Kapitel 28
D E L M I R A
Alles brannte. Die Vorhänge, die Möbel, selbst die Steine schmolzen.
Hitze kroch über meine Haut, doch ich wusste nicht, weshalb die Welt um mich herum Feuer fing.
Zumindest, bis ich an mir hinabsah.
Ich war die Quelle für das Feuer. Ich und meine Kräfte.
Ich konnte es nicht mehr kontrollieren. Es kochte in meinem Blut, brannte in jeder einzelnen Sehne meines Körpers.
Ich war nicht nur die Quelle.
Ich war das Feuer.
Schweißgebadet schreckte ich auf. Alles um mich herum war dunkel.
,,Nur ein Traum.", keuchte ich, strich mir die nassen Haare aus dem Gesicht.
Mein ganzer Körper bebte, und dieses Mal konnte ich mein Zittern nicht unterdrücken.
Ich warf Deimos nur einen kurzen Blick zu. Im Gegensatz zu mir schlief er friedlich, hatte sich in die Decke gekuschelt. Ich stand auf, unterdrückte dabei ein Seufzen, bevor ich leicht wackelig zum Badezimmer lief.
Den Bruchteil einer Sekunde starrte ich aus dem Fenster in die Dunkelheit, bevor ich kurzerhand mein Nachthemd auszog, wenig später stand ich unter dem kalten Wasser der Dusche, drehte es nach und nach wärmer. Noch immer bebte mein Körper, als ob ich mich nicht mehr beruhigen könnte.
Die Hitze des Feuers brannte noch immer auf und unter meiner Haut, als ich meine Augen schloss und meine Haare wegstrich.
Egal wie oft ich durch sie hindurchstrich, immer wieder hingen mir lose, ausgefallene Haare zwischen den Fingern.
Schließlich sah ich auf meinen Körper, starrte auf meine blasse Haut.
Okay, ich verbessere: meine eigentlich, noch überwiegend blasse Haut. Über meinen rechten Beckenknochen zog sich ein in Wirbel verschlungenes Brandmal, was mich schwer aufseufzen ließ. Auf der linken Seite war das rote Muster schon verheilt, leicht vernarbt, doch es schien nicht allzu auffällig.
Jedenfalls für die anderen. Ich fuhr mir den Fingerkuppen über die sich leicht abhebende, blasse Haut, bevor ich tief durchatmete und erneut meine Augen schloss.
Es konnte nicht sein.
Der Phönix hatte in mir einen Wirt gefunden, nicht etwas, das er zerstören sollte - und doch schien er es zu tun.
Schließlich schüttelte ich den Kopf, um meine lästigen, kreisenden Gedanken loszuwerden.
,,Nur ein Traum."
Bitte lass es nur einen Traum sein.
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