Im Zwiespalt

Triggerwarnung für dieses Kapitel: Machmissbrauch, Selbstzweifel, Andeutung sexueller Handlungen ohne Zustimmung/ erzwungene Zustimmung

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Jisungs Pov:

Ohne auf meine Befreiungsversuche einzugehen, legte der junge Pharao seine Lippen auf meine Haut und küsste sich eine heiße Spur hinauf zu meinem Ohr. Meine Lippen teilten sich, als ich überrascht keuchte und hastig rutschte ich auf seinen Schenkeln nach vorn, um den Küssen zu entkommen, doch es half nichts. Minho folgte meinen Bewegungen geschickt und ließ seine Hand auf meiner Brust weiter hinaufgleiten.

Nun wölbte ich mich seinem Griff entgegen und versuchte mich so zu befreien. Ein leises Wimmern verließ meine Kehle und ich schüttelte den Kopf.

„Bitte... bitte nicht... tu das nicht."

Er schien mein leises Flehen zu hören, denn seine Lippen lösten sich von meiner Haut und auch seine Hände blieben ruhig liegen, während sein warmer Atem noch immer meinen Nacken traf. Mein Widerstand erlahmte ebenso und schlussendlich saß ich ganz still auf seinem Schoß und wusste nicht, ob ich erneut die Stimme gegen ihn erheben sollte und mich seinem Willen widersetzen wollte, oder ob ich ihm diese Entscheidung überließ.

Verdammt, er hat bisher nicht einmal viel getan und dennoch beginne ich schon wieder, seine Geduld auf die Probe zu stellen, indem ich mich wehre.

Also bemühte ich mich, meinen Körper etwas zu entspannen und beinahe wie eine leblose Puppe in Minhos Armen zu hängen, während keiner von uns beiden sprach. Noch immer traf der warme Atemstrom meine Haut und dennoch bemerkte ich den feinen Unterschied. Minho atmete nun etwas langsamer ein und aus, außerdem wurde sein Herzschlag ebenso ruhiger. Allmählich fühlte sich die Stille zwischen uns beinahe wie ein fragiler Frieden an, aber dieser wurde letztendlich doch von der Stimme des jungen Königs unterbrochen.

„Warum nicht, Jisung?" Die folgenden Sekunden, die er mir Zeit zum Antworten ließ, zogen sich unangenehm in die Länge, bevor er erneut sprach. „Wieso sollte ich das nicht tun? Immerhin haben wir eine Vereinbarung getroffen und ich halte mich an die Regeln... solange du das auch tust."

Ich schloss kurz die Augen und versuchte die Ruhe zu bewahren, die nach dem plötzlichen Stillstand seiner Bewegungen teilweise zurückgekehrt war. „Weil- weil ich das nicht kann... es ist nicht so, wie ich es mir vorstelle- nicht so, wie ich es will."

Die warme Brise in meinem Nacken wurde beinahe zu einem heißen Brennen, als Minho sich näher an mich lehnte. „Und wie stellst du es dir vor?" Der fragende Tonfall und die Milde seiner Worte konnten dennoch nicht über seine wahre Absicht hinwegtäuschen. „Wenn du noch nie mit einem Mann im Bett warst, woher kannst du dann wissen, wie du es willst?"

Beinahe hätte ich sarkastisch gelacht, doch ich schüttelte nur minimal den Kopf, um zu zeigen, dass ich ihm nicht zustimmte. „Das ist nicht das, was ich sagen wollte. Ich- ich stelle mir nicht vor, mit einem Mann das Bett zu teilen und ich wünsche es auch nicht."

So, jetzt habe ich erneut widersprochen und deutlich gemacht, dass ich nicht der Richtige bin.

Doch Minho schien meine Aussage zu amüsieren, denn er stieß ein kehliges Lachen aus und die Härchen in meinem Nacken stellten sich auf. Seine Hand auf meiner Brust strich ein Stück nach unten und dann zurück nach oben. „Du bist wirklich unterhaltsam, Kätzchen... und gleichzeitig nicht aufrichtig zu dir selbst." Wieder folgten unangenehme Sekunden des Schweigens. „Ich würde dir diese Aussagen möglicherweise durchgehen lassen, wenn du dabei nicht auch mich belügen würdest."

