xii. Wie man die Hölle ausbrechen lässt

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ZWÖLF WIE MAN DIE HÖLLE AUSBRECHEN LÄSST

(ODER: WIE MAN SICH WIDERSETZT)

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    ES IST DIE NACHT vor Weihnachten und kleine Lichter erhellen ihren Schlafsaal. Es ist zwar schon nach der Sperrstunde, aber es ist Heiligabend und da werden sie auf keinen Fall Ärger bekommen, weil sie so lange aufbleiben und reden. Holly ist zu Pansys Bett gewandert und hat ihren Kopf an die Schulter ihrer besten Freundin gelegt, während sich Tracey, Millicent und Daphne eine Tüte mit Süßigkeiten teilen.

„Ich kann morgen kaum erwarten", sagt Daphne grinsend, während sie sich eine Geleebohne in den Mund schiebt, und sieht die anderen an. „Hat nach Gras geschmeckt."

„Reizend", sagt Holly sanft lächelnd. Holly kann von ihrem Platz aus die Uhr auf Daphnes Nachttisch sehen und erkennt, dass es noch fünfzehn Minuten bis zum Weihnachtstag sind. Ihr ist bereits schwindlig vor Vorfreude auf den morgigen Tag. „Und ich meine, ich weiß, es ist keine Aufgabe, aber es wird trotzdem gut aussehen, wenn ich auf dem Ball gut aussehe — und Merlin, ihr auch."

„Oh je", scherzt Pansy, denn sie hat den Großteil von Hollys Stress wegen des Balls abbekommen. Gleich nach der Ankunft ihres Kleides, einem hübschen weißen, kam die Erkenntnis, dass sie mit Harlow zusammenpassen muss, und so sind Holly und Pansy von der Halle in die Kerker gesprintet, um den Jungen zu suchen.

Seitdem läuft es aber wie geschmiert. Sie weiß, was sie anzieht, sie weiß, was Harlow anzieht, und sie weiß, dass sie zusammen tanzen können, weil sie darauf bestanden hat, zu üben. Alles scheint sich zu fügen — sie hat sogar eine Art Freundschaft mit Fleur geschlossen, die sie gefragt hat, was sie anhaben würde, da sie die beiden einzigen Mädchen unter den Champions sind.

Ihre Freunde jedoch haben sich, wie der Rest der Schule, schwer getan, einen Partner zu finden, mit dem sie gehen können. Meistens haben sie sich an ihre Freunde geklammert, wie Pansy, die von Draco ein paar Tage nach der Ankündigung gefragt wurde, und Pansy reagierte mit einem „Ja, klar" und machte sich auf die Suche nach Holly, auf die sie sich praktisch stürzte, als sie ihre Neuigkeiten verkündete. Sie hat allerdings gemerkt, dass nicht jeder so viel Glück hat, denn Hollys erste Wahl war einer ihrer besten Freunde. Sie steht auf niemanden. Es ist nicht so, dass sie wochenlang den Mut aufbringen musste, zu fragen.

Zum Beispiel. Sie weiß, dass Harry sich schwer tut, eine Partnerin zu finden, weil sie schon oft genug in den Gemeinschaftsraum gegangen ist und gehört hat, wie jemand lauthals gespottet hat: „Potter hat immer noch kein Date kriegt!" Das letzte Mal, dass sie jemanden das sagen gehört hat, war gestern, und obwohl sie Montague am liebsten einen Schlag auf den Kopf verpasst hätte, stand sie neben Draco, der überglücklich darüber aussah, dass Potter in einer miserablen Situation steckte.

Holly jedoch war es nicht. Sie hatte vorhin mit ihm gesprochen, als er und Ron in der Bibliothek herumalberten, während Hermine einige der gestellten Hausaufgaben erledigte. Anscheinend gehen sie mit den Patil-Zwillingen — Harry mit Parvati und Ron mit Padma.

Oh", hat Holly gesagt. „Das ist — nett."

Susannah hatte angefangen zu gackern. Holly musste damit kämpfen, nicht aufzusehen und sie anzustarren oder ihr zu sagen, sie solle sich verpissen. Aber es gelang ihr, ruhig zu bleiben, und sie lächelte Harry höflich an.

Ja", sagte er.

Holly ging ein paar Minuten danach und fühlte sich unglaublich unbehaglich. Sie fühlte sich seltsam. Sie wusste nicht, wie sie es beschreiben sollte, sie weiß nur, dass sie sich gereizt fühlte, als sie die Bibliothek verließ und ihre Freunde auf dem Flur fand. Sie weiß immer noch nicht, warum.

„Hast du nicht gesagt, dass Potter endlich eine Partnerin gefunden hat?", sagt Pansy und kichert, während sie spricht. Es kostet sie viel Kraft, nichts zu murren oder nicht auch nur im Geringsten genervt auszusehen. Sie kämpft immer noch mit all dem, dass ihre Freunde ihn so sehr hassen. Sie findet, er ist in Ordnung — aber sie hat gesehen, wie sie sind, als sie dachten, sie seien Freunde und sie kann es nicht riskieren, sie zu verärgern.

