Emergency Call
1. Emergency Call
Er ging die langen Gänge entlang, während sein Blick starr auf die Gerätschaft in seinen Händen lag. Schon seit einigen Stunden starrte er auf den Bildschirm, während er alle Fakten durchging. Das Gehen auf dem Gang, während er doch viel zu versunken in den Daten war, war eine Angewohnheit, die er von seinem Vater übernommen hatte. Er selber machte es nur in stressigen Situation und auch wenn diese Daten ihn nicht wirklich stressten, lösten sie in ihm doch eine ziemliche Unruhe aus. Genervt fuhr er sich durch die braunen Haare und blickte sich kurz um, während er sich versuchte zu orientieren. Konnte es wirklich sein? „Mayer", rief ein ihm bekannte Stimme und er drehte sich kurz zu der Quelle des Lärms. „Wir haben weitere Signale empfangen", sprach sein Teammitglied und Patrick zog nervös die Augenbrauen zusammen. „Wieder nur Daten?", fragte er vorsichtig, aber die Blässe im Gesicht seines Kameraden sagten ihm etwas anderes. „Ein Notruf."
Seine liebste Geschichte, die er damals immer seine Mutter erzählen lassen hatte, war die der 'Destiny'. Ein Raumschiff bestehend aus den besten der Menschheit. Sie erkundeten die Weiten des Universum und erlebten ein Abenteuer nach dem anderen, bis die Verbindung zu ihnen komplett abbrach. Es gab kein Lebenszeichen. Keine Signale. Nichts. Sie war einfach verschwunden und mit ihr die Elite der Menschheit. Patrick hörte die Geschichte viel zu gerne und hatte sich als Kind immer vorgestellt, dass er derjenige war, der die 'Destiny' fand. Vielleicht würde dann auch noch der Kapitän des Schiffs vor ihm stehen und er wusste, dass er den Kapitän viel zu sehr auf ein Podest stellte, aber der junge Mann hatte in seinem Alter so viel mehr erlebt, als es Patrick jemals erleben könnte. Deswegen war es ein komisches Gefühl, dass es nicht nur ein Anzeichen der 'Destiny' nach 70 Jahren gab, sondern auch einen Notruf.
'Kapitän Büttinger der 'Destiny'. Das ist kein Notruf. Sollte jemand diese Nachricht empfangen, dann soll der Regierung eins gesagt werden: Die 'Destiny' ist verloren. Findet uns nicht!'
„Palle", murmelte Tim neben ihm, während er die Nachricht immer wieder abspielte. Es war eindeutig die Stimme des Kapitäns und sie sendeten sie auf der Notfallfrequenz. „Wir sollten der Regierung Bescheid geben. Macht schon mal ein Team bereit", antwortete er seinem Kollegen und dieser nickte, während er sich sofort auf dem Weg machte. Patrick runzelte währenddessen die Stirn, während die Nachricht wieder abgespielt wurde. Er wollte nicht gefunden werden. Es war für Patrick eine Leichtigkeit die Nachricht zu verfolgen und die genaue Position der 'Destiny' zu bestimmen, aber etwas ließ ihn innehalten. Nicht ohne Grund würden sie nicht wollen, dass das Schiff gefunden wird. Berichten zufolge waren sie vorher auf einen unbekannten Planeten gewesen. Es gab keine Anzeichen von Lebewesen, aber sie konnten sich geirrt haben. Wie groß war also die Wahrscheinlichkeit, dass das hier eine Falle war? Nach 70 Jahren kam der Notruf aus heiterem Himmel, während der Kapitän ausdrücklich darüber sprach, dass sie nicht gefunden werden sollten. Doch es war Patricks Job solche Geschehnisse nachzugehen und die Geschichte dahinter zu entdecken. Außerdem war er selber viel zu neugierig. Er wollte wissen, was passiert war. Wollte sehen, was den besten der Besten passiert sein müsste. Nach 70 Jahren wird das nicht gerade einfach werden, aber was ist, wenn es wirklich Überlebende gab? Einige konnten sich gerettet haben. Vielleicht in den Notfallschiffen oder den Kälteschlafkapseln.
