TWO.
TWO.
MARLENE || Über das Grundstück der Potters zu schreiten, fühlt sich jedes Mal ein wenig an wie nach Hause kommen. Ein kleines Lächeln legt sich auf meine Lippen, während ich durch das Gartentor trete, es vorsichtig hinter mir zuziehe und mich dann auf den Weg zu der einst blauen Tür mache, die mittlerweile eher gräulich schimmert. Sie hat dringend einen Anstrich nötig, doch gerade das liebe ich an diesem Haus. Nichts hier wirkt perfekt, stattdessen ist in jedem Stück dieses Gebäudes die Liebe zu erkennen, die die Bewohner in ihm nur zu gerne mit der Welt teilen.
Einen Moment lang bleibe ich einfach stehen und schließe die Augen, während ich die Stille um mich herum genieße. Dann hebe ich die Hand und lasse sie gegen das Holz knallen, denn der eigentliche Türknopf ist bereits seit Jahren nicht mehr vorhanden.
Ein Klopfen, kurze Pause, zweimal Klopfen, lange Pause, das nächste Klopfen.
Ich streiche mir die Haare aus dem Gesicht, die sich während meines kurzen Fluges zu meinem besten Freund völlig ineinander verknotet haben und lasse meine Hand dann erneut gegen das Holz knallen.
Die Tür wird aufgerissen, bevor ich die Möglichkeit habe, erneut zu klopfen.
Ich erwarte verwuschelte dunkelbraune Haare, warme braune Augen und das einmalige Lächeln meines besten Freundes. Stattdessen werde ich mit einer schwarzen Mähne und gewittergrauem Blick gestraft, denn es ist nicht James Potter der mir gegenübersteht, sondern sein unwillkommenes Anhängsel.
Eine Begegnung mit einem Black Brüder hat mir heute eigentlich genügt, auf die zweite hätte ich eindeutig verzichten können.
„Willst du die Tür aufbrechen, McKinnon?", fragt Sirius mit arrogantem Lächeln im Gesicht. „Denn wenn du noch einmal so draufhast, dann erreichst du dein Ziel sicherlich."
Ich verdrehe die Augen, denn nicht ich bin es gewesen, die genau dies in den letzten Sommerferien geschafft hat.
„Ich würde ja sagen, es ist schön dich zu sehen", meine ich, während ich mich kurzerhand an ihm vorbei ins Haus schiebe. „Aber das wäre gelogen, Black."
Ein dunkles, raues Lachen dringt in meine Ohren, während er schwungvoll die Haustür hinter mir schließt und mir dann stumm gegenübersteht.
„Wo ist James?", frage ich ihn, als uns die Stille in der Eingangshalle zu ersticken droht.
„In seinem Zimmer", lässt Sirius mich wissen und ich bin einen Augenblick lang überrascht, dass er mir die Information so einfach überlässt. Es sieht ihm nicht ähnlich, einfach so nachzugeben und ich mustere ihn besorgt. Die dunklen Augenringe und die blauen Flecken an seinem Hals, die mich schauriger Weise an Fingerabdrücke erinnerten, verheißen nichts Gutes.
Doch ich stelle keine Fragen und er gibt mir keine Antworten.
„Ich wollte gerade duschen gehen", meint Sirius schließlich in die Stille hinein. „Findest du den Weg alleine?"
Die Frage ist rein theoretischer Natur, das wissen wir beide, deshalb gebe ich mir nicht die Mühe, etwas zu entgegen und beginne damit, die Treppe ins obere Stockwerk hochzulaufen. Sirius folgt mir über die Stufen hinweg und verschwindet dann im Obergeschoss ins Badezimmer.
Ich dagegen gehe weiter durch den Flur, die leicht knatschenden Holzdielen unter meinen Füßen, mache mich auf den Weg in das Zimmer, das seit fast achtzehn Jahren das Reich von James Potter ist.
Die Wände sind mit unzähligen Fotografien behangen, so vielen, dass man sich verzählt, wenn man sich je die Mühe machen sollte. Von allen Seiten winken mir fröhliche Gesichter entgegen, auf den meisten ein breites Lächeln im Gesicht und ich muss grinsen, als ich eines der wenigen entdecke, das ein heulendes Mädchen abzeichnet. Das Mädchen bin ich, stolze fünf Jahre alt, Sekunden nachdem mir James grinsend ein Stück Kuchen ins Gesicht geworfen hatte.
