis verfolgte das alles mit einem unsicheren Blick und nach dem ich mit meinem Daumen über seine schmalen Lippen fuhr zuckte er leicht zurück. "Halt still", bat ich ihn und fuhr ganz zart mit meiner Zunge über seine Unterlippe.
"H-Harry", wimmerte Louis leise und griff nach meiner Hand, mit welcher ich ihm am Kinn festhielt. "Soll ich aufhören?", fragte ich und sah ihn prüfend an. "Oder darf ich weiter machen?"
"W-Weiter machen."
Für einen Moment sah ich ihm tief in die Augen bis ich mich wieder seinen Lippen widmete und erneut mit meiner Zunge über seine Unterlippe strich. Louis verfestigte dabei den Griff um mein Handgelenk und fiepte leise als ich meine Lippen leicht auf seine drückte.
Ich hörte Louis leise in den Kuss schnaufen, weswegen ich gegen seine Lippen lächelte und ihn langsam anfing zu küssen. Der Omega erwiderte zögerlich und ich spürte wie mein Herz anschwoll und langsam kräftigster schlug. Umso länger wir über unsere Lippen verbunden waren, desto wärmer wurde mir und auch bei Louis schien die Körpertemperatur zu steigen.
"S-Stopp", flehte Louis nach einer Weile leise und versuchte sich nach hinten zu drücken, jedoch hatte ich meine Hand immer noch an seinem Kiefer und hielt ihn eng bei mir. Fragend sah ich ihn an und stupste mit meiner Nase gegen seine. "Warum?", hakte ich lächelnd nach und seufzte wohlig bei dem Kribbeln, welches für Gänsehaut sorgte.
"D-Das kribbelt so komisch... Also gut komisch. Wie, wenn..." Louis fehlten die Worte, weswegen er verstummte und mich unsicher anblickte. Wollte er das Gefühl wirklich beschreiben? "Du bist süß", sprach ich das erste Mal laut aus. Ich lockerte meinen Griff um seinen Kiefer, stahl mit noch einen Kuss und fuhr ihm durch die Haare.
Louis starrte mich an und schluckte. "Ist es normal das so oft zu machen?" - "Für mich schon, denn ich finde es schön wie du auf einen Kuss reagierst", wisperte ich und fuhr über seine roten Wangen. "Du siehst schön aus, wenn du mich so verlegen anblickst."
"H-Harry..." Ich blinzelte perplex als Louis näher an mich rutschte und seine Lippen ganz leicht auf meine drückte. Schon fast schüchtern sah er zu mir hoch und blinzelte langsam. "K-Kannst du mich dann nochmal so küssen? So mit..." Anstatt es auszusprechen tippte er mit seinem Finger auf meinen Mund und schob seine Zungenspitze zwischen die Lippen.
"B-Bitte?"
"Du musst nicht fragen", flüsterte ich ihm zu und strich ihm erneut durch die Haare, glitt mit meinen Fingern in seinen Nacken und verfestigte meinen Griff. Mir war bewusst, dass es nicht die beste Idee war dies jetzt zu tun und so weit zu gehen aber... Louis sorgte dafür, dass meine Gedanken aufhörten sich zu drehen und das war das was ich gerade wollte- das was ich gerade brauchte.
Ich brauchte einfach nur Louis.
Louis sah mich gespannt an und fiepte leise als ich über seine Unterlippe leckte, meine Lippen anschließend auf seine drückte und uns so drehte, dass er unter mir lag. "H-Harry", wimmerte er und sah zu mir hoch. "Warte."
Ich erwiderte seinen Blick und lächelte leicht. "D-Du bist so anders", stellte er fest und blinzelte mehrfach. "Inwiefern?" Doch im selben Moment wusste ich, worauf er hinauswollte...
"D-Du berührst mich anders", nuschelte er und schluckte. "Ich- Ich fühle mich wohl." Ich musste wegen seinen Worten lächeln und stütze mich auf meinen Unterarmen ab, um ihm näher zu sein. "Das ist mir sehr wichtig, sag mir, wenn sich das ändert, okay? Ich will das du es gut hast. Du sollst nicht mehr so fühlen wie damals, verstanden?"
Louis nickte direkt, legte seine Hände in meinen Nacken und sah mich für einen Moment still an, doch dann zog er mich zu sich herunter und vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge. Ich spürte, wie er an mir schnuppere und mit seiner Nase über meine Schulter fuhr. "D-Du riechst nicht mehr nach schlechter Laune", kicherte er und schnupperte wieder an meiner Haut.
