Gift


„Vera, kannst du durch die Zimmern gehen und schmutzige Wäsche in den Wäschekorb werfen?", fragt mich Mutter als ich mich gerade auf meinem Bett gelegt habe.

Sofort erhebe ich mich und gehe zu ihr. „Ist Vanessa nicht zuhause?", frage ich verärgert.

„Ja ist sie, wieso?"

„Dann frag sie, denn deine Aufgaben sind wie ein Fluch für mich!"

„Was redest du für einen Schwachsinn?"

„Das ist kein Schwachsinn. Wo ist wieder das Hausmädchen?", frage ich.

„Du nimmst jetzt diesen Korb und räumst von jedem Zimmer die Wäsche auf!", befielt sie mir laut.

Ich schnappe mir den Wäschekorb aus ihrer Hand und eile mich die Treppen runter.

„Vera?! In Wohnzimmer wirst du keine Wäsche finden!", ruft sie mir hinterher.

Ich hingegen suche aber Vanessa. Letztendlich finde ich sie im Garten.
„Hier! Mama sagt, du sollst die Schmutzwäsche zusammen räumen!", sage ich und drücke ihr den Wäschekorb in die Hand.

„Was? Wieso muss ich das machen?", fragt sie mit angewidertem Blick.

„Keine Ahnung. Ich mache schon genug, jetzt kannst du auch mal was erledigen", schreie ich schon fast.

„Du bist kleiner als ich, deswegen kannst du das erledigen. Vielleicht kannst du ja auch Enzo um Hilfe bitten."

„Was soll das bedeuten?", frage ich und werfe den Korb vor ihren Füßen.

„Nimm das jetzt sofort und erledige deine Sache!", schreit sie.

„Frag du doch jetzt Kris ob er dir hilft diesen Korb aufzuheben. Du wirst hier sowieso zu sehr verwöhnt Schwesterchen!", provoziere ich sie grinsend.

Sie fasst mich sofort am Arm und zieht mich zum Korb. „So wirst du nicht mit deiner älteren Schwester reden!", schreit sie.

Ich weiß, wir streiten hier wegen einer kleinen Sache, aber wer hat schon Bock, von der ganzen Familie die Wäsche zu sammeln? Ich sicher nicht, denn ich weiß was mich danach erwartet. Enzos Zimmer will ich überhaupt nicht betreten. Und Kris mag mich ja auch nicht. Also wieso sollte ich ihnen den Gefallen tun?
Mit Vanessa hat hier keiner Probleme.

Während sie mich erzwingt den Korb aufzuheben, erblicke ich wie Coco mit lautem Bellen ins Garten zu uns läuft. Schockiert gehen Vanessa und ich auseinander und Coco beißt auf Vanessas Bein. Sofort schreit sie auf und fällt zu Boden. Erstaunt lege ich meine Hände auf den Mund.

Coco bellt Vanessa zwei mal noch an und läuft ins Haus.
„Vanessa?!", rufe ich laut und knie mich zu ihr hin. Ihr Bein blutet und hat den Abdruck von Coco's rein gebohrten Zähnen hinterlassen.

„Was hat er mir angetan?", schreit Vanessa weinend.

„Ich denke, er dachte wir kämpfen und hat angegriffen, weil er mich schützen wollte. Vanessa, kannst du stehen? Komm ich fahre dich ins Krankenhaus!", sage ich und helfe ihr sich zu erheben.

„Das ist doch nicht normal! Er könnte mich doch nur anbellen und das hätte gereicht, John hatte recht, dieser Hund ist gefährlich!", schreit sie aufgebracht. Ich bringe sie ins Haus und hole schnell einen nassen sauberen Waschlappen und lege sie auf ihre Wunde. Sie verzieht ihr Gesicht vor Schmerz.

„Was ist den hier passiert?", taucht aus dem nichts John auf.

„Coco ist passiert!", schreit Vanessa.

„Nein, der Hund wollte mich beschützen!", versuche ich zu erklären.

Kris kommt ins Wohnzimmer und rennt sofort zu Vanessa. „Vanessa?!", sagt er schockiert.

„Kris, gut dass du da bist. Fahr Vanessa schnell ins Krankenhaus!", befielt John.
Kris hebt Vanessa in den Armen und bringt sie zu seinem Auto.

„Ich komm mit!", sage ich.

„Nein kommst du nicht! Bitte blieb zuhause, ich komme schon mit Kris klar!", sagt Vanessa mit bösem Blick.
Gut jetzt hasst sie mich auch noch.

Kris drückt auf Gas und sie fahren los. Ich atme verärgert durch und gehe wieder ins Haus. Da erwische ich wie John etwas ins Coco's Essen rein gibt. Es ist eine kleine schwarze Flasche. John tropft ein paar Tropfen rein.

„Was machst du da?", frage ich verwirrt.

„Beruhigungsmittel. Der verdammte Hund muss beruhigt werden!", meint John.

„Wieso glaube ich dir das nicht?"

Er ignoriert meine Frage und ruft Coco zu sich. „Komm iss dein Leckerli!", sagt er zu ihm und Coco fängt an zu essen. John streicht den Hund beim essen.

„Du streichelst ihn. Ich habe dich nie Coco streicheln sehen. Also was war das für ein Mittel?", frage ich wieder.

„Sag mal wie sonst muss ich diesen Vieh los werden? Ich habe alles versucht um ihn nicht in diesem Haus zu haben. Dieser Hund ist genau so verrückt wie Enzos Vater damals. Kapier das doch endlich und halte dich da raus!"

„Also ist das Gift was du Coco gegeben hast?" Coco hat seine Schüssel schon geleert. Mein Herz fängt an schneller zu schlagen. „Nein, nein, nein. John das kannst du nicht machen!", schreie ich und nähere mich zu dem Hund.

John erhebt sich, fasst mich am Arm und schiebt mich zwingend in ein anderes Zimmer. „Du haltest einfach deine Klappe, hast du das verstanden? Wenn dich wer fragt, du weißt nichts!", schreit er mich an.

Tränen laufen mir über die Wangen. „Du hast Coco vergiftet, er wird sterben. Du bist ein Mörder!", weine ich.

„Nein bin ich nicht. Ich habe Enzo tausend mal gewarnt. Hast du nicht deine Schwester gesehen? Enzo lässt nie zu dass sein Hund im Tierheim lebt, nein er muss diesen gefährlichen Biest hier her bringen. Glaub mir, Coco würde jeden von uns hier angreifen, willst du das wirklich riskieren? Sei nicht so dumm wie Enzo."

„Du kannst ihn ganz weit weg schaffen, aber doch nicht töten, John!"

Er knallt mir die Wohnzimmertür vor die Nase zu.

Was soll ich jetzt machen? Ich will das alles nicht!

...

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