„Ich lüge nicht."

„Doch, das tust du. Du hast noch nie mit einem Mann zusammengelegen, du hast keine Ahnung von Hingabe und wahrer Lust, Jisung. Du verweigerst dich, obwohl du diese Empfindungen nicht kennst und gleichzeitig verrätst du dich selbst."

Eine helle und heiße Wut brannte in meinem Inneren auf und der Zorn über Minhos schamlose und vollkommen falsche Worte wollte mich eigentlich erneut aufbegehren lassen, aber der Pharao kam mir zuvor.

„Du verrätst dich selbst, denn egal wie sehr du dich sträubst, du empfindest etwas dabei. Dir bereitet es Freude, mich hinzuhalten und zuzusehen, wie ich mich nach dir verzehre." Mein Mund stand bereits offen, weil ich bereit war, mich zu verteidigen und diese Farce richtigzustellen, aber nur ein überraschtes Keuchen verließ meine Kehle. Minhos Nase und seine Lippen pressten sich wiederholt gegen den entblößten Teil meiner Schulter und die Haut dort kribbelte ungewollte. „Gib es zu, Jisung. Kein Mann würde sich so von mir berühren lassen und gleichzeitig eine solche Vereinbarung treffen, wenn er nicht insgeheim ebensolche Begierden hegt."

Ich bleckte meine Zähne und ich fragte mich, wie schwer die Strafe wohl sein würde, wenn ich ihm jetzt fest auf den Fuß trat und ihm dann gleich noch eine Ohrfeige versetzte.

„Du liegst falsch. Ich-ich bin nicht wie du-"

Ein Schauder fuhr durch meinen Körper, als Minhos Zähne an der weichen Haut in meinem Nacken knabberten und er mit aller Macht versuchte, mich zum Einlenken zu bringen. Hastig presste ich meine Lippen zusammen und versuchte absolut keinen Mucks von mir zu geben, um den jungen Pharao nicht in irgendeiner Form anzustacheln. Allerdings war dieses Unterfangen schwerer als gedacht, und schließlich krallte ich sogar meine Finger in mein Gewand, da ich irgendwo Halt brauchte, um nicht dem Wahnsinn anheimzufallen.

„Lass es einmal zu, gib der Neugier nach. Ich werde auch sanft sein", versuchte er mich mit verlockenden Versprechungen gefügig zu machen, doch ich schüttelte minimal den Kopf und versuchte seinen spitzen Zähnen auszuweichen, die sich in mein weiches Fleisch bohrten.

Er ist so überzeugt von sich, dass er wirklich glaubt, jeder müsse ihm zu Füßen liegen. Fuck... wie soll ich da nur wieder herauskommen?

„Ich werde nicht mit dir das Bett teilen. Du hast selbst gesagt, unsere Abmachung gilt." Ein kitzelndes Summen war die positive Antwort auf meine Worte, die mich gleichzeitig dazu ermutigten, weiterzusprechen. „Aber ich bin bereit, dir einen kleinen Gefallen zu gewähren, solange du mich danach gehen lässt und nie wieder davon sprichst, dass ich mich in meinem Handeln irre." Wie voreilig und dumm mein Zugeständnis war, merkte ich wenige Sekunden später selbst, da sich Minhos Lippen und seine Hände rasch von mir lösten und er mich halb auf seinem Schoß drehte, um mich mit funkelnden Augen anzusehen.

„Du bist außergewöhnlich, Jisung. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der sich mir so sehr verweigert wie du... und gerade versuchst du, mir ein zweites Versprechen abzuringen, obwohl ich schon bei deinem ersten Versuch, mit mir zu feilschen, so viel guten Willen und Geduld gezeigt habe." Sein Daume glitt über meine Unterlippen und schob sich dann ein Stück zwischen meine Lippen. „Aber offensichtlich habe ich eine Schwäche für dieses kleine Machtspielchen, das du hier etablieren willst. Da dein Mund derjenige ist, der ständig diese dreisten Worte hervorbringt, finde ich es nur gerecht, wenn er mir heute anstatt dessen Befriedigung verschafft." Sein Daume glitt noch ein wenig weiter zwischen meine Lippen, bis er an meine Zungenspitze stieß, und ich sah die dunkel funkelnden Augen, die nur darauf zu warten schienen, dass ich mich weigerte.