Die Regierung stimmte sofort zu, als sie von den Notfallaufnahmen hörte. Patrick hatte damit schon gerechnet und sich sofort die Genehmigung gesichert, dass er und sein Team die 'Destiny' bergen darf, was dann auch genehmigt wurde. Wenn sie es schaffen sollten, das Schiff der Schiffe zu bergen und vielleicht die Geheimnisse dahinter zu lösen, dann würden sie nicht wie sonst eher mager bezahlt werden. Im Grunde ging es Patrick nicht mal um die Credits. Doch er dachte immer im ersten Atemzug an sein Team, welche Familie hatten. Welche ein Leben hatten, dass nicht nur daraus bestand alte Raumschiffe zu bergen. Sie machten sich deswegen so schnell wie möglich bereit, während er selber nach dem genauen Standort suchte und diesen dann der Regierung mitteilte mit der Genehmigung, dass sie zu diesem Randgebiet auch hin durften. Manche Galaxien waren rote Zone gerade weil man nicht genau wusste, was sich dahinter verbirgt oder wenn dort Lebensformen lebten, die nicht friedlich gesinnt waren. Patrick schritt zu seinem Schiff, während er die Daten der 'Destiny' nochmal durchging. Sie brauchten etwas über 6 Stunden bis zu der Position. Durch die neuen Massenportale waren die Randgebiet schneller und leichter zu erreichen, als vorher zu der Zeit von der Blütezeit der 'Destiny'. Damals musste man die Crew in einem Kälteschlaf versetzen und solange schlafen lassen, bis sie zu dem Ziel ankamen. 70 Jahre verging in ihrer Zeit schnell und die Technologie wuchs.
Sie packten alles ein, während er die Liste seines Teams durchging und dann mit der Planung der Reise. Tim, sein Vize, organisierte die genaue Strecke, während seine anderen Kameraden das Schiff bereit machten. Patrick war nie der Typ, der gerne reiste. Er war in dem Sinne der Wissenschaftler unter ihnen, auch wenn er nicht studiert hatte und erst recht keinen Doktortitel. Doch er war gut in dem was er tat, besonders weil er ein sehr gutes Gespür für die jeweilige Situation hatte. Spuren verfolgen und nachzustellen war seine Spezialität und als er dann sein Schiff betrat, da hatte er ein mehr als schlechtes Gefühl. Irgendetwas sagte ihm, dass etwas mit der 'Destiny' nicht stimmen wird. Etwas, was ihnen schaden wird. Er schüttelte seinen Kopf, während er an seinem Team vorbei schritt. Er konnte sich irren. Er hoffte, dass er sich irrte.
Als sie in dem Gebiet kam, schluckte Patrick schwer. Er konnte sie sehen. Die Sonne im Hintergrund warf Schatten auf das Schiff, welches trotz der fehlenden Energie, wie ein wundervolles Gebilde aussah. Sein Team war selber angespannt, während sie sich dem Schiff langsam nährten. An den Seiten stand 'Destiny' und Patrick wusste sofort, dass es die Echte war. Niemand konnte solch ein Schiff kopieren. Schon als Kind konnte er seinen Augen kaum von den verglasten Seiten abwenden. Der geschwungenen Struktur. Das Raumschiff zeigte seinen Inhalt und protzte damit. „Pat", warf Sebastian ein und Patrick nickte selber schwer. Wie als Kind war es schwer seinen Blick zu lösen. Doch dieses Mal lag die 'Destiny' genau vor ihm und er würde sie betreten. Patrick schritt zur Kommunikation des Schiffes und wählte die Notfallfrequenz der 'Destiny' an. „Hier spricht Kapitän Mayer von der 'UFO-5'. Bitten um Aufklärung und Erlaubnis das Schiff zu betreten", sprach er ruhig. Er wusste, dass es Blödsinn war, dass er darum bat. Die Wahrscheinlichkeit, dass noch jemand lebte, lag bei 0,783%. Tim hatte es lang und breit auf dem Weg zu der 'Destiny' berechnet und erklärt. „Ich wiederhole. Hier ist der Kapitän der UFO-5. Wir bitten... ." „Hallo", rauschte es durch den Kommunikator und Patrick sog scharf die Luft ein. Es rauschte stark, aber Patrick hatte klar und deutlich eine Stimme erkannt. „Kapitän Büttinger... Mein Crew... Bitten... Hilfe...", drang es durch die Gerätschaft und Patrick warf seinem Team einen fragenden Blick zu. Irgendwie musste er sich sicher sein, dass die Stimme echt war und kein Erfindung seines Gehirns.
