Kapitel 3 : Tokyo
Es war jetzt schon fast eine Woche her, als Gojo mich in dem Café ansprach und ich hatte noch immer nichts von ihm gehört.
Mittlerweile fragte ich mich schon, ob er einfach nur meine Nummer haben wollte, oder mich einfach nur aufs Kreuz legen wollte.
Ich lag in meinem Bett und wollte gerade einschlafen, als mein Handy vibrierte.
Mit einem schläfrigen Ausdruck in den Augen blickte ich auf das Display.
Mein Blick war jedoch noch so verschwommen, dass ich es aufgab die Zeichen lesen zu versuchen und nahm seufzend ab.
„Hallo?", fragte ich mit verschlafender Stimme.
„Hallo (V/N)!", dröhnte es mir mit einer lauten fröhlichen Stimme entgegen, welche ich sofort erkannte.
„Gojo", sagte ich schwer seufzend, „was rufst du mich so spät an?".
„Entschuldige", sagte er leicht schuldbewusst, aber dennoch fröhlich, „aber ich wollte dir mitteilen, das ich dich morgen früh um 9 Uhr abholen komme. Ich dachte, dass du davor deine Sachen vielleicht noch packen wollen würdest".
Geschockt gilt ich meinen Atem an.
Mein Blick wanderte langsam zu der Uhr, die gegenüber von meinem Bett an der Wand hing.
Meine Augen weiteten sich.
„Bist du komplett bescheuert, dass du mir das jetzt sagst?! Wir haben fast 23.30 Uhr!", schrie ich wütend in mein Telefon hinein.
„Besser jetzt als nie", erwiderte Gojo nur gut gelaunt, was mich aufgebracht sagten ließ, „Schön. Ich leg dann Mal auf. Muss ja noch meine Sachen zusammen packen und schlafen".
„Warte Mal -!", hörte ich es nur noch von der anderen Seite, bevor ich auflegte.
Mit schnellen Schritten ging ich zu meinem kleinen Stauraum neben der Küche, aus welchen ich meinen Koffer heraussuchte.
Mit meinem Koffer im Schlepptau lief ich wieder hoch in mein Zimmer.
Den Koffer leise ich auf den Boden fallen und machte mich daran Klamotten aus der Komode zu suchen.
Ich warf die Kleidungsstücke in den Koffer.
Als der Koffer mehr als genug Stauraum verloren hatte, lehnte ich mich an mein Bett an.
Ich ließ die angestaute Luft aus meiner Lunge entweichen und blickte geschafft an die Decke.
Schnell griff ich nach meinem Handy und blickte auf die Bildschirmanzeige.
Mir strahlte die Uhrzeit 0.17 Uhr entgegen, woraufhin ich mich entschloss endlich schlafen zu gehen.
Mit viel Aufwand stand ich auf und schlenderte träge die letzten paar Meter zu meinem Bett hin.
Mit einem Rummsen ließ ich mich in mein Bett fallen und schaltete noch schnell die Nachttischlampe aus, welche diesen Abend lang als einzige Lichtquelle in meinem Zimmer gedient hatte.
Nachdem auch dies erledigt war, schlief ich Augenblicklich ein.
Timeskip: mitten in der Nacht
Schweißgebadet wachte ich auf.
Mein Herz klopfte wie verrückt.
Der Schweiß rann mir eiskalt meinen Rücken hinab.
Meine Haare klebten nass in meinem Nacken.
Ich spürte meine kalten Hände an meiner Brust meinen Herzschlag fühlen.
Mit zitternden Gliedern stand ich auf und lief schwankend in mein kleines Badezimmer.
Meine mittlerweile vor Kälte leicht kribbelden Hände stützte ich auf dem Waschbecken ab.
Durch den Spiegel hindurch fixierte ich meine Augen.
'Beruhig dich', sagte ich zu mir selbst in meinen Gedanken, 'alles ist gut. Es ist nichts passiert'.
Das einzige, was ich jedoch sehen konnte, waren meine verängstigten Augen, welche mir entgegen starrten.
Ich schluckte den dicken Kloß in meinem Hals herrunter und entledigte mich meiner Kleidung, um unter die Dusche zu gehen.
Meine noch immer kalten Finger griffen nach dem Temperaturregler und stellten das Wasser wärmer, nachdem ich das Wasser aufgedreht hatte.
Das angenehm warme Wasser traf auf meine Haare auf und drang bis auf meine Kopfhaut durch.
Ich genoss das Prickeln der einzelnen Wassertropfen auf meiner Haut und stand für ein paar Minuten einfach nur da.
Schließlich griff ich nach dem Shampoo und wusch meine Haare, da diese sehr verschwitzt waren.
Die einzelnen Strähnen wickelten sich um meine Finger und glitten durch diese hindurch.
Ich spülte meine Haare ab und wusch noch meinen restlichen Körper.
Schnell wusch ich mich und meine Haare ab, bevor ich aus der Dusche stieg und nach einem der weichen Handtücher griff, die neben der Dusche hingen.
Mit umgewickelten Handtuch verließ ich mein Badezimmer und ging an die Komode.