Also nickt Holly und zwingt sich, zu grinsen. „Das habe ich in der Bibliothek mitbekommen", sagt sie. „Parvati Patil, glaube ich?"

„Sie ist in Ordnung, nehm ich an", sagt Daphne. „Ich glaub nicht, dass ich je mit ihr gesprochen hab."

„Sie ist die mit dem Zwilling in Ravenclaw, richtig?", sagt Tracey.

Pansy nickt und grinst. „Ja, ihr Zwilling geht mit Weasley", sagt sie. Sie beginnt zu kichern und dreht ihren Kopf, um ihr Lachen in Hollys Haaren zu dämpfen. „Glaubt ihr — glaubt ihr, er musste Potter dazu bringen, etwas zu arrangieren?"

Millicent und Daphne fangen an, ein wenig zu lachen, und Holly rollt mit den Augen, während sie Pansy leicht am Arm anstupst. „Hört auf!", sagt Holly, aber sie zwingt sich dazu, ein wenig zu lachen, um den Gedanken Oh, ich finde es falsch über Leute zu lästern, aber trotzdem, ist das nicht lustig, hm? zu unterdrücken. „Ich bin mir sicher, dass Potter nicht im Namen von Weasley gefragt hat."

„Mich würde es nicht überraschen", sagt Tracey grinsend.

„Ja", sagt Millicent und prustet, während sie lacht. Holly findet das niedlich. Die Unterhaltung nicht so sehr, aber Millicents Lachen schon. „Du hast es nicht gesehen, Hol, als er versucht hat, mit Fleur Delacour auszugehen—"

„Oh, Merlin", sagt Daphne und bricht in Gelächter aus.

Holly zuckt zusammen. Sie ist froh, dass die Lampen nicht die Besten sind und man ihren Gesichtsausdruck nicht so gut sehen kann. „Leute!", sagt sie. „Wir kriegen noch Ärger, wenn wir laut reden—!"

„Oh, bitte", sagt Pansy. Holly erhascht einen Blick auf Pansys Gesichtsausdruck und sie kann erkennen, dass Pansy sie so anschaut, als würde sie denken: Du bezauberndes Ding, dass du sowas denkst. „Snape wird nicht nach uns sehen. Es ist Heiligabend. Ich wette, in den meisten Schlafsälen geht es drunter und drüber..."

„Ich meine", sagt Holly und klammert sich an eine aussichtslose Sache. Alles, was sie will, ist einen Weg zu finden, das Gespräch davon abzulenken, sich über einen ihrer Freunde lustig zu machen. „Man weiß ja nie... Durmstrang war ein bisschen komisch, was das anging."

Sie sieht, wie Daphne die Stirn runzelt und sich aufrecht hinsetzt. „Du hast uns nie richtig von Durmstrang erzählt", stellt sie fest und Holly denkt: Aus gutem Grund. Sie wird nie den Gesichtsausdruck ihres Dads vergessen, als sie endlich nachgab und ihm erzählte, wie die Schule wirklich ist. „Ist es — ist es schön?"

„Nein", sagt Holly sofort. „Aber, ähm — Karkaroff hasst mich, und ihr wisst nicht, wie böse er wirklich ist, also wenn ich etwas sage, darf es diesen Raum nicht verlassen, ja?"

„Das ist ein Ordnung", sagt Pansy und während sie spricht, bewegen sich die anderen drei, um sich alle auf Pansys Bett zu setzen. Sie sehen alle neugierig aus. Pansy und Holly rutschen nach hinten, damit mehr Platz für die drei zusätzlichen Personen ist, die sich auf dem Einzelbett befinden.

„Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll", sagt Holly.

Tracey runzelt die Stirn. „Wie war Karkaroff denn so?"

„Naja, er war mal ein Todesser und das merkt man definitiv", sagt Holly.  Sie sieht Susannah in der Ecke des Raumes auftauchen, ihr geisterhaftes Leuchten bildet einen Umriss um sie herum. Susannah sieht besorgt aus, als wären sie beide wieder dort und klammerten sich an jede Möglichkeit zu überleben. „Sobald er Schulleiter geworden ist, hat sich alles geändert. Ich habe nie etwas anderes gekannt, aber die älteren Mädchen haben immer gesagt, dass es mal viel schöner war. Vor Karkaroff hatte die Schule anscheinend ein bisschen Angst vor den Dunklen Künsten, glaub ich, wegen Grindelwald.

Aber Karkaroffs Ding war das Herrschen mit Einschüchterung. Es gab also diese massive Sache mit Schülern, die andere verpetzt haben — selbst wenn man sich über einen bestimmten Lehrer lustig gemacht hat, war die Wahrscheinlichkeit groß, dass jemand einem Lehrer davon erzählt und dann würde man Nachsitzen bekommen. Und das Nachsitzen in Durmstrang ist der Stoff, aus dem Albträume sind."

„Hattest du jemals eins?", sagt Daphne.

„Einmal, am Ende", sagt Holly. „Aber davor habe ich bei ihnen ausgeholfen."

Millicent runzelt die Stirn. „Ausgeholfen?"

