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Nach der Schule schrieb ich schnell meiner Mutter, dass ich zu Xiao gehen würde. Danach switchte ich zu Google Maps und gab Xiaos Adresse ein. Er wohnte tatsächlich auch nicht weit von der Schule entfernt; er wohnte direkt in der Innenstadt. Also lief ich zu dem kleinen, roten Zielpunkt, das auf meinem Handy zu sehen war.
Ich lief zu einem großen, typisch Chinesischem Haus. Davor befanden sich einige Tische an denen Leute saßen und anderen Leuten zu hörten, wie diese Geschichten erzählten. Ich war mir erst nicht sicher, ob das wirklich das Haus war, das ich suchte, schien laut Google Maps aber richtig zu sein. Also klingelte ich kurz an der Haustür.

Kurz darauf ging die Tür auf. Ein Mann mit orangenem Haar öffnete die Tür. Er sah wirklich jung aus, vielleicht ist es Xiaos Bruder? Das konnte eigentlich nicht sein, da er nicht asiatisch aussah. Vielleicht Cousin oder so? 
,,Ähm, hallo, ich bin ein Freund von Xiao", erklärte ich. Der Mann schien etwas verwirrt. Wahrscheinlich weil ich Englisch sprach. ,,Ein Freund von Xiao?", fragte er. ,,Xiao hat Freunde?", fragte er ungläubig. Jetzt war ich derjenige, der verwirrt war. ,,Wie meinst du das?", fragte ich. ,,Ach nichts, komm rein. Er ist in seinem Zimmer", sagte er und tritt beiseite, sodass ich eintreten konnte. Ich nickte dankend und trat ein. ,,Bringst du ihm Hausaufgaben?", fragte der Mann und schloss die Tür. ,,Nein, ich bin nicht oft im Unterricht dabei, da ich erst vor kurzem nach Liyue gezogen bin", erklärte ich und zog mir meine Schuhe aus. ,,Ah, verstehe. Hab mich kurz gewundert, warum du Englisch sprichst. Aber in der Phase war ich auch mal", lachte er. ,,Ich komme aus Snezhnaya", erklärte er, als er meinen fragenden Gesichtsausdruck sah, doch dann nickte ich verständnisvoll.
,,Achso, mein Name ist Tartaglia. Ich bin Xiaos Vater, schön dich kennenzulernen", lächelte er. Xiaos Vater? Hä? ,,Ah, ähm, ja, hallo. Ich heiße Aether", sagte ich, als ich mich wieder gefangen hatte. Dann kommt Xiao wohl eher nach seiner Mutter und hat seine asiatischen Wurzeln nach ihr.
,,Gut, dann geh mal hoch zu ihm; zweite Tür rechts", erklärte er lächelnd und ging dann in ein Wohnzimmer.

Ich öffnete also die zweite Tür rechts und da lag er. Schlafend auf seinem Bett. Ich hatte kurz überlegt, ob ich vielleicht nicht wieder gehen sollte, doch ich blieb.

Ich schloss die Tür wieder hinter mir und schaute mich um. Das Zimmer war nicht allzu groß und ziemlich unordentlich, aber das machte mir nichts aus. Mein Zimmer war auch sehr unordentlich. Hinter dem Bett, welches quer an der hinteren Wand stand, befand sich ein großes Fenster. Doch vor diesem hingen Vorhänge, sodass nur wenig Licht durch kam. Neben dem Bett an der selben Wand stand ein Schreibtisch, welcher nur so mit Papieren überseht war. Darüber hing ein Bild von ihm und vier anderen Kindern, die ich nicht kannte. Auf der anderen Seite des Bettes stand ein großer Kleiderschrank und ein Wandspiegel. Davor lag ein runder Teppich, welchen man kaum sehen konnte, da auf ihm so viele Klamotten lagen.
Ich war mir nicht sicher, ob ich ihn aufwecken sollte oder nicht. Er ist schließlich krank und braucht Schlaf, aber runter zu seinen Eltern wollte ich auch nicht unbedingt. Das wäre voll komisch, wenn ich da einfach aufgekreuzt wäre. Wobei sein Vater eigentlich echt nett schien.
Ich beschloss also, wieder nach unten zu gehen. Doch zu erst, deckte ich ihn noch zu, damit ihm nicht noch kälter wurde. Ich legte meine rechte Hand auf seine Stirn. Sie war wirklich warm. Fieber... Er wird wahrscheinlich Kopfschmerzen bekommen, wenn er aufwacht.
Ich schrieb ihm noch schnell über WhatsApp, dass ich unten bei seinen Eltern bin und er mir ruhig schreiben soll, falls was ist. Dann verließ ich auch schon das Zimmer und ging wieder nach unten.

