Tschüssi Stella
Überglücklich öffne ich meine Augen, bevor mein Wecker läuten kann. Ich brauche gar nichts zu tun, außer kurz an Enzo zu denken und schon bin ich hochmotiviert. Nachdem ich mich im Badezimmer frisch gemacht habe, schlendere ich mich die Treppen runter um zu sehen wo Enzo ist. Er hat gestern im Wohnzimmer geschlafen, weil er auf Stella sauer war und sie nicht in der Nacht rausschmeißen wollte. Noch dazu wäre es nicht richtig gewesen eine Schwangere auf die Straße zu stellen. Doch heute wird er sie sicherlich zur Rechenschaft ziehen wollen, da Enzo sich das nicht so leicht ergehen lassen wird.
Ich nähere mich zur Couch, doch da ist er nicht zu sehen. Es ist nur eine Decke da, mit der er sich gestern gedeckt hat.
In dem Moment höre ich Geschreie vom oberen Stock. Ich verdrehe die Augen und nähere mich zu den Treppen.
„Wieso? Wieso willst du mir das antun?", ist Stella am schreien zu hören.
„Du fragst mich wirklich wieso? Stella du hast mich betrogen und das Kind ist nicht mal von mir! Meckere jetzt nicht rum und folge mir aus diesem Haus! Siehst du, ich trage auch deinen Koffer bis nach unten. Wir machen hier auch kein Drama, du gehst einfach zurück zu deinen Eltern und dann kannst du tun und lassen was du willst!", schreit Enzo aufgebracht.
„Enzo, bitte. Du weißt doch wie sehr ich dich liebe, du kannst nicht so eine wie mich verlassen!", weint sie.
Als ich im oberen Stock zu Enzos Tür hinblicke, sehe ich, dass sie bereits weit offen steht. Ich überlege mir kurz ob ich da rein gehen soll, aber ich lasse es lieber und mische mich nicht da ein.
Enzo greift in seine Hosentasche und drückt ihr den Brief mit dem Vaterschaftstest in die Hand. „Hier sind die Beweise! Du hörst jetzt auf mich zu belügen und verschwindest aus meinen Augen!", redet Enzo wutkochend.
Stella ließt schluckend und schluchzend den Brief. „Also dafür hast du die Blutabnahme gebraucht? Deswegen hast du diese komischen Leute zu uns eingeladen und meintest, es wären nur Gesundheitstests. Und du willst mir sagen, dass du mich nicht angelogen hast?", fragt sie weinend.
„Da ist nichts falsches dabei. Was wenn es nach ein paar Jahren raus gekommen wäre? Glaub mir, je früher du den Kontakt mit dem Vater des Kindes aufnimmst, desto besser für uns alle. Lass einfach los und rede mit deinen Eltern. Sie werden dir helfen", beruhigt er sie freundlich.
Sie schließt ihre Augen und atmet tief durch. „Gut, ich gehe", nickt sie und wischt ihre Tränen weg.
—
Nach zwei Stunden nachdem er Stella weg gefahren hat kommt Enzo von draußen zurück. Gerade als ich ihm mit einem Lächeln entgegen gehen will, werde ich von meiner Mutter gerufen. Seufzend bleibe ich stehen, da kommt mir Enzo etwas näher und flüstert: „Ich warte in meinem Zimmer!" Dann schaut er mir süß in die Augen und verschwindet nach oben.
„Was gibts Mama?", frage ich sie in der Küche. Doch mir ist ständig nur Enzo im Kopf. So als wäre ich besessen von ihm. Durchgehend muss ich denken, wie süß er mich gestern geküsst hat. Was für ein schönes Gefühl es ist in seiner Nähe zu sein.
„Vera?!", reißt mich Mutter aus den Gedanken und wedelt ihre Hand vor meinem Gesicht. „Was ist nur los mit dir? Worüber denkst du nach?", fragt sie verärgert. Oh Mama, das willst du lieber nicht wissen.
„Tut mir leid, ich höre dir jetzt zu!", gebe ich von mir und sie bekommt meine volle Aufmerksamkeit.