Holly nickt und spürt, wie sich ihr Magen bei der Erinnerung daran zusammenzieht. „Sie haben die Nachsitzen als eine Möglichkeit für die besten Schüler betrachtet, extra üben zu können. Und da sie so viel Wert auf die Dunklen Künste legen... Ähm, sie — sie haben einen die Unverzeihlichen Flüche üben lassen, weil sie dort legal sind, also war es für sie in Ordnung. Und oft waren diejenigen, die nachsitzen mussten, Erst- oder Zweitklässler, die noch nicht wussten, wie es in der Schule zugeht.

Also hatte man diese armen kleinen Kinder, die wahrscheinlich zu spät zum Unterricht gekommen sind, weil sie sich verlaufen haben, und man hat ihnen den Cruciatus auferlegt, oder den Imperius, und während sie sich gequält haben, hat der Lehrer, der das alles geleitet hat, den Schüler gelobt, der den Fluch an dem kleinen Kind praktiziert hat. Die ganze Sache ist krank.

Aber die Sache ist die, dass man in Durmstrang am sichersten ist, wenn man zu den Besten der Klasse gehört. Die Lehrer sind etwas netter, weil sie denken, man ist schlau und so toll dank der Erziehung in Durmstrang. Wenn man also die Schulzeit dort überstehen will, muss man zu den Klassenbesten gehören, denn entweder das oder man muss nachsitzen, wo man verhext wird, damit man Schmerzen empfindet."

Pansy sieht besorgt aus. Jetzt, wo Holly ihren Kopf von ihrer Schulter genommen hat, greift Pansy nach vorne und legt ihre Hand leicht auf Hollys Unterarm, um zu versuchen, sie zu beruhigen. Was Sinn macht, da Hollys Stimme unglaublich ruhig geworden ist. Wenn sie nicht völlig emotionslos wird, bricht sie wahrscheinlich in Tränen aus. Das ist passiert, als sie es ihrem Vater erzählt hat.

„Aber bestimmt", sagt Pansy, „War doch nicht jeder ein Spitzel, oder?"

„Je höher man aufsteigt, desto weniger passiert das", sagt Holly. „Aber der einfachste Weg, die Lehrer dazu zu bringen, einen zu mögen, wenn man im ersten Jahr ist, ist, ihnen zu sagen, wenn man jemanden belauscht, der sich über die Arbeitsbelastung beschwert oder so was. Oft belohnen die Lehrer einen dann... Was oft passiert ist, war, dass man ein paar Lehrern erzählt hat, dass hey, dieser eine in deinem Jahr eine Lehrerin ein Miststück genannt hat, und dann macht man Fortschritte im Unterricht, und dann wird man gebeten, beim Nachsitzen zu helfen.

Wenn man beim Nachsitzen geholfen hat, war man drin. Also, keiner kann dir was anhaben, weil die Lehrer dich mögen. Bis zu einem gewissen Grad. Oft haben die Leute Grindelwalds Symbol in den Badezimmerspiegel oder in die Schulbücher gemalt — und es gab eine Menge Schüler, deren Verwandte wegen ihm gestorben waren, und wenn sie zu den Klassenbesten gehört haben, konnten sie mit, ähm, Rache davonkommen. Die Lehrer haben dann gesehen, wie sie den Schüler, der das Symbol gezeichnet hat, verfluchen, und sie haben sie für hervorragende Zauberei oder sowas gelobt.

Aber es gab auch eine gewisse Loyalität, nehme ich an. Viele der Mädchen haben aufeinander aufgepasst. Ich weiß nicht, wieso, aber das war schon immer so. In meinem zweiten Jahr, als ich bei einem Nachsitzen ausgeholfen habe, hat mir eines der älteren Mädchen gezeigt, wo sie die Erste-Hilfe-Kästen versteckt haben, für den Fall, dass ich jemals einen anderen Schüler mit einer Wunde von einer Blutfeder an der Hand sehen sollte."

„Was ist eine Blutfeder?"

„Sie benutzen sie manchmal beim Nachsitzen, je nachdem, was dem Lehrer gefällt", sagt Holly. „Aber im Grunde schreibst du mit der Feder und sie nimmt dein Blut anstelle von Tinte. Und dann hat man diese schrecklichen Kratzer auf der Hand und je mehr Nachsitzen man bekommt, desto tiefer und dunkler werden sie."

Holly zieht den Ärmel ihres Pullovers hoch, um ihre rechte Hand zu zeigen. Die Narbe vom letzen Sommer ist noch schwach zu sehen — Ich soll mich nicht widersetzen.

„Was hast du gemacht?", sagt Pansy und sieht sowohl schockiert als auch angewidert aus. Teilweise sieht sie aus, als würde sie gleich weinen, was Holly Sorgen macht.

„Naja", sagt Holly und lacht ein wenig, denn scheiße, war das eine Geschichte. „Am Ende des letzten Jahres bin ich irgendwie ausgerastet? Ich habe am letzten Tag vor den Sommerferien beim Nachsitzen ausgeholfen und Karkaroff hat dabei aufgepasst, weil die Leute, die ausgeholfen haben, diejenigen waren, die fast die volle Punktzahl in ihren Prüfungen erreicht haben. Ich war also dort und mir wurde gesagt, ich solle den Cruciatus an dieser kleinen Erstklässlerin praktizieren — und richtig, dieses Mädchen, dieses arme Mädchen, sie war in unzähligen Nachsitzen gewesen, und ich habe gehört, wie sie am Tag davor in der Bibliothek geweint hat und eines der älteren Mädchen sie getröstet hat. Und ich konnte es nicht tun.