Das war wirklich eine absolute Verliererrunde für mich. Ich habe versagt und in meiner geistigen Umnachtung mein Urteil unterschrieben... und irgendwie habe ich es auch verdient. Wie konnte ich auch nur für einen Moment davon ausgehen, dass ich heil aus diesem Zimmer herauskomme?

Anstelle einer verbalen Bestätigung, die vermutlich weitaus weniger gütig ausgefallen wäre, schloss ich meine Augen halb und leckte dann vorsichtig über den Daumen zwischen meinen Lippen. Es war nur eine minimale Bewegung meiner Zunge und doch schien Minho zu verstehen, dass ich vorerst meinen Widerstand aufgab und gehorchte. Seine Pupillen wurden größer und etwas Dunkles und Hungriges war in seinem Blick zu lesen.

Bevor ich überhaupt blinzeln konnte, zog er seinen Finger zurück und umfasste stattdessen meine Taille, nur um mich bestimmt nach oben zu drücken und zu signalisieren, dass ich aufstehen sollte. Für mich bedeutete dies einen Moment der Klarheit, da ich ihm körperlich nicht mehr so nahe war. Etwas unsicher stand ich vor ihm und beobachtete, wie er sich elegant erhob und den entstandenen Abstand wieder schloss, indem er zu mir trat und einen Arm um meinen Rücken legte.

„Du bist außergewöhnlich, Jisung", meinte der Mann, der nun auf mich herabsah, mit so etwas wie Anerkennung in der Stimme. Doch dieser seltsame Moment der gegenseitigen Betrachtung währte nicht lange, denn nun streckte er mir unmissverständlich die Hand entgegen und ich legte meine Handfläche zögerlich in seine. Der König führte mich in den hinteren Bereich des großen Gemachs und stoppte erst vor dem großen Bett. Etwas perplex starrte ich auf die feinen Schnitzereien in dem rötlich-braunen Holz und versuchte die abgebildete Jagdszene auf der Bettumrandung zu verfolgen, doch ein sanfter Händedruck ließ mich aufblicken.

„Ist das nicht etwas zu verfänglich, Majestät?", fragte ich möglichst ruhig, obwohl sich mein Innerstes heftig dagegen sträubte, auch nur an das zu denken, was hier gleich geschehen würde. „Dabei habt ihr mir selbst bestätigt, dass ich nicht euer Bett teilen muss."

Das folgende, belustigte Schnauben beruhigte den kleinen Teil in mir, der befürchtet hatte, Minho könnte sich doch über diese Forderung hinwegsetzen. Stattdessen klang seine Erklärung beinahe beschwichtigend.

„Unsere erste Zusammenkunft in diesen Gemächern war beinahe unzivilisiert und dem nicht würdig, was ich dir versprochen habe... diesmal möchte ich dir all die Annehmlichkeiten bieten, die du mir zu zeigen gestattest."

Überfordert sah ich wieder direkt in sein Gesicht und blinzelte mehrmals, um mir ganz sicher zu sein, dass er das gerade wirklich gesagt hatte. Doch schon folgten den Worten auch Taten und mit einem bestimmten, wohldosierten Ruck wurde ich hinab auf das Nachtlager des Königs gedrückt, sodass ich auf dem durchaus weichen Untergrund saß und nichts mit mir anzufangen wusste. Bemüht um etwas mehr Distanz, krabbelte ich rückwärts weiter aufs Bett und stemmte mich nach oben, um außerhalb der Reichweite von Minhos Händen zu sein. Allerdings ging dieser Plan nicht auf, denn dieser folgte mir mit geschmeidigen Bewegungen, und bevor ich wusste, wie mir geschah, stützte er sich über mir ab und hielt mich unter sich auf dem Bett gefangen.

