13.Kapitel
Sie wusste nicht wie lange die Dunkelheit sie umhüllt hatte und alles bis auf die Schmerzen hatte vertreiben können, als sie spürte wie ihre Glieder taub wurden und auch endlich die Schmerzen langsam verschwanden. Es fühlte sich an als wäre sie ganz weit von ihrem Körper entfernt und ihre Gedanken hinter einen dichten Nebel verhüllt, sie hasste dieses Gefühl, es brachte sie dazu an eine Zeit zu denken, die sie lieber vollkommen aus ihrem Kopf verbannt hätte. Hier in dieser Dunkelheit konnte sie sich aber nicht gegen ihre schleppenden Gedanken wehren, es war wie damals, als sie bewusstlos in Daniels Armen gelegen hatte und er es nur mit viel Mühe geschafft hatte sie vor ihren Gedanken zu schützen, sie aufzuwecken bevor sie verrückt wurde, weil ihre Gedanken ihr keine Ruhe ließen und dort weitermachten wo Apophis aufgehört hatte.
Misha wollte sich selbst aus den dunklen, schmerzhaften Erinnerungen reißen, doch sie war zu schwach dazu. Das Schmerzmittel, das ihr Janet mit Sicherheit gegeben hatte lähmte sie und machte es ihr unmöglich aufzuwachen, im Gegenteil es vernebelte ihre Gedanken so sehr, dass sie noch tiefer in die Dunkelheit gezogen wurde.
Die Einundzwanzigjährige wollte nicht nur wegen den grausamen Bildern, die hin und wieder in der Dunkelheit auftauchten und sie daran erinnerten, wie ihre Welt vor sechs Jahren in sich zusammengebrochen war, der Dunkelheit entfliehen, sie musste aufwachen, weil sie keine Zeit zu verlieren hatten. Sie musste den anderen so schnell wie möglich sagen, was sie erfahren hatte, dass das Rätsel sie auf verschiedene Planeten führen würde und sie dort wieder auf eine neue Aufgabe stoßen würden.
Es kam ihr wie eine halbe Ewigkeit vor, bis sie allmählich wieder anfing ihren Körper zu spüren und die Dunkelheit sie nicht mehr so zu erdrücken schien. Ganz leise konnte sie auch ihre Umgebung wieder wahrnehmen, sie spürte, wie jemand ihre Hand hielt und hörte leise Stimmen. Sie konnte zwar nicht verstehen was gesagt wurde, doch es brachte sie dazu, darum zu kämpfen, dass sie schneller zu sich kam. Misha versuchte ihre Finger zu bewegen, oder sich dazu zu zwingen etwas zu sagen, doch sie wusste nicht ob sich ihr Mund bewegte oder überhaupt ein Laut über ihre Lippen kam.
Als sie es endlich schaffte ihre Augen aufzumachen entfuhr ihr ein leises Stöhnen, dass sofort alle verstummen ließ. Das Schmerzmittel hatte eindeutig nachgelassen, ihr Rücken brannte wie Feuer und hinter ihren Schläfen pochte es so heftig, dass der Schmerz ihren gesamten Kopf durchzog und auch ihre Wirbelsäule hinab zu kriechen schien.
„Holt Fraiser!", rief Mikush, der neben ihr saß und ihre Hand hielt. Er sah sie besorgt an, doch sie hatte jetzt keine Zeit sich um ihn zu kümmern.
„Hast du Schmerzen?" Auch Daniel schien nicht wirklich daran zu denken, dass es im Moment wohl wichtigeres gab, als ihre Schmerzen zu lindern.
„Kannst du mir was zum Schreiben geben?" Überging sie seine Frage einfach. „Bitte."
„Danke", murmelte sie leise, als er ihr einen Block und einen Bleistift hinhielt. „Ich hab die Lösung. Schaut her."
Erst als Sg1 und ihre Teamkollegen sich um ihr Bett drängten viel ihr auf, dass sie alle da waren und sich anscheinend nicht wirklich darum gekümmert hatten sich auszuruhen, während sie hier gelegen hatte.
„Es sind Toradressen. Ich weiß nicht wie die Tok'ra darauf gekommen sind, doch sie scheinen recht gehabt zu haben. Naja... fast jedenfalls." Die Einundzwanzigjährige schrieb schnell die vielen Adressen auf, die sie gesehen hatte und sie hoffte, dass sie im Computer eingespeichert waren und sie keinen Fehler gemacht hatte.
