9.Kapitel
Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie die Gänge entlang. Ausdruckslos starrte sie vor sich hin während sie von den Soldaten mitgezerrt wurde.
Ihr Herz schlug wie wild und ihre Kehle war wie zugeschnürt, sie konnte kaum schlucken.
Immer wieder tauchten Erinnerungen vor ihren inneren Augen auf und tauchten sie in eine irrsinne Welt aus Schmerz und Hoffnungslosigkeit.
Das Daniel neben ihr herging merkte sie kaum, alles wozu sie fähig war, war vor sich hin zu starren, mit zu stummen Schreien geöffneten Mund und die Hände zu Fäusten geballt.
Als die Erinnerungen plötzlich abrissen, riss sie sich mit einem Ruck von dem Soldaten los.
Von ihrer plötzlichen Gegenwehr überrascht reagierte er zu spät, die Erinnerungen trieben sie langsam in den Wahnsinn und beflügelten ihre letzten Kräfte. Sie wusste kaum was sie tat als sie loslief, doch sie musste fliehen, vor diesen Erinnerungen und den Parasiten.
Als neue Erinnerungen ihre Gedanken fluteten, taumelte sie.
Der zweite Soldat schlug ihr mit seiner Stabwaffe mit voller Wucht gegen das Kinn, sodass ihr Kopf in den Nacken geschleudert wurde.
Der Schmerz flutete ihr Gesicht und sie sackte zusammen, beide Hände fest gegen ihr Kinn gepresst.
Der Soldat wollte ein zweites mal ausholen, als schwarze Flecken vor ihren inneren Auge auftauchten und sie kaum mehr etwas wahrnehmen konnte.
Doch der Schock, darüber was in sie gefahren war, als sie versuchte hatte zu fliehen und die Schmerzen waren deutlich zu spüren.
Sie entfernte sich immer weiter von sich selbst. Die Qualen blendeten sie und machten sie wahnsinnig, unfähig einen klugen Gedanken zu fassen.
Misha schloss die Augen, in Erwartung des zweiten Schlages.
"Nicht!", sie sah wie Daniel zwischen sie und den Soldaten sprang, beide Arme von sich gestreckt um ihn auf zu halten.
Wütend kniff der Soldat die Augen zusammen und bedachte den jungen Mann mit einen kalten Blick.
"Sie wird es nicht noch einmal tun", er machte einen Schritt rückwärts auf sie zu.
"Stell dich mir nicht in den Weg, Ta'uri", der Soldat hieb seine Waffe in Daniels Seite, sodass er sich ächzend zusammenkrümmte.
"Daniel!", reden tat weh, doch sie ignorierte den Schmerz.
"Schon gut", langsam richtete er sich wieder auf, den Blick auf den Krieger gerichtet und ging langsam auf sie zu, "Mir geht es gut."
Sanft umfasste er ihre Schultern und zog sie behutsam hoch.
Mit weit aufgerissenen Augen, wehrte sie sich zaghaft gegen seinen Griff. Alles in ihr schrie danach zu fliehen, sie konnte nicht wieder zurück zu den wahnsinnigen Herrscher.
"Vertrau mir", der junge Mann hauchte die Worte ganz nah an ihrem Ohr.
Die Soldaten nahmen sie in die Mitte, einer der beiden hielt Daniels Arm fest umklammert, als fürchte er, sie könnten beide noch einmal versuchen zu fliehen.
Jeder Schritt brachte sie näher, näher an grausame Erinnerungen, an die Folter und an den wahnsinnigen Mann der sich für einen Gott hielt.
Ihre Gedanken rasten während sie tief in ihre Erinnerungen gezogen wurde, eine Flucht war aussichtslos, doch ihr Herz sehnte sich so danach, sodass es noch mehr weh tat, als die Qualen ihrer Erinnerungen.
Die Fünfzehnjährige erzitterte und stolperte über ihre eigenen Füße. Der Mann an ihrer Seite, fing sie auf und zog sie in seine Arme während die Soldaten sie erbarmungslos weitertrieben.
"Alles ist gut", wisperte er ihr ins Ohr, ihren Kopf an seine Brust drückend und die Arme schützend um sie geschlungen," Geh einfach weiter, einen Schritt nach den anderen."
Immer wieder zogen die Erinnerungen sie tief in ihren Bann und jedes mal erzitterte sie so sehr, dass Daniel noch fester die Arme um sie schlang.