Ich muss lachen, als ich daran denke, wie wütend ich damals gewesen bin.
Vorbei geht es an neuern Bildern, wobei die meisten von ihnen James, mich oder die Rumtreiber zeigen. Jedes dieser Bilder sprüht geradezu von Ungehorsam und Spitzfindigkeit, doch in absolut allen ist die Liebe zu sehen, die James für seine Freunde empfindet.
Ich habe das Haus der Potters schon immer geliebt. Es hat die Gabe, etwas Heimisches auszustrahlen, für jeden, der es betritt. Auch wenn ich es niemals laut aussprechen würde, ich kann verstehen, warum Sirius so viel Zeit hier verbringt. Mir geht es selbst nicht anders.
Der Flur macht einen leichten Knick, vorbei an einem schief aufgehangenen Wandspiegel, den Mister Potter bereits seit Jahren richten will und sobald ich um die Ecke gebogen bin, kann ich James durch die halbgeöffnete Tür auf seinem Bett sitzen sehen.
Mein bester Freund versinkt beinahe in den schwarzgelben Laken, während er ‚Quidditch für Profis' auf dem Schoß hat und mit angestrengter Miene durch die Seiten blättert. Der Jäger der Cannons schenkt mir vom Cover ein verschmitztes Lächeln und dreht dann eine Runde auf seinem Besen, wodurch sein Quidditch-Umhang durch die Luft geweht wird.
„Du liest freiwillig ein Buch?", lache ich, während ich mich neben ihm auf die Matratze werfe. „Wer hat dich denn verhext?"
„Ich hatte in der letzten Zeit ein wenig zu viele Möglichkeiten zum Nachdenken und mein Vater dachte, dass mich das von Unsinn abhalten würde", grinst James und zieht mich dann in eine feste Umarmung. „Schön dich zu sehen, Marley. Ich hab dich vermisst."
Ich klammere mich an ihn, vergrabe mein Gesicht an seiner Schulter und genieße das vertraute Gefühl von nie endender Freundschaft. James ist meine Stütze, mein Anker, er ist es schon immer gewesen.
„Ich kriege keine Luft mehr", protestiere ich schließlich. „Wenn du noch länger etwas von deiner besten Freundin haben willst, dann solltest du mich jetzt loslassen."
„Beste Freunde werden überbewertet", entgegnet James und fällt lachend vom Bett, als ich ihn herunterschubse.
„Lass das bloß nicht Black hören. Er würde sich direkt beleidigt in die Ecke verziehen und kein Wort mehr mit dir reden", erwidere ich, während ich ihm wieder hochhelfe.
James nimmt neben mir auf der Matratze Platz, die Brille ein wenig schief auf seiner Nase und wirft die Beine übereinander.
„Du tust ihm Unrecht, Marley. Dein Bild von Sirius widerspricht überhaupt nicht der Realität", verteidigt James seinen besten Freund.
„Du musst zugeben, dass Black wirklich schneller beleidigt ist als ein Dreijähriger."
„Damit hast du wahrscheinlich Recht", grinst er. „Aber wenn du ihm eine Chance geben würdest, bin ich mir sicher, dass ihr euch wirklich gut verstehen werdet. Sirius und du seit euch gar nicht so unähnlich, wie ihr immer behauptet."
Ich verdrehe nur die Augen, nicht bereit, mich erneut auf diese Diskussion einzulassen. Viel zu oft haben wir sie schon geführt. Ebenfalls so oft haben wir festgestellt, dass dies eines der wenigen Themen ist, in denen wir nicht auf die gleiche Meinung kommen.
Dabei rechne ich es James hoch an, dass er seinen besten Freund so vehement verteidigt. Er würde für jeden seiner Freunde durchs Feuer gehen, das weiß ich. Sobald du einmal James Freund geworden bist, wird er dich immer unterstützen.
Ich wünschte nur, er hätte sich damals im Zug auf unserer ersten Reise nach Hogwarts nicht neben Black gesetzt und beschlossen, dass dieser nun sein bester Freund sein sollte. Damit hätte er mir einiges an Nerven erspart, aber er wäre nicht James Potter, wenn er nicht dafür sorgen würde, dass ich mit zwanzig bereits die ersten grauen Haare haben werde.
„Hast du Sirius schon getroffen?", fragt James mich, während er sein Buch achtlos auf den Nachtisch pfeffert.
„Leider ja", entgegne ich, stoße einen langen Seufzer aus und lasse mich dann nach hinten fallen, um an die Decke des Zimmers starren zu können.