Ich erledige meine Aufgaben und gehe leise die Treppen rauf. Gerade als ich Enzos Tür öffnen will, höre ich wieder Mutter. „Vera?! Habe ich dir diesen Scheiß so erklärt. Komm sofort runter!", schreit sie, sodass man sie bis nach oben hören kann. Genau in dem Moment wird die Tür aufgerissen und Enzo zieht mich in sein Zimmer und schließt die Tür. Er lehnt mich sofort gegen die Wand und nähert sein Gesicht zu meinem. Schweigend schaut er mir intensiv in die Augen und legt seine Hand auf meine Wange.
„Gleich wird meine Mutter reinplatzen", flüstere ich und genieße trotzdem seine Nähe. Er grinst und streicht seine Hand von meiner Wange runter zu meinem Hals, dann zu meinen Ärmel.
„In mein Zimmer wird sie nicht platzen, solange du keinen Muks von dir gibst. Keinen einzigen Muks...", flüstert er zu meinen Lippen blickend. Mein Herz fängt an schneller zu schlagen. Dann presst er seine Lippen auf meine und küsst mich. Ein angenehmer Schauer läuft mir über den Rücken und meine Knie werden weich.
„Vera, wo hast du dich versteckt?", höre ich Mutter schon im Flur. Vor Schreck zucke ich zusammen und schiebe sofort Enzo von mir weg. Er fängt an spöttisch zu grinsen.
„Deine Mutter sollte mal chillen!", flüstert er belustigt.
„Ich weiß!", grinse ich breit und warte bis meine Mutter aus dem Flur verschwindet, damit ich von hier raus kann. „Ahja, du musst noch allen Bescheid geben, dass Stella weg ist."
„Ja, dann werden Fragen kommen, wieso sie behauptet hat, dass sie von mir schwanger war, oder wieso sie mich betrogen hat...Blabla...ich hab echt keinen Bock darauf", schüttelt Enzo entnervt seinen Kopf.
„Egal, trotzdem musst du das klären. Und über uns darf hier keiner was erfahren, Okay? Sonst...keine Ahnung was meine Mutter machen würde. Ich will mir ihr Gelaber auch nicht anhören, immer wenn ich einen Freund habe...", erzähle ich und höre mitten drin auf. Ich weiß selber nicht, wieso ich so ein Mist labere.
Stirn runzeln starrt Enzo mich an. „Sag jetzt nicht, sie klärt dich jedesmal auf?!", fragt er und fängt an zu lachen.
„Nein....",sage ich verlegen und will die Tür öffnen.
Da kommt er mir schnell entgegen und schließt sie wieder ab. „Deine Mutter ist doch gar nicht zu hören, blieb noch da", meint er und hält meine Hand in seiner.
„Wir sehen uns eh jeden Tag", rede ich, während er sich mir wieder nähert.
„Ich werd aber nie genug von dir kriegen", flüstert er und schweift seine Lippen gegen meine Wange. Das Gleiche könnte ich ihm auch erwidern, wenn meine Gedanken gerade nicht vernebelt wären von seinen sanften Küsse auf meinem Gesicht. Beginnend auf meine Stirn, dann an meine Wangen, Nase, und zuletzt auf meinem Kinn. Ich muss dabei kurz kichern, während ich auch sein Grinsen bemerke.
Ich blicke ihm in die Augen und sage schnell: „So ich muss jetzt weg!" Ich flüchte schnell aus seiner Tür, bevor er nur was sagen kann.
—
Beim Mittagessen erklärt er den Anderen wieso Stella wieder weg ist und sie waren alle schockiert. Sie hätten nie von Stella sowas erwartet. Wieso auch? Sie haben sie nicht mal gekannt.
—
In der Nacht mache ich mich für das Bett fertig und erhalte plötzlich eine SmS von meinem Enzo.
Das Biest:
„Schläfst du schon?"
Ich:
„Nein!"
Das Biest:
„Dann komm in mein Zimmer, und gib mir ein gute Nacht Kuss!"
Ich:
„Fühl dich geküsst, mein Knuddelbär!"
Das Biest:
„Ich gib dir gleich Knuddelbär."
Verwirrt starre ich noch auf mein Handy und decke mich auf meinem Bett zu. In dem Moment höre ich wie meine Tür leise geöffnet wird und Enzo kommt rein.
...
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