Schließlich gelangten sie in den Saal, kurz blickte sie auf, nur um den Kopf wieder wimmernd an Daniels Brust zu vergraben.
Sanft strich er ihr durchs Haar, doch die Angst blieb. Schaudernd kniff sie fest die Augen zusammen und versuchte sich auf seinen Herzschlag zu konzentrieren, der nicht weit entfernt oberhalb ihres Kopfes ertönte.
Die Stimme des wahnsinnigen Außerirdischen ertönte und hallte Unheil verkündend in den prunkvollen Raum wider.
Das junge Mädchen verstand nicht was er sagte, doch der Mann neben ihr drückte sie kurz noch fester an sich.
"Es wird alles gut", seine Stimme war leise, aber fest, keine Spur von Angst war in ihr zu erkennen.
"Was?", sie sah zu ihm auf, seine blauen Augen blitzten sanft auf, als wollte er sie rein nur mit seinem Blick trösten," Was hat er gesagt? Verstehst du ihn?"
Plötzlich wurde sie grob von einem Soldaten gepackt und aus Daniels Armen gerissen.
"Was wird geschehen?", hysterisch versuchte sie sich zu wehren, "Daniel!"
"Wehr dich nicht gegen sie", mit weit aufgerissenen Augen starrte sie den jungen Mann an, der von ihr weggezerrt wurde.
"Lass mich nicht allein!", sie wandt sich unter dem Griff des Kriegers, bis sie zu Boden gestoßen wurde und er seine kleine Waffe auf sie richtete.
"Nicht!", die Luft schien ihm aus den Lungen gepresst zu werden, als er gegen die Wand gestoßen wurde, doch sie konnte nach wie vor seinen Blick auf sich spüren," Sie wird sich nicht weiter wehren! Lasst sie gehen, ich bin bereit zu reden."
Ihr Blick irrte zwischen dem Soldaten und ihren Schutzengel, der an die Wand gekettet wurde, hin und her, unfähig sich zu rühren.
Ein dunkles Lachen hallte durch den Raum und der dunkelhäutige Herrscher erhob sich aus seinen Thron.
"Ha'shak Ta'uri", langsam ging er auf Daniel zu, bis die weiten Gewänder des Fremden, Daniels streiften," Dachtest du wirklich ich lasse zu, dass ein so primitiver Mensch mir sagt was ich zu tun habe? Oder das ich das Mädchen laufen lasse, obwohl es mir noch so viel Freude bereiten könnte?"
"Ich werde Euch alles sagen was ich weiß, wenn Ihr ihr nichts antut", wiederholteder junge Mann mit fester Stimme und sah dem Goa'uld direkt in die Augen, "Was nutzt sie Euch noch? Ich kann viel mehr aushalten, als sie."
"Du wirst mir früher oder später sowieso sagen was du weißt", der wahnsinnige Herrscher wischte die Worte seines Gefangen mit einer einfachen Handbewegung beiseite,"Ich möchte ihre Schreie hören, ihre Verzweiflung, weil sie all dies nicht kennt. Du weißt auf was du dich einlässt, doch sie hat keine Vorstellung wie unermässlich schmerzvoll es noch werden könnte."
Seine Worte ließen sie erschaudern, ihre Augen füllten sich mit Tränen.
Daniel hatte alles getan was er konnte und doch würde sie der Folter nicht entgehen können.
Mit weit aufgerissenen Augen sah sie zu dem dunkelhäutigen Mann hinauf, der sich nun gemächlich umdrehte und sie musterte.
Ihr Blick glich der einer Wahnsinnigen, als er auf sie zukam.
Sein Gesicht ausdruckslos wie immer, doch seine Augen glänzten vor Gier und Freude.
Quälend langsam kam er auf sie zu, kostete ihre vor Angst wahnsinnigen Blicke und ihre vor Furcht erstarrte Gestalt.
Erst als er beinahe bei ihr war, erwachte sie zum Leben und kroch hektisch zurück.
"Nein", keuchte sie und suchte hektisch nach einem Ausweg,"Nein."
Ein dunkles, unnatürliches Lachen ertönte aus seiner Kehle, als er sie bei den Haare packte und auf die Füße zog.