Als James und Sirius im Sommer unseres dritten Schuljahres beschlossen hatten, dass sie einen Sternenhimmel an die Decke zaubern würden, hat sie nichts aufhalten können. Letztendlich haben sie es geschafft, sodass nun leichte Wolken über die Decke schweben, die ansonsten strahlend hell und verzaubernd wirkt. Selbst nach all den Jahren fasziniert mich der Anblick immer noch.
„Perfekt. Denn leider wirst du dir für die nächsten Tage mit ihm das Zimmer teilen müssen, da die restlichen Gästezimmer renoviert werden", meint James beiläufig.
Ich werfe ihn mit seinem Kopfkissen ab.
„Guter Witz, James. Fast hätte ich dir geglaubt", meine ich augenverdrehend, verziehe dann jedoch das Gesicht. „Heißt das, dass Sirius ebenfalls die nächsten Tage hier sein wird?"
James nickt leicht, ein leichter Schatten in seinen Augen.
„Für wie lange?", frage ich.
„Für unbestimmte Zeit." Mein bester Freund zuckt beinahe achtlos mit den Achseln, aber ich kann sehen, dass es nicht die ganze Geschichte ist. Mir etwas zu verschweigen, gelingt ihm selten.
„Hat es etwas mit dem kürzlich aufgetretenen Familienproblem der Blacks zu tun?", erkundige ich mich stirnrunzelnd.
James mustert mich überrascht. „Woher weißt du das?"
„Regulus hat die Ehre, mein Tanzlehrer zu sein", erzähle ich ihm von der zweifelhaften Entwicklung, mit der ich mich bereits die ganzen Sommerferien herumschlage. Ich verschweige die blauen Flecken auf Regulus' Schienbein, denn es ist nicht an mir, seine Geheimnisse zu verraten. Ich habe selbst genug von ihnen.
„Und seit wann unterhältst du dich mit Regulus?"
Ich boxe James gegen die Schulter. „Ich kann wohl kaum die ganze Zeit mit ihm schweigen, ein wenig höfliche Konversation muss schon drin sein, bevor ich vor Langeweile meine Mutter in ein Stinktier verwandele."
Mein bester Freund lacht leicht. „Das würde nicht gut enden."
„Wirklich nicht", stimme ich ihm grinsend zu und werde dann wieder ernst. „Ist mit Black alles in Ordnung?"
„Du kannst Sirius nicht einmal leiden, Marlie."
Ich mag zwar keine Details über die Familiendramen der Blacks kennen, doch ich weiß genug, um zu vermuten, dass sich nichts Gutes abgespielt hat. Während meine Eltern Nichtbeachtung als Strafe aufziehen, greifen die Blacks gerne auf körperliche Züchtigung zurück, um ihre Söhne im Rahmen zu halten. Sirius ist wahnsinnig gut darin, diese zu verstecken, aber ich bin eine gute Beobachterin.
Außerdem verstehe ich ihn in diesem Sinne wahrscheinlich besser, als die meisten unserer Freunde, sind wir beide doch mit Familien gestraft, deren Grausamkeiten all die anderen nur ahnen können.
Ich funkele ihn an. „Black ist vielleicht nicht mein bester Freund, aber ich will trotzdem nicht, dass es ihm schlecht geht. Er sah vorhin echt nicht gut aus und war seltsam still."
„Keine Sorge", meint James. „Sirius wird schon wieder in Ordnung kommen. Aber tue mir den Gefallen und gehe in den nächsten Tagen ein wenig vorsichtig mit ihm um, ja? Er macht momentan keine leichte Zeit durch."
„Ich werde es versuchen", verspreche ich und stupse meinen besten Freund lächelnd an. „Aber jetzt erzähl schon, was hatte Italien alles zu bieten?"
„Sie haben dort mitten in Rom einen Brunnen, der laufend Goldmünzen spuckt", erzählt James mit leuchtenden Augen und grinst dann. „Wenn man ihn verzaubert, kann allerdings statt Wasser auch Shampoo aus ihm sprudeln."
Lachend sehe ich ihn an. „Bitte sag mir nicht, dass du diese Theorie getestet hast?"
„Man muss sich doch zu beschäftigen wissen", erwidert er und zeigt mir dann höchst zufrieden einige Schnappschüsse seines Kunstwerks.
Darauf winkt ein grinsender James in die Kamera, der Brunnen hinter sich Blasen werfend und Miss Potter steht mit leicht gequältem Lächeln neben ihrem Sohn.