Tim sah ihn mit vor Schock geweiteten Augen an und auch sein restliches Team sah nicht besser aus. Patrick schluckte schwer, während sich eine Gänsehaut über seine Arme zog und ein kalter Schauer seinem Rücken hinunter jagte. Irgendetwas in seinem Inneren sträubte sich davor und er konnte im ersten Moment nicht verstehen, warum sich alles so davor fürchtete die 'Destiny' zu betreten. Sie war sein Traum. Sein Leben und nun lag sie vor ihm. „Kapitän Mayer hier. Wir gehen an Bord", sprach er und auch wenn alles andere zitterte, erklang seine Stimme laut und klar. Sein Team schreckte aus der Starre und machten sich bereit für den Übergang zum Schiff. Patrick stand ruckartig auf, während sein Blick auf der 'Destiny' lag, die immer näher kam. Sie wirkte nicht mehr so schön und majestätisch. Irgendetwas an ihr ließ sie bedrohlich wirken. Als wäre sie sein Untergang und der Gedanke ließ Patrick erschaudern.
Sie setzten sich ihre Atemmasken auf, während er letzte Absprachen mit seinem Team traf. Freddie würde auf ihrem Schiff bleiben, falls der Kapitän der 'Destiny' sie wieder an funken würde. Das restliche Team würde dann zur Unterstützung auf der 'Destiny' blieben. 8 Stunden hielten ihre Atemmasken und Patrick glaubte nicht, dass sie überhaupt so lange auf dem Schiff blieben. Er machte seine kleine Handfeuerwaffe an seinem Gurt fest, während Sebastian und Michael mit ihren Waffen vorgingen. Die Lampen bereit, betraten sie die 'Destiny'. Er hatte schon damit gerechnet, dass wahrscheinlich in vielen Bereichen die Lebenswichtigen Gerätschaften ausgeschaltet waren, aber mit so einer Kälte hätte niemand gerechnet. Sie zog sich sofort von seiner Kleidung bis in die Knochen und ließ ihn, wie auch sein Team frösteln. Patricks Gefühl hatte nie unrecht und irgendwie ahnte er immer mehr, dass etwas Schreckliches hier passiert sein musste. „Pat.", murmelte Tim durch die Atemmaske und Patrick verstand ihn trotz der Com im Ohr ziemlich schlecht. Trotzdem warf er ihm einen ernsten Blick zu. „Schau nach Überlebenden. Du müsstest den Scanner hier anschließen können", sprach Patrick ruhig und er sah die Zweifel in den Augen seines Kollegen. Sie dürfen nicht alle tot sein, war sein einziger Gedanke. Tim warf ihm noch einen letzten Blick zu, bevor er sich zu einem der Monitore wendete und dort den Scanner anschloss. „Micha und ich gehen schon mal den Weg zur Brücke ab. Ihr bleibt bei Tim. Sollte er irgendetwas empfangen, geht ihr in Teams zu dem Treffpunkt. Freddie gibt den genauen Weg durch", sagte Patrick und sein Team nickte, während er einen kurzen Blick zu Micha warf, der ihm auch zunickte.