Seine dunkelbraunen Augen glitten über meinen Körper, betrachteten jeden Zentimeter und prägten sich alles ein, was sie sahen. Dann hob er eine Hand und strich über meine Wange hinab zum Kinn und dann weiter hinab zu meiner Brust. Ohne es zu wollen, begann mein Herz kräftiger zu schlagen und pumpte unablässig Blut durch meine Adern, so als müsse es irgendetwas aufholen. Zu gerne hätte ich mir eingeredet, dass es Angst war, was ich gerade hauptsächlich verspürte, aber da war nicht nur Besorgnis und brodelnde Wut über meine erneute Niederlage. Da war etwas anderes, das ich nicht benennen konnte oder ich wollte es auch gar nicht und deshalb schob ich es zur Seite.

Jedenfalls solange, bis sich die warme Handfläche weiter zum Saum meines Gewandes bewegte und Minho seiner Tat mit den Augen folgte.

„Ich könnte dich jetzt so leicht zu meinem machen, Kätzchen. Ich müsste dich nur ausziehen." Bei seinen geflüsterten Worten strichen seine Finger am Saum des Stoffes entlang und schoben dieses um wenige Millimeter hinab, bevor er sich selbst stoppte und seine Hand nun auf meinem Oberschenkel ablegte. „Dann müsste ich nur noch deine Beine spreizen und mich ganz nahe an dich drängen..." Er folgte seinen eigenen Worten mit einem gekonnten Auseinanderdrücken meiner Schenkel und presste sich näher an mich. „Und schlussendlich müsste ich dich nur noch ein bisschen vorbereiten, bevor ich in dein feuchtes, kleines Loch stoßen kann." Sein Atem traf nun wieder heiß auf meine Haut und sein Becken drückte sich gegen meinen Unterleib, während er eine Hand in meinen Nacken schob und meinen Kopf anhob, um seine Lippen dann auf meinen Kiefer zu drücken und diesen federleicht entlang zu küssen.

Kurz setzte mein Herz aus und schlug dann viel zu hastig weiter, als ich diese überraschende Mischung aus obszönen Worten und Handlungen mit den beinahe liebevollen und intimen Küssen erlebte. Ich fragte mich, ob ich diese Zuneigung tatsächlich mehr genießen würde, würde ich sie mit einer Frau erleben. Irgendwie kam ich zu keinem genauen Schluss und dennoch konnte ich ebenso wenig ausblenden, dass ich gerade unter einem anderen Mann lag, der dazu noch viel selbstsicherer und dominanter war als ich. Er hielt mich unter sich wie eine Spielzeugpuppe ohne eigenen Willen und er hatte mir ebenso schamlos direkt zugeflüstert, dass er mich ficken wollte.

Ein leises, aber verzücktes Keuchen war zu hören, aber diesmal stammte es nicht von Minho, sondern von mir. Die weichen Lippen des Pharao hatten offenbar einen besonders empfindlichen Punkt meiner Haut gefunden und nachdem Minho meinen kleinen Laut der Zufriedenheit nur zu deutlich vernommen hatte, saugte er nun hingebungsvoll an ebendieser Stelle.

„Nochmal Kätzchen... lass es mich nochmal hören", knurrte er heiser und sog erneut an der prickelnden Haut direkt über meiner Halsschlagader. Doch ich biss mir auf die Lippe und legte meinen Kopf in den Nacken, um ihn von der Stelle zu lösen. Als das nicht genug war, stemmte ich beide Hände gegen seine Brust und drückte ihn von mir. Zwar waren es nur wenige Zentimeter, aber es genügte, um ihn anzusehen und deutlich zu formulieren, dass ich nicht zulassen würde, dass er die Grenzen unserer Vereinbarung weiter verletzte.

„Du-du hast zugestimmt, keine intimen Berührungen." 


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Ich bin heute etwas spät dran... das zweite Kapitel braucht auch noch eine Weile, weil ich diese Woche absolut keine Zeit hatte, um irgendwann schon etwas zu korrigieren oder nochmal drüberzulesen. 


I love you Stay. 💖

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