Ich griff eine schwarze Jeans und einen Dunkelblauen Pullover mit rot weiß gestreiften Ärmeln, welcher von meinem älteren Bruder stammte.
Der Pullover war für mich so etwas wie ein Glücksbringer.
Ich zog ihn immer an, wenn mich etwas bedrückte, oder es mir schlecht ging.
Mit einem schnellen Blick auf die Uhr nahm ich meinen Koffer und ging zu meiner Wohnungstür.
Dort stellte ich meinen Koffer ab und ging in die Küche um etwas zu essen.
Es war 6.30 Uhr, weshalb ich noch genug Zeit hatte, um etwas zu essen.
Ich wunderte mich, das es schon so "spät" war, aber allen Anschein nach hatte ich länger gebraucht um mich zu beruhigen, las gedacht.
Allein wenn ich an den Anfall von vorhin dachte, rann mir ein eikalter Schauer den Rücken hinab.
Schnell schüttelte ich den Kopf um die Gedanken los zu werden und griff nach meinem Handy.
Ohne irgendwelche Ziele ging ich auf Instagram und scrollte durch die Seite.
Ich erblickten die neuen Bilder von meinen Freunden aus Deutschland, während auf meinem Profil gähnende Leere herrschte.
Nur vereinzelt sah man Bilder von mir und meinen Freunden zwischen den Sprüchen und Bilder von Essen.
Insgesamt hatte ich um die 15 Beiträge, was für mich schon viel war.
Ging man aber auf die Profile meiner Freunde, erblickte man eine unglaubliche Vielzahl von Farben, Formen und Gesichtern.
Dies war eine der Faktoren, welche mich immer wieder einsehen ließen, dass ich anders war.
Anders als die anderen.
Immer wollten alle etwas auf ihrer Seite posten, während ich lieber alles in vollen Zügen genoss und für mich behielt.
Ich war nie der Ansicht, dass es jemanden etwas anging, was ich gerade mit meinen Freunden unternahm, oder wo ich gerade bin.
Trotz der Tatsache, dass ich erwachsener war als meine restlichen gleichaltrigen Zeitgenossen, gaben sie sich trotzdem immer wieder mit mir ab und akzeptierten mich.
Zwischen ihnen hatte euch mich immer wohl gefühlt, aber da ich jetzt in Japan war, waren sie natürlich nicht bei mir.
Über Sozialmedia hatten wir noch Kontakt und telefonieren taten wie auch noch, aber dennoch entfernten wir uns immer weiter voneinander.
Seufzend öffnete ich meine Augen, welche ich geschlossen gehalten hatte und blickte auf mein fast aufgegessenes Essen herab.
Ich aß die letzten Bissen und stand auf.
Meine Füße trugen mich an das Waschbecken, in welchem ich meinen Teller abspülte.
Ich stellte den Teller zurück und setzte mich wieder.
Ich blickte auf mein Handy.
8.45 Uhr
Hatte ich wirklich so lange gegessen?
Schnell stand ich wieder auf und ging in mein Badezimmer.
Ich putzte meine Zähne und kämmte meine Haare.
Die Jeans und den Pullover behielt ich an.
Ich schminkte mich dezent und packte meine Kosmetiktasche noch schnell in den Koffer, bevor ich wieder auf die Uhr sah.
9.05 Uhr
'Er ist schon 5 Minuten zu spät', dachte ich mir und wippte mit meinem Fuß auf und ab.
„Deutsche Pünktlichkeit halt", murmelte ich genervt vor mich hin.
Nach weiteren 5 Minuten Entscheid ich kucb dazu ihn anzurufen.
Gerade als ich seine Nummer antipoen wollte, klingelte es an meiner Tür.
„Na endlich", grummelte ich und öffnete die Tür.
Mir blickte ein gut gelaunt er Gojo entgegen, doch seine Miene trübte ein schuldbewusster Ausdruck, als er in mein Gesicht schaute.
„Du bist zu spät", sagte ich nur kalt.
Gojo blickte schnell auf den Boden und nuschelte eine Entschuldigung.
Ich schüttelte meine Kopf und ging einen Schritt beiseite.
„Komm kurz rein", sagte ich.
Dies leiß sich der weißhaarige nicht zweimal sagen, denn augenblicklich trat er in meine Wohnung hinein.
Mit schnell Griffen zog ich mir meine Schuhe an und streifte mir meine Jacke über.
„Wir können", sagte ich, nachdem ich meinen Schlüssel in die Hand nahm.
„Na dann!", sagte Gojo enthusiastisch und griff nach meinem Koffer, als wäre dies etwas ganz selbstverständliches.
Er ging voran in den Hausflur hinaus.
Ich schloss die Wohnung ab und ging ihm hinterher.
Unten an der Haustür angekommen ging Gojo hinaus und hielt mir die Tür auf.
Dankend Schritt auch ich hinaus und erblickte schon ein schwarzes Auto, auf das Gojo zulief.
Ich lief ihm hinterher und stieg auf der anderen Seite des Autos ein.
Gojo saß neben mir und redete mit dem Fahrer.
Als ich neben ihm saß sagte er:„ Kiyotaka, das ist (V/N). Die neue Schülerin".
