Kapitel 4
D E L M I R A
Ich starrte auf das qualmende Auto vor mir, das in eine Hauswand gefahren war, dann drehte ich mich zu denjenigen, die darin gesessen hatten.
,,Was für ein unschöner Zufall.", war dann alles, was ich von mir gab. Vor mir knieten, von Wachmännern festgehalten, Deimos, Mysie, Nex und diese Frau, die sich als meine Schwester ausgab... Hydra war ihr Name. Ich lief ein weiteres Mal vor den vieren auf und ab, schließlich blieb ich stehen. ,,Seit wann dürft ihr denn Auto fahren?", schmunzelte ich dann, woraufhin Mysies Mundwinkel zuckten, ein Lächeln andeuteten.
,,Weiterhin gar nicht.", sagte sie dann, woraufhin sich ein Grinsen auf meine Lippen legte. Mit einer Handbewegung meinerseits wurden sie losgelassen, woraufhin sie sich erstmal damit beschäftigten, den Staub von ihrer Kleidung zu klopfen. Alle, außer Nex.
Deimos sah seinen Bruder, der weiterhin im Staub kniete, irritiert und fragend an, woraufhin dieser ihm einen scharfen Blick zuwarf. ,,Sie ist die gottverdammte Königin!", fauchte er seine Begleiter an. ,,Ihr könnt nicht einfach aufstehen wann ihr wollt!"
Ich lächelte schief, bevor ich mir den Moment Zeit nahm, durch seine weichen Haare zu streichen. ,,Wenigstens einer hat Manieren.", murmelte ich, als er meine Hand griff und einen Kuss auf meinen Handrücken drückte.
Deimos gab einen angewiderten Laut von sich, woraufhin ich abwartend zu ihm sah. ,,Ich will gar nicht erst wissen, wie das bei euch im Bett laufen wird...", nuschelte er, nun begann Mysie zu lachen.
Mit einem Blick meinerseits verstummte sie abrupt.
,,Tschuldigung.", nuschelte sie, worauf ich als Antwort nur nickte.
,,Bei uns wird übrigens gar nichts im Bett laufen.", sagte ich dann zu Deimos, der die Augenbrauen zusammenzog. ,,Aber dass er der zukünftige König hier ist, ist dir klar?"
Mein Herz setzte einen Schlag aus, während ich Nex nun verunsichert ansah. Er nickte nur still. ,,Der König hatte keinen Sohn, ich bin der älteste Sohn von seinem Bruder.", murmelte er, sah zu mir hoch. ,,Wenn du also die Königin hier bleiben möchtest, wirst du mich wohl oder übel heiraten müssen."
Als Antwort schüttelte ich den Kopf. ,,Eher würde ich dafür sorgen, dass du den Kopf verlierst, als jemals für dich die schöne, brave Königin zu spielen. Und ganz bestimmt werde ich keine Kinder bekommen!" Meine Stimme wurde nach und nach mehr zu einem Zischen, während Mysie mich nun irritiert ansah. ,,Du meinst bestimmt, dass du keine Kinder von ihm bekommst, oder...?" Sie sprach ihre Frage nicht vollständig aus, doch ich wusste, was sie meinte.
,,Ich werde niemals irgendjemandes Kinder bekommen.", antwortete ich ihr, woraufhin sie schwer schluckte.
,,Nicht mal seine?", fragte sie, deutete auf Deimos. ,,Erst recht nicht seine.", erwiderte ich, bevor ich mich den Wachmännern zuwandte. ,,Sperrt sie ein, und kümmert euch darum, dass das Auto hier wegkommt. Sorgt dafür, dass die Wand wieder ordentlich aussieht. Und geht rüber in die andere Welt." Ich sah die Männer ernst an, während sie eher verunsichert wirkten.
,,Sorgt dafür, dass niemand lebend durch diesen Riss kommt."
Hydras Augen weiteten sich, Deimos begann, zu protestieren. ,,Delmira, tu das nicht!" Mit einer Handbewegung meinerseits wurden sie abgeführt, auch wenn Deimos nach lange nach mir schrie. Ich sah noch einen Moment lang auf das Auto, bevor ich meinen Blick auf den Riss richtete. Ich atmete tief durch, dann lief ich, mit einigen Männern hinter mir, auf den Riss zu, nicht auf die Menschen um mich achtend.
Sobald ich einen Fuß in den Weltenriss setzte, wurde ich von warmer, erstickender Schwärze empfangen.
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