Ich habe mich geweigert. Ich habe den Kopf geschüttelt und ich weiß noch, wie schnell sowohl Karkaroff als auch der Professor für Dunkle Künste die Situation durchschaut haben, und als ich gesagt habe, dass ich es nicht tun könnte und wollte, hat mich der Professor für Dunkle Künste angesehen, sich vorbeugt und mit diesem hässlichen, selbstgefälligen Grinsen gesagt: ‚Haben Sie nicht den Mumm dazu, Miss Lippincott?'

Ich habe es euch jetzt nicht erzählt, aber das war die Sache — er hat es so oft gesagt, um mich zu bevormunden, und offensichtlich funktionierte es als Motivation, weil ich normalerweise danach so wütend wurde, dass ich ihm das Gegenteil beweisen wollte, und ich dann genau den Fluch oder die Verhexung ausführen würde, die er von mir wollte.

Aber stattdessen habe ich das Mädchen nicht verhext. Ich habe meinen Zauberstab gegen ihn erhoben und gesagt: ‚Wenn Sie mir noch einmal sagen, ich soll ihr wehtun, verfluche ich Sie stattdessen.' Man konnte praktisch sehen, wie ihm der Dampf aus den Ohren kam, und Karkaroffs Gesicht wurde knallrot vor Wut und er versuchte, mich zur Strafe dazu zu zwingen. Was wirklich lustig ist, weil sie so viel Zeit damit verbracht haben, sicherzustellen, dass wir dem Imperius widerstehen können — und trotzdem, als sie versucht haben, ihn gegen mich anzuwenden, waren sie schockiert, als ich mich gegen ihn gewehrt habe.

Also wurde ich am Kragen gepackt und in das Büro eines Lehrers geschoben und mir wurde gesagt, ich solle mit einer Blutfeder schreiben: Ich soll mich nicht widersetzen. Sie hatten keine Ahnung, was sie mit mir machen sollten, denn sie konnten mich ja nicht zwingen, oder?

Aber danach — ich soll mich nicht widersetzen? Wen kümmert's, wenn ich mich einem alptraumhaften Mann widersetze, der Kinder dazu zwingt, andere zu foltern? Es war kaum noch ein Vormittag vom Schuljahr übrig und nach diesem Nachsitzen habe ich mir gedacht: Wofür das alles? Es war mir egal, ob ich nie wieder eine Schule besuchen würde, ich wusste nur, dass ich im folgenden September nicht wiederkommen würde. Also, habe ich — ich habe rebelliert.

Ich habe es im Laufe der Jahre geschafft, mich mit einigen der Schulgeister anzufreunden — das war besonders hilfreich, weil sie herausfinden konnten, wo sich die Lehrer zu bestimmten Zeiten aufhielten und so — und ich überredete sie, Chaos zu stiften. Und die Lehrer konnten nichts tun, denn als die Hölle ausgebrochen ist, war ich schon auf dem Rückweg nach London und würde sie nie wieder sehen... Natürlich habe ich eine hübsche kleine Karte für Karkaroff hinterlassen, die ich leer gelassen und einfach nur unterschrieben habe. Ich meine, ich wollte ja nicht verschweigen, dass ich diejenige war, die die Hölle ausbrechen hat lassen! Wer würde das tun?"

Holly lacht und Pansy stößt ein ungläubiges Lachen aus.

„Scheiße, Holly!", sagt Pansy. „Ich kann es dir nicht vorwerfen!"

Holly weiß, dass sie mit ihren Erzählungen über Durmstrang kaum an der Oberfläche gekratzt hat, aber bei vielen anderen wird ihr nicht nur schlecht, sondern sie weiß auch, dass sie nicht die Person im Recht war. Durmstrang ist die Art von Ort, der einen dazu zwingt, Sicherheit über Moral zu stellen — entweder ist man ein bisschen böswillig oder man kommt nicht durch das Halbjahr, ganz einfach.

„Ich kann nicht glauben, dass sie die Flüche beim Nachsitzen benutzen", sagt Daphne und ihre Lippen verziehen sich vor Abscheu. Holly zieht eine Grimasse und nickt zustimmend. Es ist ungeheuerlich. „Und diese Blutfedern... Man kann immer noch sehen, wo es war, Hol."

„Das ist krank", sagt Millicent.

Holly nickt grimmig. „Aber anderseits", sagt sie stirnrunzelnd. „Habe ich lieber das hier an der Hand als noch eine Erinnerung an diese Nachsitzen."

„Man kann sie nicht einmal Nachsitzen nennen", sagt Tracey. Sie sieht, wie die anderen, ein wenig angewidert aus, und ein wenig schockiert. „Die klingen eher wie Albträume."