Der Weg zur Brücke war ruhig und genauso kalt wie in dem Eingang. Doch etwas Seltsames hatten die Beiden nicht gesehen, auch wenn Micha ein mal meinte, dass er ein Geräusch gehört hatte, aber es gab keine weiteren, weswegen sie langsam weiter schritten. „Wie geht es deiner Freundin", fragte Patrick ruhig und warf einen kurzen Blick auf seinen Nebenmann. Michael war der Neuzugang von ihnen, aber Patrick verstand sich sofort mit ihm. Sie verstanden sich auf Ebenen, die die anderen nie wirklich registrierten, weswegen er immer lieber Micha an seiner Seite hatte, als Sebastian. „Gut. Sie war erst letztens wieder beim Arzt", sprach der Braunhaarige und holte seine ID aus der Tasche, wo er Patrick ein Bild zeigte. „Es wird wahrscheinlich ein Mädchen und sie ist gesund", erzählte er und Patrick lächelte unter seiner Atemmaske. „Das freut mich für euch. Ich hoffe mal, dass wir nicht zu lange weg sind", antwortete er und Micha nickte sachte. „Sie wollte nicht, dass ich mitkomme, aber das hier wollte ich mir nicht entgehen lassen", erwiderte der Braunhaarige und Patrick nickte. „Ich auch nicht", flüsterte er und wendete seinen Blick wieder nach vorne, während ihm die Worte von Kapitän Büttinger durch den Kopf schwirrte.
'Findet uns nicht!'
Sie kamen relativ zügig bei der Brücke an, während Patrick den Notfallalarm ausschaltete, besprach Micha schnell mit den anderen Leuten die Lage. „Tim hat noch nichts gefunden", erzählte Micha und Patrick nickte, während er den Sicherheitscode eingab und die Notfallverriegelung sich öffnete. Sie schritten durch die Tür und dem erzeugten Sicherheitsfeld. Der große Raum war nach der Entriegelung wieder dabei hochzufahren, während die Beiden Zeit hatten sich umzusehen. Patricks Hoffnung, dass jemand hier war, war schnell verflogen, aber man konnte aus jeder Position der Raumschiffes antworten. Der Computer fuhr hoch, bevor Patrick und Micha sich ganz umschauen konnte und Patrick stockte der Atem, als er in ein fremdes Gesicht sah. Es war ein Hologramm. Eindeutig der Kapitän und Patrick hätte niemals gedacht, dass er so schön aussah. Vielleicht nicht mit irgendwelchen Models zu vergleichen, aber in seiner Fantasie hatte er Kapitän Büttinger immer, als wildem muskulösen Typen vor sich. Der junge Mann vor ihm war etwas größer als Patrick und nicht ganz so breit. Seine länglichen braunen Haare waren in einem Knoten gebunden, während sein grünen Augen starr nach vorne blickten. Sein Blick sagte so viel aus. Stärke. Macht und Patrick glaubte auch, dass er ein wenig Verzweiflung sah. „Hier spricht Kapitän Büttinger. Meine Crew ist fast komplett tot. Wir bitten hierbei um Verstärkung, aber um keine Hilfe. Falls ihr diese Nachricht empfangen solltet, dann sprengt dieses gottverdammte Schiff in die Luft. Sie kommen und wir konnten sie nicht aufhalten", sprach er und Patrick schluckte schwer und erschrak, als sich eine weitere Personen, aber etwas verschwommen in das Hologramm schob. „Manu. Sie kommen", rief eine tiefe Stimme und der Kapitän nickte stumm. „Haltet die Tür. Ich muss diese Nachricht noch beenden", antwortete der Braunhaarige und die andere Person verschwand wieder, während man ein Poltern im Hintergrund hörte.