„Was meinst du damit?", hackte Daniel nach und stützte sich auf den Bett ab, um besser auf den Block sehen zu können. Sie gab ihm den Block und versuchte sich in eine bequemere Position zu bringen, als nun auch Janet dazukam.
„Wie geht es dir?", fragte sie, doch sie kümmerte sich nicht um sie.
„Auf jedem Planeten scheint ein Teil eines dritten Rätsels versteckt zu sein, doch die Tok'ra hatten zu wenig Toradressen, dass Rätsel war nicht vollständig", antwortete sie stattdessen auf die Frage des Archäologen.
„Können Sie es nicht noch einmal versuchen?" Dr. Rick sah sie entschuldigend an, doch sie schüttelte den Kopf. Die Einundzwanzigjährige würde es sofort tun, wenn sie denken würde, dass es ihnen etwas helfen würde.
„Ich glaube ab jetzt müssen wir die Waffe alleine finden." Ihr Herz zog sich bei ihren Worten schmerzhaft zusammen, weil sie nicht wusste, ob sie es wirklich schaffen konnten. Die Tok'ra waren gescheitert und hatten bei weitem mehr Zeit, als sie jetzt. „Sie sind gescheitert. Ich habe mich daran erinnert, wie Nadja und Janosh sich von der Gruppe getrennt haben. Ich glaube nicht, dass noch hilfreiche Erinnerungen existieren."
„Wenn das geklärt ist, dann kannst du mir auch meine Frage beantworten." Fraiser klang nicht wirklich wütend sondern mehr besorgt, als sie das Schweigen brach, das entstanden war.
„Ich bin ok", sagte sie und seufzte leise, als die Ärztin ihr mit ihrer Lampe in die Augen leuchtete und ihre Kopfschmerzen sich wieder meldeten. Cassandras Mutter war ihre Reaktion nicht entgangen und sie sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Kopfschmerzen nicht wahr?"
„Ja", gab sie missmutig zu. „Und meine Narben tun wieder weh. Aber ich weiß, dass sich das nur in meinem Kopf abspielt."
„Ich kann dir Schmerzmittel geben, wenn es zu schlimm wird", sagte die Ärztin und Misha schüttelte missmutig den Kopf.
„Einfach was gegen die Kopfschmerzen, ja?", meinte sie und Janet nickte, sah sie aber streng an, als sie ihr die Tabletten in die Hand drückte.
„Du willst dich unbedingt meinen Anweisungen widersetzen und wieder arbeiten?" Dr. Fraiser klang nicht wirklich erfreut, aber auch nicht so als würde sie sie jetzt direkt ans Bett fesseln.
„Ich müsste mich nicht widersetzen, wenn du es mir erlauben würdest. Ich will ja nicht in den Einsatz, ich will bloß helfen und sicher gehen, dass wir die Teams nicht sinnlos irgendwohin schicken." Die Einundzwanzigjährige sah Janet flehentlich an, die sie missmutig musterte, aber schließlich nickte.
„Ihr passt auf sie auf und bringt sie sofort her, wenn sie sich schlechter fühlen sollte, in Ordnung?" Cassies Mutter schien zu wissen, wie wichtig jeder war, der im Moment nur irgendwie helfen konnte. Alle nickten und sie rappelte sich schließlich auf.
Misha spürte, dass sie sich etwas sicherer auf den Füßen fühlte und allmählich wusste sie nicht mehr, ob sie wissen wollte wie lange sie bewusstlos gewesen war.
„Wie lange war ich fort?", fragte sie trotzdem, als sie sich leicht an Daniel anlehnte, aber sich schon viel besser fühlte als beim letzten Mal, als sie aufgestanden war.
„Du warst die gesamte Nacht unruhig, bis dir Janet ein Schmerzmittel gegeben hat. Dann hast du relativ ruhig weitergeschlafen, bis jetzt", antwortete ihr Sam, die neben ihr herging und sich die Toradressen näher ansah.
„Und wie spät ist es jetzt?", hackte sie nach, wartete aber nicht auf eine Antwort sondern nahm die Hand ihres Schutzengels und drehte sie so, dass sie auf seine Uhr sehen konnte.
„Wie bitte?" erschrocken sah sie auf und beschleunigte ihre Schritte. „Wieso habt ihr nicht versucht mich aufzuwecken?"
„Weil wir versucht haben, ob wir vielleicht nicht doch noch selbst auf die Lösung kommen. Allerdings haben wir nicht daran gedacht, dass das Rätsel verschiedene Planeten umschreibt", antwortete ihr Daniel, doch sie schüttelte den Kopf.
