7
Als wir dann wieder auf unseren Plätze saßen, dauerte es noch knapp zehn Minuten bis der Abspann lief und der Film endete.
Hu Tao, Yanfei und Xiangling redeten irgendwas hektisches auf Chinesisch. Wahrscheinlich irgendwas über den Film.
Xiao stand neben mir und schaute aus dem großen Fenster der Kinoringangshalle. Dann sah er kurz zu mir rüber und dann wieder raus. ,,Ich werde vermutlich von meinem Vater abgeholt", sagte er und holte sein Handy raus. Ich wusste jetzt nicht unbedingt wen er von den beiden meinte, ist aber auch egal. ,,Dad hat gesagt, er hätte keine Zeit wegen Schule und so, aber Childe wollte mich abholen", erklärte er. Ich nickte. ,,Ah, moment, er ruft an", sagte Xiao plötzlich als sein Klingelton ertönte, nahm den Anfruf an und ging etwas weiter weg von der Menschengruppe.
,,Er kommt in 15 Minuten", sagte Xiao als er wieder zurück kam. ,,Okay, ich werde noch mit dir warten. Mein Bus kommt eh erst in 20 Minuten", nickte ich. ,,Hey Leute, Yanfei und ich pennen heute bei mir. Xiangling muss morgen früh raus, deswegen kann sie nicht. Wollt ihr auch übernachten?", fragte Hu Tao, als sie auf uns zu kam. ,,Wo sind Keqing und Ganyu?", fragte ich. ,,Schon gegangen. Ey, ich hab echt keinen Plan, was die haben... sorry", sie zuckte nur mit den Schultern. ,,Also?", fragte sie nocheinmal. ,,Mein Vater kommt in 10 Minuten", murmelte Xiao. ,,Kannst du ihn dann nicht fragen, wenn er hier ist? Wenn, musst du eh noch Übernachtungszeugs und so holen", fragte sie. Xiao schaute mich an. Als ich nickte, stimmte er zu.
Tartaglia kam also nach zehn Minuten vorbei und wollte Xiao mitnehmen. ,,Ja, warum nicht?", stimmte er zu, als ich ihm die Idee erklärte. ,,Sollen wir dich mitnehmen?", fragte er mich dann. ,,Nein, nein, ich fahr einfach mit dem Bus". ,,Ach komm schon, steig ein, wir fahren kurz bei uns vorbei, dann bei dir und dann bringe ich euch zu, ähm, wie heißt sie nochmal? Tao? Ja, irgendwie so", schlug er vor. ,,Na gut", willigte ich ein und setzte mich neben Xiao auf die Rückbank.
Als wir beide unsere Sachen gepackt hatten und ich von meinen Eltern erlaubt bekommen hatte, bei Hu Tao zu übernachten, fuhr Tartaglia uns also zu ihr. Hu Tao wohnte ziemlich weit weg. In einem Dorf auf Hügeln in der Nähe eines Waldes. Wieso geht sie nicht einfach dort auf die Schule? Gibt es da vielleicht keine weiterführende Schule?
,,Hey", begrüßte sie uns, als sie die Tür aufmachte. ,,Yanfei ist schon da, kommt einfach mit ins Wohnzimmer", sagte sie und trat zur Seite. Ich winkte noch Tartaglia zum Abschied und ging dann mit Xiao ins Haus.
,,Meine Eltern sind heute nicht da, deswegen können wir im Wohnzimmer schlafen. Ist auch mehr Platz", erklärte sie und setzte sich zu Yanfei auf die Couch. ,,Wir haben nur eine Matratze... entweder drei quetschen sich auf die Couch oder zwei auf die Matratze", sagte sie und klickte irgendwas auf der Fernbedienung herum. ,,Aber das passt schon, denke ich. Achso, war vorhin alles okay? Du bist ja kurz mal rausgegangen", fragte sie dann, starrte aber weiter auf den Fernseher. ,,Ja, alles gut. Hatte mich nur verschluckt", lachte ich und setzte mich neben sie. Xiao setzte sich neben mich ans Ende der Couch. ,,Okay, na dann".
Nach ungefähr zwei Stunden, gegen Null Uhr, fragte Yanfei, ob wir Hunger hätten. Da alle zustimmten, gingen wir in die Küche und beschlossen etwas zu kochen, da es anscheinend mehr Spaß macht, als zu bestellen. Sagte Hu Tao zum Mindest.
Es war ein riesen Chaos. Xiao beteiligte sich wenig und schaute nur zu, Yanfei und Hu Tao spekulieren, was in Kombinationen gut schmecken könnte und schmissen einfach irgendwelche Sachen in den Suppentopf und ich versuchte alles sauber zu machen, was die beiden dreckig gemacht hatten. Eins kann ich sagen, es hat nicht wirklich geklappt. Es ist immerwieder irgendwas umgefallen und ausgeschüttet worden, sodass ich kaum hinterher kam.