„Der Zugangscode ist KS.22.04.. Dieses Schiff darf nicht überleben", sagte der Kapitän weiter und das Poltern im Hintergrund wurde größer. „Das wird wahrscheinlich meine letzte Nachricht sein. Es war uns eine Ehre. Taddl. Lauf!", rief er und im nächsten Moment brach das Hologramm ab. Patrick schluckte schwer, während er zu Micha sah, der auf die andere Tür von ihnen zeigte. Ein großes Loch klaffte durch diese, während dunkles Blut in den Raum führte. Patrick bewegte sich langsam hinter die Monitore und stieß geräuschvoll die Luft aus. Dunkles vertrocknetes Blut. Alte Knochen und der Anzug des Teams der 'Destiny', T. Tjarks. „Pat", murmelte Micha neben ihm und Patrick warf ihm einen geschockten Blick zu. „Wir müssen hier weg", sagte er nur und sein Kollege nickte panisch. „Kapitän? Wir... Notrufsignal... sind auf dem Weg", rauschte es aus seinem Komm und Patrick fluchte. „Freddie? Kehrt auf das Schiff zurück. Hier ist es nicht sicher", rief er laut und Panik machte sich immer mehr in ihm breit. „Wir müssen sofort zurück", warf nun Micha ein und zog an Patricks Arm, während sie aus der Brücke schritten. Irgendwann rannten sie nur noch, während sie zu dem Eingang ihres Schiffes abbogen und von zwei verdutzten Teammitglieder angesehen wurden. „Was ist los?", fragte Tim und Patrick keuchte schwer. „Das ist ein Falle. Wo sind Sebastian und Alex?", fragte er sofort und Tim stockte. „Wir hatten ein Notruf...", fing er an, aber wurde von Patrick sofort unterbrochen. „Das kann nicht sein! Alle auf diesem Schiff sind tot!", rief er aufgebracht und Tim, sowie Felix sahen ihn geschockt an.
„Alex? Sebastian? Bitte kommen", rief Patrick in das Komm, während Tim wild auf dem Scanner tippte. „Ich habe sie", sprach er und Patrick schritt sofort zu ihm, während er durch die Kameras ging. „Sie sind auf dem Weg zum Schiffskern. Wir haben dort einen Notruf empfangen", sprach Tim und zeigte Patrick auf den Karten, wo die anderen beiden waren und von wo der Notruf kam. „Was ist hier überhaupt los?", fragte nun endlich Felix und Patrick warf ihm einen verzweifelten Blick zu. „Wir wissen es nicht genau, aber irgendetwas ist auf diesem Schiff. Es hatte die gesamte Crew getötet", murmelte Patrick und selbst beim Sprechen kam ihm das alles so unwirklich vor. Als wäre er im fremden Körper und würde es wie eine Filmaufnahme sehen. Sein Gefühl hatte doch Recht. „Wir gehen Alex und Sebastian holen", warf nun Micha ein und Patrick wollte ihm eigentlich widersprechen, aber was hatten sie sonst für Möglichkeiten? „Ihr versucht sie weiterhin zu erreichen. Micha und ich gehen ihnen schon mal entgegen", sprach Patrick und seine beiden Freunde nickten. Patrick entriegelte seine Waffe und nickte kurz Micha zu, der nun vor ging, während Patrick die Karte auf seiner ID lud. „Ob es nach all der Zeit noch lebt?", fragte Micha zögerlich und Patrick schluckte schwer, während ein kalter Schauer seinem Rücken herunter jagte. Er merkte das erste Mal in seinem Leben, dass er wirklich Angst hatte. Richtige Angst und Micha schien es da nicht besser zu gehen. „Wir werden das schaffen und du wirst dann rechtzeitig bei der Geburt deiner kleinen Tochter dabei sein", sprach Patrick und Micha sah ihn weiterhin ängstlich an.