„Wisst ihr, dass sie mich letztes Jahr nach der Hälfte aus dem Quidditch-Team geworfen haben?", sagt Holly. Sie sieht im Augenwinkel, wie Susannah unglaublich enttäuscht schaut, denn ja, diese Geschichte ist nicht so schrecklich wie die des letzten Nachsitzens, aber es ärgert sie bis heute. „Sie dachten, es würde die Qualität der Mannschaft verbessern oder so was, wenn die Spieler alle groß und stark wären. Aber davor war ich in der Mannschaft meines Hauses — es gibt dort Häuser, aber das ist hauptsächlich so, damit es mehrere Mannschaften gibt, die gegeneinander antreten können, und um die Jahrgänge in Klassen aufzuteilen — und, ich will nicht angeben, aber ich war eine gute Jägerin! Sogar Viktor Krum, Viktor Krum, hat gesagt, dass ich gut bin und dass ich wahrscheinlich Kapitänin werden kann, wenn ich etwas älter bin.

Und dann, wisst ihr, was sie tun? Sie werfen mich aus dem Team!"

Holly schüttelt den Kopf und sieht verbittert aus. Sie ist verbittert.

„Karkaroff klingt wie ein Arschloch", sagt Tracey stirnrunzelnd.

„Ist er auch", sagt Holly.

„Größte Untertreibung des Jahres", sagt Susannah und sieht unbeeindruckt aus. Sie schwebt weiter in die Luft und Holly sieht zu, wie sich der geisterhafte Umriss in Luft auslöst. Sie stößt einen Seufzer aus und beschließt, sich wieder in ihr Bett zurückzuziehen.

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    DER WEIHNACHTSMORGEN ERWEIST sich als ereignisreich, was an der Menge der Schüler liegt, die wegen des Schnees und der Feiertage ausgelassen sind. Der Baum im Gemeinschaftsraum ist mit hübscher silberner Dekoration geschmückt, da der Baum bereits einen dunklen Grünton hat. Holly wurde gegen sieben von ihren Freunden geweckt, die alle vor Aufregung grinsten.

Sie öffneten ihre Geschenke gemeinsam; die Mädchen hatten sich darauf geeinigt, sich zusammen gegenseitig Geschenke zu kaufen, und die anderen hatte alle zusammengelegt, um Holly ein hübsches Armband zu kaufen, eine silberne Schlange, die sich um das Handgelenk schlängelt. Um auf dem Ball etwas Hausstolz zu zeigen, stand auf dem Anhänger neben ihren Namen und einem zwinkernden Smiley-Gesicht.

Ihr Dad hatte auch seine Geschenke geschickt, aber die paar, von denen sie annahm, dass es Bücher waren, wurden versteckt und würden erst etwas später geöffnet werden, für den Fall, dass ihre Freunde merkten, dass es Muggelbücher waren. Das Highlight von ihm war der Brief, der ihnen beigelegt war.

    Holly,

    Er hat Ja gesagt!

    Dad x

Der kurze, aber süße Brief führte dazu, dass Holly aufsprang, Pansy aufgeregt umarmte und laut und für alle hörbar ausrief: „Mein Dad heiratet!"

Und auch wenn sie den ersten Weihnachtsfeiertag zum ersten Mal ohne ihren Dad verbringt, genießt sie ihn bisher. Alle ihre Freunde schweben wie auf Wolke sieben — sie konnten den ganzen Tag lang herumalbern, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, ob sie Zeit für einen Aufsatz in Zaubertränke oder Wahrsagefragen fanden. Zum Frühstück aßen sie alle eine deftige Mahlzeit aus Schokofröschen, was Holly für eine Vorahnung auf den Rest des Tages hielt, wenn man bedenkt, dass es zu Hause am Weihnachtstag zum Frühstück ein Lebkuchenhaus gab.

Gegen fünf verließ Holly traurig ihre Freundinnen, die lachend und vergnügt im Gemeinschaftsraum saßen, um sich fertig zu machen. Pansy, Daphne, Tracey und Millicent trafen etwa eine Stunde später in ihrem Schlafsaal ein, nachdem Holly ihr Haar gewaschen, abgetrocknet und geglättet hatte, wobei sie die Gelegenheit des leeren Zimmers nutzte, um ihr Muggel-Haarglätteisen hervorzuholen.

Es ist zehn vor acht. Holly und Harlow beschließen endlich, den Gemeinschaftsraum zu verlassen, nachdem Holly ihn zur Seite gezogen hat, als die anderen fünfzehn Minuten zuvor gegangen waren. „Woah, woah, woah!", hatte sie gesagt und ihn am Ärmel seiner Robe gezogen. „Wir brauchen eine große Enthüllung, wenn wir reinkommen! Nicht einfach nur herumstehen... Nein, nein, nein, die Leute werden sich nach den Champions umsehen, während sie warten, und sie werden sich fragen: Oh, wo ist Holly? Und wenn sie mich dann endlich sehen—"

„Ja, ja", hatte Harlow gesagt. „Ich weiß, was du meinst."

Sie kommen in der Halle an, als alle anderen hereingelassen worden sind. Holly, ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht, hakt ihren Arm in Harlows. „Danke übrigens, dass du mit mir gekommen bist", sagt sie, bevor sie die anderen Champions und ihre Partner erreichen. „Ich weiß das wirklich zu schätzen."