„Die italienische Zaubervereinigung ist übrigens um einiges weiter als wir", murmelt er dann mit einem wehmütigen Lächeln, nachdem er mir von seinem Urlaub vorgeschwärmt hat. „Sie haben einige Gesetze gegen Muggle-Diskriminierung verabschiedet, während unser Ministerium immer noch wegsieht."
Einen Augenblick lang schließe ich die Augen, während ich all die Worte in meinem Kopf habe, die ich mir den Sommer über von meinen Eltern sowie ihren Freunden anhören durfte. ‚Schlammblut' ist noch das Glimpflichste gewesen.
„Gesetze werden auch nicht weiterhelfen", murmele ich. „Das wird nicht ausreichen."
„Aber es ist ein Anfang", erwidert James mit feurigen Augen. „Wir müssen zumindest etwas tun."
„Erst einmal müssen wir unseren Schulabschluss machen, dann sehen wir weiter."
Seufzend nickt er und lässt sich dann ebenfalls auf den Rücken fallen, um mit mir gemeinsam auf den Sternenhimmel an seiner Decke zu starren. Einen Augenblick lang lausche ich seinem Atem, der die Stille warnendweich durchbricht. Dann jedoch habe ich genug und drehe mich in seine Richtung, wo ich das leichte Lächeln finde, das ich dort bereits vermutet habe.
„Bitte nicht, James. Das ist wirklich keine gute Idee."
Er sieht mich beleidigt an. „Ich habe doch gar nichts gesagt."
„Ich kenne diesen Gesichtsausdruck auf deinem Gesicht nur zu gut. Ich weiß, worüber du nachdenkst und ich kann es nicht mehr hören. Bitte erzähle mir nicht, dass es wieder um eine deiner brillanten Ideen geht, wie du Lily für dich gewinnen kannst."
Er wirkt schuldbewusst und es überrascht mich nicht im Mindesten. Wir beide sind schon immer in der Lage gewesen, den anderen zu lesen wie ein offenes Buch. Ein paar geschwärzte Seiten gibt es vielleicht, ein paar verlorene Buchstaben, aber wir können unsere Geschichten verstehen.
„Merlin", stöhnt James und stupst mich an. „Was ist so falsch daran, dass ich Lily liebe?"
„Nichts", versichere ich ihm mit sanfter Stimme. „Aber denkst du nicht, dass es langsam mal Zeit wäre, einzusehen, dass sie nichts von dir möchte? Das würde dein Leben um einiges leichter machen."
„Ich sage es nur ungerne, aber McKinnon hat ausnahmsweise mal Recht", mischt sich eine dunkle Stimme ein. „Du musst endlich damit aufhören, Lily beeindrucken zu wollen."
Ich will gerade etwas Bissiges erwidern, bevor ich mich daran erinnere, dass ich Versprochen habe, Black nicht zu sehr auf die Nerven zu gehen. Also sehe ich nur stumm zu ihm herüber und verdrehe die Augen, als er wie ein Hund seine nassen Haare schüttelt, die aufgrund des Wassers noch schwärzer wirken als sonst.
Dass er nichts am Körper trägt außer einem knappen Handtuch, scheint ihn nicht im Geringsten zu stören. Dieser Junge besitzt eindeutig zu viel Selbstbewusstsein.
„Sind dir die Kleidungsstücke ausgegangen?", frage ich, denn den Kommentar kann ich mir doch nicht verkneifen.
„Kannst du dich bei meinem Anblick nicht mehr konzentrieren, McKinnon? Keine Sorge." Seine grauen Augen glitzern gefährlich. „Diese Wirkung habe ich häufig auf Frauen, kein Grund, sich zu schämen."
Ich schnaube und bewerfe ihm mit einem Kissen, dass ihn direkt trifft, wie ich befriedigt feststelle. Dabei rutscht sein Handtuch gefährlich weit nach unten, wobei er sich keine Mühe machen zu scheint, es wieder hochzuziehen.
Hastig konzentriere ich mich wieder auf das eigentliche Gespräch und sehe zu meinem besten Freund herüber.
„James, Ich hab dich wirklich lieb. Das weißt du, oder? Und deswegen muss ich nun leider ehrlich zu dir sein", seufze ich. „Lily ist eine meiner besten Freundinnen und ich kenne sie gut genug, um zu wissen, dass sie sich nicht davon abbringen lässt, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Und sie ist nun einmal davon überzeugt, dich nicht ausstehen zu können. Daran wird niemand etwas ändern können. Am allerwenigsten du."
