Nicht dein Chauffeur!
„Vera, das Hausmädchen Bony, sie ist heute krank und konnte nicht kommen. Kannst du bitte Kartoffeln kaufen gehen? Ich würde heute für uns kochen", bittet mich Mutter.
„Sabine heißt sie also? Mama diese Bony will mit mir nicht befreundet sein, wieso?", frage ich sie.
„Sie ist unser Dienstmädchen. Sie kommt um zu arbeiten und nicht mit dir Freundschaften zu schließen. Also gehst du für mich einkaufen?"
„Wir haben doch genug Geld, wieso bestellen wir keine Pizza? Eine Riesen Familienpizza, Ha?", frage ich ernst.
„Hier hast du das Geld, geh und kauf Kartoffeln. Lass mich das jetzt nicht zum dritten Mal wiederholen!", motzt sie.
„Na gut!"
Ich bin gerade eben von der Schule gekommen und schon muss ich wieder Sachen erledigen.
Ich verlasse das Haus und entdecke gerade eben, wie Enzo sein Auto bei der Einfahrt parkt.
Ich laufe schnell zu ihm, während er aus dem Auto steigt.
„Kannst du mich bitte zu irgend einem Laden fahren? Ich muss Kartoffeln kaufen?", frage ich ihn höflich.
Er schaut mich verdutzt an und antwortet schnell: „Nein!"
„Oh komm schon bitte, wenn du mich hinfährst, würde ich schneller zurück kommen. Ich habe wichtige Hausaufgaben zu erledigen und ich weiß nicht wo ich hier in der Nähe überhaupt einen Laden finden kann", bettle ich ihn an.
„Was bin ich? Ein Chauffeur oder was?"
„Gut, gib mir deinen Schlüssel ich fahre selber!", sage ich und strecke ihm meine Hand vor die Nase. Er grinst mich schief an und drückt mir seinen Kaugummi aus seinem Mund in die Hand. Ich mache ein angeekeltes Gesicht und werfe sie sofort runter.
Er ignoriert mich und geht an mir vorbei.
„Ich habe ein Geheimnis vor dir. Wenn du nicht nett zu mir bist, dann wirst du sie nie erfahren", sage ich ihm hinterher. Er bleibt stehen und dreht sich zu mir um.
„Glaub mir, damit kann ich leben."
„Es geht um dich!"
„Um mich?", fragt er mit hoch gezogenen Augenbrauen.
Ich nicke.
„Ich weiß das Geheimnis!", meint er. Woher weiß er das Geheimnis? Er kann es nicht wissen. Er kann doch nicht wissen, dass sein Gerichtstermin gar nicht statt finden wird.
„Das Geheimnis ist, dass du auf mich stehst. Aber Mädchen, ich hab schon eine Freundin und so ein hässliches Mädchen wie dich passt nicht zu mir!", meint er spöttisch grinsend.
Ich fange an zu lachen. „Ich stehe kein Stück Bisschen auf dich Mister. Das Geheimnis dreht sich um den Brief! Also komm her und fahr mich in den Laden!"
Mutter blickt aus dem Fenster des Hauses. „Hallo, Enzo! Kannst du bitte Vera in den Laden fahren, ich muss schnell kochen, bevor John von der Arbeit kommt!", schreit Mutter zu uns.
Mit wütender Fresse steigt er wieder ins Auto, ohne einen einzigen Blick Mutter zu würdigen. „Danke, Mama!", schreie ich ihr zu und setze mich ins Auto.
„In meinem Auto gelten meine Regeln. Also darfst du mich kein Stück nerven, sonst schmeiße ich dich mitten auf der Straße raus!", sagt er genervt den Blick nach vorne gerichtet und drückt plötzlich auf Gas. Er fährt viel zu schnell so, dass ich vor Angst schneller atmen muss.
Verdammt!
Ich blicke zu ihm und sehe wie er hinterhältig grinst und mich absichtlich hier quält. Er fährt schneller als erlaubt. Ich blicke aus dem Fenster und sehe, dass wir ein paar Geschäfte bereits vorbei gefahren sind.