„Wir haben beinahe wieder einen ganzen Tag verloren." Die junge Soldatin verschränkte die Arme vor der Brust und sah jeden einzelnen, der mit ihr mitgegangen war an. „Ich hatte die Antwort. Ihr hättet versuchen sollen mich aufzuwecken, sofort nachdem ich bewusstlos geworden bin."
„Beruhig dich." Der Archäologe hielt sie bei den Schultern zurück und brachte sie dazu, wieder langsamer zu gehen. „Dir scheint es etwas besser zu gehen, aber du solltest dich nach wie vor nicht überanstrengen."
„Ich bin nicht wichtig!", sagte sie etwas zu energisch und riss sich wieder von ihm los. „Es ist beinahe fünfzehn Uhr! Ich kann mich später wieder ausruhen, dass schaffe ich schon."
Also lief sie so schnell es in ihrem angeschlagenen Zustand ging zu Daniels Büro, wo er die meiste Zeit verbracht hatte, wenn er nicht bei ihr gewesen war. Misha konnte nicht wirklich glauben, dass mittlerweile vier Tage vergangen waren, seit sie von dieser schrecklichen Mission zurückgekommen waren. Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihr breit, wenn sie daran dachte, dass sie seit gestern wussten, dass Ba'al auf den Weg zur Erde war und sie sich immer noch nicht wirklich verteidigen konnten. Lange würde er nicht mehr brauchen, bis er sie angreifen würde, da war sie sich sicher.
Diese Gewissheit, ließ sie nicht inne halten und sich auch nicht niedersetzen als sie im Büro angekommen waren.
„Seht her", sagte schließlich Carter und zeigte ihnen eine Computeranimation in der die Planeten, die sie aufgeschrieben hatten, gekennzeichnet waren. „Vier dieser Planeten sind nicht unter denen, die in der Kartusche von Abydos zu finden waren. Es sind Planeten, die der Colonel damals eingespeichert hat, als er das Wissen der Antiker erlangt hat."
„Wissen wir, welche Eigenschaften diese Planeten aufweisen?", fragte sie und betrachtete die Karte mit zusammengekniffenen Augen.
„Nein, wir haben diese Planeten noch nie besucht", antwortete Sam ihr und sah sie fragend an. „Auf was willst du hinaus?"
„Feuer zu Feuer. Luft zu Luft", sagte sie nur und plötzlich schien es, als würde Daniel auch verstehen.
„Ich wette, diese vier Planeten gehören zu den Urspungsplaneten von denen im Rätsel die Rede ist... überkreuzen sich mit ihren Brüdern... bilden den Kreislauf der Zeit. Es ist so einfach, wenn man weiß nach was man suchen muss. Jeweils zwei Planeten bilden beinahe eine perfekte Linie und wenn man sie verbinden würde, würde ein Rechteck entstehen. Wenn man die Planeten betrachtet, die außerhalb dieser Anordnung liegen, bilden sie einen Kreis. Alle Planeten die gekennzeichnet sind überkreuzen sich mit den vier Planeten in einem Zickzack Muster, ein paar Planeten wurden ausgelassen. Sicher den Tok'ra fehlten ja ein paar Adressen und Raumschiffe hatten sie keine mehr, mit denen sie erkannt hätten, welchen Fehler sie gemacht hatten. Vermutlich hatten sie auch eine fehlerhafte Karte." Die junge Wissenschaftlerin holte tief Luft, als sie das alles beinahe in einem Atemzug gesagt hatte und setzte sich nun doch auf Daniels Stuhl, den er ihr schon vorhin zugeschoben hatte.
„Und bei welchem Planeten sollen wir beginnen?" Sam sah sie fragend an und sie erwiderte ihren Blick grinsend, weil es einfach gut tat zu wissen, dass sie endlich vorankamen.
„Bei dem Planeten der am nächsten bei einen der vier Ursprungsplaneten ist und zwar bei dem Planeten auf dem das Element Feuer entstanden sein könnte. Wir müssen nur herausfinden welcher dieser Planeten der Beschreibung entspricht", antwortete sie. „Das klingt doch halbwegs nach einem Plan, oder?"
Daniel nickte und hielt ihr eine Hand hin, um ihr aufzuhelfen. „Dann lass uns Hammond und den anderen davon erzählen."
***
Nervös knete sie ihre Finger in ihrem Schoß während sie die anderen betrachtete, die schweigend Daniels und ihren Worten gelauscht hatten. Ihr Großvater sah nicht wirklich überzeugt aus, doch sein Blick sagte ihr, dass er wusste, dass sie keine andere Wahl hatten als ihr Glück zu versuchen.