Als Louis damit aufhörte ließ ich mich neben ihm nieder und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. "Wir sollten schlafen", wisperte ich und drückte meine Lippen erneut auf seine Stirn. "D-Darf ich... an... an deinen Rücken?" Ich nickte und strich ihm ein letztes Mal über die Wange bevor ich mich herumdrehte.
Louis kuschelte sich direkt an meinen Rücken und ich war schon fast eingeschlafen, als Louis sich meldete. "E-Es kribbelt immer noch." Ich brummte leise und legte meine Hand auf seine, welche auf meinem Bauch ruhte. Louis presste sich noch mehr an meinen Rücken und zappelte ein wenig mit den Beinen.
"Wo denn?", fragte ich, ohne wirklich nachzudenken und schloss meine Augen. "U-Uhm... Das- Das kann ich nicht sagen", brabbelte er schnell und ich hörte das Rascheln der Decke. "Das ist normal", erwiderte ich, führte seine Hand zu meinem Mund und verteilte mehrere Küsse auf seinem Handrücken.
"K-Kribbelt es bei dir a-auch?", fragte Louis mit gedämpfter Stimme. "Ja, sehr sogar." - "Also ist das normal, wenn wir uns k-küssen und du mit deiner Zunge...?" Ich musste grinsen und bestätigte es.
"Komisch, sonst kribbelt das nicht so w-wenn ich- also... Damals-"
Auch wenn es mir weh tat, dass er früher nie dieses schöne Gefühl empfinden konnte... durfte... Louis' Unsicherheit brachte mich dazu schmunzelnd den Kopf zu schütteln. "Wenn du nicht drüber nachdenkst geht es auch wieder weg." Ich wollte nämlich garantiert nicht darüber nachdenken.
"A-Aber das fühlt sich gut an", murmelte er leise und rutschte mit seiner Hüfte herum, dass ich seine Erektion an meinem Hintern spürte. Für einen Moment schloss ich meine Augen und versuchte weiterhin so leicht mit dem Thema umzugehen. Wenn ich jetzt eine Sekunde zulassen würde darüber nachzudenken, dass ein erregter Omega in meinem Bett lag... Ich seinen steifen Penis an meinem Hintern spürte und er allein Anschein sehr darüber begeistert war, wie gut es sich anfühlte...
Ich wollte ihn nicht überfallen... Nicht jetzt.
"Jetzt geht's wieder", murmelte Louis leise und vergrub sein Gesicht zwischen meinen Schulterblättern. Erleichtert atmete ich aus und dankte jedem übernatürlichen Wesen, das ich mich zusammenreißen konnte. Es tat mir leid, dass ich da nicht wirklich drauf einging, aber hätte ich Louis jetzt nur in die Augen gesehen...
Bevor ich noch etwas sagen konnte hörte ich ihn schon leise schnarchen und schmunzelte. Wie schnell er nach diesem minimalen Hochgefühl in den Schlaf finden konnte...
Vor mir lag Amélie, welche trotz der ganzen Bewegungen um sie herum erst jetzt aufgewacht war. "Hallo Maus", wisperte ich und strich ihr mit meinem Zeigefinger über den Nasenrücken. "Schlaf weiter", murmelte ich und lächelte als sie mich festhielt und mich mit großen Augen ansah. Amélie quietschte leise und nahm anschließend meinen Finger in den Mund.
Zufrieden nuckelte sie daran herum und da ich ihr den Spaß lassen wollte, versuchte ich mich einigermaßen so hinzulegen, dass ich in ein paar Stunden nicht vollkommen verkrampft aufwachte.
Morgens wurde ich durch die Sonnenstrahlen geweckt, Louis klebte weiterhin an meinem Rücken und hatte weiterhin seine dünnen Arme um meinen Bauch geschlungen. So, dass ich auf gar keinen Fall wegrutschen konnte. Das er nicht die Kraft dazu hatte mich an Ort und Stelle zu halten... Den Gedanken wollte ich ihm nicht nehmen, weswegen ich so liegen blieb. Amélie war noch am Schlafen und sabberte leicht vor sich hin.
Meine Gedanken schweiften direkt wieder zu Robin und auch wenn ich glauben wollte, dass er einen triftigen Grund hatte, konnte ich nicht verhindern das die Wut wieder in mir entflammte. Das Gefühl unter Strom zu stehen wurde unerträglich. Vor allem machte die Ruhe es nicht gerade angenehmer.