„Hallo", sagte er nur und ich nickte ihm begrüßend zu.
Die Fahrt verlief weiterhin schweigend.
Hin und wieder sagte Gojo etwas, aber ich antwortete nur kurz angebunden, da ich sehr müde war.
Ständig fielen mir die Augen zu und ich nickte kurz ein, schreckte aber immer wieder hoch.
„Na? Müde?", fragte mich Gojo grinsend, während ich ihn falsch anlächelte und sagte:„ Ja genau. Ich hab schlecht geschlafen".
Er jedoch blickte mich plötzlich ernst an.
„Wieso?".
Von der plötzlichen Frage überrascht, log ich:„ Ich könnte nicht richtig einschlafen und bin immer wieder aufgewacht".
„Das mein ich nicht", sagte Gojo nur ernst.
„Was meinst du dann?", fragte ich ihn gespielt unwissend.
„Weshalb hast du dein Lächeln gespielt?", fragte er mich.
Plötzlich genervt antwortete ich nur:„Braucht dich nicht zu interessieren".
Ich wandt meinem Blick wieder aus dem Fenster und versuchte meine Gedanken zu konzentrieren, was allerdings nicht sonderlich klappte, da Gojo mich die komplette restliche Fahrt über beobachtete.
Wir waren schon in Tokyo, weshalb ich die Stadt aus dem Auto heraus bestaunte.
Die großen Höhen Gebäude mit ihren zahlreichenden blinkenden Schildern und Leuchtreklamen zogen mich in ihren Bann.
Auch waren die Menschen völlig verschieden zu den Menschen in der Stadt, in der ich wohnte.
Sie alle trugen ausgefallene und bunte Kleidung.
Bei manchen trohnten auf den Köpfen Hüte, andere trugen spezielle Frisuren.
Allein von diesem Anblick war ich wie verzaubert.
Gojo holte mich allerdings aus meinen Gedanken, indem er sagte:„Wir sind gleich da. Noch ungefähr 5 Minuten".
Ich sah ihn an und nickte, bevor ich mich wieder gerade hinsetzte.
Wir bogen ab und nach ein paar 100 Metern stoppte Kiyotaka den Wagen und sagte:„Wir sind da".
Wir stiegen aus und mein Blick viel auf ein Gebäude, welches hoch oben gelegen auf einem Berg trohnte.
Das Gebäude bestand aus mehreren kleinen Schrein ähnlichen Bauten, welche in einem dunklen Braunton auf der Spitze des Berges standen.
Eine gefühlt unendlich lange Treppe führte auf den Berg hinauf.
„Willst du hier nur rumstehen, oder möchtest du mitkommen?", Fragte mich Gojo leicht neckend.
Schnell holte ich zu den beiden auf, die sich schon zu der Treppe gemacht hatten.
Gojo hatte wieder meinen Koffer mit sich, den er anscheinend all die Stufen mit hoch tragen musste.
Er schaute mich an, als ich neben ihm stand und sagte:„Der erste Schritt in eine völlig neue, und für dich noch unbekannte Welt beginnt jetzt in diesem Moment".
Mit einem echten Lächeln strahlte ich ihn an und sagte:„ Also ich bin bereit! Auf geht's!".
Wir gingen die Treppen hinauf.
Eine Stufe nach der anderen erklommen wir, Anfangs noch sehr energiegeladen, jedoch zum Ende hin nur noch schnaufend und fluchend.
„Verdammt!", stieß ich zwischen meinen Zähnen hervor und ging in die Hocke.
„Komm! Wir haben es gleich geschafft!", sagte Gojo zu mir, welcher jedoch auch etwas fertig aussah.
Er kam auf mich zu und streckt Emir die Hand entgegen.
Kurz sah ich auf seine Hand, aber ergriff sie jedoch und ließ mich von ihm hochziehen.
Kiyotaka verabschiedete sich von uns, da er anscheinend noch etwas erledigen musste.
Wir beide gingen auf eins der Gebäude zu und Gojo fragte mich:„Bereit den Direktor kennenzulernen?".
Leicht verunsichert sagte ich:„Ich muss es ja sein, oder?".
Gojo sah mich grinsend an und sagte:„Genau!", bevor er die letzten Meter zu der Tür überquerte und diese ohne anzuklopfen aufstieß.
Da erste was ich hörte war eine Stimme, die laut und forsch sagte:„ Du bist du spät!".
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HEY HEY HEY
Ich hatte zwar gesagt, dass ich das Kapitel früher bringen wollte, aber dann müsste ich in Französisch 31 Arbeitsblätter machen und musste Audios aufnehmen.
Außerdem hatte ich nicht so viel Motivation weiter zu schreiben.
Generell waren die letzten zwei Wochen nicht unbedingt die entspanntesten, aber ich hab jetzt Ferien, was heißt, dass wieder mehr Kapitel kommen werden!
Als kleine Entschuldigung, dass solange nichts kam, hab ich das Kapitel etwas länger gemacht.
Ich hoffe es gefällt euch♥️
Wir lesen/hören/sehen uns im nächsten Kapitel ♥️
Wörter: 2.046
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