„Ich kann es dir nicht verdenken, ich bin der Hübscheste von unseren Freunden", sagt Harlow grinsend. Holly lächelt zu ihm auf. „Und wenn du deswegen gut aussiehst, wird dir das beim Turnier helfen. Und scheiße, Hol, ich weiß, wir haben es alle gesagt, aber es wäre toll, wenn Slytherin gewinnen würde."

„Und das werden sie auch", sagt Holly und stupst ihn mit dem Arm an.

Sie gehen auf die anderen Champions zu. Sofort fällt Hollys Blick auf Hermine, die neben Viktor steht. Hermine sieht sie ebenfalls an und Holly lächelt ihr zu. „Du siehst wirklich hübsch aus, Hermine!", sagt Holly, sich der Überraschung auf Harlows Gesicht völlig bewusst. Sie sieht zu ihm auf und hebt eine Augenbraue, wobei sie ein wenig verschmitzt aussieht. „Das tut sie, nicht wahr?"

„Ähm, ja", sagt Harlow.

„Danke", sagt Hermine lächelnd.

Die Türen öffnen sich und die fünf Champions stellen sich mit ihren Partnern in einer Reihe auf, um nacheinander hineinzugehen. Holly achtet darauf, dass sie und Harlow als Letzte hineingehen, und als sie nach hinten huschen, flüstert Harlow: „Was war das?"

„Höflich sein", sagt Holly. Sie richtet sich auf und sieht Harlow an. „Ich erkläre es dir später, aber das ist jetzt egal — im Moment werden wir verdammt gut aussehen und diesen Verlieren zeigen, wie ein echter Champion aussieht."

Harlow sieht zu ihr hinunter und nickt mit einem leichten Grinsen. Schließlich gehen sie in die Halle und sie wirft einen Blick dorthin, wo ihre Freundinnen sitzen. Holly und Pansy grinsen sich gegenseitig an, als sie an ihrem Tisch vorbeigeht.

Sie setzen sich an den Tisch mit den anderen Champions, den Lehrern und den Richtern. Bagman sagt fast Hallo zu Holly, aber sie geht vorbei, bevor er es kann, indem sie Harlow energisch aus dem Weg lenkt. Schließlich sitzen sie in der Nähe von Viktor und Hermine, und Holly merkt sehr schnell, dass sie auch in der Nähe von Karkaroff sitzen. Sie bemüht sich, nicht in die Richtung des Tisches zu schauen, sondern stattdessen nur zu Harlow.

„Glaubst du, dass Kimmkorn irgendwo lauert?", sagt Harlow, als sie sich setzen wollen. Holly sieht grimmig zu ihm auf, denn sie hofft es natürlich nicht, aber bei den aktuellen Ereignissen ist sie höchstwahrscheinlich irgendwo, versteckt sich in einer Besenkammer mit einem Glas an der Tür und versucht, Gespräche zu belauschen. „Als Nächstes werden sie in den Zeitungen schreiben: Unterstützt Holly Lippincott die Todesser? Gestern Abend brachte sie den Sohn von zwei auf den Ball..."

„Deine Eltern—?"

Harlow nickt. „Ich lebe jetzt bei meinem Onkel", sagt er. „Sie wurden umgebracht."

„Oh", sagt Holly. Sie weiß nicht recht, wie sie darauf reagieren soll. Sie weiß, wie blöd es sich anfühlt, wenn jemand versucht, sie zu trösten, wenn sie erwähnt, dass sie ihre Mutter nie richtig kennengelernt hat, also runzelt sie nur die Stirn. „Das ist scheiße."

„Ich weiß", sagt Harlow und nickt. „Genauso wie das alles mit deiner Mum."

„Ja", sagt Holly. Sie verengt ihre Augen und lehnt sich näher an ihn heran, um ein bisschen leiser zu sprechen. „Kannten deine Eltern sie?"

„Ich kann meinen Onkel fragen", sagt Harlow.

Holly lächelt dankbar. „Du bist ein Geschenk des Himmels."

„Naja, wir haben auch ein Schloss, nicht so groß wie dieses hier, und auch nicht so bequem, möchte ich annehmen", hört sie Viktor ein paar Minuten später sagen. Holly versteift sich und hält inne, während sie ihr Gemüse isst. „Wir haben nur vier Stockwerke und die Feuer brennen nur für magische Zwecke. Aber wir haben viel größeres Land als ihr — aber im Winter haben wir wenig Licht und wir haben nichts davon." Ja, aber trotzdem werden wir hingezwungen. „Doch im Sommer fliegen wir jeden Tag, über die Seen und die Berge—"

„Nun aber, Viktor!", sagt Karkaroff. Holly verengt ihre Augen und schaut in Richtung des Tisches, wobei sie darauf achtet, keinen Blickkontakt mit ihrem alten Schulleiter herzustellen. „Bloß nicht alles verraten, sonst wird unsere reizende Freundin gleich ganz genau wissen, wo wir zu finden sind!"

Holly kommt eine Idee.