Ich blieb noch eine Weile so liegen, bis ich mich dazu entschied aufzustehen. Auch wenn Louis versuchte mich festzuhalten, ich wollte den Kopf frei bekommen. Vorsichtig löste ich Louis' Griff und drehte mich aus seinen Armen. Natürlich wachte er durch die Bewegung auf und blinzelte mich müde an. "W-Was machst du?", fragte er mit belegter Stimme und räusperte sich.
"Ich möchte mit Robin sprechen", erwiderte ich, beugte mich zu ihm herunter und fuhr ihm durch die Haare, welche ihm wirr im Gesicht hingen. "Wenn ich wieder da bin, mache ich uns Frühstück und flechte dir endlich die Haare ein, okay? Dann kannst du wieder was sehen. Ich bleibe auch nicht lange weg, wenn du noch was schläfst bin ich ganz schnell wieder da."
Louis nickte langsam, sah mich unsicher an und streckte sich etwas. Schmunzelnd ließ sich mich darauf ein und kam ihm ein kleines Stückchen näher. "N-Noch ein bisschen", wisperte der Omega mit knallroten Wangen und sah von meinen Augen hinunter zu meinen Lippen. Nur ganz vorsichtig küsste er mich und ich konnte einfach nicht widerstehen, griff in seinen Nacken und zog ihn noch etwas enger an mich heran.
Als ich mich von Louis löste sah er mich leicht verschreckt an, kicherte dann aber und legte seine Hand an meine Wange. "D-Du willst mich immer noch?"
Direkt nickte ich und schmiegte mich mehr an seine kleine Hand. "Ja", antwortete ich ehrlich und legte meine Hand auf seine. "Nur dich", fügte ich noch hinzu und spürte wie langsam all meine unbegründeten Sorgen von mir abfielen. Die ganzen Gedanken... All das wurde plötzlich unwichtig.
Was zählte war der Omega, welcher so mich breit anstrahlte, dass seine Augen begannen zu leuchten. "Und Amélie?" - "Auch Amélie", erwiderte ich, nahm seine Hand in meine und küsste seine Handinnenfläche. "Ich bin gleich wieder da." Louis nickte und zum Abschied küsste ich ihn nochmal auf die Stirn.
Nachdem ich aus dem Zimmer trat, zog ich mir nur eine frische Funktionshose an, da ich ganz genau wusste was passieren würde. Meine Locken band ich zusammen und verließ mein Haus. Ich wusste das Robin zu der Zeit meist die Grenze ablief, weswegen ich mich einfach auf die Veranda setzte und wartete.
Ich blieb auch nicht lange allein, denn schon nach wenigen Augenblicken trat Robin durch die schützende Barriere. Anhand seines Blickes konnte ich schon erkennen, dass er wusste was ich von ihm wollte.
Als wäre der schöne Moment mit Louis nicht gewesen, platzte die Wut aus mir heraus und vernebelte meine Sinne. Mit großen Schritten lief ich auf meinen Stiefvater zu, beschleunigte meine Schritte als er anfing sich herumzudrehen und konnte ihm an der Schulter packen. Ich verfestigte meinen Griff in seinem Fell und stieß mich ohne große Mühe vom Waldboden ab, schwang mein Bein über seinen Rücken und duckte mich als er beschleunigte.
Robin zog sein Tempo weiter an, der Wind brannte auf meiner Haut und sorgte dafür, dass ich mich nur noch mehr aufheizte. Wir ließen das Dorf hinter uns zurück und der Alpha unter mir stoppte erst als wir an einer großen Lichtung ankamen. Es war die gleiche, wo ich damals Louis gefunden hatte. Von dem ganzen Blutbad war keine Spur mehr. Hier blühten die schönsten Blumen und auch die Vögel zwitscherten wundervolle Melodien.
Ich rutschte von Robins Rücken und knurrte ihn direkt an. In Sekundenschnelle hatte er sich ebenfalls verwandelt und verschränkte die Arme. "Du hast es gelesen", fing er direkt an und sah auf mich herab. Ich konnte meine Gefühle kaum zurückhalten und ging zu seiner Sicherheit etwas nach hinten.
"Du hast es mir eiskalt verschwiegen, dass ich nur Nachwuchs mit meinem Seelenverwandten zeugen kann. Du hast mir...-"
Robin knurrte mich laut an und ging einen Schritt auf mich zu. "Ich hatte meine Gründe, wir hatten unsere Gründe", erwiderte er und rümpfte seine Nase. Auch er war beinahe kurz vorm Explodieren, jedoch hatte ich das Gefühl, das da noch etwas anderes dahintersteckte.