Aus den Augenblick kann ich Sirius bestätigend nicken sehen und alleine die Tatsache, dass wir trotz allem ausnahmsweise einmal derselben Meinung sind, sollte James zum Nachdenken bringen.
„Warum gehst du nicht einfach und hast etwas Spaß mit Florence Bascott? Sie ist heiß, also warum nicht?", schlägt Sirius vor und lehnt sich gegen den Türrahmen.
„Weil sie nicht Lily ist", entgegnet James mit einem theatralischen Seufzen.
„Prongs, bitte komm zurück in die Realität", meint sein bester Freund augenverdrehend. „Dieses Mädchen hat dich vollkommen verhext und Evans ist es nicht einmal wert."
Ich funkele ihn an. „Black, warum gehst du nicht in dein Zimmer und ziehst dir was an? Die Erwachsenen haben hier gerade ein Gespräch", fordere ich ihn mit der Stimme auf, die ich immer anwende, wenn mein kleiner Bruder endlich einmal das tun soll, was wir ihm auftragen. Während dies allerdings bei Alec hervorragend funktioniert, scheint Black diese Tonlage völlig kalt zu lassen.
„McKinnon, du kannst aufhören, dich selbst zu belügen. Dir würde nichts besser gefallen, als wenn das Handtuch genau jetzt herunterfallen würde", entgegnet Sirius in einem Tonfall, den andere wohl als charmant bezeichnen würden.
Ich setze zu einer Entgegnung an, doch James hält mir den Mund zu. Mit einem Blick erinnert stumm daran, dass ich ihm etwas versprochen habe.
„Sorry", murmele ich leise, nachdem er seine Hand wieder entfernt hat. James schenkt mir ein kleines Lächeln.
„Ich habe euch ja noch gar nicht von meinem neuesten Lily-Plan erzählt", erinnert der Bewohner des Hauses uns dann, dass er anscheinend wieder einmal eine brillante Idee hat, wie er Lily Evans von sich überzeugen kann.
„Wie genau sieht dieser Plan denn aus?", will ich vorsichtig wissen.
Ganz so überzeugt bin ich nicht, dass er überhaupt in die richtige Richtung gehen wird. Die meisten von James Eroberungsplänen sind so abstrakt, dass sie nicht einmal durchgeführt werden können oder erreichen genau das Gegenteil von seiner eigentlichen Intention.
Gespannt sehe ich ihn an, während sich Sirius etwas nach vorne beugt, um James besser hören zu können. Auch Black sieht nicht allzu angetan aus, was auch daran liegen könnte, dass er bei der Hälfte von James Plänen ebenfalls beim Nachsitzen landet.
„Ich werde Lily nicht mehr nach einem Date fragen, sondern einfach freundlich zu ihr sein. Sie wie eine Freundin behandeln. Entweder fängt sie dann an, sich in mich zu verlieben oder auch nicht. Aber auf diese Art können wir wenigstens befreundet sein", erzählt James triumphierend.
Ich mustere ihn überrascht, denn das ist der erste Plan seit langem, der zumindest plausibel klingt. Er könnte eventuell wirklich funktionieren. Auf verkehrte Art und Weise ist der Weg zu Lilys Herzen eventuell, sie einfach nicht mehr auf sich aufmerksam zu machen, sondern ihr einfach nur ein Freund zu sein.
„Das ist ein guter Plan", meine ich schließlich perplex.
„Auf jeden Fall besser als der, den du letzte Woche hattest", wirft Sirius ein.
„Der gewesen wäre?", frage ich neugierig.
„Lily so zu verhexen, dass sie an ihn gekettet bleiben muss und dann so zu tun, als wäre der Zauberspruch ein furchtbares Versehen gewesen."
Entgegen meines Willens bringen mich Sirius Worte zum Lachen und als ich ihn ansehe, umspielt eine Sekunde lang ein Lächeln seine Lippen, bevor er schnell woanders hinsieht.
________________________________________
Ihr Lieben,
Ich hoffe, ihr seid alle gut in die neue Woche gestartet. Ich bin seit dem Wochenende irgendwie total im Harry Potter Fieber und habe einiges geschrieben.
Vielen, vielen Dank für all eure Votes und Kommentare im letzten Kapitel! Das hat mich wirklich sehr motiviert <3
Bis zum nächsten Mal.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top