„Was eine Katastrophe", sagt Holly und sie lächelt ihn an, stützt den Kopf auf die Hand, sodass die verblassende Narbe zu sehen ist. Karkaroff sieht nicht glücklich aus — aber was soll's. Sie konnte nicht anders. Er kann nichts tun, nicht hier, und er ist schon als Richter voreingenommen. Und, wirklich, sie liegt bereits in Führung, sie braucht ihn nicht, um zu gewinnen.

„Igor", sagt Dumbledore. „All die Geheimniskrämerei... Man könnte fast meinen, Sie wollten gar keinen Besuch haben."

„Wissen Sie, Dumbledore", sagt Karkaroff mit einem unglaublich hässlichen Lächeln im Gesicht. „Wir schützen doch alle unser eigenes Reich, nicht wahr? Bewachen wir nicht eifersüchtig die Tempel der Gelehrsamkeit, die uns anvertraut sind? Sind wir nicht zu recht stolz darauf, dass nur wir alleine die Geheimnisse unserer Schulen kennen und sie auch schützen?"

Harlow lehnt sich näher an Holly. „War er schon immer so ein Trottel?"

„Das ist er, wenn er freundlich ist", sagt Holly. „Du hast sein wahres Ich noch nicht gesehen."

Harlow, stellt sie fest, als sie ihn ansieht, sieht besorgt aus, denn offensichtlich hat er sich das schlimmstmöglichste Szenario ausgemalt. „Wie schlimm—?"

„Das erzähle ich dir später, aber", sie hält inne und bewegt ihre Hand näher zu ihm, um die Überreste der Narbe zu zeigen. Sie ist jetzt größtenteils verheilt, und das weiß sie, aber sie ist immer noch da. Ihre Handschrift ist immer noch in die Haut geritzt, ein Rosa, das etwas dunkler ist als ihre Haut und die Worte zu erkennen gibt. Ich soll mich nicht widersetzen.

„Oh", sagt Harlow. „Das ist scheiße."

Holly schnaubt.

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    FÜR JEMANDEN, DER erst vor einer Woche von den Schwestern des Schicksals gehört hat, schafft es Holly, zu ihrer Musik mitzutanzen.

Harlows Frage „Hast du als Kind kein Radio gehört?" vermittelt Holly den klaren Eindruck, dass sie die Lieder erkennen würde, wenn sie von einem Zauberer erzogen worden wäre. Durmstrang war zu streng, um Musik zu erlauben, und wer auch immer das Kommando über das Grammophon im Gemeinschaftsraum hat, neigt dazu, die anderen Schüler darüber anzulügen, dass Bowie eigentlich ein Zauberer ist, der nur nicht so populär sei.

„Die amerikanische Zauberermusik ist anders", hatte sie sich schnell aus den Fingern gezogen.

Aber sie nimmt an, dass sie gut sind. Ein bisschen wie Alice Cooper, aber das ist nichts Schlechtes. Es ist die Art von Musik, die ihr Dad spielt, wenn er das Haus putzt oder kocht. Viel zu aggressiv für die Aufgabe, aber amüsant zu beobachten, wenn sie an einem Raum vorbeikommt, den er gerade staubsaugt, und sieht, wie er versucht, zu headbangen und die Hundehaare aufzusaugen.

„Oh, sieh mal, es gibt Ärger bei den Gryffindors", sagt Harlow und nickt in Richtung Harry, Ron und Hermine. So wie es aussieht, scheinen Ron und Hermine sich gegenseitig anzuschreien, aber von dort, wo sie stehen, ist es wegen der Musik nicht zu hören. Holly tauscht kurz einen Blick mit Harry aus, aber bevor sie ein Lächeln oder irgendetwas anderes erwidern kann, sieht sie Karkaroff die Halle verlassen, ein paar Meter hinter Snape.

Sie wirft einen Blick auf Harlow und fragt: „War Snape nicht ein Todesser?"

„Ja — warum?"

„Ich bin gleich wieder da", sagt Holly, schlüpft durch die Menge und macht sich auf den Weg zur Eingangshalle. Sie macht sich nicht die Mühe, ihre Halskette festzuhalten; sie will das mit eigenen Augen sehen, wenn es etwas damit zu tun hat, dass Karkaroff genauso böse ist wie vorher. Außerdem weiß sie, dass Susannah sie nur ablenken wird, falls sie doch auftaucht.

Holly huscht in die Eingangshalle, die kühle Luft schlägt ihr sofort entgegen. Sie sieht Karkaroff um eine Ecke biegen und eilt in diese Richtung, wobei sie darauf achtet, so leise wie möglich zu sein, was sich in Stöckelschuhen als schwierig erweist. Aber es gelingt ihr und sie bleibt an der Ecke stehen. Sie schaut sich um und sieht, wie sie sich unterhalten, auf halber Strecke des Flurs, und sie entdeckt eine Nische in der Ecke, an der sie steht, also verschwindet sie darin.

„Ich verstehe nicht, was es da noch zu reden gibt, Igor", hört sie Snape mit seiner üblichen monotonen Stimme sagen. Holly zieht die Augenbrauen zusammen. Was hat Karkaroff so in Rage gebracht? Das Einzige, was ihn bisher besorgt gemacht hat, ist dieses Turnier, und selbst da ist er eher verärgert als besorgt, weil Hogwarts zwei zusätzliche Champions hat.