"Nein... Daniel!", ihre Stimme brach mitten im Satz ab, sie spürte kaum wie er sie beinahe quer durch den Raum schleifte bis sie endlich auf den Füßen war.
Alles was sie wahrnahm, waren die Erinnerungen, die Angst vor der Folter und die quälende Hoffnungslosigkeit.
"Dein Grauen wird sich mit ihrem vermischen, wenn du zusehen musst, wie sie leidet", seine dunkle Stimme war ganz nah an ihrem Ohr, doch die Worte waren an ihren Schutzengel gerichtet, der hilflos alles mitansehen musste," Es ist oft schmerzhafter ein kleines Mädchen beim Erleiden entsetzlicher Schmerzen zusehen zu müssen, als sie selbst zu erleiden."
Ein wahnsinniger Ausdruck trat in die Augen des Parasiten, als er Daniel betrachtete und das Grauen auskostete, das seine Worte verursachten.
"Sieh wie sie leidet, Ta'uri", er stieß sie zu Boden, sodass sie auf den Knien landete und zwang ihren Kopf in den Nacken," Ein nutzloses Spielzeug, das in meinen Händen zu Grunde geht."
Misha spürte Daniels Blick auf sich, doch sie schaffte es nicht ihn in die Augen zu sehen, zu sehr würde sich der Schmerz mit seinem Anblick verbinden.
Fest kniff sie die Augen zusammen und erzitterte, als er sie mit eisernen Griff auf dem Boden hielt.
Ihr Herz raste, ihre Atem ging stoßartig, sodass sie kaum mehr Luft bekam.
Das hier war fast noch quälender als die Schmerzen, die sie jeden Moment durchströmen würde.
Die Tränen kitzelten ihr in der Nase, die Angst machte sie unfähig zu weinen, den Gelüsten des grausamen Außerirdischen zu entsprechen.
Plötzlich spürte sie wie sie losgelassen wurde, taumelnd suchte sie um Halt, als etwas durch die Luft zischte.
Einen Sekundenbruchteil bevor der Stab auf ihren Rücken traf, wusste sie was geschehen würde.
Kaum grub der Dreizack sich in ihre Haut, durchfluteten die Schmerzen sie und sie riss die Augen auf.
Sofort begegnete sie Daniels Blick, der nicht für einen Bruchteil einer Sekunde beiseite sah.
Ein gurgelnder Schrei löste sich aus ihrer Kehle, er zeugte nicht einmal von einem Bruchteil der Schmerzen die durch ihren Körper flossen, sich in ihr Fleisch gruben und sich tief in ihre Erinnerungen brannte.
Die blauen Augen des jungen Mannes spiegelten ihr eigenes Grauen wider, doch sein Blick ruhte immer noch auf ihr.
Schrei für Schrei, wuchs das Grauen in diesen wundervollen hellblauen Augen, doch er sah nicht fort, blinzelte nicht.
Er stand ihr bei, teilte ihre Schmerzen, tröstete sie mit seinen sanften Blicken, die ihre einfingen.
Seine Hände waren hinter seinen Rücken zu Fäusten geballt, sie wusste das er es kaum aushielt so leiden zu sehen, doch er sah nicht fort.
Sein Blick wandte sich nicht von ihr ab, sodass sie in einem Meer aus unendlichen Schmerzen und seinen sanften, tröstenden Blicken schwamm, die ihre Schmerzen linderten ohne das sie es wirklich registrierte.
Wahnsinnig vor Schmerzen, hielt sie an seinem Blick fest, an dem letzten Rest Hoffnung der sie am Leben hielt.
Seine vor Grauen schimmernden Augen bohrten sich in ihre, sie war so unendlich dankbar das er nicht fortsah, das er nach wie vor versuchte ihr beizustehen, auf seine Art wie nur er es konnte.
Immer weiter trieb sie auf den Meer aus Schmerz davon, in eine Welt des Wahnsinns, doch seine Augen waren da, wie zwei hellblaue Sonnen brannten sie sich in ihre Augen und waren das einzige was sie wieder zurückholen könnte aus ihrer irsinnigen Welt.
Aus einer Welt die aus Folter, Schmerz und Angst bestand. Mit den grausamen dunklen Augen des Herrschers die alles verschluckten was Hoffnung versprechen könnte.
Doch Daniel würde sie zurückholen, ihr Schutzengel mit hellblauen Augen, der sie nie verlassen würde.
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