Kapitel 1: Ankunft
Nervös spielte der Geheimagent Rico Rodriguez mit seinem Glas in der Hand, während sein Blick kontrolliert durch den Jet und wieder zurück zu seinem Kaltgetränk wanderte. Gedankenverloren musterte er den Goldbraunen Inhalt. Man sah ihm an, dass er sich offensichtlich unwohl fühlte. Denn jedes Mal, wenn ihn die Stewardess ansprach, zuckte er zusammen. Es war ihm nicht zu verübeln. Schließlich war es erst einige Stunden her, als er von der CIA auf eine Insel geschickt worden war, um Informationen über Anthony Morales zu sammeln und ihn im besten Fall an seinem Vorhaben zu hindern. Zum Leidwesen aller ist der Auftrag, durch unerwartete Hilfe die Morales zugunsten kam, schiefgelaufen und er musste sich mit seinem Partner zurückziehen. Die Konversation der beiden Agenten hatte sich, bis auf den Weg zum Flugzeug, auf einfachen Smalltalk beschenkt. Kritisch musterte der braunhaarige seinen schwarzen Freund. Er hatte bis jetzt noch kein Wort mit dem Mitte 30-Jährigen gesprochen. Nicht, dass dieser ein Mann großer Wort wäre, doch etwas nachdenklich stimmte es Rico schon. Des öfteren kam es vor das der Junge ununterbrochen wie ein Wasserfall quasselte. Das er den um zwei Jahre älteren damit nerven könnte, kam dem schwarzhaarigen gar nicht in den Sinn. Während Rico noch über die missglückte Mission und dessen Ausgang sinnierte, gab der Pilot an, dass es nur noch wenige Stunden bis zum Zielort waren. Sichtlich erleichtert atmete er aus als er das hörte.
»Was sollte das werden, wenn es fertig ist?« Stelle eine junge Frau die beiden vor sich zur Rede, als sie wütend eine Akte auf den Tisch knallte und auf ihren Highheels durch ihr Büro lief. Auf der Akte waren einige grundlegende Informationen zu dem Auftrag, den die beiden souverän vergeigt hatten. Während Rico sich wunderte, wie die Frau stundenlang auf diesen Schuhen durch die Gegend laufen konnte, versuchte diese sich zu beruhigen und nicht das ganze Gebäude zusammenzuschreien, weil die Agenten es mal wieder nicht hinbekommen hatten, das zu tun was die schwarzhaarige von ihnen verlangte. Die beiden Männer sagten kein Wort. Sie ließen die Predigt, nur stumm über sich ergehen. »Wenn ich mich nicht irre hatte ich euch klare Anweisung gegeben.«, zischte sie und lief weiterhin wie ein tollwütiger Pitbull um die beiden herum, »und ihr habt diese nun schon zum zweiten Mal missachtet! Was habt ihr zu euer Verteidigung zu sagen?« Fuhr sie vorwurfsvoll fort. »Wir sind lebend zurückgekehrt?« Scherzte Rico und sah sie abwartend an. Man konnte eine gewisse Belustigung in seinen Augen sehen. Offenbar nahm er die Situation nicht allzu ernst. Aufgebracht schnaubte ihre Chefin durch die Nase. Sie war kurz davor ihn einen Kopf kürzer zu machen. Rettend platzte einer der IT-Abteilung in ihr Büro und bewahrte Rico vor dem schlimmsten. Genervt sah sie den Mann an. »Was gibt es?« Fragte sie dennoch freundlich. »Die Auswertungen der Überwachungskamera sind fertig. Ich dachte, Sie wollten sie sich ansehen.«
Mira, so hieß die junge Frau, nickte bestätigend und deutete ihm an das Band auf ihren Tisch zu legen. So schnell wie er erschienen war, war er auch schon wieder durch die Tür verschwunden. »Was ist das?« Erkundigte sich Jason, der seit langem Mal etwas gesagt hatte. »Euer nächster Auftrag. Und ihr solltet lieber beten, dass ihr diesen nicht verhaut!« Mahnte die Frau sie. Ein eindeutiges Nicken folgte, ehe sie sich auf die andere Seite des Tisches begaben.
»Um was geht es?« Wollte Rico wissen. »Um einen Mord. Besser gesagt um zwei.« »Ist das dann nicht eher was für die Polizei?« Erkundigte sich Jason neugierig. »So habe ich auch reagiert als ich das zum ersten Mal gehört habe. Zumindest bis ich mir das Video angesehen habe.« Erwartungsvoll startete Mira die Aufnahme. Einige Zeit lang rührte sich nichts. Dann kam ein älterer Mann ins Bild, er schien gezielt auf die Kamera zu schauen, die sich in einer Ecke des Raumes befand. Er wandte sein Blick von dieser ab und schritt auf die Mitte des Raumes zu. Die Kamera verfolgte ihn und zoomte näher ran. Zu sehen waren zwei tote Menschen. Das war allerdings nicht unüblich bei einem Mord, das verrückte daran war das die beiden verbrannt wurden. »Das ist mir neu.« »Ja, eher selten, dass die Opfer lebendig angezündet werden.« Ging Rico auf den Kommentar von seinem Kollegen ein. An der Wand dahinter war eine Nachricht aus Blut geschrieben. "Ich steige aus der Asche empor und werde die Welt in neunem Glanz erstrahlen lassen! -Der Phoenix" Daneben sah man ein Symbol, welches stark an den Feuervogel erinnerte, allerdings war dieser schwarz. Erneut lief der Mann auf die Kamera zu. Seine Hand bewegte sich in eine seiner Taschen. Hervor kam eine Kette. Diese hängte er offensichtlich, für alle einsehbar, an die Kamera und verließ den Raum. Mira stoppte in dem Moment die Aufnahme. Ein tiefes seufzten, verließ ihre Kehle. »Da steht wohl jemand auf griechische Mythologie.« Meinte Rico trocken. Der Kommentar brachte ihm einen giftigen Blick von Mira ein. »Sieht aus wie ein Phönix.« Sagte Jason nachdenklich und deutete auf die Kette im Bild. Mira drückte den beiden eine Akte in die Hand. »Wie alt ist das Video?« Erkundigte sich Rico als er im Büro um herlief und sich das dünne Papier anschaute. Auf dem einzigen Blatt, welches lose in dem braunen Hefter lag war, neben den wichtigen Informationen wie Name und letzter Aufenthaltsort, ein Mann mit grauen fast schon weißen Haaren und Dreitage Bart zu sehen. Sie waren eindeutig gefärbt. Der Mann trug eine Kette um den Hals. Sein Gesichtsausdruck wirkte stolz und entschlossen. Diese Kette war offensichtlich zu sehen, er hatte sie auffällig um seinen Hals gebunden, sodass man sie gewiss sah, wenn man sich das Bild anschaute. Es war die gleiche Kette, wie die im Video. »Einige Wochen. Sein letzter Aufenthaltsort war vor der Stadt.« Berichtete sie. »Wir kümmern uns drum.« Versicherte ihr der braunhaarige, schloss die Akte und steckte sie weg als er schon mit seinem Partner Richtung Ausgang ging. »Ich kann mich doch auf euch zwei verlassen, oder?« Hakte sie skeptisch nach. Respektvoll nickten die beiden Agenten ihr zu, ehe sie sich nach Draußen begaben.
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