„Severus, du kannst nicht so tun, als würde das nicht passieren!", sagt Karkaroff, seine Stimme leiser als sonst. Holly ist es gewohnt, dass er laut spricht, mit Stolz seine Macht zur Schau stellt.Nicht so. Nicht wie jemand, der in gedämpftem Ton spricht und schneller als sonst, als ob — als ob er in Panik gerät? „Das wird doch schon seit Monaten immer deutlicher, ich mach mir allmählich ernsthaft Sorgen, das muss ich zugeben—"

„Dann flieh", sagt Snape. Er klingt unbeeindruckt. „Flieh, ich werde eine Ausrede für dich finden. Ich jedoch bleibe in Hogwarts."

Snape geht an der Nische vorbei, in der Holly steht; sie stellt sich näher an die Wand und er geht vorbei, ohne sie zu bemerken. Sie überlegt einen Moment, aber bevor sie sich entscheiden kann, ob sie hinausschlüpfen oder sich verstecken soll, bis ihr alter Schulleiter aus dem Weg ist, wird sie am Arm gepackt. Karkaroff schaut wütend auf sie herab.

Holly zuckt zusammen und reißt ihren Arm aus seinem Griff. „Hey, Sir..."

„Du bist noch schlimmer geworden, wie ich sehe", sagt Karkaroff, fast knurrend. Holly zuckt mit den Schultern, denn in ihrem Verstand weiß sie — er kann nichts tun. Das ist nicht seine Schule. Er kann sie nicht zum Nachsitzen schicken, sie dazu bringen, eine Blutfeder zu benutzen. Er kann es nicht erwähnen, denn sie wird schnell die interessanten Informationen erwähnen, die sie belauscht hat.

Holly macht einen Schritt zurück. Sie weiß, dass sie die Oberhand hat, aber trotzdem. Sie hat immer noch ein kleines bisschen Angst vor ihm. „Ich bin mir dessen bewusst, Sir", sagt sie. Höflich unhöflich. „Ich habe auch gehört, dass die Dinge deutlicher werden...?"

Er tritt vor und sie weicht zurück. „Wenn du es wagst—"

„Warum?", sagt Holly und setzt ein Stirnrunzeln auf. Sie bewegt den Finger an die Lippen, in gespielter Besorgnis. „Wäre es ein Problem, wenn es jemand herausfinden würde? Vielleicht sollte ich Dumbledore fragen, um zu sehen, was er von der Sache hält—"

Karkaroff wird still. „Was willst du?"

„Volle Punktzahl", sagt sie. „In jeder Aufgabe. Es ist klar ersichtlich, dass Sie bereits voreingenommen urteilen, also werden Sie mir stattdessen in den verbleibenden Aufgaben die volle Punktzahl geben — oder sonst, wer weiß? Vielleicht rutscht jemandem in der Nähe von Dumbledore heraus, dass etwas sehr viel deutlicher wird und dass es so schrecklich ist, dass Sie überlegen, zu fliehen..." Sie sieht den Ausdruck auf seinem Gesicht, eine Mischung aus Panik und Wut. Wenn er nicht so besorgt wäre, würde er versuchen, sie zu töten, das weiß sie.

Also lächelt sie. „Was eine Katastrophe, was?"

„Gut", sagt Karkaroff. Er hält kurz inne und es sieht so aus, als würde er sich anstrengen, sie nicht zu verfluchen oder so etwas, als würde er die Schüler in Durmstrang bestrafen. Aber das kann er nicht, stimmt's? Er weiß das. Sie weiß das. Und so lächelt sie. „Geh mir aus den Augen."

Sicherlich, Sir, sollten Sie mich nicht so herumkommandieren", sagt Holly. Sie grinst bösartig. „Aber sicher, ich lasse Sie in Ruhe. Ein schönes Weihnachtsfest!"

Und damit geht sie weg. Die Möglichkeit dessen, was er gesagt hat, dass etwas immer deutlicher und deutlicher wird, bleibt ihr im Hinterkopf. Aber was kann sie dagegen tun? Im Moment muss sie sich auf das Turnier konzentrieren, auf den Sieg, auf den Ruhm für sich und für Slytherin. Sie kann das nicht zur Seite schieben für etwas, das es vielleicht bedeutet. 

Als sie zurück in die Halle geht, wird sie von Pansy begrüßt, die ihren Arm um Holly legt. Holly umarmt sie zurück, ihr Lächeln wird zu einem strahlenden Grinsen. „Ich habe Neuigkeiten, Pans", sagt sie.

Ich habe Neuigkeiten. Es wird schnell zu einem Versprechen, denn als sie in ihren Schlafsaal zurückkehren, schleichen sich die beiden in die Mädchentoiletten und Holly flüstert Pansy zu, was passiert ist, nachdem sie ihr geschworen hat, es keiner Seele zu erzählen.

Am nächsten Tag ist es das, was Pansy sagt, als sie Holly ein Exemplar des Propheten reicht.

DIE SLYTHERIN-PRINZESSIN MACHT SPRACHLOS

Letzte Nacht, auf dem Weihnachtsball, hat Hogwarts Champion Holliday Lippincott...

Holly sieht Pansy an, und sie beide grinsen.

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