„Nun gut", fing er schließlich an zu sprechen. „Ihre Mission startet morgen um Null Siebenhundert. Major Lorne und Dr. Rick Sie werden Sg1 auf ihrer Mission begleiten."
Alle nickten stumm und sahen einander an. Jeder wusste, dass diese Mission erst der Anfang war, dass sie noch so viel zu tun hatten bis sie das Rätsel vollständig hatten und die Waffe finden konnten. Es sprach niemand aus, doch sie wusste, dass jedem hier klar war, dass sie es eigentlich nicht mehr schaffen konnten bis Ba'al die Erde erreichte. Sie dachte doch genauso, doch sie ließ nicht zu, dass der Gedanke sie daran hinderte klar zu denken. Das Stargatecenter hatte so viel Katastrophen abwenden können, sie wollte einfach nicht glauben, dass sie diesmal scheitern sollten, dass sie so viele frühere Schlachten gewonnen hatten nur um erst diese zu verlieren.
„Sie sind entlassen", brach der General schließlich die Stille, die wieder entstanden war und riss sie somit aus ihren düsteren Gedanken.
Als die anderen aufstanden musste sie sich fest zusammenreißen, um nicht einfach ihren Kopf auf den Tisch fallen zu lassen und sich nicht darum zu kümmern, dass alle ihre Schwächen sahen. Doch sie schloss kurz die Augen und wollte gerade aufstehen, als jemand eine Hand auf ihre Schulter legte und sie damit dazu brachte ihn anzusehen.
Daniel sah sorgenvoll auf sie hinab, als hätte er ihre Gedanken von eben gelesen und würde wissen, dass es ihr wieder schlechter ging.
„Komm, ich bringe dich auf die Krankenstation." Er drückte sanft ihre Schulter und sie nickte stumm und lehnte sich an ihn, weil sie wusste, dass sie sonst das Gleichgewicht verlieren würde. Misha wusste nicht wieso sie sich plötzlich wieder so schlecht fühlte, die Kopfschmerzen waren wieder da und sie fühlte sich so schwach, als wäre sie gerade erst aus dem Gate gestolpert. Kommentarlos ließ sie zu, dass der Archäologe einen Arm um sie schlang, um sie besser stützen zu können und sie konnte beinahe spüren, wie die Sorge um sie wieder zunahm, weil sie für gewöhnlich alles tun würde, um keine Schwäche zu zeigen.
„Soll ich dich tragen?" Seine Frage ließ sie eine Grimasse schneiden, die er nicht sah, weil sie ihr Gesicht an seiner Brust vergraben hatte. Am liebsten hätte sie genickt, doch sie wollte ihrer Schwäche nicht ganz nachgeben und vor allem wollte sie nicht, dass er sich noch mehr Sorgen machte.
„Schon ok", murmelte sie leise und richtete sich auch ein bisschen mehr auf, um sich nicht mehr allzu sehr an ihn zu lehnen.
„Du musst dich ausruhen bis wir zurück sind, in Ordnung?" Er drückte sie etwas fester an sich, als hätte er Angst sie könnte zerbrechen, wenn sie nur etwas weiter von ihm entfernt war. „Du musst alles tun was Fraiser von dir verlangt, du musst alles tun um so schnell wie möglich wieder gesund zu werden. Wir brauchen dich auf den Missionen."
„Ihr braucht Nadjas Wissen. Sie weiß doch auch nicht mehr als wir. Die Tok'ra sind gescheitert, vergessen?", antwortete sie leise, doch Daniel schüttelte den Kopf.
„Du bist nicht wegen Nadja auf die Idee vorhin gekommen. Vielleicht brauchen wir das Wissen der Tok'ra, doch genauso brauchen wir dich. Dein Wissen besteht nicht nur aus Nadjas Erfahrungen, glaub mir, das wissen auch die anderen sonst hätte Lorne nicht gesagt, dass er stolz auf dich sei." Seine Worte ließen sie schmunzeln. Dachte er etwa, dass sie an sich zweifelte?
„Schon gut, Daniel", murmelte sie lallend, weil sie einfach nur unendlich müde war.
Als sie endlich unter die Decke ihres Krankenbettes schlüpfen konnte, seufzte sie leise und war sofort eingeschlafen, nachdem sie ihrem Schutzengel eingebläut hatte, dass er auf keinen Fall hier bleiben und sich selbst ausruhen sollte, genauso wie er es ihr geraten hatte.