Dann wird das Auto ganz schnell irgendwo geparkt und ich nehme den Lidl aus dem Fenster wahr. Ich atme erleichtert durch. Er schaut mich mit einem Seitenblick an. „Wir sind da, Schätzchen!", sagt er grinsend.
„Ähm...Okay!", ist alles was ich wegen dem Schock raus bekomme und ich steige aus dem Auto. Nie wieder, nie wieder fahre ich mit ihm.
Er steigt aus und ruft: „Ich warte hier auf dich, Beeile dich ja?!"
„Nein Danke! Ich gehe lieber zu Fuß zurück!", entgegne ich ihm.
„Du willst eine halbe Stunde zu Fuß gehen?"
Halbe Stunde? Ah du! „Ich hasse dich!", sage ich zuletzt und Eile mich ins Geschäft.
Im Geschäft sammle ich die Kartoffeln einzeln in die Tüte . Mama liebt Kartoffeln wo noch viel Erde dabei ist, keine Ahnung wieso, aber sie ist der Meinung, dass diese besser schmecken. Ich fülle die Tüte voll und will zur Kasse, dann klingelt auch schon mein Handy.
Hat Enzo nicht mal Geduld nur diese 10 Minuten zu warten? Ich blicke auf mein Handy und sehe den Namen Emil. Wieso ruft Emil mich an? Keine Ahnung wieso ich noch seine Nummer habe, er hat mich schließlich Flittchen genannt.
„Wer ist den jetzt gestorben? Wieso rufst du an?", frage ich sofort nach dem abheben.
Ich höre Emil lachen. „Können wir bitte reden?"
„Ich habe nichts zu reden!"
„Bitte! Ich weiß, dass der Text was mal im Internet stand, nicht die Wahrheit war..."
„Ah was?! Wurden dir von mir Aufnahmen gezeigt und jetzt hast du deine Meinung geändert?"
„Lass uns bitte einfach nur reden. Bitte, ein letztes Mal!"
„Gut, von mir aus." Ich lege einfach auf. Wo wir uns treffen werden, wird er schon schreiben.
Nach dem bezahlen mache ich mich auf dem Weg zu Enzo. Er ist an seinem Auto angelehnt und hat seine Hände vor seiner Brust verschränkt. Von weitem blickt er zu mir. Genau wo ich 5 Meter hatte zu gehen, reißt mir meine Tüte mit den Kartoffeln unten auf, und die Kartoffeln rollen auf den Asphalt. Sie rollen überall hin, sogar nach hinten auf die Straße. Ich halte inne und blicke zu Enzo rauf.
Er seufzt verärgert und blickt böse.
Er öffnet seine Motorhaube und kommt mit einer Stofftasche zu mir. „Wie kannst du die schweren Kartoffeln in eine dünne Tüte rumschleppen? Jeder Dumme weiß, dass die Tüte bei dem Gewicht aufreißen wird!", sagt er laut aufgebracht.
Dazu sage ich nichts und helfe mit ihm die Kartoffeln aufzusammeln.
„Hättest du mir vorher schon deine Stofftasche mitgegeben, dann wäre das nicht passiert", sage ich.
Er schaut zu mir rauf und zieht seine Augenbrauen zusammen. „Du bist jede Minute bereit die Schuld auf mich zu schieben. Dabei bist aber immer nur du selber Schuld!", schreit er.
Ich verdrehe die Augen und will die zwei letzten Kartoffeln von der Straße aufheben. Gerade wo ich auf die Kartoffel zugehe, werde ich sofort zurück gezogen und stoße auf eine Brust. Hinter mir höre ich ein laut hupendes Auto das schnell weg fährt. Ich blicke langsam rauf in seinen funkelnden braunen schönen Augen. Nach einer kurzen Sekunde merke ich, dass ich viel zu nahe an ihm klebe und ich merke meine Hände auf seiner Brust. Auch seine Hand spüre ich an meiner Taille. Sofort mache ich zwischen uns einen Abstand.
...
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