Jetzt saßen wir am Tisch und schauten uns das Gemisch von den beiden an. ,,Also... so schlecht wirds schon nicht sein... oder?", fragte Yanfei. ,,Yolo", sagte Hu Tao und fing an zu Essen. ,,Und?", fragte ich langsam. ,,Gar nicht so schlecht. Könnte besser sein", sagte sie. Yanfei nahm nun auch einen Schluck von der Brühe und verzog direkt das Gesicht. ,,Joa... also, hm... nicht so meins", hustet sie. Xiao schaute mich kurz an und nahm auch etwas vom Essen. ,,Besser als zu Verhungern", murmelte er. Man konnte nicht wirklich sagen, ob er es schlecht oder gut fand. Sein Gesicht veränderte sich nicht. Also aß ich auch einfach.
Es war Reis drin. Zu viel Reis. Außerdem war es unglaublich sauer und schmeckte stark nach Zimt. Vom Rest hatte ich keine Ahnung was es war, da ich den Geschmack nicht richtig deuten konnte. Man gewöhnte sich irgendwann aber daran...
Nach dem Essen beschloss ich, den Abwasch zu machen. Ich wollte Hu Taos Eltern dieses Chaos nicht antun. Sie und Yanfei schauten irgendeine Serie weiter, die sie vorhin angefangen hatten. Xiao saß bei ihnen auf der Couch, machte aber irgendwas an seinem Handy.
Um drei Uhr Nachts beschlossen ich und Xiao, dass wir schlafen gehen, jedoch schauten die beiden Mädchen noch ihre Serie.
,,Ihr könnt hoch in mein Zimmer. Nehmt einfach die Matratze mit", schlug Hu Tao vor. Genau das taten wir dann. Das Problem: die Matratze passte nicht mehr in ihr Zimmer. Es war generell schon klein, aber ihr Schreibtisch, Bett, Schrank und Schminktischen machten den Raum nicht größer. Ich seufzte. ,,Du kannst im Bett schlafen. Ich leg mich einfach auf den Teppich", sagte Xiao, nahm sich ein Kissen vom Bett und legte es auf den Teppich. ,,Vergiss es, du schläfst im Bett", sagte ich und setzte mich auf den Teppich. Er schaute mich stumm an, schüttelte dann aber den Kopf. ,,Nein, das kann ich nicht machen". ,,Ich aber". Ich kann echt stur sein, wenn ich will. Das bemerkte er dann auch. ,,Dann teilen wir das Bett halt", sagte er. Naja, das Bett war 1,60 cm breit. Das sollte klappen. ,,Gut", willigte ich ein, nahm das Kissen vom Teppich und legte es zurück aufs Bett. Xiao legte sich auf die Seite der Wand und ich auf die andere. Es gab wieder einen kleinen Streit um die Decke, doch es endete damit, dass wir sie gar nicht benötigten.
,,Also dann, gute Nacht", murmelte ich und drehte mich zur Seite, sodass ich ihn anschauen konnte. ,,Gute Nacht", murmelte er zurück und sah mich ebenfalls an, bevor er seine Augen schloss.
Irgendwann in der Nacht wachte ich auf, da mir kalt war, bemerkte dann aber, dass ich kurz davor war, aus dem Bett zu fallen. Ich hatte versucht, so weit wir möglich mich von ihm zu distanzieren. Ich nahm die Decke, deckte mich zu und rückte ein Stück zu Xiao. Ich beschloss ihn ebenfalls zuzudecken, da ich sah, dass ihm auch kalt war. Jedoch zögerte ich kurz, da es heißt, dass ich koch näher an ihn rücken musste. Jedoch ging seine Gesundheit über diesen dummen Gedanken.
Ich versuchte trotzdem noch so weit wie möglich von ihm weg zu liegen, da es ihm vielleicht unangenehm sein könnte oder so, aber das änderte sich, als sich plötzlich sein Arm um mich legte und mich zu ihm zog. Mir wurde schlagartig ziemlich warm und Nervosität stieg in mir auf. ,,Xiao!", flüsterte ich und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, klappte aber nicht. Also gab ich einfach auf und legte meinen einen Arm ebenfalls um ihn, da es sonst ungemütlich wurde. Komischerweise schaffte ich es wirklich schnell einzuschlafen. Eigentlich dachte ich, ich würde an Herzrasen umkommen.
Idk, do I have to say something? :D
Wörter: 1269
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top