„Patrick", drang Tims Stimme aus seinem Komm. „Alex und Sebastian haben angehalten. Ich kann sie nicht sehen, weil in diesem Teil des Schiffs die Kameras ausgefallen sind." Patrick bestätigte Tim schnell, dass sie auf dem Weg waren, während er sich die genaue Position von den beiden Anderen markierte. „Ich dachte, dass ich mit der 'Destiny' mein Glück finde", murmelte Micha und Patrick sah ihn kurz an, während sein Kollege seufzte. „Ich wollte, dass es meiner Familie gut geht. Doch im Grunde wollte ich nur auf dieses Schiff. Es ist wie ein Fluch", sprach Micha und Patrick nickte. „Sie zieht einen in den Bann", erwiderte er und Micha nickte. „Ich habe mein ganzes Leben hier von geträumt. Das war mein Ziel. Mein Leben und nun? Nun wird sie zu meinem Alptraum", sprach er und warf wieder einen Blick auf die kleine Karte in seiner ID. „Dass ich hier schon immer her wollte, wisst ihr alle, aber warum du?", fragte Patrick ruhig und Micha warf ihm einen unschlüssigen Blick zu. „Mein Großvater hat in der 'Destiny' gedient. Ironischer Weise war meine Großmutter damals mit meinem Vater schwanger. Wir waren nie die reichste Familie, aber trotzdem hatte mein Großvater eine Rücklage", erzählte Micha und Patrick sah ihn erstaunt an. „Das wusste ich nicht", sprach er und Micha zuckte mit den Schultern. „Mein Großvater war kein Held. Er war nur der Arzthelfer", fing Micha an, aber Patrick unterbrach ihn sofort. „Jeder dieser Männer und Frauen hier auf dem Schiff sind Helden. Egal ob Kapitän oder Arzthelfer", sprach er ernst und Micha lachte leise. „Du hast Recht. Nur hat er die Unterlagen und ohne diese kommen wir nicht an die Rücklagen", murmelte Micha und Patrick seufzte traurig. „Wir werden Alex und Sebastian finden und vielleicht finden wir auch noch diese Unterlagen", sprach Patrick und Micha schüttelte mit dem Kopf. „Fuck auf die Unterlagen. Wir müssen hier weg und du hast doch den Kapitän gehört. Wir sprengen dieses Schiff in seine Einzelteile!"
Es wurde dunkler um sie, als sie sich langsam dem Punkt nährten und Patricks Herz schlug bis zum Hals, als sie kurz vor dem Punkt waren. „Pat?", fragte eine Stimme und erleichtert atmete er aus, während er lächelte und kurz zu Micha sah, der ihn genauso erfreut ansah. Sie schritten um die Ecke, während Patrick schon Alex freudig begrüßen wollte. Micha neben ihm schrie, während in Patrick alles erstarrte, als er in die toten Augen von seinem Kollegen sah. Über ihn ein Wesen. „Pat? Hier ist überall Blut! Hört ihr uns? Sebastian Pass auf!", rief das Wesen mit der selben Stimme von Alex. Ein Knall neben ihm, ließ ihn zusammenzucken, während seine Ohren dröhnten und das Wesen kreischte. Micha schoss nochmal auf es, während es durch den nächsten Schacht verschwand. Patrick meinte nichts hören zu können, aber immer wieder drang ein leises 'Es frisst mich. Hilft mir!' durch den Schacht, wo das Wesen verschwunden war. Patrick zog sich schnell die Maske von dem Gesicht, während er auf die Knie sank und sein Mageninhalt erbrach. Er würgte schwer, während Micha ihn auf die Beine zog und die Atemmaske wieder auf das Gesicht drückte. „Geht?", fragte sein Freund, aber Patrick schüttelte den Kopf, während seine Augen tränten. „Ist er?", sprach Patrick vorsichtig und Micha warf nun ein Blick auf Alex. Seine Augen waren glasig und Tränen flossen langsam seiner Schläfe hinab. „Alex?", fragte Patrick vorsichtig und schritt zu seinem Freund. „Alex?", versuchte er es nochmal, während Micha neben ihm kniete. „Helft mir", kam eine Stimme und Patrick dachte, dass es wieder dieses Wesen war, doch Alex bewegte seine Hände. Patrick zog sofort sein kleines erste Hilfe Päckchen aus der Tasche und drückte einen Verband auf die blutenden Wunde. „Wir brauchen eine Krankenstation", meine Patrick panisch, während Micha nickte und sofort Kontakt zu den Anderen aufnahm. „Es tut so weh", schluchzte Alex und Patrick setzte ihm die Atemmaske wieder richtig auf, während warmes Blut über seine Finger floss. „Es wird alles gut", sprach er ruhig und drückte die Hand von Alex.
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