Ich betrat den Raum, in dem Tartaglia vorhin gegangen war.
,,Ah, Aether, wie geht's ihm?", fragte er von der Küche aus. Sie hatten eine offene Küche, sodass man ihn auch ehen konnte, wenn man ihm Wohnzimmer war. ,,Er schläft", antwortete ich. ,,Ich wollte ihn nicht aufwecken", fügte ich noch hinzu und kam näher zur Küche, damit ich besser mit ihm reden konnte. ,,Verstehe", sagte er lächelnd und wandte sich wieder der Suppe, die er gerade machte. ,,Weißt du, in Snezhnaya kann man sich sehr schnell erkälten, da es dort so kalt ist", erklärte er. ,,Diese Suppe hat meine Schwester immer gemacht, wenn es einem schlecht ging. Natürlich macht sie die Suppe viel besser als ich", lachte er. Ich musste lächeln. Ich bin noch nicht viel gereist, daher war ich bis jetzt auch nur in Mondstadt und Liyue. Ich wollte später mal mit meiner Schwester durch ganz Teyvat reisen, doch das ging nun nicht mehr.
,,Schneit es da wirklich die ganze Zeit?", fragte ich. ,,Nein, natürlich nicht, aber oft", lachte er. ,,Ist es okay, wenn ich hier Hausaufgaben mache?", fragte ich. ,,Klar, sag bescheid, wenn du Hilfe brauchst", nickte er und zeigte auf die Barhocker vor dem Tresen der Küche.
Ich holte schnell meine Tasche aus dem Flur, setzte mich zu ihm und holte meine Chinesisch Sachen raus.

Ein paar Minuten vergingen und ich hatte jetzt schon Schwierigkeiten. Tartaglia lachte, als er sah, wie sehr ich verzweifelte. ,,Oh, ich kann mich nur zu gut daran erinnern, wie sich das anfühlt", lachte er. Ich schaute kurz hoch, dann wieder auf das Papier vor mir und seufzte. ,,Sag mal, magst du mit essen?", fragte er. Ich schaute wieder hoch und nickte langsam. Ich hatte schon Hunger... ,,Nur wenn es keine Umstände macht", sagte ich aber noch schnell. ,,Nein, nein, macht es nicht. Wir essen eh nicht immer alles auf".

Ich half ihm dabei den Tisch zu decken, als ein verschlafener Xiao die Treppe nach unten kam. ,,Guten Morgen", lachte Tartaglia. Xiao schaute ihn nur kalt an und gähnte. ,,Wie geht's dir?", fragte ich. Jetzt erst bemerkte er, dass ich auch anwesend war. ,,Aether?", fragte er übermüdet. ,,Was machst du hier?". ,,Dachte mir nur, dass ich dich vielleicht besuchen komme", erklärte ich und lief wieder in die Küche, um die Gläser zu holen. ,,Aha..", murmelte Xiao und setzte sich auf einen der Stühle. ,,Wo ist Mama?", fragte Xiao. ,,Im Büro, kontrolliert gerade Klausuren oder so", antwortete er, stellte den Topf auf den Tisch und verschwand dann in einem anderen Raum. Ich setzte mich neben Xiao. ,,Dein Vater ist echt nett", sagte ich lächelnd. ,,Mag sein", murmelte er. Was hat er denn..? Naja...

Kurz darauf kam Xiaos Vater wieder. ,,Ah, Aether, hallo", hörte ich eine vertraute Stimme sagen. Zhongli? Was machte er hier? ,,Hallo", sagte ich höflich und schaute Xiao verwirrt an. Tartaglia und Zhongli setzten sich zu uns an den Tisch und wir begannen zu essen. ,,Geht es dir besser, Xiao?", fragte Zhongli. Xiao nickte nur. Ich war immernoch verwirrt, was hier eigentlich los ist. ,,Bist du fertig geworden?", fragte Tartaglia. ,,Nein, mir fehlen noch zwei", seufzte Zhongli. ,,Lehrer sein ist keine leichte Aufgabe". Tartaglia lachte und stubste ihn mit seinem linken Ellenbogen an. ,,Du hasts dir ausgesucht". ,,Immernoch besser, als bei den Fatui zu sein", Zhongli rollte seine Augen. ,,Hey, damit habe ich schon lange aufgehört".
Ich schaute die ganze Zeit zwischen den beiden hin und her. Xiao wiederum schien es gewohnt zu sein.

,,Wollte nicht dein Bruder bald wieder kommen? Und deine Schwester?", fragte Zhongli. ,,Bitte nicht, der ist nervig", murmelte Xiao. ,,Sag das nicht, er ist erst zehn", sagte Zhongli. Xiao rollte nur seine Augen und aß weiter. ,,Stimmt, ich hab Tonia aber gesagt, sie sollen im Wangshu Inn bleiben", wechselte Tartaglia wieder zum eigentlichen Thema. Zhongli nickte. ,,Warum? Willst du so sehr meine Schwester sehen?", fragte er sarkastisch. ,,Nein-". ,,Hmph". Zhongli seufzte und küsste Tartaglia auf die Wange. Er küsste ihn. Was geht denn jetzt ab? Ich war verwirrt. Sehr verwirrt. Amscheinend hatten die beiden vergessen, dass Xiao und ich anwesend waren.

Hatte grad voll Motivation, so here's the next chapter lmao

Wörter: 1314

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