"Unterbrich mich nicht", knurrte ich aufgebracht und fletschte meine Zähne. Moment- "Mama weiß es?!", schrie ich geradewegs hinaus und ballte meine Hände zu Fäusten. "Warum habt ihr mir das verschwiegen? Warum lasst ihr mich an mir selbst zweifeln? Warum?", fragte ich mit Tränen in den Augen und biss mir auf die Lippe, um vor Wut nicht anfangen zu weinen.
"Und dann?! Was hätte es dir gebracht?" Ich schnaubte und baute mich vor ihm auf. "Ich hätte gewusst das ich Kinder zeugen kann!", schrie ich ihm entgegen und platze fast. Warum nahm er sich das Recht mir so eine Information zu verwehren?
Warum tat mir meine Mutter das ebenfalls an?
"Denk mal weiter Harry. Hätte ich es dir vor 20 Jahren gesagt, was hättest du dann getan? Huh?! Was?", knurrte er und seine Augen blitzen schwarz auf. Doch das hielt mich nicht auf Abstand. Ich spürte den unangenehmen Druck in meinem Kiefer und hörte auf meine Zähne fest zusammenzubeißen, da meine Eckzähne sonst meine Lippen aufschlitzten.
"Hätte ich dir gesagt, dass du Kinder zeugen kannst, aber dafür deinen Seelenverwandten brauchst... Was wären deine nächsten Schritte gewesen? Du wärst gegangen. Hättest du deine Ruhe gehabt? Vermutlich nicht. Denk an all die Jahre die du hattest, die du hier warst. Deinem Rudel dient hast und nicht wie ein Wilder da draußen rumläufst! Sag mir, dass du nach einer nicht erfolgreichen Suche deine Gefühle nicht abgestellt hättest. Sag es."
Ich schluckte und sah ich mit großen Augen an. "Ich-"
"Wir wissen beide was du getan hättest. Du kannst deinen Seelenverwandten nicht suchen. Er kommt von allein. Das war immer so und wird immer so sein Harry. Wir hätten dich nicht mehr hier und denk auch an Louis."
"Du hattest trotzdem kein Recht dazu!", fauchte ich ihn an und konnte kaum mehr klar denken. "Du... Ich-"
"Was?", blaffte er mich an und kam knurrend auf mich zu. "Was Harold?" Ein tiefes Knurren verließ meine Kehle als er mich so nannte. "All die Jahre habe ich gedacht, dass ich keine Kinder bekommen kann", brüllte ich Robin entgegen. "Weißt du wie sich das anfühlt?"
"Du hättest doch eh keine bekommen können. Die Gelegenheit hast du erst jetzt!"
"Das ist doch vollkommen unwichtig! Es geht allein um den Fakt das ich in dem Wissen war niemals mein eigenes Fleisch und Blut in den Armen halten zu können! Würdest du gerne dein halbes Leben herumlaufen und denken, dass du nicht fähig bist deinen Mann zu stehen? Das andere Wölfe es wissen und dich dafür verurteilen? Ein unfruchtbarer Alpha?"
Robin schnaubte und rollte mit den Augen. "Hast du wirklich gedacht unser Rudel stirbt aus? Das Gemma keinen Alpha gebären kann ist dir doch wohl bewusst. Nur Männer geben dieses Gen weiter! Glaub mir Mutter Natur hat ihren eigenen Willen. Und denk mal weiter Harry."
"Ich soll weiterdenken? Das große Ganze sehen??", knurrte ich und wusste nicht wohin mit meiner ganzen überschüssigen Energie. Was fing er jetzt auch mit dem Nachkommen fürs Rudel an? Das war mir vollkommen egal. Noch würde ich einige Jahre leben und das war schließlich nicht das, was mir am meisten Sorgen bereitete.
Meine Wut konnte ich einfach nicht mehr bändigen, verwandelte mich innerhalb eines Wimpernschlags und grub zähnefletschend meine Krallen in den Boden. Der Speichel lief mir langsam aus dem Maul und mit kalten Augen visierte ich meinen Vater an. Er verwandelte sich ebenfalls und in Zeitlupe gingen wir aufeinander zu.
____________
[3207 Wörter 18/06/2021]
Könnt ihr Robin verstehen? (๑•﹏•)
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