Die junge Soldatin wusste, dass er sich Sorgen um sie machte gerade weil es ihr wieder schlechter ging, doch sie wusste, dass sie bei Janet in guten Händen war und, dass sie sich einfach nur überanstrengt hatte in den letzten Tagen anstatt ihrem Körper die nötige Ruhe zu geben, die er brauchte.
Kurz bevor alle Geräusche der Krankenstation zu einem Rauschen wurden und sie wirklich einschlief spürte sie noch, wie ihr jemand über den Arm strich und sie blinzelte noch einmal kurz, um zu sehen wer das war. Im dämmrigen Licht konnte sie Fraiser erkennen, die sorgenvoll auf sie hinabsah, doch bevor sie sich über den sorgenvollen Ausdruck auf ihrem Gesicht wundern konnte war sie abgedriftet
***
Die Geräusche des sich aktivierenden Gates ließen ihr Herz sich zusammenziehen. Sie würde so gerne auf diese Mission gehen, auch wenn sie wusste, dass diese Mission mehr als gefährlich war, denn sie wussten nicht was Ba'al wirklich plante, ob er nicht schon auf der anderen Seite im Hinterhalt wartete. Der Gedanke trieb ihr beinahe die Tränen in die Augen, weil Daniel, weil beinahe ihre gesamte Familie sich auf einen Einsatz begab, den ihr Großvater niemals abgesegnet hätte, wenn er nicht ihre letzte Chance wäre. Es brach ihr das Herz, wenn sie daran dachte, dass sie all diese Menschen, die sich gerade vor dem Tor versammelten niemals wieder sehen könnte, dass sie einfach verschwinden würden, ohne, dass sie wussten, ob sie wirklich tot waren oder nicht.
Das grelle Licht des geöffneten Gates riss sie aus ihren Gedanken und sie lächelte schwach, als Daniel sich ein letztes Mal zu ihr umdrehte und ihr zuwinkte. Die Einundzwanzigjährige erwiderte seine Geste, bevor er ihr wieder den Rücken zudrehte und vor zu seinem Team lief.
„Sie haben grünes Licht, Sg1 und Sg11." Die Stimme des Generals ließ sie die Hände zu Fäusten ballen, weil sie ihn am liebsten aufgehalten oder seine Worte rückgängig gemacht hätte.
„Gott stehe Ihnen bei", fügte er noch hinzu und sie ließ den Kopf hängen, als alle durch das Sternentor gegangen waren und dessen Licht erlosch.
„Jetzt weiß ich wie du dich jedes Mal fühlst, wenn du deine Männer durch das Gate schickst", sagte sie leise und er sah sie mitfühlend und sorgenvoll an.
„Wie hälst du das nur aus?" Misha schlang die Arme um ihren Oberkörper, weil sie sich einfach so hilflos fühlte.
„Daran kann man sich nicht gewöhnen", meinte er und legte einen Arm um ihre Schulter. „Man darf nur nie aufhören daran zu glauben, dass alles gut werden würde. Man darf nicht daran zweifeln welch außergewöhnliche Soldaten und Wissenschaftler wir losschicken, dass jeder einzelne nicht mit der Wimper zucken würde und alles Nötige tun würde, um alle zurück nach Hause zu bringen."
„Ich zweifle nicht daran, ich habe einfach nur Angst um meine Familie", erwiderte sie leise und er nickte.
„Genauso wie ich", antwortete er ihr und drückte sanft ihre Schulter. „Sie werden das schaffen, Schatz. O'Neill und sein Team haben dich mir vor langer Zeit zurück gebracht, Sg1 und Sg11 haben vor ein paar Tagen beinahe ein Wunder vollbracht. Egal was geschieht ich zweifle nicht an meinen Männern. Sie kommen zurück, anders kann es gar nicht kommen."
Misha nickte nur stumm und ließ sich von Mikush in die Arme nehmen, der die ganze Zeit stumm hinter ihr gestanden hatte.
„Deshalb bin ich froh, dass du kein Marine bist", sagte sie als sie sich aus seiner Umarmung löste. „Ich kann immer sicher sein, dass du in Sicherheit bist. Im Moment hält mich das davon ab durchzudrehen."
Schweigend begleitete er sie auf die Krankenstation und drückte sie genauso fest an sich,wie Daniel gestern Abend und sie fühlte sich ein bisschen besser. Die Sorge um ihre Familie schnürte ihr immer noch die Kehle zu, doch sie wusste, dass sie sich ausruhen konnte, dass es mit Mikush an ihrer Seite nicht unmöglich werden würde zu warten bis Sg1 und Sg11 wieder zurückkommen würden.
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