chapter 25
Nachdem ich Joshua mein altes Zimmer gezeigt hatte, gingen wir beide nach unten. "Mama, kann ich dir noch was helfen? Weil sonst gehen wir eine Runde spazieren, bevor Oma und Opa kommen", meinte ich zu meiner Mutter, die in der Küche stand und kochte. "Klar, geht ruhig, in circa einer Stunde gibt es essen", meinte meine Mutter, drückte mir einen Kuss auf die Backe und lächelte Joshua an. Wir zogen uns wieder unsere dicken Jacken an, da es hier im Schwarzwald deutlich kälter war und deutlich mehr Schnee lag als in Mannheim. Als ich aus der Haustür trat, begann es gerade zu schneien, was mich unglaublich glücklich machte. Ich liebe die kleinen Dinge im Leben, Schneeflocken, Sonnenstrahlen, Blumen. Lachend warf ich meine Hände in die Luft und drehte mich um die eigene Achse, während ich den kalten Schnee auf meinen Gesicht spürte. Ich war total auf das kalte Nass auf meiner Haut konzentriert, als ich ein leises lachen hinter mir hörte. "Weißt du wie schön du bist, wenn du glücklich bist?", meinte Joshua und schlang von hinten seine Arme um mich. "Das Leben ist auch schön", flüsterte ich und wir sahen in den Himmel, während weitere Schneeflocken auf uns niederfielen. Nachdem wir eine Weile so da standen, nahm ich Joshuas Hand und wir liefen los. Ich war relativ still und in Gedanken versunken. "Alles gut?", fragte Joshua irgendwann besorgt. "Ja.", meinte ich leise und nachdenklich, "Was ist los?", wollte Joshua dann gleich wissen. "Hä, woher weißt du, dass was nicht stimmt?" "Ich merk das halt", meinte er und zuckte mit den Schultern, "und jetzt sag schon." "Ja, keine Ahnung. Ich sollte doch glücklich sein. Aber ich bin immer schon so ein blöder Denker-Mensch. Ich kann das gar nicht erklären, aber immer wenn etwas gutes passiert, dann denk ich sofort an all die Dinge, die passieren könnten. Ich bin nie so richtig glücklich. Also, schon, aber ich mach es mir quasi selber kaputt, weil ich nicht einfach genießen kann. Und im Moment denk ich darüber nach, wie das mit uns weitergehen soll, wenn ihr wieder regulär Training habt und du in München sitzt und ich in Mannheim. Und ich frag mich, wieso du dir so eine potatoe ausgesucht hast wie mich, wenn du jemand anderen haben kannst. Ich meine, ich bin nicht besonders sportlich, hübsch, klug oder irgendwie besonders. Ich hab X-Beine des Todes, schreckliche Haare, ich rede immer zehn Mal über das gleiche und bin so ziemlich der verpeilteste Mensch überhaupt. Ich bin so schrecklich normal und so unglaublich unerfahren - weil du bist halt nunmal der erste. Und dann kommst du.", sprudelten die Worte nur so aus mir heraus und ich holte am Ende tief Luft. Wieso hatte ich das nur gesagt?, überlegte ich mir, nachdem Joshua ziemlich still geblieben wäre. "Ich.. Sorry", stammelte ich. "Jetzt hör doch auf dich zu entschuldigen", meinte er geduldig und begann dann: "Ich weiß, dass ist jetzt so schlecht und klischeehaft, aber Gefühle sind nunmal so wie sie sind. In meinen Augen bist du der wunderschönste Mensch auf der Welt, alles ist perfekt, weil es halt zu dir gehört. Und ich werde dich nie wieder gehen lassen. Du machst mein Leben besser, eigentlich machst du mich besser. Es ist alles so schön wenn du da bist, und ich kann dir gar nicht sagen, wie gern ich bei dir bin, dafür reichen Worte einfach nicht. Und du hast gemeint, du weißt nicht wie es mit uns weitergehen wird? Ich weiß es auch nicht, aber wir finden einen Weg. Es haben schon andere Paare eine größere Entfernung geschafft. Und zu dem, dass ich ich bin und du nur du: Ich bin ganz normal. Eigentlich bin ich gar nicht so anders wie du. Und ich hab mir dich ausgesucht, weil du so perfekt für mich bist. Ich weiß nicht so viel, aber eins weiß ich: ich will dich nicht mehr gehen lassen."
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